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BDSM und intrapsychisches Wachstum

*******rou Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
BDSM und intrapsychisches Wachstum
BDSM ist nicht nur schwarz und weiß, es ist bunt und wird immer differenzierter, vielschichtiger, reflektierter und tiefgründiger gelebt. Durch SM sind tiefe und intensive Erfahrungen möglich, die mögliche Lösungen für innere Themen beinhalten können.
SM kann Grenzen berühren, durch die konstruktive Veränderungen in anderen Bereichen möglich werden. Die Konfrontation mit inneren Themen wie Vertrauen, Angst, Zwang, Scham, Akzeptanz, Selbstliebe & Selbstwertgefühl, Festhalten & Loslassen, Wertschätzung, (Lebens-)Lust, vom Kopf in den Körper kommen können, Balance, Ausgeglichenheit bietet die Möglichkeit alte Erfahrungen in einen neuen Kontext zu setzen, umzudeuten und neue konstruktive Erfahrungen machen zu können, die Lösungen für oben benannte innere Themen beinhalten können.
Habt ihr so etwas schon erlebt und wenn ja, was?
Bei welchen inneren Themen kann euch BDSM eine Hilfestellung für inneres Wachstum sein, die ihr auf andere Bereiche eures täglichen, nicht BDSM-Lebens übertragen könnt? Und welche sind das?
*******a70 Frau
5.588 Beiträge
Fang doch einfach mal an *zwinker*

Was hat dich zu diesem Post inspiriert? Das kommt ja nicht von ungefähr.

Schönes Thema übrigens...
******nig Mann
24.798 Beiträge
irgendwie klingt das eingangsposting für mich so, als wäre bdsm eine eierlegende wollmilchsau...

ich würde viel eher sagen, dass all das genau dann zutreffen kann, wenn man zu seinen leidenschaften, sehnsüchten und veranlagungen steht und sie (mehr oder weniger frei von äußeren zwängen) auslebt / ausleben kann.

oder warum denkst du, dass bdsm hier eine sonderstellung hat? oder denkst du das vielleicht einfach in erster linie für dich selbst?
*******rou Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Ich beschäftige mich viel mit diesem Thema, sowohl praktisch, wie theoretisch. Und ja, meine Erfahrungen sind genau diese, dass gerade im Bereich von BDSM und durch BDSM viel intensivere und tiefere Erfahrungen möglich sind, die Veränderungen erst möglich machen, als dies z.B. in "Vanilla-Begegnungen" möglich ist. Mich interessiert, was andere in Bezug darauf erfahren und erlebt haben.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
******nig:
ich würde viel eher sagen, dass all das genau dann zutreffen kann, wenn man zu seinen leidenschaften, sehnsüchten und veranlagungen steht und sie (mehr oder weniger frei von äußeren zwängen) auslebt / ausleben kann.

Sicherlich ist das Richtig. Aber ich kann mich dem TE nur anschliessen.
Von allen Leidenschaften, denen ich nachgegangen bin und denen ich immer noch nachgehe, sind die aus dem BDSM-Bereich diejenigen, die die tiefsten Auswirkungen auf mein Inneres haben.
Pan
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Etwas komplex formuliert ...
ist es genau das was ich selbst in 25 Jahren BDSM-(Szenen)Erfahrung auch immer wieder erfahren habe.

Die Konfrontation mit inneren Themen wie Vertrauen, Angst, Zwang, Scham, Akzeptanz, Selbstliebe & Selbstwertgefühl, Festhalten & Loslassen, Wertschätzung, (Lebens-)Lust, vom Kopf in den Körper kommen können, Balance, Ausgeglichenheit bietet die Möglichkeit alte Erfahrungen in einen neuen Kontext zu setzen, umzudeuten und neue konstruktive Erfahrungen machen zu können, die Lösungen für oben benannte innere Themen beinhalten können.


Vor Allem im Bereich "Selbstwertgefühl und Wertschätzung" habe ich dieses Phänomen immer wieder beobachten können.

DerFönig zäumt das Pferd m.E. von hinten auf. Um zu all seinen Sehnsüchten und Veranlagungen stehen zu können muss man sie erst einmal erkennen und zulassen! Dafür ist das Vanilla-Umfeld in der Regel nicht geeignet, weil es solche freigeistigen Experimente gar nicht zulässt.

Auch in meiner jetzigen Beziehung konnte ich beobachten wie meine Lila beinahe Tag für Tag gewachsen ist, mehr Selbstwertgefühl und Ausgeglichenheit, "mehr Kraft und Leichtigkeit für den Alltag" (... Ihre eigene Aussage) entwickelt hat. Da war in allen früheren Erlebnissen und Beziehungen (ohne BDSM) etwas das gefehlt hat, eine innere Unzufriedenheit, ohne dass Sie es wirklich benennen hätte können.

Wir haben dieses Thema in einer BDSM-Gesprächsgruppe schon vor ca. 20 bis 15 Jahren immer wieder ausführlich diskutiert und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass gerade diese seht starken Reize die wir damit auslösen und verarbeiten sehr wohl auch starke und überwiegend positive "intrapsychische" Auswirkungen haben.
Ein damals ebenfalls (zufällig) in unserer Gruppe mitdiskutierender forensischer Psychologe hat einmal sinngemäss gesagt, dass es wohl weit weniger Sexualstraftäter und Menschen mit ausgeprägten Selbstwertdefiziten gäbe wenn sie diese sexuellen "Veranlagungen, Defizite und Sehnsüchte" in der Therapie gezielt kanalisiert werden könnten und dürften (Sadomasochismus galt damals offiziell noch als Geisteskrankheit). Das hat zwar nicht direkt etwas mit diesem Thread zu tun, aber es beschreibt die Möglichkeiten die in unsere sexuellen Entfaltung liegen.

Wahrscheinlich geht es nicht so sehr um BDSM an sich sondern mehr um die Beschäftigung mit den inneren Sehnsüchten und das "Erkennen und Zulassen" derselben.

LG Black owns Purple (m)
****nw Frau
2.126 Beiträge
ich glaube,
dass es nur darum geht, anerzogene oder umgebungsbezogene (Umwelt) Grenzen und Schranken zu beseitigen. Den Ausspruch "Das macht man nicht" kann man auch ohne BDSM aus seinem Leben streichen und eine Befreiung erleben. Ich denke aber, dass Menschen, die ihre sexuelle Neigung leben eher bereit sind, Konventionen zu vergessen, um das eigene Wohlergehen in den Vordergrund zu stellen. Im BDSM sind sehr viel mehr Vertrauen und Emotionen nötig (so empfinde ich es zumindest), daher ist es meiner Meinung nach einfacher, es in andere Bereiche zu transportieren.

Diese Ansicht habe ich, weil es mir passiert ist. Meine sexuelle Neigung zu erkennen, zu akzeptieren und zu leben hat mich in allen Lebensbereichen verändert.

LG Ela
******nig Mann
24.798 Beiträge
**********urple:
Ein damals ebenfalls (zufällig) in unserer Gruppe mitdiskutierender forensischer Psychologe hat einmal sinngemäss gesagt, dass es wohl weit weniger Sexualstraftäter und Menschen mit ausgeprägten Selbstwertdefiziten gäbe wenn sie diese sexuellen "Veranlagungen, Defizite und Sehnsüchte" in der Therapie gezielt kanalisiert werden könnten und dürften
genau das unterstützt doch meine annahme, dass es eigentlich gar nicht genau um das "was" geht, sondern darum dass man sich mit sich selbst und seinen neigungen etc beschäftigt!

ob das dann bdsm ist, vielleicht nur ein teilbereich davon, oder auch etwas grundlegend anderes, ist dabei eigentlich völig wurscht denke ich: sobald man sich damit auseinandersetzt, was einem selbst gut tut, was man braucht und begehrt, und sich dabei (möglichst) nicht von außen leiten und beeinflussen lässt, hat man eine chance, sich selbst besser zu akzeptieren und dazu zu stehen.

ähnliches habe ich zb bei homosexuellen erlebt. aber auch sonst ist es immer dasselbe denke ich: ob es nun um ns-/fäkalspiele geht, um heavy rubber, um nymphomane veranlagungen oder pet play spielt keine rolle. all das ist gesellschaftlich (mehr oder weniger) nicht akzeptiert, und wenn man sich darüber hinwegsetzt und in seinem eigenen bereich seinen begierden nachgeht, dann führt das zu einer veränderung der person, der persönlichkeit.

jedenfalls bin ich bis hierher der meinung, dass bdsm da noch keine besondere stellung einnimmt.

einen teilbereich gibt es jedoch, den ich so bei anderen vorlieben bzw neigungen nicht sehe:
um bdsm zu zweit oder auch zu mehreren auszuleben braucht es bei vielen praktiken auch ein gutes maß an vertrauen in den anderen. dieses vertrauen, und insbesondere der achtsame umgang damit, ist etwas, das in einer partnerschaft eine veränderung bewirkt! man kommt sich näher, lernt sich besser und intimer kennen als bei anderen dingen. in diesem punkt fallen mir sonst eigentlich nur noch die tantriker ein, die ähnlich bewusst mit ihrem partner umgehen.

das einzige, was dabei dann nicht ins bild passen will, sind diejenigen, die zb auf eine party gehen, um einfach mal wieder "den arsch voll" zu bekommen (bzw selbiges auszuteilen). oder die außerhalb ihrer eigentlichen beziehung in einer spielbeziehung ihr bdsm leben. da wirds dann etwas komplizierter, bzw denke ich, dass man hierbei solche fragen nicht mehr pauschal beantworten kann: jeder nimmt daraus unterschiedliche sachen mit denke ich.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Dann ...
... habe ich deinen Beitrag etwas falsch gedeutet @******nig!

Aber ich gebe dir recht, und hab das ja als abschlussatz auch in meinem Posting angedeutet, dass es nicht nur um BDSM geht sondern ingemein um den "Freigeistgedanken".

M.E. sind da die Homosexuellen am weitesten gekommen - gefolgt von den BDSMern. Dazu tragen auch so "ungeliebte" Bücher wie 50 Shades of Grey bei.
Das "normale" gesellschaftliche Umfeld hinkt da weit hinterher!

Und bei den BDSMern ist eben genauso wie bei Homosexuellen das Bewusstsein sehr hoch und allgemein sammelt sich in dieser Szene Vieles was wonaders keinen Platz hat. Deswegen meine ich, dass die Toleranz hier im Allgemeinen besonders hoch ist.

LG Black owns Purple (m)
BDSM hat mich dazu gebracht viel nachzudenken und in mich zu gehen. Seitdem ich BDSM lebe hat sich einiges zum positiven für mich verändert.

Vertrauen und loslassen können war wohl das schwierigste für mich. Ich habe mich kaum auf neue Menschen eingelassen, bin immer erstmal skeptisch und misstrauisch gewesen um mich selber vor Enttäuschungen zu schützen.
Das klappt auch sehr gut, nur gehen an einem so viele schöne Erlebnisse und Emotionen vorbei.
Seitdem ich offener geworden bin, bin ich zwar schon auf die Nase gefallen aber dafür habe ich in der Zeit auch viel positives für mich mitgenommen und die negativen Erfahrungen haben mich letztendlich gestärkt.

Ich bin innerlich viel ruhiger und ausgeglichener geworden. Ich habe bis zum letzten Jahr mein ganzes Leben lang stark Nägel gekaut und ich hörte damit von einem Tag auf den Anderen auf. Der Zwang war überhaupt nicht mehr da.

Ich habe viel mehr Selbstdisziplin. Vor 3 Jahren habe ich 20 Kg abgenommen und ich habe mein Gewicht gehalten, was ich vorher nie langfristig geschafft hatte.

Ich habe mich äußerlich komplett verändert. Gewicht, Frisur, Klamottenstil, Makeup. Ich habe durch meine Doms vieles ausprobiert was ich sonst nicht gemacht hätte und das Beste beibehalten.
Manchmal, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege achte ich bewusst auf Reaktionen von Mitmenschen und was ich da erlebe ist einfach nur geil und Futter pur für's Ego *zwinker*
Ich glaube nicht, dass extreme Sexpraktiken an sich etwas Erstrebenswertes sind, dass das Ausleben von Phantasien und Neigungen das zu erreichende Ziel ist. Sich Schmerzen zuzufügen, Macht und Ohnmacht zu erleben ... ist nicht das, was uns wirklich gut tut. Hinter dem Wunsch danach steht eine ganz andere Sehnsucht. "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" - ein Buch, das beschreibt, warum wir ständig nach irgendetwas streben und wonach wir uns eigentlich alle sehnen.

In meinen Augen ist unsere Sexualität ein ganz ausgezeichnetes Instrument, unsere seelischen Defizite zu erkennen. Und so lange wir keine Heilung finden, sie als Therapie oder Dauermedikament zu benutzen. Als Kanal und Ventil.

Als ich selbst vor zwei Jahren angefangen habe, beim Sex Dinge zuzulassen und auszuleben, von denen ich früher dachte, sie seien pervers, hat das einen enormen Erkenntnisprozess in Gang gesetzt. Warum bereiten mir Dinge beim Sex höchsten Lustgewinn, die mit dem, was ich sonst bin und lebe, nichts zu tun haben? Warum kann ich diese Befriedigung nicht in einer liebevollen Art und Weise erleben? Was sind die zugrunde liegenden unterbewussten Überzeugungen, die mich daran hindern, ganz und heil zu sein?

Für mich ist das Ausleben meiner sexuellen Phantasien Psychoanalyse und -therapie gleichzeitig. Es gibt immer mehr Situationen im Alltag, in denen ich heute anders handele und mich selbst anders - bewusster - wahrnehme, als noch vor zwei Jahren. Mein Ziel ist es nicht, noch mehr extreme Sexerlebnisse zu haben, sondern mit mir selbst immer mehr ins Reine zu kommen. Um irgendwann die Sexualität zu erleben, die meine Seele zärtlich streichelt.
******nig Mann
24.798 Beiträge
****he:
... ist nicht das, was uns wirklich gut tut.

wer ist denn "uns"?

verallgemeinerungen oder projektionen der eigenen wahrnehmung auf andere sind immer etwas... nunja... schwierig...
*****511 Mann
21.850 Beiträge
****he:
In meinen Augen ist unsere Sexualität ein ganz ausgezeichnetes Instrument, unsere seelischen Defizite zu erkennen.

Wenn ich in der Lage bin mich selbst zu analysieren, okay.

****he:
Und so lange wir keine Heilung finden, sie als Therapie oder Dauermedikament zu benutzen. Als Kanal und Ventil.

Sorry, ich sehe mich nicht als Heilungsbedürftig. BDSM ausleben = krank? *headcrash*

Was sind die zugrunde liegenden unterbewussten Überzeugungen, die mich daran hindern, ganz und heil zu sein?

Schade, wenn es für Dich so ist, Du es so empfindest.

Wir schaffen es auch mit BDSM, die Sexualität zu haben " die die Seele zärtlich streichelt"

Lg
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Mir scheint
es völlig klar zu sein, sobald etwas Neues ins Leben tritt und ganz besonders, wenn es wie BDSM ganz andere Denkweisen erfordert, setzt man sich intensiv damit auseinander, lauscht man in sich, entscheidet man sich, ob das in Frage kommt. Und wenn es dann in Frage kommt, entwickelt man es weiter, gewinnt es zeitweise Eigendynamik. Zuweilen muss man sich dann schon die Frage stellen "Mache ich etwas mit BDSM oder macht BDSM etwas mit mir?"

Ich kann mir vorstellen, dass diese Eigendynamik zuweilen entsetzt, dass sich so mancher fragt "Wie war das gestern, wie konnte das geschehen?"
@DerFoenig
Sorry, ich will nicht sagen, dass es so ist. Es ist nur meine Überzeugung.

Ich glaube, dass kein Mensch auf die Welt kommt und nach Schmerzen, Demütigung, Ohnmacht o.ä. strebt. Durch irgendwelche Umstände gelangen wir erst dahin. Kein lebendes Wesen hat in seinem Lebensplan vorgesehen, seine Integrität derart zu verletzen.

Ich bewerte das gar nicht als richtig oder falsch, gut oder schlecht. Es ist auch nichts, was überhaupt "therapiert" werden müsste. Nur ich persönlich möchte gern dahin gelangen, dass ich das nicht brauche, um mich ganz zu fühlen. So wie ich es auch nicht mehr brauche, ein besonderes Auto zu haben, bestimmte Klamotten oder sonstwie durch Konsum, durch Status oder Besitz zu versuchen, mich glücklich zu fühlen.

Für mich ist die Diskrepanz zwischen dem, was ich beim Sex tue und dem, wofür ich als Mensch stehe, zu groß. Da ist was nicht rund für mein Empfinden. Ich möchte meine Sexualität nicht abgespalten von meinem übrigen Leben ausleben. Ich möchte, dass alles integriert ist.

@**Ka - auch du solltest in deinem Alter in der Lage sein, dein Tun und Denken zu reflektieren - soviel zum Analysieren.

Zeige mir einen Menschen, dessen Seele wirklich heil und gesund ist. Mir ist noch keiner begegnet. Insofern glaube ich, dass wir alle "krank" sind. Extreme Sexpraktiken sind für mich Ausdruck dessen, neben ganz vielen anderen Kompensationsformen. Und im Gegensatz zu Medikamenten, Drogen und Alkohol, hat einvernehmlicher Sex wohl die geringsten Nebenwirkungen. Also durchaus empfehlenswert.

Trotzdem möchte ich ohne extreme Praktiken auskommen und sexuelle Befriedigung auch durch die einfache, liebevolle Berührung eines geliebten Menschen erleben. (Bitte jetzt nicht wieder "auch BDSM ist liebevoll". Weil Schlagen, Quälen, Dominieren, Demütigen etc. per se keine liebevollen Handlungen sind. Auch wenn es in Liebe geschieht.)
****nw Frau
2.126 Beiträge
Ich für mich...
...wage zu behaupten, dass meine Seele gesund ist und ich daher überhaupt in der Lage bin, mich anderen zu öffnen, wie es gerade im BDSM häufig geschieht.

Ohne mein inneres Gleichgewicht und meine eigene Stärke wäre das für mich nicht möglich, diese Erfüllung beim Sex zu finden.

LG Ela
******nig Mann
24.798 Beiträge
@****he:
Um mal mit einem filmzitat zu antworten :
"wer sagt denn eigentlich, dass liebe immer zärtlich sein muss? "

Und weiter: woraus schließt du denn, dass jeder, der" extreme Praktiken " ausübt, etwas kompensieren will dadurch? Und ist das extreme reduzieren nicht auch wieder genau so extrem - nur in die andere Richtung?

****he:
Kein lebendes Wesen hat in seinem Lebensplan vorgesehen, seine Integrität derart zu verletzen.
Ich sehe das anders: kein Lebewesen ist von hause aus gleichberechtigt zu den geschlechtlichen Gegenparts. Es gibt von Natur aus immer ein Gefälle, eine Rangfolge. Und wenn ich mich im Tierreich unsehe ist Sex ziemlich häufig eine wirklich schmerzhafte Sache.

Insofern frage ich mich, welchen "Lebensplan" du genau meinst...?
*****511 Mann
21.850 Beiträge
****he:

@**Ka - auch du solltest in deinem Alter in der Lage sein, dein Tun und Denken zu reflektieren - soviel zum Analysieren.

Jepp, stimme ich zu.
Aber das hat für mich nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit "Fähigkeiten"

****he:
Zeige mir einen Menschen, dessen Seele wirklich heil und gesund ist. Mir ist noch keiner begegnet.

Das tut mir sehr leid für Dich. (Ganz ohne jegliche Ironie)
Wobei das natürlich auch eine Frage der Defintion ist.

****he:
Extreme Sexpraktiken sind für mich Ausdruck dessen, neben ganz vielen anderen Kompensationsformen. Und im Gegensatz zu Medikamenten, Drogen und Alkohol, hat einvernehmlicher Sex wohl die geringsten Nebenwirkungen. Also durchaus empfehlenswert.

Und wieder die Definition s. o."Es gibt kein allgemein gültiges Urteil zu "Extremen Sexpraktiken"

****he:
(Bitte jetzt nicht wieder "auch BDSM ist liebevoll". Weil Schlagen, Quälen, Dominieren, Demütigen etc. per se keine liebevollen Handlungen sind. Auch wenn es in Liebe geschieht.)

Doch allerdings. Da urteilst Du sehr subjektiv. Und wenn Du es noch nicht anders erfahren hast, spreche ich Dir das Wissen dazu ab.
Das ist Deine Defintion davon. Die spricht Dir niemand ab.
Ich sage nur, es ist nach meiner Erfahrung nicht richtig.

****he:
Ich bewerte das gar nicht als richtig oder falsch, gut oder schlecht. Es ist auch nichts, was überhaupt "therapiert" werden müsste.

Das las ich aber im Beitrag weiter oben von Dir noch ganz anders...
Da mußten wir noch geheilt werden.

Ich wünsche Dir, dass Du den Einklang findest der Dir noch fehlt.
Aber unterstelle bitte nicht, dass dieser uns "Anderen" fehlt.

LG
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Starker Tobak
Zeige mir einen Menschen, dessen Seele wirklich heil und gesund ist. Mir ist noch keiner begegnet. Insofern glaube ich, dass wir alle "krank" sind.


Als Mensch, der Ansprechpartner für die Seele ist, hege ich den Verdacht, dass du vielleicht den Geist und nicht die Seele meinst. Geist und Psyche können in starkem Widerspruch zueinander stehen. Ob das aber als "krank" bezeichnet werden kann? Die Seele selbst sehe ich als autark. Aber philosophieren möchte ich nicht.
****he:
Trotzdem möchte ich ohne extreme Praktiken auskommen und sexuelle Befriedigung auch durch die einfache, liebevolle Berührung eines geliebten Menschen erleben.
Das ist völlig okay und Deine Einstellung!

****he:
(Bitte jetzt nicht wieder "auch BDSM ist liebevoll". Weil Schlagen, Quälen, Dominieren, Demütigen etc. per se keine liebevollen Handlungen sind. Auch wenn es in Liebe geschieht.)
Das ist völlig daneben und eine anmaßende Vermutung! Viele BDSM-ler erleben das ganz anders.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Ein bisschen Widerspruch ;)
BDSM ermöglicht innerpsychisches Wachstum, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen? Sicher möglich, wenn auch nicht automatisch damit einhergehend.

meine Erfahrungen sind genau diese, dass gerade im Bereich von BDSM und durch BDSM viel intensivere und tiefere Erfahrungen möglich sind, die Veränderungen erst möglich machen, als dies z.B. in "Vanilla-Begegnungen" möglich ist.

Hier jedoch ein ganz, ganz großer Widerspruch. Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Wenn man sagt, dass sich durch Sexualität prinzipiell innerpsychische Wachstumsmöglichkeiten ergeben können, ohne oder mit BDSM, dann würde ich viel leichter zustimmen können.

Aus meiner Biografie könnte ich Beispiele für beides nennen - und auch Beispiele dafür, wie sowohl Vanilla-Sexualität wie auch BDSM-Aspekte mich stattdessen in meiner Entwicklung zurückgeworfen und gehemmt haben. Beides möglich. Schöner ist natürlich immer das, was einen wachsen lässt. Egal, auf welche Weise.
*******rou Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Kein Widerspruch ;-)
Aus meiner Sicht ist das gar kein Widerspruch, ich gebe Dir Recht, nicht jede BDSM-Begegnung/-beziehung dient innerem Wachstum. Im Gegenteil, es gibt aus meiner Sicht BDSM-Begegnungen/-beziehungen, die eher in die Destruktivität führen.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass gerade BDSM (als Überbegriff für ganz verschiedene sexuelle Vorlieben und Praktiken) aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten im sexuellen, wie im nicht-sexuellen Bereich, schneller und intensiver auf inneres Wachstum wirken kann. (Was nicht heißt, dass dies in z.B. Vanilla-Sexualität nicht möglich ist.)
Ich sehe es wie Du: "Schöner ist natürlich immer das, was einen wachsen lässt. Egal, auf welche Weise."
Aber mein Fokus (und mein Interesse) beim Einbringen des Themas war BDSM und die Erfahrungen und Meinungen anderer Menschen dazu. Sozusagen ein Ressourcenblick auf BDSM und inneres Wachstum. ;-).
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Schneller und intensiver bei BDSM statt vanilla ... Da könnte ich jetzt echt widersprechen ;).

Aber gut. Was kann man daraus für sein Wachstum im positiven Sinn ziehen und lernen und auf andere Bereiche übertragen?

Dom:
• Die Erfahrung, dass es bei entsprechendem Verantwortungsbewusstsein und genauer Beobachtung sowie wertschätzender Betrachtung tatsächlich in Ordnung sein kann (nicht muss!), wenn man seine Fähigkeit zum Lesen von Körpersprache nutzt, um jemanden zu manipulieren und zu lenken, ohne dass der die Tricks im Einzelnen durchschaut
• Aufbau von Führungspersönlichkeit (im positiven Sinne) mit der Fähigkeit, das Beste aus Leuten rauszuholen, kann in "sicherem", erotischem und geschützten Rahmen geübt werden. Man kriegt liebevolles und ehrliches Feedback
• Erkenntnis, dass man auch mit seinen bösen und schattigen Dunkelseiten geliebt werden kann, nicht nur toleriert

Sub:
• Zulassen der Erkenntnis, dass man sich manchmal schwach und ohne Handlungsoption fühlt, es auch sein darf und in diesem Zustand nicht weniger, sondern sogar besonders intensiv geliebt wird
• Erkennen, wie viel Freude es macht, einen anderen Menschen glücklich zu machen, auch wenn man dafür kurzfristig die eigenen Bedürfnisse zurückstellt
• Freude, sich zu schmücken und in ein verführerisches Wesen zu verwandeln, dass durch Schwäche und Unterlegenheit seinen Willen bekommt statt durch Kampf oder Lenken anderer

Vanilla:
• Erkenntnis, dass die kleinen und kleinsten Gesten, Küsse, Berührungen, Andeutungen und Blicke eine Intensität erzeugen können, die über wilde Höhenflüge weit hinausgehen; leise Töne genießen
• Erkennen, dass die schönste Form von Glück die ist, bei der man sich selbst und andere Menschen gleichermaßen intensiv wahrnimmt und gemeinsam etwas erlebt und zugleich schenkt und gibt

Alle drei:
• Notwendigkeit zur Kommunikation über "Das und das gefällt mir, das und das gefällt mir nicht, das und das könnte ich mir ggf. vorstellen" ist eine gute Schule in Kommunikation und Selbstausdruck, die ggf. auch auf andere Teilbereiche des Lebens übertragen werden kann.

--------------------------------------------------------------------------------------------

Positive Wirkungen wie Ausgeglichenheit etc. zähle ich jetzt mal nicht auf ... Wer BDSMer ist und sein Leben lang darauf verzichtet hat, wird durch den Verzicht Negativwirkungen erfahren. Sobald der Verzicht endet, wird die Person zwangsläufig ausgeglichener werden. Das gleiche gilt ja auch für Homosexualität; wer als Lesbe immer nur mit Kerlen rummacht, wird zwangsläufig irgendwie unzufrieden sein und ein tolles Aha-Gefühl haben, wenn es dann endlich mal eine Frau ist, und automatisch auch ausgeglichener und vollständiger werden.

Das gilt ja auch für nichtsexuelle Dinge. Wer lange Zeit Schulden hatte und deswegen gereizt war, weil er nie mit Freunden weggehen konnte, wird nach dem Ende der Arbeitslosigkeit mit einem guten Job ausgeglichener werden, weil jetzt die Rechnungen endlich bezahlt sind. Wer zwei Tage nichts gegessen hat, wird schlechtere Laune haben als jemand, der satt ist. Wer im Berufsleben gemobbt wird, die Firma wechselt und in ein wertschätzendes Umfeld kommt, wird auch ganz neu aufblühen.

Das alles ist erst mal nicht bdsm-spezifisch, würde ich sagen.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Geshe provoziert ...
... doch nur ein wenig! Diese Aussage nach dem Motto "... lass uns mal in ne Schwulenbar gehen und schreien dass schwul sein widernatrürlich ist" kann sie nicht wirklich ernst gemeint haben. So schwach ausgeprägt ist die Sozialkompetenz auch nicht bei einem Menschen der die letzten zwanzig Jahre total verschlafen hat ...

Schaut mal auf Ihr Profil und alles relativiert sich wieder. Sie hat schlicht das falsche Forum erwischt!
*******rou Mann
10 Beiträge
Themenersteller 
Einspruch, Euer Ehren ... ;-)
Ich finde nicht, dass Geshe das falsche Forum erwischt hat. Sie hat genau das richtige Forum erwischt, weil sie sich und ihre Gedanken mitteilen wollte. Und genau das war meine Intention beim Einstellen des Themas. Mir geht es nicht um Richtig oder Falsch, sondern um Meinungen und Erfahrungen zum Thema. Geshe hat dazu einen guten Beitrag geleistet. Unterschiedliche Meinungen und Haltungen sind wichtig und wertvoll.
Ich sehe manches anders als Geshe und habe auch andere Erfahrungen gemacht. Z.B. denke ich, BDSM kann keinesfalls eine Therapie ersetzen (also BDSM kann nicht Psychotherapie oder Psychoanalyse im therapeutischen Sinne sein). Trotzdem finde ich Geshes Beitrag wichtig für meine Frage und würde ihn nicht abwerten, weil es unterschiede in den Sichtweisen gibt.
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