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BDSM, Spiel oder Leben und die Darstellung nach außen ...

*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
BDSM, Spiel oder Leben und die Darstellung nach außen ...
Man hat ja so seine Deja - vu - Erlebnisse ...
Eines meiner Erlebnisse habe ich in einschlägigen Foren, wenn die Rede auf BDSM in Verbindung mit Spiel kommt.
Irgendwann erreicht mich eine Mail, oder es wird ein Beitrag verfasst, in dem es heisst:

Für uns ist BDSM kein Spiel, sondern ...

a) ... wir leben es
b) ... BDSM ist unser leben
c) ... BDSM ist unsere Lebenseinstellung

24/7 also

Gefolgt von einer Ausführung über "echte" Neigung, Gefühle und natürlich das starke Selbstbewusstsein, dass man schon hatte oder erlangt hat.

Ok denke ich. Alles gut und schön, nichts liegt mir ferner als die Form, Dauer und Art und Weise des Auslebens zu kritisieren.
Aber dennoch bleibt es ein Spiel, bis zu dem Punkt in dem es ins "krankhafte" umschlägt. Wie schon gesagt, dabei bewerte ich nicht den Anteil des BDSM am Leben, auch nicht die Art und Weise, sondern nur die Einstellung zum Spiel.

Die Antwort ist dann meist ein: Das verstehst du nicht, das kann man nur verstehen, wenn man es lebt!

Ich frage mich dann immer wer was nicht versteht und denke, dass "Spiel" viel zu oberflächlich betrachtet wird und gar nicht das Bewusstsein besteht, was die Verneinung des Spiels bedeutet.
Natürlich ist diese Art von BDSM kein Schauspiel, kein Theaterspiel, kein Kinderspiel. Aber es ist und bleibt eine Form von Rollenspiel.
Nein, kein oberflächliches Rollenspiel in dem der Lover den Briefträger spielt, der die Briefempfängerin beglückt.
Ein intensives, tiefgründiges und langfristiges Rollenspiel, welches von echten Gefühlen und Emotionen geleitet wird.

Eine sehr bedenkliche Aussage habe ich jetzt kürzlich erhalten:

Wenn wir unseren BDSM als Spiel ansehen würden, dann wäre unser Leben eine einzige Lüge ...

Hier beschleicht mich immer der Verdacht, dass die Betreffenden entweder schon zu tief in ihr Spiel eingetaucht sind und die Realität nicht mehr wahrnehmen, oder recht leichtfertig mit dem Wort Spiel umgehen und in Kauf nehmen, dass sie eine Definition von BDSM schaffen, die so nicht gewollt oder gewünscht ist.

Ich finde diese Definition von Spiel als passendste:

„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“

– Huizinga: 1938/1991, S. 37

Wie gesagt, ich bestreite nicht, dass ein Spiel nicht ernsthaft betrieben werden kann, begleitet von echten Gefühlen und Emotionen.
Ich bestreite noch nicht einmal, dass ein Spiel Lebensinhalt sein kann.

Aber BDSM ausserhalb eines Spiels zu sehen ruft bei mir folgende Gedanken hervor:
1. Die Freiwilligkeit ist nicht mehr gegeben. Die Freiwilligkeit ist einem inneren oder einem äusseren Zwang gewichen, oder beidem
2. Wir Menschen sind grundsätzlich triebgesteuert. Unsere Neigung beschreibt die Art des Triebes. Unsere Persönlichkiet "steuert" den Trieb, kontrolliert und versteckt den Trieb, macht uns individuell. BDSM auszuleben bedeutet ein Stück unserer Persönlichkeit "abzulegen" und zu entindividualisieren und unseren Trieben und Neigungen freien Lauf zu lassen. Ausserhalb eines Spiels reduziere ich mich auf diese Entindividualisierung, verliere meine Persönlichkeit (Bei diesem Punkt bin ich mir nicht sicher ob dies auch den dominanten Part betrifft)
3. Auf den rein "praktischen" Teil von BDSM bezogen, also Züchtigung und Körperlichkeit wie sexuelle Handlungen, kann es doch nicht im Sinne von BDSM sein, dies als grundsätzliche, legitime Gesellschaftsform anzusehen. Ich erinnere an die kontroverse Diskussionen über das Thema Rapeplay, in dem das "Spiel" als einzige mögliche Legitimation angesehen wird.
4. Der Wunsch nach Sadismus und Masochismus bedeutet im Sinne von BDSM die Freude diesen zu empfangen, bzw. zu geben. So kann eine Züchtigung wohl quälen und als Qual empfunden werden, letztendlich aber persönlich als "genüssliche" Empfindung aufgefasst und auch gewollt. Die "Straffunktion" ist also "nur" gespielt und dienst der Befriedigung der Triebe.
Dies steht im völligen Gegensatz zur Bestrafung die ausserhalb des Spiels liegt, wie zum Beispiel in Ländern in denen die Sharia gilt, wenn körperliche Züchtigung in ihrer Straffunktion keine Rücksicht auf die körperliche und psychische Unversehrtheit des Bestraften nimmt.

Schwieriges Thema finde ich.
Ich würde mir wünschen, dass nicht eine Diskussion über Sinn und Unsinn von 24/7 entsteht, sondern sachlich auf die Wertung Spiel oder nicht Spiel eingegangen wird und warum sich gegen die Bezeichnung Spiel so vehement gewehrt wird.
...
24/7 also

Gefolgt von einer Ausführung über "echte" Neigung, Gefühle und natürlich das starke Selbstbewusstsein, dass man schon hatte oder erlangt hat.

Ok denke ich. Alles gut und schön, nichts liegt mir ferner als die Form, Dauer und Art und Weise des Auslebens zu kritisieren.
Aber dennoch bleibt es ein Spiel, bis zu dem Punkt in dem es ins "krankhafte" umschlägt. Wie schon gesagt, dabei bewerte ich nicht den Anteil des BDSM am Leben, auch nicht die Art und Weise, sondern nur die Einstellung zum Spiel.


Da geb ich dir völlig recht.



Die Antwort ist dann meist ein: Das verstehst du nicht, das kann man nur verstehen, wenn man es lebt!


Das bekomm ich auch oft zu hören *lach* und ich denk mir dann immer nur: *blabla* - lasse reden.




Ich frage mich dann immer wer was nicht versteht und denke, dass "Spiel" viel zu oberflächlich betrachtet wird und gar nicht das Bewusstsein besteht, was die Verneinung des Spiels bedeutet.
Natürlich ist diese Art von BDSM kein Schauspiel, kein Theaterspiel, kein Kinderspiel. Aber es ist und bleibt eine Form von Rollenspiel.
Nein, kein oberflächliches Rollenspiel in dem der Lover den Briefträger spielt, der die Briefempfängerin beglückt.
Ein intensives, tiefgründiges und langfristiges Rollenspiel, welches von echten Gefühlen und Emotionen geleitet wird.


Auch hier stimme ich dir ganz zu!




Eine sehr bedenkliche Aussage habe ich jetzt kürzlich erhalten:

Wenn wir unseren BDSM als Spiel ansehen würden, dann wäre unser Leben eine einzige Lüge ...

Hier beschleicht mich immer der Verdacht, dass die Betreffenden entweder schon zu tief in ihr Spiel eingetaucht sind und die Realität nicht mehr wahrnehmen, oder recht leichtfertig mit dem Wort Spiel umgehen und in Kauf nehmen, dass sie eine Definition von BDSM schaffen, die so nicht gewollt oder gewünscht ist.


Japp. Realität ist manchmal sowas fieses... *g*





Ich finde diese Definition von Spiel als passendste:

„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“

– Huizinga: 1938/1991, S. 37


Japp. Sie ist auch die passendste.




Wie gesagt, ich bestreite nicht, dass ein Spiel nicht ernsthaft betrieben werden kann, begleitet von echten Gefühlen und Emotionen.
Ich bestreite noch nicht einmal, dass ein Spiel Lebensinhalt sein kann.


Es kann Lebensinhalt sein. Ja. Aber eben nur Inhalt. Nicht das ganze Leben an sich.



1. Die Freiwilligkeit ist nicht mehr gegeben. Die Freiwilligkeit ist einem inneren oder einem äusseren Zwang gewichen, oder beidem


Seh ich auch so.



2. Wir Menschen sind grundsätzlich triebgesteuert. Unsere Neigung beschreibt die Art des Triebes. Unsere Persönlichkiet "steuert" den Trieb, kontrolliert und versteckt den Trieb, macht uns individuell. BDSM auszuleben bedeutet ein Stück unserer Persönlichkeit "abzulegen" und zu entindividualisieren und unseren Trieben und Neigungen freien Lauf zu lassen. Ausserhalb eines Spiels reduziere ich mich auf diese Entindividualisierung, verliere meine Persönlichkeit (Bei diesem Punkt bin ich mir nicht sicher ob dies auch den dominanten Part betrifft)


Tja, nur wenn ich mir anschau was manche so von sich geben, dann is da anscheinend keine Persönlichkeit mehr da die irgendwas steuert sondern nur noch Trieb wie bei Viechern.



3. Auf den rein "praktischen" Teil von BDSM bezogen, also Züchtigung und Körperlichkeit wie sexuelle Handlungen, kann es doch nicht im Sinne von BDSM sein, dies als grundsätzliche, legitime Gesellschaftsform anzusehen. Ich erinnere an die kontroverse Diskussionen über das Thema Rapeplay, in dem das "Spiel" als einzige mögliche Legitimation angesehen wird.


Japp.



4. Der Wunsch nach Sadismus und Masochismus bedeutet im Sinne von BDSM die Freude diesen zu empfangen, bzw. zu geben. So kann eine Züchtigung wohl quälen und als Qual empfunden werden, letztendlich aber persönlich als "genüssliche" Empfindung aufgefasst und auch gewollt. Die "Straffunktion" ist also "nur" gespielt und dienst der Befriedigung der Triebe.
Dies steht im völligen Gegensatz zur Bestrafung die ausserhalb des Spiels liegt, wie zum Beispiel in Ländern in denen die Sharia gilt, wenn körperliche Züchtigung in ihrer Straffunktion keine Rücksicht auf die körperliche und psychische Unversehrtheit des Bestraften nimmt.


Richtig. Völlig korrekt.
Auch ich kann Dunkle_Seiten nur zustimmen, für mich persönlich, gehört zum Spiel auch immer etwas Spaß, Freude und spielerische Leichtigkeit. BDSM soll beiden Spaß machen und Freude bringen.

*my2cents*
Dunkle Seiten
Da du unseren gestrigen Mailverkehr hier als Thema reinstellst und mich auch wörtlich zitierst, möchte ich da noch ganz kurz etwas zu sagen!

1: Ich meinte alles so, wie ich es gestern geschrieben hab! Ich stehe dazu!

2. Ich habe dir gestern nicht mehr geantwortet, weil ich dann wohl wider meiner Persönlichkeit hätte ausfallend werden können!

3. Du musst mich nicht bekehren, hab ich bei dir auch nicht versucht! Warum auch?

Und Mike, du kennst mich und meine Einstellung persönlich! Würdest du sagen, dass ich die Realität nicht mehr wahrnehme?

Ist es Realitätsverlust, wenn ich sage, dass es am Anfang ein Spiel war und jetzt, nach 12 Jahren, eine Lebenseinstellung, die uns glücklich macht?

So, und jetzt wünsche ich euch viel Spass beim Diskutieren.

Luna
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Spielerische Leichtigkeit wäre näher zu definieren.
Spaß und Freude als letzte Konsequenz ist natürlich Voraussetzung. Jedenfalls im Sinne von innerer Zufriedenheit und Glücksgefühl.
Unglücklich sollte BDSM natürlich nicht machen.

Spielerische Leichtigkeit impliziert bei mir eher "ohne Ernsthaftigkeit", nicht sehr tiefgründig. Auf einzelne Sessions begrenzt durchaus zu begrüssen, nach dem Motto: Es darf auch mal gelacht werden.
Dies ist auch unsere bevorzugte Spielvariante.

Dennoch werden viele das Gefühl haben, BDSM auch einmal "authentisch" zu erleben. So tief in das Spiel einzutauchen, das es nicht mehr bewusst als Spiel wahrgenommen wird.
Als Sklave zu fühlen, als Sklave zu denken, als Sklave zu handeln, en Sklave zu sein. Aber im Unterbewusstsein zu wissen, ich bin Mensch und kein Sklave, aufwachen zu können und sich zu sagen, alles nur ein Spiel. Im Schlaf spielt uns unsere Psyche häufiger diesen "Streich"
Dann wachst du auf und weisst, alles nur ein Traum.

Ich denke BDSM wie in einem Traum zu erleben ist nicht unbedingt schlecht, jedoch sollte man noch aufwachen können.
Solange die Möglichkeit des Aufwachens gegeben ist, solange sehe ich es als Spiel.
Schaffe ich das Aufwachen selbst aber nicht mehr, liege ich bildlich gesprochen im Koma oder bin tot.
Ich ersetze nun das Wort Traum durch Spiel.
Solange ich also den BDSM aus eigenem Antrieb beenden kann, solange ist es ein Spiel. Alles was über das Spiel hinausgeht kann nicht mehr "gesund" sein und hat mit BDSM nicht mehr viel zu tun.
****_R Mann
559 Beiträge
Die Antwort ist dann meist ein: Das verstehst du nicht, das kann man nur verstehen, wenn man es lebt!
Stimmt.
Das hat was von, einem Blinden einen Regenbogen zu erklären.

In erster Linie geht es darum, was man für sich als BDSM definiert bzw. ob man seine Form zu leben zu BDSM zählt.
Viele Menschen die sich zum 40-50er Jahre Lifestyle bekennen zählen sich dem BDSM zugehörig.

Wieder andere wollen diese Ausstiegsklausel nicht. Verzichten bewußt auf das, was BDSM zum Spiel macht. Nämlich das, was von den meisten als reale Welt benannt wird.
Und solange man sich nicht darin isoliert, kann ich da nichts pathologisches erkennen.

Aber es ist und bleibt eine Form von Rollenspiel.
...
Ein intensives, tiefgründiges und langfristiges Rollenspiel, welches von echten Gefühlen und Emotionen geleitet wird.
Wer legt das fest?
Ist es nicht an den Aktiven selbst, zu entscheiden ob sie es als Rollenspiel oder als ihre Form von Beziehung empfinden ?

Wenn wir unseren BDSM als Spiel ansehen würden, dann wäre unser Leben eine einzige Lüge ...

Hier beschleicht mich immer der Verdacht, dass die Betreffenden entweder schon zu tief in ihr Spiel eingetaucht sind und die Realität nicht mehr wahrnehmen, oder recht leichtfertig mit dem Wort Spiel umgehen und in Kauf nehmen, dass sie eine Definition von BDSM schaffen, die so nicht gewollt oder gewünscht ist.
Warum ist BDSM eigentlich sureal ? Kann es nicht auch sein, dass deine individuelle Definition von BDSM nicht in deine Vorstellung vom alltäglichen Leben passt.
Das muss aber nicht zwingend für alle gelten.


Aber BDSM ausserhalb eines Spiels zu sehen ruft bei mir folgende Gedanken hervor:
1. Die Freiwilligkeit ist nicht mehr gegeben. Die Freiwilligkeit ist einem inneren oder einem äusseren Zwang gewichen, oder beidem
Nun gibt es Menschen, die im Spiel durchaus ihren Genuss aus dem Verzicht auf ihren freien Willen ziehen. Was ist negativ daran, das in jeder Form seiner Beziehung genießen zu können ?

2. Wir Menschen sind grundsätzlich triebgesteuert. Unsere Neigung beschreibt die Art des Triebes. Unsere Persönlichkiet "steuert" den Trieb, kontrolliert und versteckt den Trieb, macht uns individuell. BDSM auszuleben bedeutet ein Stück unserer Persönlichkeit "abzulegen" und zu entindividualisieren und unseren Trieben und Neigungen freien Lauf zu lassen. Ausserhalb eines Spiels reduziere ich mich auf diese Entindividualisierung, verliere meine Persönlichkeit (Bei diesem Punkt bin ich mir nicht sicher ob dies auch den dominanten Part betrifft)
Das sehe ich genau andersrum. Unsere Persönlichkeit bestimmt ob wir dominante oder submissive Neigungen in uns tragen. Der Trieb kontrolliert, wird durch äußere Zwänge. Insbesondere dadurch, dass man schonmal als "krankhaft" betitelt wird wenn man seiner individuellen Neigung konsequent nachgeht.

4. Der Wunsch nach Sadismus und Masochismus bedeutet im Sinne von BDSM die Freude diesen zu empfangen, bzw. zu geben. So kann eine Züchtigung wohl quälen und als Qual empfunden werden, letztendlich aber persönlich als "genüssliche" Empfindung aufgefasst und auch gewollt. Die "Straffunktion" ist also "nur" gespielt und dienst der Befriedigung der Triebe.
Dies steht im völligen Gegensatz zur Bestrafung die ausserhalb des Spiels liegt, wie zum Beispiel in Ländern in denen die Sharia gilt, wenn körperliche Züchtigung in ihrer Straffunktion keine Rücksicht auf die körperliche und psychische Unversehrtheit des Bestraften nimmt.
Findest du es nicht ein wenig polemisch, zu behaupten, dass Bestrafung und Züchtigung ausserhalb des BDSM Spiels keine Rücksicht auf physische oder psychische Unversehrtheit nimmt ?
In meiner Kind, bzw. Jugendzeit bin ich durchaus bestraft und auch mal gezüchtigt worden.
Mir wäre neu, dass ich entweder Schäden davongetragen oder mit meinen Eltern BDSM gespielt habe.

Bestrafung außerhalb eine Session, ohne die genüssliche Empfindung macht bei bei reinen Sadisten und Masochisten keinen Sinn. Das ist wohl wahr.
Doch reine Sadisten und Masochisten leben i.d.R. auch nicht TPE. Zumindest kenne ich keine.
BDSM ist mehr als hauen und stechen.
Kann auf vielen Ebenen wahrgenommen und gelebt werden.

Für den einen (die meisten) auf der Basis eines Rollenspiels.
Für wenige andere als Basis ihrer Beziehung.

Schade nur, das beide Seiten sich mit so vielen Vorurteilen begegnen.
...
Ist es Realitätsverlust, wenn ich sage, dass es am Anfang ein Spiel war und jetzt, nach 12 Jahren, eine Lebenseinstellung, die uns glücklich macht?


Ja, denn eine (sexuelle) Spielart / Neigung ist immer eine Spielart / Neigung aber kein Lebensgefühl.
Ja, denn eine (sexuelle) Spielart / Neigung ist immer eine Spielart / Neigung aber kein Lebensgefühl.

Aha, dann spielen also homosexuelle auch nur, dass sie schwul sind!
Sehr interessant!

Danke Marc! Habe doch wirklich schon fast angefangen zu zweifeln, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe *haumichwech*

Luna
...
Aha, dann spielen also homosexuelle auch nur, dass sie schwul sind!
Sehr interessant!


Nein, sie haben die NEIGUNG, dass sie auf Männer stehen.
Interessantes Thema. Und eins mit viel Zündstoff dazu, da bin ich mal gespannt wie sich die Meinungen zueinander hier entwickeln. *g*

Eins zu Anfang:

Das verstehst du nicht, das kann man nur verstehen, wenn man es lebt!

Diese Aussage finde ich grundsätzlich sehr arrogant. Sie erinnert mich an die Antwort auf Fragen von Kindern von Erwachsenen "das verstehst du noch nicht, dafür bist du noch zu klein.", die ich ebenfalls für völlig bekloppt halte, da es für mich lediglich die Kapitulation davor ist, der anderen Seite die eigene Sichtweise in möglichst verständlichen Worten näherzubringen.

Eine kluge Frau hat mir mal gesagt dass es wichtig ist auch Stino-Freunde zu haben, weil diese dafür sorgen dass man sich noch erden kann und nicht die ganze Welt zu einer SM-Welt umbaut, aus der man selbst nicht mehr herausgucken kann, weil man nur noch "Ja-Sager" um sich herum hat, die mögliches Abdriften in ein SM-Ghetto somit nicht verhindern können.

Das ist für mich die perfekte Zusammenfassung dessen, worin die Gefahr liegt wenn man SM "lebt": Dass sich das ganze Leben auf einmal NUR noch um dieses Konstrukt SM dreht, und damit 24/7 letztlich um die eigene Sexualität. Wenn es dann mal SM-mäßig nicht so läuft, was bleibt dann noch übrig? Zu wenig, finde ich, um diesem Problem dann würdig begegnen zu können.

Deswegen bin ich der Meinung dass man SM durchaus als Lebenseinstellung leben kann, aber doch nicht vergessen werden sollte dass es auch "nur" ein (Liebes-) Spiel ist. Ein sehr intensives, ja, eines das die Seele berührt auch, natürlich. Aber die Welt geht nun -hoffentlich- nicht davon unter, wenn es mit dem SM mal nicht so klappt.

Wenn SM eine 100%ige Lebenseinstellung wäre, würde das auch bedeuten dass ohne SM das Leben gefährdet wäre, sprich, Suizidgedanken nicht weit wären. Das ist ein Gedanke, der mir da eher Angst macht.

Es ist nun nicht so dass es einem Paar zwingend schaden würde, wenn es SM lebt. Im Gegenteil! Das kann und wird ohne Frage sicher auch sehr lebenserfüllend sein, wenn beide perfekt zusammenpassen in diesem Bereich. *ja*
Nur sehe ich es ähnlich einem Paar das sagt "wir leben unsere Liebe" und nur noch zu zweit miteinander unterwegs ist (analog dem SM-Pärchen das nur noch unter SMlern zu verkehren pflegt): Solange es gut läuft ist alles in Butter.
Wenn es aber just im Bereich SM dann aber mal so gar nicht läuft, dann ist der Fall tief - und ein Fangnetz abseits des SM weit und breit nicht zu sehen.

Aus diesem Grund setze ich doch lieber auf mehrere Pferde: Ich "lebe" nicht nur SM (auch wenn es für mich eine große Leidenschaft ist, der ich auch viel Zeit widme), sondern auch meine Liebe zur Gothic-Musik, zu Gesellschaftsspielen und dem Irish Way of Life.
All das lebe ich.
Und ich bin sehr froh auf mehrere Pferde gesetzt zu haben.
Denn wenn mich eines mal abwirft habe ich weitere, auf dessen Sattel ich weiter sicher sitzen kann auf der Rennstrecke, das sich Leben nennt. *g*
****_R Mann
559 Beiträge
BDSM leben bedeutet doch nicht, sich von allem anderen zu isolieren !

In erster Linie geht es sich um das Verhaltnis von Dom zu Sub.
Das kann in einer Form gelebt werden die nicht unbedingt einem Rollenspiel gleichkommt.
Nichts desto trotz gibt es auch noch das normale Umfeld, wie bei jedem anderem Menschen auch.

Wenn es aber just im Bereich SM dann aber mal so gar nicht läuft, dann ist der Fall tief - und ein Fangnetz abseits des SM weit und breit nicht zu sehen.
Wo bitte ist da der Unterschied zu zwei Stino, die vollkommen auf sich fixiert sind und keine anderen Kontakte pflegen ? Wenn es da mal nicht läuft ist auch kein Fangnetz.
****on Mann
7.104 Beiträge
Nein, sie haben die NEIGUNG, dass sie auf Männer stehen.

Eine Neigung impliziert, dass sie sich jederzeit auch ändern könnte..in die andere Richtung oder ganz verschwinden,

Dies sehe ich weder beim SM-lern noch bei Homosexuellen gegeben, wobei SM-ler durchaus auch Sex ohne BDSM geniessen können. Homos tun sich mit Hetero-Sex schon deutlich schwerer *zwinker*

Von daher hinkt der Vergleich etwas, aber er zeigt in die richtige Richtung, dass es sich bei beidem um ein "Verlangen" handelt...eine andere Steigerung zu 'Neigung' finde ich nicht.


Sabdi (m)

P.S.: kürzere Postings machen mehr Spaß beim lesen *gg*
****al Mann
2.827 Beiträge
Aha, dann spielen also homosexuelle auch nur, dass sie schwul sind!
Sehr interessant!


Nein, sie haben die NEIGUNG, dass sie auf Männer stehen.

Und man kann drumherum dann ein Lebensgefühl bauen. (Bei Liebhabern mancher Musikgenres ist es zB auch nicht ungewöhnlich, daß da manches korreliert.) Aber man muß es eben nicht, sondern es ist von Person zu Person verschieden.

Zu etwaigen (allerdings auch nicht zwangsläufigen) Problemen hat sich ja Hanjie über mir schon ausführlich geäußert. Die können aber überall auftreten, wo ein Lebensbereich über die Maßen wichtig erscheint.

Die Diskussion erhitzt sich meiner Erfahrung nach meist am Wort "Spiel" und der Gegenüberstellung von "spielerischem Anderssein" und "gewöhnlichem Leben". So monolithisch ist der Alltag eben auch nicht, daß man solchen Teile des Lebens immer so schwarz-weiß sehen kann.
Wo bitte ist da der Unterschied zu zwei Stino, die vollkommen auf sich fixiert sind und keine anderen Kontakte pflegen ? Wenn es da mal nicht läuft ist auch kein Fangnetz.

Den gibt es nicht. *zwinker*

Das ist doch genau das, was ich meine: Wenn man sagt "wir LEBEN SM" und damit auch meint dass das eigene Leben dem SM gewidmet ist, dann fixiert man sich meines Erachtens zu sehr darauf.

Es verstellt dann auch gerne den Blick und die Toleranz vor jenen, die "es" nicht leben, sondern "nur" Spielen. Denn, meine Meinung über SM: Ein Spiel im Sinne von Gesellschaftsspielen oder Ähnlichem ist es ohnehin nie. SM berührt die Seele, oft in positiver, manchmal auch in negativer Weise, egal ob es nun ausschließlich über spielerische Sessions oder 24/7 "gelebt" wird.

Ein "wir leben es, ihr nicht" gibt es im Bezug auf SM in meinen Augen nicht. In dem Augenblick in dem man es praktiziert, lebt es jeder, die meisten, vermute ich jetzt einfach mal, auch mit großer Leidenschaft.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Marc, gerne greife ich deinen Punkt der Ausstiegsklausel auf:

Kann ich überhaupt, ausser in spielerischer Form, auch wenn es nicht spielerisch empfunden wird (und das ist die Kernfrage), auf eine Ausstiegsklausel verzichten?

Gibt es eine Möglichkeit der Umsetzung, dass der Ausstieg aus eigenem Antrieb verwehrt ist?

Wie soll das aussehen? Ein Vertrag, Gefangenschaft?
Kann nicht jeder der Beteiligten jederzeit sagen:"Ich möchte nicht mehr!"
Und ist es nicht auch gut so, dass es so ist?

Weitere entscheidene Frage ist, warum das Wort Spiel so entwertend aufgefasst wird. Niemand will hier den Lebensinhalt in Frage stellen. Naja gut, ich jedenfalls nicht. Auch spreche ich nicht gegen die Ernsthaftigkeit.
Aber ist es nicht so, dass dort wo das Spiel wirklich aufhört (und das Spiel hört ja bei den Angesprochenen nicht dort auf) ein "Fall Kampusch" anfängt?
Irgendwie ist es auch immer das selbe, dass die Argumentation von den Betreffenden von der falschen Seite aufgezäumt wird.
Indem fast schon pathologisch das "Spiel" verneint wird, fühlen sich diejenigen immer in die "Gestörten-Ecke" gedrängt.

Die These aber besagt:

Das was ihr macht, das ist völlig in Ordnung. Eure Definition allerdings sich ausserhalb eines Spiels zu bewegen ist zumindest fragwürdig.

Dagegen könnte man jetzt argumentieren: Nein, das ist kein Spiel mehr weil ... Grund 1, Grund 2, Grund 3 ....
Hier soll es noch nicht mal darum gehen, ob es als Spiel gefühlt wird, oder nicht, sondern möglichst objektiv betrachtet werden.


Gewalt halte ich, ausser im ausdrücklichem Einvernehmen für nicht tolerierbar. Im Einvernehmen auch nur innerhalb gewisser Grenzen.
Diese halte ich nicht für polemisch. Dazu taugt eher das Beispiel der früher geschlagenen Kinder, welches ja auch nicht geschadet hat ...

Was würdest du sagen Marc, wenn dein Chef dich für jeden Fehler prügeln würde?
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Es wäre schön ...
wenn wir uns auf die Frage Spiel oder nicht Spiel beschränken könnten. Diskussionen über 24/7, Gefahren und Sinnhaftigkeit hat es genug gegeben.

Die Kriterien, warum es ein Spiel ist, habe ich geäussert.
Vielleicht möchte jemand darstellen, warum es kein Spiel ist.
Aber bitte nicht den Grund: Weil wir es leben.
Wie schon dargestellt, kann ich auch ein Spiel leben.
****al Mann
2.827 Beiträge
Weitere entscheidene Frage ist, warum das Wort Spiel so entwertend aufgefasst wird. Niemand will hier den Lebensinhalt in Frage stellen. Naja gut, ich jedenfalls nicht. Auch spreche ich nicht gegen die Ernsthaftigkeit.
[...]
Indem fast schon pathologisch das "Spiel" verneint wird, fühlen sich diejenigen immer in die "Gestörten-Ecke" gedrängt.

Einfach weil die erste Assoziation beim Wort "Spiel" meist keine kulturanthropologische Definition wie die von Huizinga ist, sondern eher der Sandkasten oder das Halmabrett. *zwinker*
Ich meine damit gar nicht "Gefahr von 24/7", sondern "Gefahr der Überschätzung des "Lebens" von SM".

"Wir spielen es nicht, wir leben es.". Das impliziert dass andere es nicht richtig machen, es ja "nur" spielen. Eben genau dort sehe ich es eben anders: Andere leben ihr SM auch, nämlich immer dann, wenn sie mittendrin sind in der Session bzw. während sie es gerade praktizieren. Das ist doch weit weg von einem "ich hau dich jetzt mal n bisschen, hihi"! Da wird geschrien, gelitten, geliebt, sich hingegeben, geflogen und was weiß ich noch alles, was alles weit weg von irgend einem stinknormalen Gesellschafts- oder Sandkastenspiel ist.

Wenn jemand mir sagt "wir spielen es nicht, wir leben es" kann ich nur sagen: Und? Das tue ich auch. Ich bin authentisch bei dem was ich tue und sehe es ebenso nicht als irgend so n Sandkastenspiel, sondern als etwas das so tief ist, dass beide anschließend auch durchaus (im bestten Falle) ihr Gehirn gut massiert fühlen und das Herz auch bebt danach. Und das geschieht bereits dann, wenn tatsächlich "nur" gespielt wird, also z.B. an einem öffentlichen Ort man mit einer Person einfach nur etwas (Schlagwerkzeug, eine bestimmte Fessel) ausprobieren möchte!
Dennoch bezeichne ich das, was ich tue, weiterhin als "Spielen". Denn für mich ist es ein Spiel: Ein intensives Liebesspiel, das Seelen berührt. *g*
die ich ebenfalls für völlig bekloppt halte, da es für mich lediglich die Kapitulation davor ist, der anderen Seite die eigene Sichtweise in möglichst verständlichen Worten näherzubringen.

Alles eine Frage von Sender und Empfänger...Wenn einer der beiden NICHT verstehen will,klappt das auch nicht mit möglichst verständlichen Worten.Dann ist es einfach so...

Sogar im Berufsleben wird in diesem Fall geraten um des eigenen Seelenfrieden willens lieber den Job aufzugeben.

Warum sollte man also auf "Teufel komm raus" seine eigene Lebenseinstellung jemandem erklären müssen bei dem man merkt,das man über diese Sperre im Denken nicht weiter kommt?

Eine kluge Frau hat mir mal gesagt dass es wichtig ist auch Stino-Freunde zu haben, weil diese dafür sorgen dass man sich noch erden kann und nicht die ganze Welt zu einer SM-Welt umbaut, aus der man selbst nicht mehr herausgucken kann, weil man nur noch "Ja-Sager" um sich herum hat, die mögliches Abdriften in ein SM-Ghetto somit nicht verhindern können.

Wer um Himmels willen behauptet denn immerzu das man dann nur noch sm-ler als Freunde hat?Es geht doch um das Paar an sich,das ihr Ding auslebt,was nicht heisst,das alle um dieses Paar herum ebenfalls diesem Kreis angehören müssen.

Und warum wird gerade diese Frage immer und immer wieder mit dem Holzhammer oder subtiler mit dem drohenden Zeigefinger gestellt?Fragen über Fragen...

Lasst doch jeden so leben wie er es für sich als "richtig und wertvoll" erachtet ohne diese ganzen Bewertungen.Es ist nicht alles "krank oder nicht richtig" was der eigene Horizont nicht erfasst...

Kein Mensch kann immer alles und jeden verstehen und da nützen manchmal auch die SUBJEKTIV empfundenen verständlichsten Erklärungen nichts.Passt einfach eben nur nicht...die eine Lebenseinstellung gegenüber der anderen.
Du, ich habe mit dieser "leben und leben lassen"-Einstellung überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil. *g*

Das Problem ist doch eher, dass aus der anderen Richtung diese Einstellung gerne mal verwehrt wird. Alleine "wir leben SM und spielen es nicht", sieh dir diesen Satz doch mal genauer an! Da steht auch schon der stille Vorwurf drin dass andere SM nicht leben würden, sondern "nur" spielen, wobei "spielen" hier eindeutig abwertend gemeint ist.

Was ist so schlimm daran, SM als ein Spiel anzusehen? Genau wie der Threadersteller sehe ich es, es ist ein intensives Liebesspiel das man idealerweise mit Leidenschaft lebt und gut ist. Wozu diese Abgrenzungswut gegenüber dieser Definition des Liebesspieles? Wozu die Abwertung gegenüber des Spielens, was macht das "Spiel" so viel schlechter als das "Leben"? Die Leidenschaft ist doch dieselbe.

Wenn Leute mir sagen "wir leben SM", dann sage ich ihnen, Glückwunsch, macht's! Ich freu mich für Euch! Grantig werde ich nur dann wenn da ein "andere spielen ja nur" hinterherweht. Denn das wertet die "Spieler", und damit mich, direkt ab.
Da hab ich was gegen. *zwinker*
@ Luna
Und Mike, du kennst mich und meine Einstellung persönlich!Würdest du sagen, dass ich die Realität nicht mehr wahrnehme?

Natürlich würde ich das nicht sagen. *g*

Aber noch einmal zu dem Ausdruck "Wir leben S/M".
Vor kurzem habe ich mich von meiner Partnerin getrennt und bin zur Zeit solo und praktiziere S/M nicht. Wenn sich ein Paar trennt, das S/M lebt und es dann (mangels Partner(in) ) zeitweise nicht auslebt, lebt es dann noch?
S/M ist für mich ein sehr wichtiger Teil meines Lebens, aber eben nicht das ganze Leben. Wenn ich in einer Beziehung S/M praktiziere, dann mit aller Ernsthaftigkeit,
Da wird geschrien, gelitten, geliebt, sich hingegeben, geflogen und was weiß ich noch alles, was alles weit weg von irgend einem stinknormalen Gesellschafts- oder Sandkastenspiel ist.

Total Power Exchange
Ich lebe es nicht (nicht einmal ansatzweise) aber ich glaube es verstehen zu können.

Vielleich kann man es besser verstehen, wenn man von dem englischen BDSM Begriff "Power Exchange" (Machtaustausch) ausgeht. Der devote Part gibt die Macht über sich spielerisch und teilweise ab.

Ich kann mir vorstellen, daß Paare sich in dieser Konstellation dann so wohl fühlen, daß eben nicht mehr zurück getauscht wird, und der Machtaustausch sich auf immer weitere Bereiche bezieht. Dann ist es Lebenseinstellung, aber (hoffentlich) immer noch einvernehmlich und bezieht sich auch nur auf die beiden.

Es folgt für mich nicht daraus, daß "Lebenseinstellung" bedeutet, daß der dominante Part auch gegenüber anderen unbedingt und dauernd Dominanz beansprucht, bzw. daß der devote Teil nicht in der Lage ist in Bereichen, für die der Machtaustausch nicht gilt, selbstständig zu entscheiden und das Leben zu regeln. Das wäre tatsächlich Realitätsverlust.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Dunkle_Seiten,

meine Persönlichkeit weist eindeutig patriarchalische Strukturen auf, die ich im Laufe der Jahre für mich hinterfragt, reflektiert, partiell modifiziert und in der heutigen Form letztendlich für mich als richtig und gut, im Sinne von ausfüllendem Wohlbefinden akzeptiert habe. Das ist für mich kein Spiel, das ist Teil eines ausgewachsenen erwachsenen Wesens und ich zwinge dieses Wesen, diesen Menschen niemanden auf, der daraus keinen Gewinn für sich ziehen kann.

Natürlich ist diese Art von BDSM kein Schauspiel, kein Theaterspiel, kein Kinderspiel. Aber es ist und bleibt eine Form von Rollenspiel.

Ein intensives, tiefgründiges und langfristiges Rollenspiel, welches von echten Gefühlen und Emotionen geleitet wird.

Das Wort Rolle (und damit auch Spiel) kann einem Menschen, der von echten Gefühlen und Emotionen durchdrungen und geleitet wird nicht wirklich mehr gerecht werden.

2. … BDSM auszuleben bedeutet ein Stück unserer Persönlichkeit "abzulegen" und zu entindividualisieren und unseren Trieben und Neigungen freien Lauf zu lassen.

Sehe ich ganz und gar nicht so. Grottenschlechter Worttransfer - sorry. BDSM ausleben bedeutet nicht ein Stück seiner Persönlichkeit „abzulegen“, es bedeutet Kruste aufbrechen, befreien, gerade Persönlichkeit freizulassen, denn die Triebe und Neigungen sind Teil individueller Persönlichkeit. BDSM „entindividualisiert“ auch nicht – ich kenne eigentlich nichts, was auf intimer Ebene individueller gehandhabt wird, als die persönliche Vorstellungen und praktische Umsetzung von BDSM. Das viel zitierte so genannte eigene BDSM ist Individualität pur.

4. … So kann eine Züchtigung wohl quälen und als Qual empfunden werden, letztendlich aber persönlich als "genüssliche" Empfindung aufgefasst und auch gewollt. Die "Straffunktion" ist also "nur" gespielt und dienst der Befriedigung der Triebe.

Verstehe ich nicht. Meine Triebmotivation ist recht griffig konturiert. Die „Straffunktion“ inkl. oben und unten, wenn man es denn so nennen will, ist nicht „nur“ gespielt, also Mittel zum Zweck; sie ist durchaus von dieser Welt – sie sendet aber auf einer ganz spezifischen Frequenz, für die auch nur ein Schlüssel passt, nämlich der zwischen meiner Partnerin und mir. Als Spielkälber kann man uns nun wirklich nicht beschreiben. Ich folge einfach schlichtweg meinen Instinkten, wohl kultiviert im Zeitfenster der vergangenen Jahrzehnte – aber nix weiter.

van Bruns
@hanjie
Wenn Leute mir sagen "wir leben SM", dann sage ich ihnen, Glückwunsch, macht's! Ich freu mich für Euch! Grantig werde ich nur dann wenn da ein "andere spielen ja nur" hinterherweht. Denn das wertet die "Spieler", und damit mich, direkt ab.
Da hab ich was gegen. *zwinker*

Ok,das kann ich nachvollziehen,mir geht es da ähnlich *g*

Dennoch wird man dann(das habe ich oft gesehen)nichts mit einer auch noch so verständigen Erklärung erreichen.Manche brauchen vielleicht diese Abgrenzung für sich und ihr Leben.

Auch wenn es ärgerlich und abwertend dem eigenen BDSM gegenüber klingt...wenn man von dem überzeugt ist was man lebt versuche ich mittlerweile frei nach "Rosenstolz" zu denken...Lass sie reden *gg*


"Immer" klappt das auch nicht,das ist wahr *zwinker*
Es ist wirklich schade, dass ihr auf Teile eines Mailverkehrs reagiert.
Dunkle Seiten hat sich das rausgepickt, was ihm am besten in den Kram passt!

Ich habe nie behauptet, dass unsere Art BDSM zu leben die Bessere ist, lediglich die, die für uns in Frage kommt und uns glücklich macht!

Es ist auch nicht so, dass wir keine "normalen" Freunde und Bekannten hätten. Die haben wir durchaus. Und wenn wir diese treffen, dann bin ich ich und nicht das devote Puttchen, welches zu allem Ja und Amen sagt. Dennoch ist dieses Machtgefälle immer da. Na und, was ist verkert daran?

Auch haben wir durchaus unseren Spass und müssen nicht zum Lachen in den Keller gehen.

Und das würde ich gerne noch klarstellen:
Alleine "wir leben SM und spielen es nicht", sieh dir diesen Satz doch mal genauer an! Da steht auch schon der stille Vorwurf drin dass andere SM nicht leben würden, sondern "nur" spielen, wobei "spielen" hier eindeutig abwertend gemeint ist.

Woher nimmst du diese Gewissheit, Hanjie. Du unterstellst mit diesem Satz genau so, wie du es mir vorwirfst!

Wozu die Abwertung gegenüber des Spielens, was macht das "Spiel" so viel schlechter als das "Leben"?

Auch das habe ich nicht behauptet! es ist einfach nur anders!
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