********8209:
Ohne die Erkenntnis, was denn nun das fehlende Teil im Puzzle ist ist jegliche Kommunikation sinnlos. Ich muß erkannt haben, was mir fehlt, um es kommunizieren zu können.
Ganz genau, deshalb schrieb ich ja auch, das aus meiner Sicht vor dem zweiten Schritt der erste getan werden muss, die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen.
Und damit meine ich nicht den Sex, ich meine die Gefühle, die dahinter stecken können, die Bedürfnisse für die der Sex steht. Das ist doch in der Regel meist ein Prozess, der Forscherdrang und Neugier ebenso benötigt, wie Mut. Sprich das, für was der Sex letztlich steht muss erstmal mit viel Arbeit ausgebuddelt werden, denn sind wir mal ehrlich, heute wird Sex, genauso wie Beziehung mit allem Möglichen überfrachtet, sodass die eigentlichen vielleicht ganz einfachen Bedürfnisse selten noch gesehen werden oder aus Angst (Männer könnten als Weichei gelten, wenn sie sich als gefühlvoll outen, als Beispiel).Sex wird Konsumgut, Machtmittel, Druckmittel, Suchtmittel etc. pp.
Was Sex letztlich ist, was er für ein Paar bedeuten kann, wenn sie gemeinsame sehr nahe und intime Momente teilen, müssen viele erst lernen.
Und ich denke die Zeit genau dafür und eben auch die Kommunikation darüber kann sich auch ein sehr eingespanntes Paar nehmen, wenn beide wirklich einen Sinn darin sehen und sich aufeinander einlassen. Lernen, das solche Prozesse, die der Horizonterweiterung, eben Zeit brauchen.
Wer sich da dem entzieht und meint sich gerade diese Zeit, die für ein Paar die intimste neben dem Sex sein können, nicht nimmt, nimmt sich und dem anderen die Möglichkeiten heraus zu finden, wer man selbst ist, wer der andere wirklich ist.
Ja, das braucht Zeit und Einfühlungsvermögen, manchmal Hartnäckigkeit und die Fähigkeit die eigenen Mimositäten und Gekränktheiten auch mal beiseite zu lassen und dem anderen vertrauensvoll guten Willen vorzuschiessen. Und natürlich das sind Konflikte, da kann es auch mal heiss hergehen und beide sich im Streit wiederfinden, aber über so manch andere Dinge wird ebenfalls gestritten, da ist es selten so persönlich wie beim Thema Sexualität.
********8209:
Es wird zwar das "Leiden" gemindert, aber an der Ursache des Leidens passiert nichts.
Ganz genauso, das Leiden wird möglicher Weise auch grösser, weil die Angst vor der Auseinandersetzung mit sich und dem Partner, einfach auch etwas mit einem macht.
...