Wow, klasse Thread. @loser78
Hallo "Loser78",
als ich Deinen Beitrag las hatte ich sowas wie ein "deja vu". Ich kann Deine Begründung mit der Hemmung absolut nachfühlen, da ich selber mal in einer ähnlichen Situation war.
Das Problem ist dabei dass solch eine "Mauer", sobald sie sich im Kopf einmal gebildet hat, immer größer wird, weil man sie selbst mit negativen (oft völlig irrationalen) Gedanken, einer wachsenden überschätzung/dramatisierung des eigentlichen angeblichen Problems/Hemmungsgrunds und dem Faktor "Zeit" ("mit 28 immer noch Jungfrau, wie lang denn noch", etc.) mit aufbaut. Oder anders ausgedrückt: Du sitzt in einem Verlies, dessen Mauern Du selbst über die Jahre aufgebaut hast.
Bei mir war es/ist so dass mein Schwanz im erigierten Zustand eine leichte seitliche Krümmung aufweist. Diese Krümmung habe ich schnell als eine Art "Behinderung" empfunden und war dementsprechend gehemmt auf andere Frauen zuzugehen, eine Hemmung die sich durch den oben beschriebenen "dramatisierungs-effekt" des eigentlichen Problems nach und nach auf mein ganzes Wesen ausbreitete. Meine Gymnasialzeit war dann auch nicht so toll, ich war eher der ausgestoßene Einzelgänger.
Um jetzt keine Leidensgeschichte aufzubauen: Das "Problem" löste sich schließlich kurz nach Anfang meines Studiums (also mit Anfang 20) für mich völlig überraschend nach einem gemütlichen Tee bei einer Kommilitonin auf völlig überrumpelnde Weise. Bis dahin war ich mittlerweile der Überzeugung keine Frau glücklich machen zu können, irgendwann einmal operiert werden müsste, etc. Ich hatte ja keine Ahnung!
Dieser erste Sex damals an jenem trüben Novembernachmittag war eine enorme befreiung von einem Jahrelang aufgebauten komplex, wobei der eigentliche "Schlüssel" das völlig unerwartete war. Dadurch hatte mein Kopf "keine Zeit mehr" die ganze Abwehrmaschinerie zu aktivieren, ich hatte auf einmal den Schlüssel meines Verlieses in der Hand - und konnte hinausgehen.
Die verkrümmung stellte sich übrigens in der praxis als völlig unproblematisch heraus und wurde von der partnerin oft sogar als positiv anders empfunden.
Ich bin bis heute davon überzeugt dass es auf "klassische Weise" (kennenlernen, man mag sich, ist verliebt, die nächsten Schritte kommen, etc.) oder mit "erzwungenen Maßnahmen" (Prostitution) nicht oder nur mit einem unterm Strich negativen Erlebnis geklappt hätte, da ich alle Zeit der Welt gehabt hätte sämtliche Versagensängste in meinem Kopf zu aktivieren und mich so zu hemmen, dass ich zu keinem vernünftigen Handeln mehr fähig gewesen wäre - geschweige denn "einen hoch zu kriegen"!
Tja, als ich die "Mauern in meinem Kopf" sprengen konnte war ich zwanzig, Du bist mittlerweile 28 und hattest also mehr Zeit zur Verfügung Deine Mauern dicker und höher zu bauen. Um die einreißen zu können braucht es Zeit und ganz viel Einfühlsamkeit - es sei denn Du schlitterst auch in so eine völlig überrumpelnde, unerwartete Geschichte rein. Die "Holzhammer-Methode" (bezahlter Sex) ist ein Zweischneidiges Schwert meiner Meinung nach: Sie kann funktionieren wenn Du die richtige erwischst, es kann aber auch, je nachdem was Dein Kopf macht, völlig in die Hose gehen.
Das beste ist wirklich wenn Du jemanden finden würdest, der Dich so nimmt wie Du bist und bei der Du das Gefühl hast ihr vollständig vertrauen zu können. Dann kannst Du ihr von Deinen Mauern erzählen - und ihr beide könnte euch dann gemeinsam daran machen diese zu durchbrechen - indem ihr sie nach und nach abtragt oder mit karacho einreißt!
Dafür bist Du hier an der richtigen Stelle: Ein board voller aufgeschlossener, netter Menschen, von denen bestimmt auch viele singles die darauf warten jemanden nettes zu finden - egal ob er nun mauern im kopf hat oder nicht. Probleme sind dafür da dass man sie löst oder?
Nochwas: Du bist für mich kein loser, sondern ein Gewinner. Jemand der mit so einem intimen Problem einfach hier reinspaziert und sein Herz ausschüttet hat meinen allergrößten respekt. Chapeau!
grüße, und viel erfolg
Constantin