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Sexuelle Exklusivität als Folge sozialer Konventionen?

******eep Mann
902 Beiträge
ihr wollt jetzt aber auch ...
Alles kleinkariert in kistchen ordnen ?

gemeint ist hier mit poly : mehr als einen partner haben, evtl sogar mehrere sexpartner.

Monogamie beschreibt die Ehe mit einem menchen - sind aber viele ohne Trauschein sehr glücklich.
*********ke32 Mann
64 Beiträge
Exklusivität vs. Naturanlage
Also.... ich denke, dass was Naturanlage ist immer neu definiert wird. Und das heißt, dass soziale Exklusivität auch je nach Zeitalter anders. Wer an einer historischen Kurzskizze nicht interessiert ist, kann gleich zu 3. übergehen.

1. Dass der Mensch Naturgetrieben ist, taucht erst wieder als Gedankengut in der Rennaissance. Vorher war man nur durch Gott erschaffen und die Natur die Abkehr von Gott etc. pp. Mit der Aufklärung wurde Rationalität, die ja quasi auch von Gott sein sollte (so das Christentum), Teil der Natur, der positive Aspekt ist. Dann wurde Mitte der 18hunderter angefangen die Natur des Menschen zu sexualisieren, vllt. auch früher. Zuerst Gott als Wahrheit, dann Rationalität als Wahrheit, Natur als Wahrheit dominiert durch Rationalität, Sexualität als Wahrheit der Natur entgegen der Rationalität. Und dann immer wieder diese Dichotomie zwischen Hirn und Körper, wo ja nur die Lobotomie die absolute Liberation des Gehirns und somit des Verstandes vom Körper sein kann- Gedanken in einem Glassbehälter, ohne weitere, neure Inspiration.

2. 1865 cä. wurde die erste Legshow in der USA offen gemacht. Ihr kennt das aus den Western in den Salons, die Mädchen die da tanzen und ihre Beine zeigen. Was sonst nicht in der Gesellschaft gezeigt werden durfte- die Beine- wurde hier zum Fetisch/ zur Offenbarung. Anfang 19hundert machten die Cabarets auf- Männer in Kleidern und Frauen in Anzügen war da eine gewisse Erotik. Man ging in solche Ortschaften wie Harlem oder Notredam in Paris dafür "slumming" (billig tourismus für wohlhabende und mittelständler- bereisung der Ghettos). Männer trugen im übrigen genauso Corsetts wie Männer. 1920er Harlem Rennaissance, die "Negerbälle" von Paris- was allgemein unter Negrophilia geht. Noch so ein Ding. Stripteease gab es erst in den 30ern, nachdem das Burleske auftauchte. Das Burleske ist ja nicht bloß nackheit. Pornographie taucht bei den Meat-Films der 20er auch auf. -------- der Kiez ist auch so ein Exklusiver Raum der Arbeiterklasse, wo Transvestiten und Bordell und linke Politik Hand in Hand gingen. Wird gerade abgeschaffft für andere Exklusivwerke.

3. Ich glaube Sexualität ist echt nur so exklusiv insofern man für sein Begehren verurteilt wird. Es nicht offen aussprechen kann. Aber wenn man es doch tut was dann? Ich denke hier nicht aus der Perspektive eines Mannes, der ich bin, sondern einer Frau. Wenn ich als Frau offen darüber in der Öffentlichkeit reden würde, wie viele Männer würden mich anmachen? Wie viele Männer verwechseln Smalltalk mit Flirt? Wie viele andere Frauen verurteilen Frauen dafür, wenn sie sich die Beine z.B. nicht rasieren? Man wird auf Ekel oder Geilheit reduziert- und das macht die Exklusivität der Sexualität aus. Als Mann werde ich ja auch für schwul gehalten, weil ich eine helle Stimme habe. Das an sich ist nicht schlimm. Es ist eine Möglichkeit Solidarität zu zeigen und mich dem wahren Gesicht der Gesellschaft auszusetzen. ---- Das ist durchaus exklusiv wiederum, weil die Art und Weise wie Männer ihre Heterosexualität argumentieren, im Grunde nur dazuführen kann, dass selbst die Frauen dann nur auf Frauen stehen müssten (Argument eines Arbeitsbekannten- Vagina ist besser als Arsch, kann man als Kissen benutzen und lecken)

Braucht man sich zu wundern, dass Sexualität exklusiv ist, wenn die Gesellschaft zur eine Seite eines erlaubt und absolut sichtbar macht und zur anderen Seite nicht? Ein Beispiel dafür, wäre natürlich auch das Bild, dass wir von Flüchtlingen haben. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, als ein Bekannter, Iranischer Exilant, mir von seiner Kindheit im Flüchtlingslager bei den ganzen Transvestiten, Schwulen, Lesben und Prositituierten erzählte. Im Fernsehen sehen wir meisten nur die Kinder oder heterosexuellen Familien- das ist das, was hypervisuell vorhanden ist. Alles andere nicht. Und das geht durch unsere ganze Gesellschaft hindurch vom Fernseher bis hin zu den Nachrichten bis hin in unsere Köpfe--- ich wäre auch sehr für eine Gesellschaft, die mir nicht jede Sekunde meiner Zeit Dominanz abverlangt. Ich schätze mich selbst viel zu sehr, um ein Kontrollfreak werden zu wollen. Wo bleibt die Spontanität des Lebens über bei so viel sozialer Organisation des eigenen Verstandes? Macht das Sinn? Es ist ein kleines bissel kuddelmuddel. Aber es geht mir gerade so viel durch den Sinn.

4. was polyamorie und monogamie anbetrifft- so ist glaube ich keine ständische Sache, auch wenn Reiche sich die Dekadenz kaufen können, als Ware.
zeitabhaengig,
Das Gebet Maria die du empfangen hast ohne zu sündigen , hilf uns zu sündigen ohne zu empfangen ,ist
schon aelter .
Als die pille frei erhältlich war , gleichzeitig div. Geschlechtskrankheiten auch behandelbar , ging für die die post ab,
Die sich getraut haben. Das getraut sein war Nebensache.
Jetzt AIDS et.al. wirft das wieder zurück . so seh ich das
Folglich. Es ist gesellschaftlich , sprich sozialer Konventionen geschuldet, was wer sich traut.
******s69 Mann
14 Beiträge
Poly ist nicht gleich Poly
gemeint ist hier mit poly : mehr als einen partner haben,

Was meinst Du denn mit Partner? Entspricht Deine Ansicht dieser Definition:
"Unter einer Partnerschaft versteht man eine gleichzeitig sexuelle und soziale Gemeinschaft zwischen zwei Menschen. Sie ist eine häufig untersuchte Zweierbeziehung. Als moderner Oberbegriff bezeichnet der Ausdruck seit den 1970er Jahren alle auf Dauer angelegten sexuellen Beziehungen, und zwar ohne Ansehen der Rechtsform der Beziehung und ohne Ansehen der sexuellen Orientierung und der Haushalts- und Wohnverhältnisse der Beteiligten. "

https://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaft

Wenn ja, dann schließt das den Sex automatisch mit ein und dieser Nachsatz ist obsolet:
evtl sogar mehrere sexpartner.

Das läuft unter Polygamie bzw. Promiskuität - je nach Ausgestaltung. Hat mit Polyamorie erstmal nichts nichts zu tun.

Monogamie beschreibt die Ehe mit einem menchen - sind aber viele ohne Trauschein sehr glücklich.

Monogamie gibt's wohl auch im Tierreich, wie in anderen Beiträgen schon erwähnt wurde.

BTW: Wieso haben eigentlich hier so viele Schreiber ein Problem mit Polyandrie/Polygynie? Mit anderen Worten: Wieso fordern sie auch von anderen, was ihnen selbst als für sich selbst als erstrebenswert sehen?

LG, Ralph
******eep Mann
902 Beiträge
Monogamie ist die gesellschaftliche Norm. .
Dieser zu entsprechen oder nicht, liegt an jedem selbst.
Polygamie ist in de gesetzlich untersagt.
polyamorie jedoch nicht - nicht jeder kann allerdings so leben.
*******_61 Mann
576 Beiträge
Liebe Katharina
erst mal ein herzliches Merci, dass mein Eintrag mal nicht, wie sonst recht oft, wegen Themen unkonformität gelöscht wurde......

Dein Posting:
Wir sind hier
bei der Frage, ob sexuelle Exklusivität etwas dem Menschen Ur-Eigenes ist, etwas, was irgendwie in unserem "Bauplan" (und zwar in dem für alle) drin ist, oder ob es eine kulturelle Errungenschaft ist, also etwas, was Menschen verabredet haben.

Oder eine Mischung aus beidem . Und wie es bei jedem einzelnen Menschen ist, ist dann noch mal eine andere Frage.

Die Frage, ob sexuelle Exklusivität etwas mit Politik, mit Macht z.B. zu tun hat, gehört da am Rande in meinen Augen auch dazu. Allerdings - so sehe ich das - leben wir in einer Zeit und einem Umfeld, in dem im Prinzip jedem das Leben nach seinen Vorstellungen erlaubt ist - gesetzlich verboten ist weder Polyamorie noch offene Beziehung noch Fremdgehen noch Swingen noch andere Formen der Sexualität, solange sie unter Erwachsenen stattfinden, die alle einverstanden sind, und niemandem schaden.

Leben die "Polys" also so, weil es die "neue Norm" ist oder weil sie es von sich aus so empfinden ?

Grundsätzlich gilt beim Betrachten und Beschreiben vom Verhalten der "Hauptstrom der Bevölkerung". Individuelles ist, pardon, nicht gefragt. Auch wenn in unserer der Individuellen MEINENDEN Gesellschaft das bei jeder sich bietenden Gelegenheit faktisch gefordert wird. Die in jener Studie gefragten jungen Menschen sind massgebend.

Nach 25 Seiten sich immer wiederholender Meinung dass "Kirche" "Gesellschaft" und "xy" Konventionen vorschreiben....zeige ich halt gnadenlos den Finger auf jene die das Posten, und zeige dass Sie AUCH Konventionen unterworfen sind. Ich prangere wirklich niemanden an, aber...ich schone auch wirklich wirklich wirklich niemanden. Keine Vorwürfe, keine Schimpfwörter, kein Moralisieren...aber auch keine Schonung.
Diese Welt und jenen "mit Erfahrung gesegneten Erwachsenen" wird wohl sowas zugemutet werden können.

Es geht hier um Verhaltensforschung, die ergreift keine Partei, die untersucht nur.
So. Und da ist es angebracht sich, nach 25 Seiten voller Konventionen in Bezug auf Exklusivität, ruhig ein paar Gedanken zu den Konventionen der "anderen Seite" zu machen. Erst dann, erst wenn dies ehrlich und "ideologiefrei" erarbeitet wurde, ja...dann kann der Abschluss zu Deiner Frage erfolgen ob oder WIE WEIT die Polys ebenso einer Konvention folgen.
Ich hoffe sehr dass die Polys das verkraften.
*******_61 Mann
576 Beiträge
Übrigens..
...ich bin halt Schweizer....ich bin sehr für direkte Demokratie...ich habs wirklich nicht gern wenn mir Denkweisen vorgeschrieben werden....möglich dass dies in meinen Postings etwas "durchdrückt"...ich bitte um Nachsicht...
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich kann keine Beiträge löschen, der Dank muss also an die Moderation gehen.

*mrgreen*

Ansonsten habe ich nicht so genau verstanden, was du meinst. Kannst du etwas über die Ergebnisse von Verhaltensforschung und "Mono" oder "Poly" sagen ?

Alles andere geht mir über die Frage des EP hinaus, denn da wurde nicht gefragt, ob Poly die neue Norm ist.
(Ist sie in meinen Augen nicht - die gesellschaftliche Veränderung geht eher in die Richtung "Vielfalt" ...*my2cents*)
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
Kann es sein, dass...
wir in unterschiedlichen Ländern leben? Was schreibt ihr hier?

In dem Land, in dem ich lebe, kann ich in meiner Wohnung oder sonst wo, mehrmals am Tag Menschen unterschiedlichen Geschlechtes treffen und mit diesen Menschen, so sie auch mit mir wollen, reden, schweigen, vögeln, ohne dass ich oder ein anderer sich dabei strafbar macht (solange ich gewisse gesetzliche Normen in Bezug auf Alter und körperlicher Unversehrtheit einhalte).

Wenn ich lustig bin kann ich sogar eine Wohnung oder ein Haus mit mehreren Menschen beziehen. Mit diesen Menschen dürfte ich wieder reden, schweigen, vögeln, so diese Menschen es mit mir wollen. Wir dürfen sogar ein Leben lang alle in einem Bett schlafen. Wir dürfen uns sogar alle Lieben (geistig, seelisch, körperlich). Verboten ist das nicht. Vielleicht sind ein paar Nachbarn genervt, reden nicht mit mir, lieben, achten und respektieren mich nicht so, wie sie mich mit einem Menschen in der Wohnung lieben, achten, respektieren würden. Damit muss ich halt einfach klar kommen.

In diesem Thread geht es doch aber darum, ob sexuelle Exklusivität biologische Veranlagung oder gesellschaftliche Norm ist. Für die einen ist es Veranlagung, für andere gesellschaftliche Norm und wieder anderen ist das einfach egal und sie machen "ihr" Ding. Ich finde alle Varianten gut und bewundere WGs in denen alle glücklich miteinander sind (kenne aber keine in der das länger als ein oder zwei Jahre funktioniert). Ich bewundere auch Paare, die glücklich und zufrieden miteinander sind (kenne da auch nur wenige, wo ich das behaupten würde, jedoch kenne ich mehr Paare, wo das funktioniert, als WGs).

Von diesen Polydingsda kenne ich immer nur einzelne Parts, die davon erzählen, wie toll es ist, ich kann das aber nicht sehen, weil solche Polydingsdakonstruktionen noch nicht gemeinsam bei mir auf ner Party oder zum Kaffee trinken eingeschlagen sind (Pärchen, Swinger, ichlegeallesflachwasbeidreinichtaufdembaumist, heutedieundmorgendie, waren schon da).

Eine Beziehung ist ein komplexes Konstrukt (behaupte ich nach zwei langjährigen Beziehungen -jeweils Dekade). Das ist mit einem Partner schwer und ich bezweifle, dass es mit mehr Partnern einfacher wird (möglich vielleicht). Für sexuelle Exklusivität gibt es biologische Veranlagungsgründe, betriebswirtschaftliche Gründe und Gründe durch gesellschaftliche Normen. Bei jedem Menschen können andere Beweggründe Ursache für oder gegen sexuelle Exklusivität vorhanden sein und alle sind für diesen Menschen gut. Ich bezweifle, dass alle Menschen die gleiche Veranlagung haben (weil Vielfalt wichtig ist für unsere Art).

Was ich nicht sehe, ist dass die Gesellschaft allen Auslebeformen gleiche Bedeutung und Rechte gibt. Das ist das Recht der Gesellschaft, die ein anderes Interesse hat, als die Biologie und die Veranlagung (das lässt sich vielleicht noch ändern, dauert halt nochmal 2000 bis 3000 Jahre.

Monogamie und Polygamie sind Begriffe, die auch juristisch belegt sind und zwar eindeutig in dem Land in dem ich lebe (Monogamie gut, Polygamie böse). Sie beziehen sich auf anerkannte Lebensformen in der Gesellschaft. Bieten der anerkannten Lebensform ein bisschen Schutz und ein paar Privilegien und bei der nicht anerkannten ein definiertes Strafmaß.

DeltaSagittarii
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
ganz meine Meinung...
…zusammenfassend gesagt…“jeder, ist nach seiner ganz persönlichen Lebensanschauung und individuellen Veranlagung nach…seines Glückes Schmied"... *top*
menschenweibchen und menschenmännchen hatten immer ein natürliches interesse an (serieller) monogamie, bzw sexueller exclusivität.
das menschenweibchen deshalb, weil es nicht wollte, dass das männchen das futter zu den abkömmlingen anderer weibchen schleppte, das menschenmännchen deshalb, weil es das futter nicht zu fremdem erbgut, sprich abkömmlinge anderer männer schleppen wollte. mag sein, dass es einst zur norm gehörte, im stamm/rudel wild durcheinanderzuvögeln...aber spätestens mit der erkenntnis, dass geschlechtsverkehr und nachwuchs irgendwie zusammenhängen, hatte sich das thema wahrscheinlich erledigt.

nun hat sich sex mit einführung der antibabypille seit 1960 von fortpflanzung flächendeckend entkoppelt. §218 war wichtig, die abschaffung der schuldfrage bei scheidung war wichtig und das internet war wichtig. so gibt es heute scheinbar keinen grund mehr für eclusivität.

trotzdem scheint es so zu sein, dass immer noch viele männer und frauen eine sexuelle eclusivität wünschen. ich nehme das zumindest im freundes-und bekanntenkreis so wahr. ich klammer da mal das swingen als erweiterte exclusivität, also als legitimiertes fremdgehen, aus. die swinger, die ich kenne, sind spießig und eifersüchtig. aber da gibt es sicher auch andere exemplare. polyamor nennen sich meistens schnöde fremdgeher. klar. die können viele " lieben ".------ist meist ne recht einseitige "polyamorie".... *smile*


ob sexuelle exclusivität eine folge gesellschaftlicher konvention oder " angeboren " ist , werden unsere nachfahren beurteilen können. nämlich dann, wenn das langzeitexperiment " sex ohne fortpflanzung dank pille" lange genug gelaufen ist, um wissenschaftliche rückschlüsse ziehen zu können. nennt sich glaub ich vertikale feldstudie.
****54 Mann
3.576 Beiträge
Deine Menschenweibchen- und -männchen-Analyse greift an einer Stelle zu kurz: Beide haben ein Interesse, dass der Partner treu ist. Beide haben aber Vorteile, wenn sie selbst es nicht sind (größere Streuung der Gene).
So widersprüchlich ist das nun mal mit dem Eigennutz der Gene und das erklärt doch ganz gut, warum es nicht nur gegenüber der Gesellschaft sondern insbesondere gegenüber noch zu gewinnenden PaarungpartnerInnen strategisch notwendig ist für beide Geschlechter, das hohe Lied der Monogamie zu singen.

Nein, ich will Niemandem unlautere Motive unterstellen. Ich will nur die biologistische Argumentation auf den Stand der Wissenschaft bringen.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
... bei all diesen biologischen Argumenten geht mir der Gedanke, dass Menschen nur in Gruppen überleben konnten, nicht aus dem Kopf. Was das für die Sexualität bedeutet ... keine Ahnung.

Und der zweite Gedanke ist der, dass es schon immer Spaß gemacht hat. Jedenfalls in historischer Zeit (also, seitdem des schriftliche Überlieferungen gibt) finden wir viele Hinweise darauf, dass Fortpflanzung nicht immer der primäre Antrieb für sexuelle Aktivitäten war. Dass im Gegenteil, die Betonung des Zweckes und die Ablenkung vom körperlichen Bedürfnis nur mit starker Unterdrückung möglich war.

Wie gesagt, inwieweit das die Frage beantwortet - ich weiß nicht.

Ich sehe nur auch die romantische Zweierbeziehung als ein Ergebnis des medialen Einflusses - wir werden so erzogen, wir sehen es in den Liebesfilmen, aber niemand von uns liebt in seinem Leben nur einen Menschen. Die meisten eben nacheinander. Oder heimlich.
**********tarii Mann
3.373 Beiträge
****54:
Beide haben ein Interesse, dass der Partner treu ist. Beide haben aber Vorteile, wenn sie selbst es nicht sind (größere Streuung der Gene).

Hmmm, ehrlich? Da bin ich mir aus biologischer Sicht nicht sicher. Es ist eher egal, solange jeder sich und den Nachwuchs versorgen kann. Das der Partner treu ist, ist ein gesellschaftliches Thema. Wenn jedes Exemplar eigenständig ist (auf Augenhöhe?), dann langt eine Bindung an die Gruppe von Menschenexemplaren, die auch erreicht wird, wenn jeder mit jedem Nähe austauscht. Eingeforderte Treue (im Unterschied zu freiwillig gewährter Treue, bei der es genau um diesen einen Menschen geht) hat mit Macht, Versorgung und Wohlstand zu tun. Ein Exemplar mit tollen männlichen Fähigkeiten und ein Exemplar mit tollen weiblichen Fähigkeiten, könnte besser leben und den Nachwuchs wieder besser ausbilden und anleiten. Die notwendige Arbeit ging schneller und leichter von der Hand. Das dürfte auch die Basis für die romantische zweier Beziehung sein (nur in dieser Kombination ist auch Platz für irgendetwas, wie Romantik).

In meinen Augen widerspricht dieser Beitrag nicht meinem vorherigen Post. Wer einen Partner hat, der auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene passt, hat es einfach leichter treu zu sein. Da seine Bedürfnisse erfüllt sind und er notwendige Freiheiten hat.

Gesellschaftlich ist nur das Thema "Besitz", die Grundlage für sexuelle Treue - aus den genannten Gründen.

DeltaSagittarii
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Katharina, warum, glaubst Du, war lange Zeit eine Großfamilie ein probates Lebensmodell? Und Mehrgenerationsfamilien?
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Aus den Gründen, die ich oben genannt habe: dass Menschen in Gruppen besser überleben konnten.

Aber die klassische Familie in Europa hat auch eine Machtstruktur: da gab es ein Oberhaupt und die, die ihm irgendwie untergeordnet sind. Das ist seit dem Ende des letzten Jahrhunderts nicht mehr so ... und entsprechend gibt es neue Formen von "Familie".
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Bei einer Diskussion bin ich neulich auf die Frage der sexuellen Exklusivität, d.h. den Sex mit nur einem/r Partner/in, gestossen. Die Frage, die ich mir stelle: entspricht diese sexuelle Exklusivität der natürlichen Veranlagung oder ist sie eine Folge von sozialen Konventionen?
Das ist eine folge von sozialen Konventionen - die über Jahrhunderte durchgesetzt wurden.

Was denkt ihr: was ist die natürliche Veranlagung des Menschen?
Die natürliche Veranlagung des Menschen ist bei Männern die möglichst weite Verbreitung des Erbgutes und bei Frauen die Wahl des jeweils "besten" stärksten, zuverlässigsten Partners, der jedoch ersetzt wird wenn ein "besserer" Partner auftritt. Diese grundsätzliche Veranlagung ist jedoch nicht in Stahl oder Beton gegossen - sondern eine Art "Mechanismus der Natur"

Falls es eurer Meinung nach Diskrepanzen zwischen Veranlagung und Konvention gibt: was könnten eurer Meinung nach die Gründe sein?
Macht und Kontrolle. Religion und Herrschaftsstrukturen versuchen das Leben der Menschen so weit wie möglich zu gestalten, um Macht und Kontrolle auszuüben. Gerade das sexuelle Verhalten spielt dabei eine große Rolle.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
und die schafft man sich jetzt indem man polyamourös lebt?
wenn ich ehrlich bin, weiss ich rein gar nicht, warum man heutzutage noch nach konventionen leben muss.

letztendlich drehen wir uns im kreis, weil wohl niemals jemand in echt nachvollziehen kann, wie es in urzeiten wirklich war.
selbst in kirchlich konventionierten zeiten, gab es auch menschen (oft der oberschicht angehörend) die entgegen der geltenden moral und kirchlichen konventionen lebten.

heut gelten für mich persönlich keine konventionen mehr und jeder darf so leben, wie es ihm spass macht.
wer sich welche macht, ist doch selber schuld *zwinker*

lustig, ich schaue gerade rtl-mittagsjournal.
hugh grant, macht seit 2011 abwechselnd 2 frauen babys...........................richtig so, WENN ES ALLEN 3en dabei gut geht, bzw. allen 6en, denn den kindern sollte es ja auch gut gehen dabei.

aber wie wer glücklich ist, sollte jedem selber überlassen sein.
den beweis, was nun wirklich die konventionen in der frühgeschichte waren, werden wir wohl alle nicht bekommen.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Hmm, ich glaube nicht, dass es die Konventionen sind sondern mehr, dass es zum Thema Polyamour eben kein Volksjubel mit Mützenwerfen gibt und man gewisse Dinge auch hinterfragt.
du,
selbst wenn die heutigen konventionen zu polygam als auch polyamor tendieren würden,
wäre ich ein aussenseiter, der sagen und leben würde, wie ICH es will.
keiner hat doch heute wirklich das recht, einen zu etwas zu zwingen.
selbst wenn die auswahlmöglichkeit in einer poly-gesellschaft für mono´s viel schwerer wären,
würde ich dieses poly nicht leben wollen.
warum auch, keiner hat heutzutage das recht, mir deswegen was über "die rübe zu hauen" weder tatsächlich noch per gesetz.

und ja, hinterfragen finde ich gut *zwinker*
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Was "man" sich so wie schafft, weiß ich nicht. Habe ich auch so nicht gesagt.

Aber es gibt Patchwork-Familien und Freundeskreise, die sich gegenseitig stützen. Es gibt auch polyamore Geflechte. Es gibt alles Mögliche, mit oder oder sexueller Exklusivität.

Dass es mehr geben kann als eine Familie, die mich vielleicht einengt oder mir vielleicht sogar schadet, dass ich nicht in der Zweierbeziehung leben MUSS, die mir nicht gefällt, das sehe ich als eine positive Errungenschaft unserer Zeit. Die Vielfalt. Das Bunte. Das muss doch nicht automatisch schlecht sein.

Und damit meine ich, dass es ALLES geben soll... auch das "Traditionelle".
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
wie heißt es so schön Katharina: Familie kriegt man dazu, Freunde kann man sich aussuchen. Ich finde es nur interessant, dass auf der einen Seite Familie und alles was sie so bedeuten kann zerrissen wird, man aber selbiges versucht via Freundeskreis, Patchwork oder eben Polyamour zu gestalten.....

Elli_Marie, eben. Das ist ja das Schöne an unserem Land: Wir können eigentlich sehr frei leben und lieben und werden dafür weder verfolgt noch bestraft.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
sexuelle Exklusivität, eine Folge meiner Entscheidung...
Die natürliche Veranlagung des Menschen ist bei Männern die möglichst weite Verbreitung des Erbgutes und bei Frauen die Wahl des jeweils "besten" stärksten, zuverlässigsten Partners, der jedoch ersetzt wird wenn ein "besserer" Partner auftritt.

...echt, ist das so…da mussten ja die Frauen auch erst mal testen...wer denn wohl der „Stärkste“ war *smile* unter diesem Aspekt gesehen, wäre die" sexuelle Exklusivität“…eine Folge…aus einer für sich selbst festgelegten Entscheidung und weit ab von irgendwelchen Konventionen…entgegen jeder Natürlichkeit…aber, das aus dem innersten selbst Gewählte…weil man den „passenden Menschen“ gefunden hat…mit dem man es so fühlt…und exklusiv geniessen will..
wer sich anderen menschen oder konventionen unterordnet oder beugt, ist mMn selber schuld. (ausser man will es)

jeder sollte sich selber der nächste sein. gesunder egoismus und selbstliebe.....................,
und nicht negative egomanie, negativer egoismus oder negative egozentrik.
auf sich und seine bedürfnisse selber achten, ohne andere zu missbrauchen und verletzen.
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