@Love4Eva
Die Frage nach dem WARUM...Warum ist Fremdgehen (in unseren Augen) absolut daneben.
Das Beispiel mit den Trüffeln hatte was. Ist aber nur halb nachvollziehbar, denn die Trüffel kannst Du essen oder auch nicht. Du hast keine andere Tafel Schokolade im Schrank. (Die Metapher wird jetzt zu kompliziert und dämlich - Sorry, ich versuche es anders)
Ich binde mich (mit oder ohne Trauschein) an einen Partner. Zwar könnte ich meine Liebe auch mehreren Partnern schenken, aber ich tu es nicht. Ich gehe eine feste Zweierbeziehung ein. Die ist (bei manchen nur am Anfang, bei uns seit 15 Jahren) voller >Romantik, Liebe und gegenseitiger Wertschätzung.
Man bindet ich und demonstriert damit sich selbst, dem Partner und dem Rest der Welt: Wir sind ein Team. Wir gehören zusammen. Wir wollen unsere Leben verflechten und diesen Zopf vorerst nicht mehr lösen. Gemeinsames Konto, gemeinsame Wohnung, gemeinsames Schlafzimmer, gemeinsame intimitäten.
Wenn man intimes nun auch noch mit einem anderen Menschen teilen will, sprich fremd geht, bricht man ein Stück des Zweiernetzwerkes genannt Beziehung auf. Es kommt ein Eindringling herein. Noch schlimmer: Ein Eindringling den der andere meistens nicht mal wahrnehmen kann.
Statt zärtlich zu seinem eigenen Partner zu sein fährt man zu seinem Liebhaber, seiner Liebhaberin und ist zu dem/der zärtlich. Wozu dann die zweierbeziehung, wenn ich die intimen Momente, und sei es auch nur eine Stunde, nicht mit meiner Partnerin/meinem Partner teile, sondern mit jemandem den mein Partner/meine Partnerin nicht einmal kennt? Da nehme ich dem Partner etwas weg. Zumindestens die Zeit die ich hätte mit ihm verbringen können.
Jetzt wirds pathetisch. Das Ehepaar ist 90, sie liegt im sterben und er sitzt an ihrem Bett, hält ihre Hand. Sie hat noch wenige atemzüge zu leben. In diesem Moment wünscht sich das liebende Herz des Partners nur eines: Hätten wir doch mehr Zeit zusammen verbracht. Hätten wir doch nur noch eine Stunde, einen Blick, einen Kuss.
Doch die Zeit ist um und man hat die Zeit verplempert. Im Bett einer anderen.
Mit diesem Gedanken könnte ich nicht leben.
Lieber lasse ich die weissen Trüffel weg. Sie machen zwar eine Sekunde lang happy, aber das Gefühl vergeht. Morgen habe ich Hunger auf Marzipan, übermorgen auf BigMacs. Zu Hause habe ich "nur" meine Tafel Aldi-Schokolade. Und selbst davon nur noch 2 Riegel. Aber auch die kann man genießen. Lust hin, Lust her. Genuss ist was man draus macht. Lieber inverstiere ich Zeit in meine Beziehung, genieße was ich da habe, strecke es mit dem Material das mir zur Verfügung steht, als den schnellen Kick zu haben der letzten Endes nichts bringt ausser einem schnellen Kick.