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Nachdem ich ja nun hier schon eine weile mit euch mitmische.
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Hat Liebe die Macht zu verletzen?

Für mich gibt es nur eine einzige Form der Liebe. Liebe zum Partner, Liebe zum Kind, zur Arbeit, zur Natur, zu Tieren ... alles ist die gleiche Liebe.

Nur die Art, wie wir sie ausdrücken und in welchen Situtationen wir sie fühlen unterscheidet sich. Oft noch gespickt mit irgendwelchen Hormonen, die wir uns selbst ausschütten. Wenn wir uns begehrt und angezogen, verstanden und zugehörig fühlen, verwechseln wir das oft mit Liebe.

Liebe kann man aber nicht erhalten und nicht geben. Man kann sie nur fühlen. In sich selbst.

Wenn wir sie nicht genug in uns selbst fühlen können, suchen wir sie in Beziehungen. Im Gegenüber und seinem Handeln wollen wir sie finden. Der andere soll etwas tun, das uns das Gefühl gibt, geliebt zu werden.

Manchmal klappt das ganz gut. Dann geben sich zwei Abhängige gegenseitig ihre tägliche Dosis. Oft gibt es aber auch ein Missverhältnis in der Bedürftigkeit. Dann würzen Machtspielchen den Alltag. Die schlimmsten Gemeinheiten geschehen immer aus einem Mangel an Liebe. Aus dem Gefühl, nicht geliebt zu werden.

Wenn sich zwei begegnen, die den anderen nicht brauchen, um sich geliebt zu fühlen, dann ist das ein Fest. Dann kann die Liebe ganz frei fließen, überall in uns und um uns herum.
*********riso Frau
132 Beiträge
mein Bruder meinte einmal: Liebe ist die selbsterschaffene Idealisierung nahestehender Personen.

Wenn sich also herausstellt, dass die Welt unseres Partners gar nicht die Welt ist, die wir für ihn, um ihn herum sahen, dann bricht eben dieses Weltbild zusammen. Uns fehlen Anhaltspunkte, um das selbstkreiierte Kartenhäuschen wieder zu einem Idealbild aufzubauen.

Ich denke, hier liegt die Größe unser Verletzbarkeit: Die Dinge, die Menschen sind nicht immer das, für was wir sie halten.
warum können die menschen die ich am meisten liebe mich am t
Hi Leute ! Ich denk mir das das so ist ,weil man sich niemandem so öffnet ,so "tief in sein innerstes hinein läßt" ,wie Den Menschen den man liebt *herz* ,und , weil man Vertraut . ! Vertrauen und Intimität sind ( dann ) vielleicht ? die 2 seiten derselben Medaille , Liebe :. Ist nur ein Gedanke ,und ich stell das mal dahin . danke ,mfg , *wink* i.troy
**********e7781 Paar
74 Beiträge
Ich sehe es so, dass liebe verletzlich macht....

Wenn ich liebe , gebe ich meinem Gegenüber einblick in meine Seele, mache mich nackig was mein denken und fühlen angeht. Lasse diesen Menschen so nah an mich heran, das auf einmal Worte und Taten mehr verletzen können als einem lieb ist...

Da fragt man sich, möchte man so verletzlich sein?

Es fängt doch schon mit Haustieren an. Ein Tier zu lieben ist immer geknüpft mit Leid, denn irgendwann muss man abschied nehmen, und doch nimmt man diesen Preis in kauf. Für die Zeit , liebe und Zuneigung , die einem das Tier in dieser zeit gibt. Am Ende ist der Schmetz des loslassens und doch das Glück über die Zeit die man hatte.

Liebe macht uns in dem Augenblick verletzlich wo mein sein Herz in die Hände eines anderen legt. Sich öffnet und Seiten zeigt, die ein anderer , der einem nichts bedeutet , nie zu sehen bekommt.

Nur wo Liebe von beiden Seiten ist, würde man diese Macht niemals ausnutzen, würde die Seele des anderen schützen.

Nur eine Mauer bauen um nicht verletzt zu werden würde nur bedeuten, dass man auch nie in den genuss der Liebe kommt. Dem Gefühl der Verbundenheit, dem grenzenlosen Vertrauen in den Menschen dem man seine Seele anvertraut.
Die größe der Verletzbarkeit hat jedoch jeder selber in der Hand. Lieben bedeutet nicht, sich selber aufzugeben, sein eigenes Glück nur abhängig von dem anderen zu machen....
Liebe sollte eine Bereicherung sein und nie der Grund für Glücklich sein.....
*********riso Frau
132 Beiträge
aber um ehrlich zu sein: Die Frage lautet doch: Wie viel Verletzbarkeit braucht die Liebe?

Meine Stärke ist meine Emotionalität. Ich zähle zu den hochsensiblen Menschen. Ich weine sogar mit, wenn andere Menschen ihre Emotionen in Freude wie in Trauer Ausdruck verleihen. Oft hatte ich dadurch zunächst Nachteile. Man glaubte, man könne mich nur schwer belasten. Aber das Gegenteil ist der Fall.
Die Weichheit meines Herzens, das Herauslassen von Emotionen (ja ich bin dennoch auch ab und zu mal ne Zicke) symbolisiert meinen Charakter, sie steht für meine Offenheit, meine Wärme und die Güte, die in mir wohnt.
Zu zeigen, verletzlich zu sein, zählt bei mir wohl zu den Stärken.

und da fällt mir doch so ne Geschichte ein... *moment ....*smile* gleich
*********riso Frau
132 Beiträge
Das perfekte Herz

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.


Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.


Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?


Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."


"Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"


Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.

Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.


Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.

Alte Weissagung
********nder Mann
2.896 Beiträge
Brauchen? Keine.

Das Problem ist wohl, dass wir - je nach Familien/Sozialisationssystem, aus dem wir stammen - überhöhte Erwartungen an unsere Gegenüber stellen. Oftmals Kindanteile und frühere Verhaltensmuster aktiviert werden, statt dass wir uns als erwachsene bzw. erwachsen werdende Menschen begegnen.

Liebe braucht (ist?) Offenheit. In erster Instanz für mich selbst. Dann öffne ich mich (möglicherweise) auch für meinen Gegenüber. Und wenn ich offen bin, mich weit mache und zeige, bin ich natürlich auch sicht- und angreifbarer. Das Lustige daran ist: Ich bin es auch so. Von demher...
*********r_by Mann
546 Beiträge
@ananga
Was für eine dumme und pseudo esoterische Fragestellung, kann nur von einer nicht sehr gebildeten Frau kommen so eine Frage!

20 Worte, Text auf einem Bildschirm und der ganze Körper zuckt irgendwie zusammen vielleicht... Eine Verletzung möglicherweise wird empfunden, Gefühle und Gedanken steigen auf, Verteidigungsmechanismen werden aktiviert, eine Gegenattacke möglicherweise vorbereitet... interessant nicht?

Was wurde aber hier verletzt? Was kann durch diese 20 Worte verletzt werden? Wenn man es genau ansieht, "dumme" Person, pseudo Esoterik, ungebildete Frau (sexistisch) all diese Dinge beziehen sich auf Selbstbilder. Die Bilder, die man von sich macht, an die man glaubt (Frau, klug, gebildet, echt spirituell, bemüht, fair) die man für "sich selbst" hält, an denen man fest hält, die wichtig sind für das eigene Selbstwertgefühl.

Es können immer nur Abstraktionen, Selbstbilder, Selbstansichten verletzt werden. Wenn es mir völlig egal ist, ob ich klug oder dumm bin, wenn es mir völlig egal ist, ob ich pseude-esoterisch bin oder nicht, mein Geschlecht und meine Bildung mir egal sind, dann findet ein solcher Satz keinen Platz, an dem Reibung entsteht. So ein Satz hat dann keine Wirkung, kann sich nicht einhaken,...

Daraus folgt, dass eigentlich nur der Mensch sich aufgrund seines Festhaltens an seinen Selbstansichten auch selbst verletzt. Niemals kann jemand einen anderen verletzen. Es ist so als ob ich meinem Gegenüber die Waffen in die Hand drücke und sage "erschieß mich damit!" So gebe ich ihm selbst die Macht mich zu verletzen buchstäblich.

Das ist die eine Sicht. Die andere ist aber genauso wahr und nicht umsonst gibt es einen Ehrverletzungsparagraphen im StrafGesetzBuch.

Wir leben nicht alleine und sind als Homosapiens nicht dazu in der Lage vollkommen alleine zu leben und auf lange Sicht gesund zu bleiben. Wir brauchen unwideruflich andere Menschen zum blanken Überleben. Das ist uns instinktiv.

Hinter jeder Verletzlichkeit steht die Todesangst würde ich sagen.

Was bei so einem Satz statt zu finden scheint ist, dass der andere mich abwertet, damit aus dem Kontakt, möglicherweise sogar aus der Gruppe ausschließt, und das ist für einen Menschen immer Lebensbedrohlich. Es ist ein direkter Angriff auf meine Position innerhalb der Gruppe aller Menschen. Bei einem Kind, dass gerügt wird, dem Liebe entzogen wird, entsteht die Erfahrung der Todesangst. Denn wenn seine Eltern ihn verlassen, dann ist es vorbei!!!

---

Innerhalb einer Liebesbeziehung gebe ich meinem Partner sehr große Macht über mich. Das tue ich einerseits damit, dass ich mein Glück mit ihm verbunden habe (bei Liebesentzug droht mir somit Unglück) und andererseits, weil ich glaube, dass er mich "gut" kennt (weil ich ihm meine inneren Selbstbilder erzählt, sie ihm gezeigt habe). Wenn dann noch die Kindheitserfahrung der Todesangst mit dazu kommt, bin ich zur Gänze von seiner Sicht meiner Person abhängig. Das Problem dabei ist, er liebt mich nicht (nie) wegen meiner Selbstbilder, sondern wegen seiner Bilder von mir und seiner Selbstbilder von sich. Sehr ironisch.

Ich glaube das falscheste was man machen kann, ist den Verletzungen aus dem Weg zu gehen oder die eigene Verletzlichkeit eliminieren zu wollen. Das ist aber leider nahezu ausnahmslos das, was wir tun.

Wenn wir die Verletzbarkeit so total wie möglich zulassen könnten, würden wir uns durch die Zerstörung unserer Selbstbilder dem Erlebnis öffnen, dass wir eben nicht unsere Selbstbilder sind. Wenn diese inneren Masken (die man sich selbst gegenüber trägt) fallen, dann entsteht eine Authentizität, welches unglaublich befreiend und glückselig ist. In der Verletzlichkeit, in Hauptgebäude; "Scham" ist eine Tür versteckt, die führt in die totale Intimität mit meinem Partner, mit dem Leben, mit mir selbst, und dort ist totale Verletzlichkeit aber eben deshalb die totale Sicherheit und Liebe zu finden. (schwer zu erklären, aber wer die Erfahrung gemacht hat, kennt was ich meine)

Ob wir Masken tragen?

Natürlich, jeder von uns trägt innere und äußere Masken. Diese sind jeder Gedanke worüber wir uns selbst definieren, bzw. jedes Verhalten, dass bewusst in der Außenwelt gewählt wird um ein bestimmtes Bild zu erzeugen. Zugleich (obwohl diese Masken zu uns als Mensch gehören) sind diese Masken die Ursache fehlenden Glücks und permanentem Leidens, wenn man sich mit ihnen identifiziert, wenn man sich nicht bewusst ist, dass sie lediglich funktionale Masken sind.

Was mich verletzen kann?
Einerseits so vieles, andererseits nahezu garnichts. Ich sehe in jedem Angriff auf meine Person mittlerweile relativ klar woher sie kommt und nehme es daher selten persönlich. War aber sehr sehr sehr harte Arbeit

Am Ende steht der Respekt vor den Masken und den Verletzungen, die Liebe diesen beiden Gegenüber ob in mir oder im anderen Menschen.

Rassismus kann ich immer noch schwer durch mich durch fließen lassen, ich arbeite aber daran auch dies zu verstehen und meine eigenen Ängste anzunehmen..

@****ga Tatsächlich finde ich dein Posting wundervoll, die Frage ist eine sehr gute Frage, danke für diesen Thread.
mögen unsere narben sich verlieben
( galway kinnell )



Ich glaube das falscheste was man machen kann, ist den Verletzungen aus dem Weg zu gehen oder die eigene Verletzlichkeit eliminieren zu wollen. Das ist aber leider nahezu ausnahmslos das, was wir tun.

spricht der spieler und er hat meiner ansicht nach recht.


____________


ich möchte gerne etwas zu dem hier so häufig und leidenschaftlich vertretenen konzept von der
" selbstliebe " bemerken. also dem immer wieder vorgetragenen verslein, dass nur die/der lieben könne, die/der sich selbst liebt.

was besagt nun diese offenbar so wichtige " selbstliebe" ?
wie liebe ich mich denn richtig?

ich liebe mich, weil ich mich dusche, kämme, mir die zähne putze, mich ankleide, mir nahrung zukommen lasse. ich sorge also für den erhalt meines körpers und den damit verbundenen seinsdimensionen.

ich gönne mir schlaf, gartenaktivitäten, familie, freunde, natur, musik, gute literatur ( ja. gute ), das verweilen und schreiben in einem erotikforum. ich bin also recht gut zu mir. vor allem, wenn ich meine vitamine zu mir nehme und mal wieder in norwegen bin.

so liebe ich mich damit ? ich stehe ja nicht vor dem spiegel und denke : wow. was für eine wunderschöne, kluge, gütige, fleißige und spirituell hochentwickelte frau. ich bete mich nicht an, ich bewundere mich nicht, ich kann noch nicht mal sagen, dass ich mich besonders nett finde. eher misanthropin mit hang zur weltflucht.

ich habe die erfahrung gemacht, dass ich meist jene menschen am tiefsten, leidenschaftlichsten UND reinsten liebte, die sich selber nicht bedingungslos " liebten ", also die an irgendeinem punkt in ihrem leben erkannt hatten, dass sie einfach nur ein winziges unwichtiges vergängliches arschloch voller fehler sind.

das waren meist zweifler, grübler mit gebrochenen vitas, demütige, schwierige und komplexe persönlichkeiten. mit selbstbewusstsein zwar, aber nur, weil all die widersprüche, schmerzen und verletzungen erkannt und zum teil auch integriert waren.
****ga Frau
17.254 Beiträge
Themenersteller 
@derspieler
@****ga Tatsächlich finde ich dein Posting wundervoll, die Frage ist eine sehr gute Frage, danke für diesen Thread.

vielen Dank für dein tolles und tief verstandnisvolles Posting.
*danke*

das hast du in einem anderen Thread gepostet, das finde ich sehr schön und tiefsinnig *anbet*
Du und Ich
Mahatma Gandhi sagte mal; "Du und Ich, wir sind eins. Ich kann dir nicht weh tun, ohne mich selbst zu verletzen."

*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich glaube nicht, dass die Liebe Verletzbarkeit braucht. Die Voraussetzung der Liebe ist, dass wir lieben. Und das ist eine Tätigkeit, die manchmal verletzbar macht, aber nicht zwangsläufig.
*****011:
Und das ist eine Tätigkeit, die manchmal verletzbar macht, aber nicht zwangsläufig.

ich glaube nicht, dass liebe eine tätigkeit ist.

und ich glaube, dass jede liebe verletzbar macht. einfach deshalb, weil liebe sich immer ein morgen wünscht und dieses morgen ganz ohne eigenen einfluss genommen werden kann.

wenn ich liebe, begebe ich mich immer in gefahr, zutiefst verletzt zu werden. und sei es "nur", dass der geliebte mensch stirbt.

und tiefe trauer ist auch tiefe verletzung.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Selbstliebe
ich möchte gerne etwas zu dem hier so häufig und leidenschaftlich vertretenen konzept von der
" selbstliebe " bemerken. also dem immer wieder vorgetragenen verslein, dass nur die/der lieben könne, die/der sich selbst liebt

Meines Erachtens ein hoffnungslos überschätztes Konzept. Zuerst müsste man erstmal wissen wer oder was man ist, und das weiß kaum jemand. Die Leute definieren sich Selbst zwar, aber diese Definitionen gehen am Punkt vorbei, und zwar weit weit daneben. Nicht umsonst gibt es den Spruch seit der Antike; "erkenne dich selbst!"

Und wer das tut braucht keine Selbstliebe, da die Masken gefallen sind.

Der Spruch, dass man sich selbst lieben muss, bevor man andere lieben kann ist zwar richtig aber vollständigerhalber müsste er lauten; Um andere lieben zu können muss man aufhören Teile von sich selbst zu hassen oder abzulehnen. Somit kann eigentlich nur eine integrierte Persönlichkeit vollständig lieben, je integrierter, desto bedingungsloser ist seine Liebe. Ist ja auch logisch, denn er braucht vom Gegenüber keine Mitarbeit um die Leichen im Keller zu halten.
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
was besagt nun diese offenbar so wichtige " selbstliebe" ?

Für mich nicht mehr und nicht weniger als die offenbar wichtige "Außenliebe".

Es gibt für mich keinen Unterschied, weil das Außen das Selbst nur spiegelt, nur spiegeln kann. Die irrationale Liebe ist die unbewusste Haltung zu sich selbst. Die rationale Liebe ist die bewusste Haltung zu sich selbst. Liebe ist für mich eine Haltung. Wäre für mich Liebe ein Gefühl, könnte ich mir Selbstliebe nicht vorstellen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand mit einer unzufriedenen unglücklichen Selbstbeziehung, eine zufriedene und glückliche Beziehung mit anderen haben kann.

Deshalb:

also dem immer wieder vorgetragenen verslein, dass nur die/der lieben könne, die/der sich selbst liebt.

Die Haltung die ich zu anderen habe, ist die Haltung die ich zu mir selbst habe. Unbewusst und bewusst. Beides.

Das beschreibst du so wunderbar:

ich habe die erfahrung gemacht, dass ich meist jene menschen am tiefsten, leidenschaftlichsten UND reinsten liebte, die sich selber nicht bedingungslos " liebten ", also die an irgendeinem punkt in ihrem leben erkannt hatten, dass sie einfach nur ein winziges unwichtiges vergängliches arschloch voller fehler sind.

Das Letztere kann man sicher so sehen. Man kann es auch anders betrachten und formulieren. Niemand ist schlechter oder besser als er ist. Man kann sich nur für schlecht oder gut halten über die Haltung. Mit welcher Haltung zu sich selbst jemand besser leben kann ist unterschiedlich. Die Meisten können erfahrungsgemäß mit einem negativen Selbstbild besser leben als mit einem Positiven.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Selbstliebe ... also, mich anzuerkennen und nicht immer zu versuchen, mich anderen anazupassen und so sein zu wollen, wie sie mich haben wollen, das steckt für mich dahinter. Und meine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

Das steht dann immer in Balance mit den Zusammenleben mit anderen. Immer nur um sich selber zu kreisen, ist nicht gut - es ist auch langweilig und macht auf die Dauer einsam. Interesse für die anderen, für ihre Wünsche, Träume und Bedürfnisse, das ist ebenso wichtig.

Besonders, wenn man liebt und liebend handelt - als Eltern, Kinder, Partner, Freunde.

Die Kunst ist die Balance - sich nicht verlieren, aber auch die anderen nicht zu vernachlässigen.

Die Sorge für die anderen ohne Sorge für mich, kann auf die Dauer zerstören.

Das ist für mich mit "Selbstliebe" gemeint .

Und zum Thema heißt das für mich, dass ich jemanden, der mich immer wieder absichtlich verletzt, nicht lieben kann oder muss. Wenn man am Abgrund steht, muss man eben einen Schritt zurück treten, um nicht hinunter zu stürzen.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@*****ide: Ich empfinde "Liebe" als Substantiv gebraucht als etwas Drittes, außerhalb der liebenden Personen Stehendes, und das fühlt sich für mich nicht richtig an.

Für mich gilt auch nicht (mehr) der Wunsch nach Zukunft, wenn ich liebe, ich halte mich da lieber an den Augenblick.

Aber du hast natürlich recht, dass zu lieben tiefe Verletzungen verursachen kann, wenn der geliebte Mensch stirbt (muss ich gerade aus der Nähe miterleben) oder anders aus unserem Leben verschwindet. Aber das ist eine Folge des Liebens, nicht die Voraussetzung.
*******icht:
Die irrationale Liebe ist die unbewusste Haltung zu sich selbst. Die rationale Liebe ist die bewusste Haltung zu sich selbst. Liebe ist für mich eine Haltung. Wäre für mich Liebe ein Gefühl, könnte ich mir Selbstliebe nicht vorstellen.


was hat liebe mit rationalität zu tun ? *nachdenk*
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
was hat liebe mit rationalität zu tun ?

Rationalität ist für mich das Bewusste.

Die Menschen die ich liebe, liebe ich bewusst. Ich habe sie in ihrem Menschsein bewusst erkannt. Sie zu erkennen, kann ich nur wenn ich mich selber bewusst erkenne.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
wir lernen doch auch voneinander...
@*****ide
ich habe die erfahrung gemacht, dass ich meist jene menschen am tiefsten, leidenschaftlichsten UND reinsten liebte, die sich selber nicht bedingungslos " liebten ", also die an irgendeinem punkt in ihrem leben erkannt hatten, dass sie einfach nur ein winziges unwichtiges vergängliches arschloch voller fehler sind.

das waren meist zweifler, grübler mit gebrochenen vitas, demütige, schwierige und komplexe persönlichkeiten. mit selbstbewusstsein zwar, aber nur, weil all die widersprüche, schmerzen und verletzungen erkannt und zum teil auch integriert waren.

…auch ich habe es schon so erlebt, als ob es dann die Aufgabe ist…diesem Menschen eine andere Sicht zu eröffnen…ihn mit zu nehmen…auf der Reise zu sich selbst...

Die Menschen die ich liebe, liebe ich bewusst. Ich habe sie in ihrem Menschsein bewusst erkannt. Sie zu erkennen, kann ich nur wenn ich mich selber bewusst erkenne.

….bei mir löst das Erkennen...der Seele des Menschen...aber ein Gefühl aus…und das wiederum nenne ich „Liebe“…ohne Ratio...
*********riso Frau
132 Beiträge
Ich würde gerne mit euch über Gefühle wie Schmerz, Verletzungen und Wut und Ängste innerhalb der Beziehung reden. Wo seid ihr am empfindlichsten? Warum verbergen wir unsere Ängste und Unsicherheiten vor dem anderen, selbst vor uns nahestehenden Menschen? Warum zeigen wir so selten unser verletzbares Ich?

@**RO
ich unterteile nicht so wie du. Weder ist das Lieben für die Liebe eine Voraussetzung noch ist die Trauer eine Folge dessen.

Für mich sind Wut, der Schmerz, der Trauer, sowie der Dank, meine eigene Begeisterungsfähigkeit (dank an sinn_less für dieses Wort) Ausdrücksformen der Liebe. Auch die Angst, den Partner zu verlieren, zeigt doch, wie sehr wir ihn lieben (naja, es können auch andere psychische Abläufe dahinterstecken, aber ich glaube, ihr wisst was ich meine)

Die Frage ist doch auch, wie lange wir uns verletzt fühlen? Vermutlich bis unsere eigene Reife ausreicht, um zu vergeben und/oder zu verzeihen. quasi von Prozessen, die uns bewegen, einfach mal loslassen.

In Bezug auf die hier angesprochene Trauer: Natürlich war ich wütend, warum ausgerechnet jetzt wo ich so viele Menschen um mich hätte gebrauchen können, sie sterben als gäbe es kein Morgen. Natürlich war ich voller Angst, mit 33 schon Familienälteste zu werden. Mein Schmerz wurde um so größer als ich bis dato nicht bekannte Wahrheiten, Heimlichkeiten von den nahestehenden Personen erfuhr. Ich war sogar so blind vor Trauer und Wut, dass ich kaum bemerkte, wie sehr ich lebende Menschen damit verletzte. Ich bin doch kein Unschuldsengel. Das ist niemand von uns. Aber irgendwann waren die Spuren meines Lebens wieder neu sortiert, wieso weshalb warum wurde verstanden und ich habe losgelassen und bin wieder zurück auf meinem Pfad. Die Liebe zu den Menschen , sie zeigte sich nur anders, nahm eine andere Form an.
****ga Frau
17.254 Beiträge
Themenersteller 
@gesche
Wenn sich zwei begegnen, die den anderen nicht brauchen, um sich geliebt zu fühlen, dann ist das ein Fest. Dann kann die Liebe ganz frei fließen, überall in uns und um uns herum.

ja das sehe ich auch so *top*, das hast du wunderschön beschrieben und geschrieben.
Es ist noch ein bischen Weg bis dorthin aber der Weg dorthin macht mir Freude und manche
(Selbst)-Erkenntnisse tun anfangs auch weh bis sie sich auflösen in Verständnis und das Vertrauen dafür,
das es so und nicht anders genau richtig ist/war.
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Rationalität wird oft für Vernunft gehalten.

Die irrationale Angst ist nicht die unvernünftige Angst. Sie ist die unbewusste Angst, über eine unbewusste Haltung und Bewertung der Dinge, die mal eintreten könnten, wenn ...

Wer kennt das nicht, dass uns Situationen rational (bewusst) klar sind, emotional jedoch anders handeln müssen oder können als es rational (über die bewusste Vernunft) für uns besser wäre. Das liegt am Irrationalen und damit dem Unbewussten.

Auch das Denken ist sowohl bewusst als auch unbewusst.

Jemand der 3000 Mal in seinem Leben von seiner "besseren Hälfte" spricht, nimmt irgendwann die unbewusste Haltung ein, er sei die schlechtere Hälfte. So wird er sich auch fühlen. Durch das unbewusste Denken über sich selbst, dass er nur (vielleicht unbewusst) antrainiert und damit irgendwann angenommen hat.

Solche Menschen sprechen dann oft von dem eigenen Anspruch, mit dem Partner auf "Augenhöhe" zu sein. Wie soll das gehen, wenn die andere Hälfte über die unbewusste innere Haltung (das Denken) die Bessere ist ?
****ga Frau
17.254 Beiträge
Themenersteller 
Rationalität wird oft für Vernunft gehalten.

ja für mich ist Rationalität vom Verstand gesteuert und Emotionalität
von Emotionen gesteuert, bzw. von unbewussten Gefühlen.
Unbewusste Gefühle sind für mich Emotionen,
Rationalität hat für mich nur bedingt mit Bewusstheit zu tun, sondern
mit Ratio dem Verstand, dem Intellekt, der Vernunft.

Unbewusstes Handeln ist für mich das Gleiche wie irrationales Handeln.
Bewußtes Handeln ist für mich etwas anderes als rationales Handeln.
Für mich kommt Bewußtsein aus dem Herzen und die Rationalität aus dem Verstand, dem Intellekt.
Für mich ist Bewusstes Tun, bewusstes Denken, bewusstes Fühlen ein Vorgang der durch
mehr als nur durch den Verstand gesteuert wird. Wenn das Herz und der Verstand zusammenarbeiten
dann ist es für mich bewusstes Handeln, bewusstes Sein, bewusstes Fühlen *g*
Für mich kommt das Wünschen aus dem Herzen und das Wollen aus dem Verstand.
Wenn beides zusammenläuft, also das Wünschen und das Wollen, dann gibt es bei mir keine inneren Konflikte mehr.
.
*******icht Mann
3.453 Beiträge
Gefühle kann ich auch bewusst auslösen. Dazu brauche ich nur (bewusst) an den letzten schönen Urlaub oder die leidenschaftliche Liebesnacht zu denken. Wenn mir diese Gefühle nicht schmecken und ich mir andere Gefühle wert bin, dann denke ich einfach an den gestrigen Tag, an einen unbekannten Autofahrer der mir beim Überholen den Stinkefinger gezeigt hat um mich erneut aufzuregen, um mich anderes zu fühlen als gedanklich bei der tollen Liebesnacht oder Urlaub zu sein.

und Emotionalität
von Emotionen gesteuert, bzw. von unbewussten Gefühlen.

Gefühle sind für mich Gefühle. Sie sind immer echt. Der Auslöser für Gefühle ist für mich das unbewusste oder bewusste Denken. Denken ist auch Bewerten.

Ich bin selber dafür verantwortlich was ich denke. Auch wie ich Dinge bewerte.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Denken-Fühlen-Erleben-Verhalten...
...also wenn ihr hier so weiter macht…dann weiß ich gar nicht mehr wo vorn oder hinten ist..mir schwirrt der Kopf…wo kommt das wohl her…vom bewussten Denken…oder unbewussten Fühlen?? *hae*
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