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Polyamorie

*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Es macht einen Unterschied und ich kenne unterschiedliche "Modelle" , die auch funktionieren. Jedenfalls nicht schlechter als die "serielle Monogamie", die so als Regel gilt.

Das heißt nicht, dass Polyamorie etwas für jeden Menschen und jedes Paar und die neue Norm ist. Wie bei so vielen anderen Dingen: es muss eben passen.
********lack Frau
19.016 Beiträge
@*******na57

Da sind wir uns wieder einmal einig, es muß für die passen, die die Lebensform wählen. Was für alle Lebensformen gilt.


WiB
****er Paar
68 Beiträge
hmmm
Seit nun mehr als 3,5 Jahren verfolge ich dieses Wort in unserer Gesellschaft. Und irgendwie lache ich seit genau der Zeit auch darüber. Es amüsiert mich ständig, das man mit neuen Begrifflichkeiten versucht, die eigenen Befindlichkeiten zu verkaufen, nur weil man mehr möchte, als es „normal“ ist.

Polyamorie.... Poly Mehr/Mehrfach … Amor Liebe.... Mehrfachliebe. Allein bei diesem Wort gruselt es mich. Was ist bloss an dem Begriff „Offene Beziehung“ zu falsch geworden?

Es gibt so etwas wie Polygamie.. mit den verschiedenen Konstellationen. Da es sich aber um eine Ehe handelt, spricht das ja schon mal gegen die freiheitsliebende Klientel der Vielficker.

Immer mehr wird versucht, dieses Wort „Polyamorie“ einzubürgern, als wenn es normal zum Alltag dazugehörig zu haben scheint. Dabei ist es lediglich ein Wortwitz. Etwas das es nicht gibt, das gar nicht möglich ist.

Das Wort und die Verfechter davon möchten gern suggerieren, das es möglich ist, mehrere Menschen gleichzeitig als Partner auch sexuell zu lieben. Denn fällt die sexuelle Komponente dabei raus, ist es lediglich eine platonische Liebe. Wobei ich hier davon ausgehe, das wir den umgangssprachlichen Gebrauch meinen und nicht den nach Platon.

Für mich persönlich beschreibt dieses Wort nichts weiter als die Möglichkeit, Fremdzugehen und dabei das Gefühl des Verliebt-Seins zu genießen oder das Manko in einer Beziehung mit einer weiteren Person auszugleichen.

Ja... ein Mensch ist in der Lage, mehrere oder viele andere Menschen zu Lieben. Die unterschiedlichen Bezeichnungen besagen das ja: Mutterliebe, Vaterliebe, Bruder bzw Geschwisterliebe, Freundschaftsliebe, usw usw usw.

Aber hier, soll eben der Welt klar gemacht werden, das es unter diesem Begriff möglich ist, unterschiedliche Menschen als Beziehungspartner inklusive sexuellem Kontakt haben zu können, mit der gleichen Intensität. Und eben das ist gar nicht möglich.

Liebe an sich betrachtet, ist für die eigene Person schon mal ein unglaublich vielseitiges Feld. Viele Facetten der eigenen Emotionalität. Das macht absolut jegliche Beziehung, egal in welcher Form schon mal komplett einzigartig. Bedeutet, das ich keine Zwei Menschen auf die gleiche Art und Weise lieben kann. Also ist es zwangsläufig so, das eine angeblich Polyamore Person, den jeweiligen Unterschied in den Menschen sieht und nicht die Liebe zu diesem an sich.

Man liebt also generell schon mal die einzelnen besonderen Vorzüge des jeweiligen Gegenübers und wertet damit automatisch in seiner Psyche ein Plus/Minus Verhältnis. Nahe zu ALLE Menschen, die den Anspruch haben, „Polyamor“ zu sein und mit denen ich mich intensiv unterhalten haben, äußerten Dinge wie „Ja, da habe ich das und da habe ich das Andere“ oder „Was mir dort fehlt, hole ich mir an der anderen Stelle“ … Und alle die ich befragte dazu meinten: Ich liebe die eine Person für XYZ und die andere Person für ABC“.

Wenn so etwas wie Liebe in seinem Gesamtbild betrachtet wird, muss jeder unweigerlich anerkennen, das es Aufs und Abs gibt. Das Gefühle schwanken können. Und vor allem, das man Liebe nur Umschwenkbar leben kann oder nacheinander.
Eine Mutter bringt in Liebe ihr Kind zu Bett und schläft ne Stunde später aus Liebe (oder in Liebe) mit ihrem Partner. Völlig unterschiedliche Dinge, die nacheinander passieren, aber nie zur gleichen Zeit.

Alleine in seiner emotionalen Welt ist der Mensch nicht in der Lage, über zwei oder mehr Menschen gleichzeitig nachzudenken oder zu fühlen. Nur weil unsere Gehirn um ein vielfaches schneller funktioniert suggeriert es uns, einen zeitnahen Gleichverlauf.

Direkte Kommunikation zu zwei Menschen geschieht auch nur im Zweiersystem, weil niemand in der Lage ist, in zwei paar Augen gleichzeitig zu schauen. Die Liste ist unendlich lang, die beschreibt, warum so einiges gar nicht dual / zeitgleich möglich ist.

Jeder Mensch kann für zwei oder mehr Menschen eine tief verbundene Liebe entwickeln und fühlen, sogar inklusive einer sexuellen Verbindung. Aber dann ist das Wort „Polyamorie“ falsch und ein anderes müsste erst erfunden werden.

Mehrfachliebe..... bei all dem Schwafeln um diese urkomische Wort frage ich mich immer... was hat das eigentlich mit ficken zu tun?? Denn soweit mir bekannt ist, kann jeder Mensch mit einem anderen Mensch sexuell verkehren, ohne Gefühle haben zu müssen. Einfache Sympathie und die chemische Übereinstimmung reicht ja schon.
Sollten dann ja aber doch Gefühle im Spiel sein, ist es ja wohl die Andersartigkeit beim jeweiligen Sexualpartner die man phasenweise bevorzugt. (Selbst beim Vögeln zu dritt, kann man sich nur wechselseitig auf eine Person konzentrieren)

Gibt es die Möglichkeit, zwei oder mehr Menschen interessant zu finden, zu lieben und auch sexuellen Kontakt mit ihnen zu haben? Ja! . Aber dann hätte es Polygenus heißen müssen und nicht Polyamor. Denn keine Liebe gleicht der Anderen.

Die eigene empfundene Liebe auf mehrere Personen gleichzeitig zu projezieren kann also irgendwie nicht das sein, von dem alle so gern reden, da ich jeden Menschen nur individuell lieben kann.

Nach den letzten Jahren, persönlichen Erfahrungen, Versuche, unglaublich viel Kommunikation und Hinterfragen, stelle ich für mich fest, das es keine Polyamorie gibt. Sie widerspricht sich komplett und ist lediglich eine Ausrede für die verschiedensten Situationen. Mangel von dies oder jenem, Optionen offenhalten, Bindungsängste und und und und......

Ich räume ein, logischer Weise, das es hier und da glückliche Konstellationen gibt, aber eben als Polygenus, also Vielbeziehung bezeichnet werden müssten und nicht Polyamorie


Lg
Aqua
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Das Wort...
"Polyamorie" passt doch haargenau: man liebt eben mehrere Partner, und nicht nur einen. Emotional und/oder sexuell.

Was ist bloss an dem Begriff „Offene Beziehung“ zu falsch geworden?

"Offene Beziehung" ist etwas anderes. Das heißt nur, daß es keine "Exklusivität" zwischen den Partnern gibt, vor allem in sexueller Hinsicht.

Aber hier, soll eben der Welt klar gemacht werden, das es unter diesem Begriff möglich ist, unterschiedliche Menschen als Beziehungspartner inklusive sexuellem Kontakt haben zu können, mit der gleichen Intensität

Wieso "mit der gleichen Intensität"? Das ist doch keineswegs gefordert, und habe ich noch nie gehört.

Alleine in seiner emotionalen Welt ist der Mensch nicht in der Lage, über zwei oder mehr Menschen gleichzeitig nachzudenken oder zu fühlen.

Wie kommst Du denn auf diese Idee...? *zwinker*

stelle ich für mich fest, das es keine Polyamorie gibt. Sie widerspricht sich komplett und ist lediglich eine Ausrede für die verschiedensten Situationen. Mangel von dies oder jenem, Optionen offenhalten, Bindungsängste und und und und......

Na - ich glaube nicht, daß wir diese Beziehungsform nun irgendwie werten müssen.
Und ich bin mir sicher, daß sie auch kein Zeichen für irgendwelche seelischen Defizite ist, oder es sein muß.
****er Paar
68 Beiträge
*********unke:
"Polyamorie" passt doch haargenau: man liebt eben mehrere Partner, und nicht nur einen. Emotional und/oder sexuell.

Was mich stört sind die Verallgemeinerungen. Und du bringst die Gegenargumentation gleich mit:
Emotional = platonisch
"oder sexuell" = kann man einen Menschen rein sexuell lieben? Eher nicht.

*********unke:
"Offene Beziehung" ist etwas anderes. Das heißt nur, daß es keine "Exklusivität" zwischen den Partnern gibt, vor allem in sexueller Hinsicht.

Gibt es bei Polyamorie auch nicht. Speziell, wenn alle behaupten, das alles offen und ehrlich ist. In einer offenen Beziehung stellen beide Personen klar, das sie es "lieben" mit anderen zu verkehren, egal in welcher Form. Ist also nichts anderes als eine Form der Polyamorie.

*********unke:
Wieso "mit der gleichen Intensität"? Das ist doch keineswegs gefordert, und habe ich noch nie gehört.

Dann wäre es keine Polyamorie. Denn ein Grundtenor besagt, das man auf gleicher Gefühlsbasis, mehrere Personen liebt ( lieben kann ). Wenn es nicht gefordert ist oder nicht so ist, und die Gefühlsebenen unterschiedlich, schwächer oder stärker sind, je nach Laune oder tiefe einer Beziehung, beschreibt das auch keine Polyamorie, weil dann jeder Partner komplett anders geliebt wird. Was eine Vielpartnerschaft bedeutet oder offene Beziehung, wo ja auch alles auf unterschiedlichstem Niveau passiert.

Alleine in seiner emotionalen Welt ist der Mensch nicht in der Lage, über zwei oder mehr Menschen gleichzeitig nachzudenken oder zu fühlen.

Wie kommst Du denn auf diese Idee...? *zwinker*


Sorry, simple Physik und Psychologie. Es ist nicht möglich für Menschen mit einem normalen IQ zwei oder mehr Gedankengänge gleichzeitig zu haben. Der einzige Umstand der das durchbricht ist das sog. "Simultan Thinking" ... aber selbst das ist Regeln unterworfen, weil dabei der Versuch unternommen wird, völlig unabhängige und vor allem verschiedene Gedankengänge gleichzeitig zu erfassen und zu verarbeiten.
Jede Emotion wird also in der Regeln nacheinander erfasst.


*********unke:
Na - ich glaube nicht, daß wir diese Beziehungsform nun irgendwie werten müssen.
Und ich bin mir sicher, daß sie auch kein Zeichen für irgendwelche seelischen Defizite ist, oder es sein muß.

Wir?... Nö... Ich tue das für mich.
Sicher ist, das nichts sicher ist. Kennst du alle sog. Polyamoren Beziehungen? Woher willst du wissen, das nicht ein Defizit in einer Beziehung vorliegt? Egal ob seelisch, sexuell, geistig or what ever? Ist doch der Hauptgrund dafür, das so viele "Exklusive Beziehungen" nach einer unbestimmten Weile plötzlich Offen geführt werden.

Mich stört der Begriff, weil, selbst nach deiner Argumentation, keine Liebe der anderen gleicht und völlig unterschiedlich sein muss daher. Wie gesagt, ich habe nicht behauptet, das es nicht möglich ist, verschiedene Menschen gleichnah bzw. nacheinander zu lieben oder mit ihnen intensiv sexuell zu verkehren.
Denn genau darum geht es ja doch wohl. Das man die Partner nicht zur gleichen Zeit hat, sondern zeitlich nacheinander. Dreiecksbeziehungen die zusammen leben, weil eine BI-Neigung/-Liebe ausgelebt wird, nehm ich mal aus.

Es geht fast allen darum, eine BEZIEHUNG zu zwei oder mehreren Personen zu haben. Das beschreiben ja alle. Darum ist FÜR MICH diese Polyamorie eine Selbstlüge...
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Keine Liebe gleicht der anderen, weil auch kein Mensch dem anderen gleicht.

Ansonsten - das ist nun meine Erfahrung - bringen die Definitionen und Versuche, die eine Form von der anderen abzugrenzen, nur Verwirrung und Streit.

In einer offenen Beziehung kann auch ein liebevolles Gefühl für jemanden entstehen - und anstatt sich zu streiten, wie das genannt wird, sollte man einfach leben.
****er Paar
68 Beiträge
@katherina
*******na57:
Keine Liebe gleicht der anderen, weil auch kein Mensch dem anderen gleicht.

Ansonsten - das ist nun meine Erfahrung - bringen die Definitionen und Versuche, die eine Form von der anderen abzugrenzen, nur Verwirrung und Streit.

In einer offenen Beziehung kann auch ein liebevolles Gefühl für jemanden entstehen - und anstatt sich zu streiten, wie das genannt wird, sollte man einfach leben.

Eine erwachsene Form des Streites nennt man Diskussion. Und ich gebe dir Recht. Meine generelle Frage ist gleichfalls die Kritik an dem System. Warum musste man dem "Kind" einen Namen geben? "Offene Beziehung" hätte gereicht, von je her. Weil eben genau das alles mit einschließt.
Aber seit mehr als drei Jahren versucht man mit unzähligen Beispielen eine Begriffdefinition zu etablieren, die für viele Menschen als offene Lebensweise hergenommen wird und damit von vorne herein einkalkulieren, das sie sich möglicher weise EINE feste Beziehung wünschen, unter der Vorraussetzung und Bedingung, alle Freiheiten zu haben, um weitere Beziehungen gleichzeitig haben zu können.

Mir ging es von Anfang an bei diesem Wort darum, das eben genau das passiert, was du da beschreibst. Verwirrung und/oder Streit.

Es wird oft als eine Art "Veranlagung" dargestellt... und genau das ist die Lüge darin. Weil es das nicht gibt. Eine Erfindung, mehr nicht.
Das Liebe teil des Menschen ist, streitet niemand ab. Aber diesen Weg gehen zu wollen, bedeutet ENTSCHEIDUNGEN zu treffen. Die Entscheidung, so leben zu können. Wäre es tatsächlich eine Veranlagung, eine Art MUSS für das eigene Leben, bescheinigt jeder Psychiater sofort eine Störung und unterstellt eine Beziehungsunfähigkeit. Klar, das ist unfair und nicht richtig, weil jeder so leben soll wie er will und damit glücklich wird.
Aber die Gesellschaft beruht auf Mustern, die aus unzähligen Regeln bestehen. Ja, auch das ist teils völlig überholt.

Aber wenn es nur um eine Entscheidung geht, entsteht die aus dem eigenen Ego heraus. Man will so sein, weil man so sein kann.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Im Grunde sind wir also ziemlich ähnlicher Meinung - ich finde nur, dass so absolute Aussagen wie

Es wird oft als eine Art "Veranlagung" dargestellt... und genau das ist die Lüge darin. Weil es das nicht gibt. Eine Erfindung, mehr nicht.

etwas problematisch sind. Woher weißt Du denn, was Erfindung ist und was nicht ?

Ich denke, dass Menschen unterschiedlich sind, fühlen, leben und lieben... aus welchen Gründen auch immer. Es ist andererseits schwer zu unterscheiden, was "natürlich" und was Ergebnis von Konventionen ist ... aber im Grunde ist es in unserer Zeit auch egal, weil vielfältige Lebensformen mehr und mehr Akzeptanz finden.
****er Paar
68 Beiträge
*******na57:
JOY-Angels

Im Grunde sind wir also ziemlich ähnlicher Meinung - ich finde nur, dass so absolute Aussagen wie

Es wird oft als eine Art "Veranlagung" dargestellt... und genau das ist die Lüge darin. Weil es das nicht gibt. Eine Erfindung, mehr nicht.

etwas problematisch sind. Woher weißt Du denn, was Erfindung ist und was nicht ?

Ich denke, dass Menschen unterschiedlich sind, fühlen, leben und lieben... aus welchen Gründen auch immer. Es ist andererseits schwer zu unterscheiden, was "natürlich" und was Ergebnis von Konventionen ist ... aber im Grunde ist es in unserer Zeit auch egal, weil vielfältige Lebensformen mehr und mehr Akzeptanz finden.

Es mag sicherlich kontrovers sein, das ich so "abolute" Aussagen tätige. Das gebe ich jedes mal offen zu.

Da hast eine Frage gestellt... und die ist schwer zu beantworten, wenn man nicht einen wissenschaftlichen Aufsatz darüber verfassen möchte.

Es begründet sich um Einen aus der Erfahrung, die mich mit all diesen Menschen gemacht habe. Zum Teil auch da heraus, das ich mal so ein "Rudelmodell" angehen wollte. Wesentliche Bestandteile meiner Aussagen basieren auf einem Studium der Anthropologie und der damit verbundenen Verhaltensforschung und psychologischen Exkurse.

Was ist das Mensch sein, wie funktionieren Menschen, wie leben sie, fühlen und denken sie. usw.

Zum Abschluss ist es so, das ich viele dieser Internetseiten verfolge, viele Diskussionen mitlese und versuche einen Grundton herauszufinden.

Wenn Regelmäßigkeiten wie die Aussage "Ich bin halt so" immer häufiger werden, und von vielen Menschen bejaht oder unterstützt werden, kann man daraus einen Konsenz heraustendieren oder eroieren.

Ist es eine Veranlagung? - Nein. Nur weil man die Fähigkeit zu etwas besitzt, kann man das nicht als Veranlagung deklarieren. Es ist eben nur eine Fähigkeit. Und damit ist es ja lediglich eine persönliche Entscheidung, ob ich so leben will oder nicht. Wenn aber oft das Missverständnis entsteht, das es eine Veranlagung sei, sogar hier im Joy unter "Neigung" eintragbar, dann erachte ich es als Lüge. Klar ist das drastisch ausgelegt, aber es entspricht nicht genau dem, was man darunter eigentlich verstehen müsste oder sollte.

Weitherin sagst du, es wäre egal.... weil die Akeptanz da ist. Dem würde ich sehr widersprechen. Denn durch meine Arbeit und Beobachtungen in der Gesellschaft, ist mir aufgefallen, das zunehmen mehr und mehr Menschen, vor allem Junge, keine richtige Orientierung mehr für sich finden, weil alles zerredet, neu formiert, etabliert, erfunden usw. wird.
Ich begrüße unsere Zeiten sehr. Ich mag die Vielfalt, die Möglichkeiten. Damit stimme ich überein. Aber durch die Vielfältigkeit entsteht auch viel Oberflächlichkeit.

Als Beispiel kann ich persönlich vorgeben, das ich in letzter Zeit immer mehr dafür belächelt werde, zu 100% Monogam zu sein. Wenn ich meine Lebensweise beschreibe, wird mir sogar vorgeworfen, das ich ein zu kleines Ego hätte und zu wenig Selbstvertrauen und den Vergleich scheue und darum meine Partnerin nicht teile.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
@AquAer
Können wir uns darauf einigen, daß

a) jeder jede Beziehungsform wählen und führen kann, die ihm genehm ist (solange alles im legalen Rahmen bleibt)

und

b) daß niemand pauschal irgendwie "seelisch krank" oder seelisch defizitär gestempelt wird, der eine Beziehungsform außer der Norm führt?

Das wäre mir wichtig in diesem Zusammenhang.
****er Paar
68 Beiträge
ackksss
*********unke:
Können wir uns darauf einigen, daß

a) jeder jede Beziehungsform wählen und führen kann, die ihm genehm ist (solange alles im legalen Rahmen bleibt)

und

b) daß niemand pauschal irgendwie "seelisch krank" oder seelisch defizitär gestempelt wird, der eine Beziehungsform außer der Norm führt?

Das wäre mir wichtig in diesem Zusammenhang.

Na klar!!!!

Meine Aussagen unterstellen das nicht, sondern werfen lediglich ein Licht auch auf diese Möglichkeit. Viele Blickwinkel.. sind meines erachtens wichtig, wenn man etwas diskutiert. Denn vllt sind manche Mitleser unsicher, oder übersehen vllt etwas in ihrem Leben oder ihrer Einstellung.

Persönlich bin ich der Meinung, das jeder Mensch defizite hat.. und dieses einfach nur als schlechte Charaktereigenschaft bezeichnet wird. Ohne Defizite, könnten wir nicht über uns hinauswachsen oder lernen. Sonst wären wir ja alle zu 100% perfekt, welch gruselige Vorstellung. *zwinker*
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Na klar!!!!

Na dann... *zwinker*

Persönlich bin ich der Meinung, das jeder Mensch defizite hat.. und dieses einfach nur als schlechte Charaktereigenschaft bezeichnet wird.

Ich würde sagen, man hat so seine Charakterschwächen (nicht direkt gleich Defizite). An denen man, wenn man Lust hat, und Spaß daran hat, arbeiten kann (oder auch nicht).

(ist aber ein bisschen offtopic)
****er:
Persönlich bin ich der Meinung, das jeder Mensch defizite hat.. und dieses einfach nur als schlechte Charaktereigenschaft bezeichnet wird. Ohne Defizite, könnten wir nicht über uns hinauswachsen oder lernen. Sonst wären wir ja alle zu 100% perfekt, welch gruselige Vorstellung. *zwinker*

Persönlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch so ist, wie er ist. "Defizite" implizieren bereits eine Beurteilung, die niemals wirklich korrekt sein kann, denn es gibt schlicht und ergreifend keinen "perfekten" Menschen. All dies sind menschgemachte Illusionen.

So auch die auf Logik basierende Einschränkung, Polyamorie, ein weiteres menschliches Denkmodell sei, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich. Das ist in meinen Augen Unsinn. Nichts ist unmöglich.

Auch wenn ich es für mich selbst nicht will, kann ich mir sehr bildhaft vorstellen, dass es Menschen gibt, die entsprechend diesem Modell gleichzeitig mehrere Liebesbeziehungen führen können, mit oder ohne Sexualität. Liest man sich in entsprechende Foren etwas ein, wird man feststellen, dass polygam lebende Menschen mitunter nicht nur unter gesellschaftlicher Kritik leiden, sondern auch an der gelebten Realität: Mehrere Partnerschaften gleichzeitig zu führen kann sehr kräfteraubend sein.
********lack Frau
19.016 Beiträge
@****er

Dies ist nicht die erste und wird auch sicher nicht die letzte Diskussion über Polyamory sein.

Ich habe mal Wiki bemüht....

Polyamory (englisches Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, eingedeutscht auch Polyamorie) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben.[1] Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.[2]

Ich gehe davon aus, das im Normalfall jeder mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann. Der Unterschied ist, daß die meisten, sie eine solche Lebensform bejahen oder leben den Schwerpunkt auf die Liebe legen.

Da ich es schon nicht einfach finde einen Menschen zu finden, den ich so lieben kann, wie er ist, stelle ich mir das mit mehreren einfach sehr schwierig vor.
Vor allen Dingen, weil es damit nicht nur Rechte gibt, sondern auch Pflichten.
Diese Pflichten kommen mir da bei allen Beispielen irgendwie zu kurz.
Es sollen zwar alle mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller Partner leben, aber was ist denn z.B. wenn jemand verheiratet ist und dessen Partner/in davon nichts weiß oder wissen will?
Natürlich stelle ich es mir wesentlich einfacher vor, wenn behauptet wird, daß man denjenigen liebt. Klingt irgendwie viel besser, als wenn man sagen würde man begehrt diesen anderen Menschen.
Und gegen Liebe kann man ja nichts machen.......

Auch das immer geschrieben wird, man müßte nicht mit gleicher Intensität alle lieben mit gleichen Regeln, macht es für mich nicht verständlicher.
Meine Frage, wie man denn allen gerecht werden wolle, wird meist gar nicht beantwortet oder ausweichend.
Aber macht es nicht schon einen Unterschied, ob ich mit einem Menschen zusammen lebe und die anderen nur gelegentlich treffe?
Wenn alle unter einem Dach leben würden und sich damit alle Pflichten eben auch teilen würden könnte ich mir das vielleicht noch vorstellen, aber anders eben nicht.
Und was die Intensität an geht, wer würde sich darauf einlassen, wenn es immer welche gäbe, die mehr Anteil am anderen haben können, als man selbst.
Von Pflichten habe ich in dem Zusammenhang noch nie was gelesen. Aber gehört nicht auch Verantwortung dazu. Die trägt man für einen Menschen doch auch?
Aber dann gleich für mehrere?

Es mag ja sein, daß es Beispiele gibt, die das alles umsetzen. Mir persönlich ist kein wirklich lang funktionierendes bekannt.

WiB
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Es gibt verschiedene Modelle, wie man so was leben kann. Es können alle unter einem Dach leben. Es kann ein Paar noch "Außen-Lieben" haben, die man nicht so oft sieht - es gibt ja auch bei monogamen Paaren Wochenendbeziehungen und die lieben sich auch. Es können lauter Einzelpersonen liebevolle Beziehungen haben, ohne zusammen zu leben.

Es sollen zwar alle mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller Partner leben, aber was ist denn z.B. wenn jemand verheiratet ist und dessen Partner/in davon nichts weiß oder wissen will?

Es gibt dann noch die Möglichkeit der außerehelichen Affäre oder des "Betrügens" ... das geschieht ja auch. Ich würde es dann aber nicht mehr Polyamorie nennen, dazu gehört für mich, dass die Beteiligten Bescheid wissen.
Wow, da guckt man mal kurz nicht hin und schon quillt das Thema vor Einträgen über... Ich bingerade ziemlich baff!! Ihr seid alle super!! Jetzt muss ich erstmal ein wenig lesen...
********lack Frau
19.016 Beiträge
@*******na57

Die Frage ist doch dann eher, wieso schöpfen sie nicht alle Möglichkeiten aus, die es gibt. M.E. hat das aber etwas mit Verantwortung zu tun.
Sonst könnte man es doch wirklich einfach offene Beziehung nennen.

WiB
*****ess Frau
18.698 Beiträge
Etwas befremdlich finde ich auch immer die Angabe "Polyamor" unter Beziehungsstatus.

Bei "Offene Beziehung" weiß ich immer, dass die Personen einen festen Partner haben und nebenher noch weitere sexuelle Kontakte haben bzw. suchen.

Bei "Polyamor" weiß ich nicht, ob der/die betreffende in einer festen Beziehung ist, also mit einem Partner zusammenlebt oder ob er/sie Singe ist.

Denn polyamor bedeutet da für mich erst mal nur, dass die betreffende Person in der Lage und willig ist, mehrere Personen gleichzeitig zu lieben.

Daher meide ich männliche Profile mit dieser Angabe prinzipiell, weil ich nichts mit Männern in Beziehungen zu tun haben will.
Andererseits könnte jemand der Single im Profil stehen hat, durchaus auch polyamor ambitioniert sein bzw. eine offene Beziehung suchen.

Daher müssten m.E.n. zwei Dinge wählbar sein:
1. Beziehungsstatus: Single oder in Partnerschaft lebend oder verheiratet
2. "Ambition": monogam, polygam/polyamor, Swinger, ...
********gger Mann
1 Beitrag
Schöner Artikel
Ein schöner Beitrag zum Thema in der Huffpost. Stimme ich 200% zu.

http://www.huffingtonpost.co … l?ncid=fcbklnkushpmg00000063
@sin_less
Ist bei mir auch so beim Profile surfen.

Bei "offene Beziehung" überlege ich mir manchmal noch und schaue mir das Profil auch genauer an - manchmal gibt's da auch Erklärungen.

Bei "polyamor" klicke ich sofort weg.

Wer sich beschwert, dass das unzulässiges Einsortieren in Schubladen ist, möge sich bei denen beklagen, die diese komischen Kategorien in den Profilen eingeführt haben.

Ich habe zu "feste Beziehung" "offene Beziehung" und "polyamor" meine persönlichen Kriterien, wie ich das interpretiere - und wenn die nicht mit denen des Profilinhabers übereinstimmen, dann eben Pech gehabt (er oder ich). Aber ich werde das nicht mühsam mit jedem möglichen Einzelfall klären.
*****y_I Frau
7.682 Beiträge
Polyamorie ist für mich jedenfalls keine Veranlagung sowie es jene meist darstellen wollen, ich bezeichne es als Wunsch(denken) die Wahl (oder auch die Qual) haben zu wollen gleichgesinnte zu finden die eben mit oder ohne Sex sich "näher kommen"

Das Wort Liebe ist für mich sehr ausdrucksstark behaftet, im Gegensatz zu " ich mag dich" , man fließt förmlich dahin wenn es jemand ausspricht.
Liebe ist aber nicht "messbar" anhand einer Scala, dennoch verspüren die Menschen unterschiedlich.Selbst bei Kindern zeigt sich dass, wenn bspw. eins sagt, dass es weniger geliebt wurde, sich weniger geliebt fühlte.

Zuneigung, Respekt, Aufmerksamkeit sind doch rundherum genauso wichtig damit man sich in der Beziehung wohlfühlt

dass polygam lebende Menschen mitunter nicht nur unter gesellschaftlicher Kritik leiden, sondern auch an der gelebten Realität: Mehrere Partnerschaften gleichzeitig zu führen kann sehr kräfteraubend sein.

ich weiß jetzt nicht ob es nur ein Freud´scher Vertippsler(polygam) war aber polyamore Partnerschaften zu führen halte ich ebenso für kräftezehrend.Jedem gerecht zu werden heißt doch gleichzeitig "ich stelle Regeln auf wie ich es handhaben möchte, wem gebe ich mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Geschenke.... oder sehe ich das falsch?
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Es scheint...
******_I :
polyamore Partnerschaften zu führen halte ich ebenso für kräftezehrend.Jedem gerecht zu werden heißt doch gleichzeitig "ich stelle Regeln auf wie ich es handhaben möchte, wem gebe ich mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Geschenke.... oder sehe ich das falsch?

der Gedanke vorzuherrschen, man müsse in einer polyamoren Beziehung ständig alle anderen Partner mit sehr viel Mühe "zufriedenstellen", und sich dabei komplett aufreiben.

Wieso...?

Theoretisches Konstrukt: alle Beteiligten sehen die ganze Sache etwas lockerer. Jeder einzelne will beziehungstechnisch nicht sehr viel haben, vielleicht durch die Belastung im Job, oder aus anderen Gründen.

Oder anders ausgedrückt: jeder bekommt das, was er sich wünscht. Und jeder ist dann zufrieden.

Man muß sich ja nicht unbedingt "sehr viel" wünschen von und in einer Beziehung... das kommt ja auch andernorts immer wieder heraus...
********lack Frau
19.016 Beiträge
@*********unke

Theoretisches Konstrukt: alle Beteiligten sehen die ganze Sache etwas lockerer. Jeder einzelne will beziehungstechnisch nicht sehr viel haben, vielleicht durch die Belastung im Job, oder aus anderen Gründen.

So wie das klingt ist das doch eher eine offene Beziehung und hat doch mir dem Urgedanken nichts mehr zu tun.
Klingt gut so nach Rosinen aus dem Kuchen, aber nur in guten Zeiten. Wie sieht es aber aus, wenn man Verantwortung für jemanden übernehmen muß, weil der krank/arbeitslos etc geworden ist.
Unter Liebe verstehe ich nämlich etwas völlig anderes.

Ich hatte aber immer auch den Eindruck, daß Polyamory eine besondere Form sein, soll, eben weil sich alle lieben.

WiB
*********unke:
Theoretisches Konstrukt: alle Beteiligten sehen die ganze Sache etwas lockerer. Jeder einzelne will beziehungstechnisch nicht sehr viel haben, vielleicht durch die Belastung im Job, oder aus anderen Gründen.

In Polyamory Foren würde man für eine solche These geteert und gefedert, weil sie so gar nicht den (theoretischen) Grundprinzipien der Mehrfachliebe entspricht.

Es ginge da nämlich sogar noch einen Schritt weiter: Echt gelebte Liebe gibt dir Energie für das ganze Leben, Stress wie wir ihn kennen entsteht so gesehen im Job schon gar nicht, ganz im Gegenteil.

Was eben oftmals bei vielen Polyamoristen Stress auslöst, ist der Umstand, dass die gelebte Mehrfachliebe oft daran scheitert, dass einer der Beiteiligten nicht wirklich polyamor ist und dadurch Probleme erzeugt.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Diese Streitigkeiten unter den Polyamoristen haben mich bewogen, zu gucken, ob es noch andere Begriffe und Lebensmodelle gibt und für mich hat sich "Beziehungsanarchie" als die passende erwiesen.

Anarchie heißt hier "ohne Herrschaft" - und das nicht nur innerhalb einer Beziehung, sondern der Beziehungen untereinander.

http://de.wikipedia.org/wiki/Beziehungsanarchie

Beziehungsanarchisten betrachten jede Beziehung (Liebesbeziehungen und andere) individuell, im Gegensatz zu der üblichen Kategorisierung nach gesellschaftlichen Normen wie "nur Freunde", "in einer Beziehung", "in einer offenen Beziehung", etc.

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