tja luder,
mir geht es genau so, ich bin aber bislang nie fremd gegangen. sill hat stress und ist müde, dies seit geburt der kinder. als ich meine bedürfnisse anpasste, fehlte ihr die wärme und als ich mich beruflich einschränkte, um sie zu hause zu entlasten, verlor sie den respekt (obwohl ich als selbststäniger niemals weniger als sie verdiente und lange den wesentlichen teil zum haushalt beitrug) und ging fremd, es ging weniger um sex, dieser beendete die affaire, es gefiel ihr mit mir besser im bett, er wäre eher der partnerschaftteil gewesen.
als sie es beichtete stellten wir fest, wir lieben uns noch immer.
nun versuchen wir frei nach mary die liebeskommunikation dadurch zu fördern, dass ich sie entlaste und sie mehr zeit zu hause haben kann und können zum glück die partnerschaftlichen probleme auflösen, die wir nun beide kennen.
aber das vertrauen in der partnerschaftlichen beziehung ist natürlich belastet und nun ist es meine verantwortung, die liebesbeziehung nicht zu gefährden. es ist extrem schwer, meine eifersucht zu verbergen und für sie, diese zu ertragen. doch langsam gibt sich dies und ich weiß, mir wäre es auch um ein haar passiert.
wir haben also eine gute chance, gestärkt und liebend diese geschichte zu verarbeiten, weil sie das, was ich wußte, freiwillig zugab. deshalb werde ich ihr wieder vertrauen können!
ich muss aber zugeben, dass ich deine einstellung auch verstehen kann. an einem bestimmten punkt würde ich mich auch nicht mehr zusammen reissen wollen. allerdings würde ich vorher bescheid sagen und eine konkrete frist setzten.
anmerkung zum buch "und sie verstehen sich doch" von mary: ich finde die unterscheidung der zwei beziehungen partnerschaft und liebe, deren bedingungen und das kommunikationsproblem zwischen den zwei abgeschlossenen psychen, aber auch die beschreibung, warum jedes paar automatisch durch harmonie die liebesbeziehung auflöst, zwar plausibel, aber mit den folgenden einschränkungen:
mein wunsch war es, mich nicht mehr als individuum zu sehen, wieso sollte ich mich also wieder in einen egoistischen, pupertären zustand versetzen wollen, um dadurch die liebe zu beleben? er schreibt auch, das diese beziehungen ausschliesslich aus kommunikation bestehen, also quasi enden, wenn man zur tür heraus geht. aber wie verträgt sich dies mit der vorstellung, distanz schaffen zu müssen, durch stärkung der individuellen wünsche? und wie soll dies mit kindern funktionieren, wodurch man automatisch zum haushaltmanager motiert, allein bei all dem zettelkram. muß man nicht, wenn man eine ehe mit kindern führen möchte und dabei verantwortung übernimmt, seine erwartungen, die ursache der streitereien ist, zurück schrauben?
luder, hast du dich denn wirklich mit den wünschen deines mannes beschäftigt? weißt du überhaupt, worauf er abfährt? ist es nicht sehr bequem von dir, einfach den hormonrausch bei anderen einzufahren, anstatt bei deinem mann durch liebe, also freiwilliges geben, ohne gegenleistungen zu verlangen, seine liebe erneut zu entfachen? diese möglichkeit hast du aufgegeben und reduzierst alles auf eine rein partnerschaftliche beziehung zu ihm. diese gefühlskälte könnte ich nicht ertragen.