Niemand bestimmt da irgendwas. Auch nicht sie Gesellschaft, finde ich.
Ist doch alles subjektive Ansichtssache.
Es gibt keinen Benimmkatalog, in dem steht, wie man sich als 20jährige(r), als 30jährige(r), 40jährige(r), 50jährige(r) etc. zu verhalten hat.
Außerdem mache ich das alles weniger am Alter, als vielmehr an persönlicher REIFE fest, wobei die natürlich in aller Regel zunimmt, je älter man wird.
Was ich gar nicht ab kann, sind Sprüche wie "bin jung geblieben und habe auch vor es zu bleiben", "fühle mich jünger als ich bin", "sehe 10 Jahre jünger aus" bzw. "werde immer viel jünger geschätzt". Da hat wohl jemand ein Problem mit seinem biologischen Alter und kann nicht dazu stehen? Für mich steckt da auch immer ein Mangel an Reife drin. Noch nicht genügend Lebenserfahrung gesammelt?
Männer, die Kontakte zu Frauen suchen, die halb so alt sind wie sie selbst, sind mir auch immer äußerst suspekt! Gibt's da irgendwas nachzuholen, was sie verpasst haben?
Oder fehlender Wille zum "Erwachsenwerden" ("Ich wollte nie erwachsen sein", vgl. Tabaluga).
Ich bin seit 46 Jahen auf der Welt und habe jedes dieser Jahre gelebt. Ich muss keins davon verleugnen. Es gibt Zeiten in meinem Leben, wo ich heute rückblickend sage: Ich hätte lieber einen anderen Weg gehen sollen. Aus heutiger Sicht würde ich manches anders machen. Aber ich werde nicht 10 oder 20 Jahre zurückgehen und auf dem Stand der 35- oder 25jährigen nochmal einen neuen Weg einschlagen, sondern ich gehe JETZT, zu diesem Zeitpunkt neue Wege, als 46jährige, mit dem Wissen der letzten Jahre oder Jahrzehnte und all der Erlebnisse aus der Zeit. Denn all diese Erlebnisse, Erkenntnisse, Erfahrungen haben mich dahin gebracht, wo ich heute bin und mir auch die Weisheit gegeben zu erkennen, dass ich auch andere Wege gehen kann und Dinge auch jetzt noch in meinem Leben verändern kann. Aber dafür muss ich mich nicht wie ein unreifer und unerfahrener Teenager verhalten.
Kontakte habe ich auch mit verschiedenen Altersgruppen, wobei ich die in meinem Alter (+/- 10 Jahre) bevorzuge, ganz einfach weil wir auf einen ähnlichen Erfahrungsschatz und Lebensweisheit zurückblicken können. Bei Männern im Alter 20 - 30 finde ich eher weniger Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte für Gespräche. Aber selbst da gibt es Ausnahmen, die mich eines besseren belehren!
Ebenso gibt es durchaus auch Männer in meinem Alter, mit denen Gespräche eher zäh und nichtssagend sind, weil mir da entweder die geistige und emotionale Reife oder der Erfahrungsschatz oder die manchmal auch notwendige Ernsthaftigkeit oder ganz einfach auch der erwachsene Sprachstil fehlt.
Mit der Kommunikationsweise der heutigen Jugend kann ich gar nichts anfangen.
Ich möchte mich mit einem Mann - unabhängig vom Alter - gleichberechtigt und auf Augenhöhe unterhalten können. Ich will weder Lehrer noch Schüler für ihn sein. Und ich will mich nicht kleiner und kindischer machen müssen, nur damit ich in seine Lebenswelt passe.