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"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (Friedrich Schiller)
Tolles Zitat, kannte ich noch gar nicht, merke ich mir
Schönes Thema, vielen Dank auch für die Einleitung, aus der ich wieder viel gelernt habe! Die sprachlichen Wurzeln zu kennen für das, was man immer leichthin sagt oder schreibt, ist nie verkehrt. Danke dafür!
Genau da setze ich nun auch an.
Das Problem besteht darin, dass hier ein Wort zusammen gesetzt wird, das im allgemeinen Sprachgebrauch eigentlich überhaupt nicht zueinander passt.
Spiel = Unverbindlichkeit, Leichtigkeit, Oberflächlichkeit (manchmal), Flucht vor dem Alltag
Beziehung = Verbindlichkeit, Schwere (manchmal), Tiefe, der Alltag persönlich
Ich kann die Aufregung darüber, dass so vieles "Spielbeziehung" genannt wird, deswegen auch nicht wirklich teilen. Denn diese nährt sich meist im Begriff des "Spiels", das Unverbindlichkeit suggeriert. Es ist aber ja doch genauso möglich dass das Wort "Beziehung", der verbindliche Teil dieses Wortes, die entscheidende Rolle spielt!
Ich habe eine "Spielfreundschaft". Wo ganz klar und unmissverständlich fest steht: Es ist eine
Freundschaft. Die hat Vorrang. Ohne Wenn und Aber.
Kommt das Spiel, bei dem wir beide so gut zusammen passen dass es fast schon unheimlich ist
, hinzu, dann hat dies dennoch große Intensität. Wie alles im Zusammenhang mit BDSM: Ohne diese funktioniert es nicht. Zumindest nicht bei mir, dem verdammten Gefühlshaufen
Weswegen ich nur sachte darauf hinweisen möchte, dass das Wort "Beziehung" sehr wohl sehr viel mehr Gewicht haben kann bei diversen Paaren als das Wort "Spiel".
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Eines zuletzt: Es sollten beide Beteiligten immer dringend klären, wie sie dieses Wort verstehen, bzw. worauf ihr Schwerpunkt liegt.
Es macht keinen Sinn zusammen etwas zu beginnen, wenn Person A das Wort "Spiel" für das entscheidende hält (also unverbindlich, affäremäßig, für den kurzfristigen Spaß), während Person B das Wort "Beziehung" bevorzugt (also verbindlich, fest, langfristig ausgelegt).
So etwas dürfen sich zwei, die eine anstreben, gerne
vorher gegenseitig sagen.