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Sex ohne Geschlecht?

****on Mann
16.112 Beiträge
Der erogene Körper
Dieser bewusste Verzicht (auf Penetration, K.) verteilte die Energie, welche im Akt entfacht wird, fast völlig neu: meine "erogene Zone" weitete sich vom Schritt weitgefächert über meinenKörper

Bei mir war es so, dass ich in meinem Sexleben unter 30 sehr beeindruckt davon war, was mir feministische Freundinnen, die Lektüre von "Emma" und damals moderne Sexratgeber vermittelten: Fixierung auf die Fortpflanzungsorgane ist verengt, stumpfsinnig und lustfeindlich. Ich hatte das intensiv verinnerlicht, so sehr, dass ich vor allem meinen Penis erst in den letzten Jahren für mich entdecke. Geschlechtsverkehr hatte im Hauptteil meines Sexlebens die absolute Nebenrolle gespielt.

Fixierung auf die Geschlechtsorgane ist m. E. keine Männersache, sondern eine Frage der Prägung durch Erfahrungen. Weil weibliche Orgasmen ohne klitorale Stimulation meist nicht vorstellbar sind, erleben Frauen, die vor allem mit Penetrierungsfixierten schlafen, dass GV oft nicht ausreicht. Sie erkennen so als erste, dass der Körper eine gesamterogene Zone ist. Männer, vor allem diejenigen, die ungern experimentieren, bekommen das für sich zuweilen nicht mit, da GV den Penis zuverlässig stimuliert.
Auf der anderen Seite erlebe ich Frauen oft als "klitoriszentriert", also sie kennen nur eine einzige erogene Zone in ihrem Körper. *nixweiss*
Dass Frauen einen Menstruationskalender halten bedeutet nicht, dass sie ein besseres Körpergefühl als Männer haben müssen. Ich glaube, es ist eine sehr individuelle Sache, also nicht geschlechtsspezifisch, wie viel vom Körper und welche Stelle genau man als "erogen" empfindet und beim Sex einsetzt.
Zum Beispiel: Ich bin schon mehreren Männern begegnet, deren Brustwarzen extrem empfindlich sind und die durch die Stimulation der Brustwarzen einen Orgasmus kriegen können.
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Aber
wussten die das auch ?

*zwinker*

Also, dass es in dieser Hinsicht keine Aussagen gibt, die auf alle Menschen zutreffen, sei hier mal vorausgesetzt.
Meinung eines Geschlechtslosen
*****unk:
Auch Püpse können charmant weiblich sein!
Diese Aussage sollte auf einer Postkarte stehen. *top*

Zur Empfindlichkeit von Männern und Frauen kann ich folgendes beitragen:

Testosteron lässt die Haut deutlich dicker und gummiartiger werden. Ein Mensch mit weiblichem Hormonhaushalt hat im Schnitt eine sehr viel dünnere und dadurch empfindlichere Haut als jemand mit männlichem. Transleute beider Richtungen berichten in fast allen Fällen von einer deutlichen Veränderung der Hautwahrnehmung, sobald die Hormonersatztherapie anschlägt.
Aber: natürlich sind alle Menschen sehr unterschiedlich und die psychologische Komponente spielt auch eine große Rolle.

Dieses Thema geht mir sehr nahe, weil ich selber im wahrsten Sinne des Wortes geschlechtlos bin - ohne, dass ich es mir aussuchen konnte. Als Transmensch kann man mit dem, was einem von Natur aus mitgeliefert wird, meistens nicht viel anfangen.

Ich finde demipunks Ansatz sehr interessant. So, wie ich das verstehe, geht es nicht darum, den Bereich zwischen den Beinen auszuradieren, sondern sich vom heteronormativen "Das Runde muss ins Eckige"-Denken zu trennen und sich daran zu erinnern, dass das wichtigste Geschlechtsorgan des Menschen immer noch der Kopf ist.
Nein, nicht im Sinne von "Wir haben keinen Sex mehr, wir reden nur noch darüber", sondern: Erregung entsteht auch durch einen Reiz von Außen, aber vor allem durch eine Antwort von Innen. Alles, was wir machen, ist dazu da, das Kopfkino zu unterstützen, und nicht umgekehrt.
My two cents jedenfalls.
****on Mann
16.112 Beiträge
Elefantenhaut?
Testosteron lässt die Haut deutlich dicker und gummiartiger werden. Ein Mensch mit weiblichem Hormonhaushalt hat im Schnitt eine sehr viel dünnere und dadurch empfindlichere Haut als jemand mit männlichem.

Mein letzter Testosterontest vor wenigen Jahren zeigte einen hohen Spiegel. Und dementsprechend ist die Haut auch dick. Naja, gummiartig ist sie nicht *g* . Obwohl ich sehr hellhäutig bin, bekomme ich nicht übertrieben schnell einen Sonnenbrand.

Aber: Meine Haut ist sehr empfindlich, was mechanische und chemische Beanspruchung angeht, ebenso reagiert sie prompt bei seelischer Belastung. Und sie ist berührungs- und temperaturempfindlich. Mehr als bei den meisten Frauen, mit denen ich zusammen war.

Die Hautdicke scheint nicht generell die Empfindlichkeit zu beeinflussen, habe ich das Gefühl. Es geht ja um die Oberfläche, nicht um den Bereich unter der Haut, der bei Männern vermutlich geringfügig geschützter sein könnte. Die Oberfläche interessiert nicht, wie dick der Bereich darunter ist, nicht? *nixweiss*
Mein Fazit: Grundsätzlich ist die Trennung von Sex und Genitalien ein Erlebnis,

ich frage mich ,bei der beschreibung im eingangsthreat,WO bitte eine trennung von sex und genitalien erfolgte?

eine trennung von sex und genitalien bedeutet für mich sex ohne genitalien..den diese sind beim sex oder vom sex eben GETRENNT.

sollte ich meine genitalien beim sex komplett zurückstellen und mich nur auf den anderen partnerkonzentrieren,ihn in ein berauschendes liebesspiel verwickel und beglücke und dabei SEIN geschlechtsteil mit einbeziehe..wo bitte ist da dann die trennung von sex und genitalien? denn das lese ich aus dem eingansthreat heraus.

ich hab das empfinden das etwas betitelt wird was aber nicht zum inhalt passt *gruebel*
*******dess Frau
950 Beiträge
Meine Art Sex zu haben ist es definitiv nicht.

Ich will beim Sex keine Körperteile ausklammern - meine Geschlechtsteile und die meines Gegenübers schon gar nicht. Da würde ein grosser Teil meines Lustgewinns wegfallen.

Für manche Menschen mag dies sicherlich passen. Aber die Aussage, dass nur so wirkliche Tiefe beim Liebesakt erreichen können, scheint mir doch stark pauschalisiert.


(Sie)
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
So sorry, aber aus dem Text werde ich nicht wirklich schlau. Zudem möchte ich mir nicht um alles, was sich um Sex dreht, einen Kopf machen *g* Das klingt mir alles zu....verkrampft...einfach laufenlassen, erleben, erfahren.
******yev Mann
392 Beiträge
@demipunk
Die Reduktion männlicher Sexualität auf das Penetrieren, die seitens der betreffenden Männer selbst mitbetrieben wird, erscheint auch mir als Verlust für alle Beteiligten. Wie schade um die zahllosen, gewiss nicht minderen weiblichen Reize, die sonst noch an einer Frau so vorfindlich sind! Wenn der selige Pilger auf dem Jakobsweg, im Wappen die Muschel und den Wanderstab, solche einladenden, mehr als bereitwillig aufblühenden Wonnen phantasielos und zügig zu Zwischenstationen degradiert, hat er m.E. den Sinn der ganzen Pilgerfahrt nicht verstanden. Er bringt sich und die ihm ihren Leib Anvertrauende um großen Genuss. Ich bin zugegeben selber auch nicht ganz frei von jener tristen Tendenz unter vielen Männern, sich nach erfolgtem Blattschuss eine neue Kerbe in die Winchester schnitzen zu wollen. Doch wäre diesem etwas infantilen Ehrgeiz, der Stöpsel in allen Becken werden zu wollen, weniger zu wehren, als ihn mit dem weit edleren und lohnenderen Ehrgeiz zu locken, (Mit-)Ursache der tiefsten Befriedigung vieler Bettgenossin(-nen) zu sein.

Having said that, erscheint mir der hiesige Appell, eine Sexualität jenseits der primären Geschlechtsorgane zu entdecken, trotz meiner grundsätzlichen Sympathie für die Kritik an den Geschlechterrollen doch von einer seltsamen puritanischen Unterströmung infiziert zu sein. Zumindest lässt der Gebrauch des Wortes "Verzicht" den Verdacht zu, dass die berechtigte Kritik an der geschlechtlichen Uniformität doch nicht primär der Entfaltung der Lust dienen, sondern einer postmodernen Befreiungstheologie das Wort reden könnte. Ganz konsequent zu Ende gedacht, gelangte das, was als Forderung nach der Schaffung unendlich vieler "Geschlechter" begann, zur Forderung der Abschaffung des Geschlechts überhaupt. Aus den chaotischen Verschiedenheiten unter den Menschen - etwa eben ihrer Geschlechtlichkeit - werden so allgemein austauschbare und schließlich als reine Konstrukte negierte Attribute. Die tatsächlich einen wichtigen Punkt treffende (pun intended) Kritik kann sich schließlich schlimmstenfalls gegen das kehren, was sie doch retten wollte, wenn sie im Namen eines ethisch korrekten Sex' eben diesen in seiner "Rückständigkeit" auch noch an die Kandare nehmen will. Auch und gerade das Infantile, das sorglos Verspielte, um seine "Phantasie", "Raffinesse" oder "Kreativität" Unbesorgte, das Angstlose daran, ist doch wesentlicher Bestandteil der Lust und ermöglicht erst die Freiheit, aus schierem, lüsternen Übermut die ausgetretenen Pfade zu verlassen (noch so'n intendierter pun). Dieses kindliche Moment wäre nicht nur vor der klassischen Repression, also den traditionellen gesellschaftlichen Zwängen und Verurteilungen zu schützen, sondern auch "gegen" die noch so wohlwollenden, gutgemeinten Versuche, es "zu seinem Besten", "zu seinem Glück" zu erziehen. Will sagen, dass zumindest für meine Person das Kriterium der eigenen und fremden Lust vor dem Anspruch auf Hochleistung - sei es eine "traditionelle" im Sinn der fickenden Akkordarbeit oder eine "progressive" im Sinn von gender trouble (auch eine Art Arbeit) o.Ä. ausschlaggebend bleibt. Ich hoffe, es gelingt mir, verständlich zu machen, warum ich das "Experiment" und die "Hausmannskost" ungerne so scharf gegeneinander aufgestellt sehe. Es sollte völlige Freiheit zu Allem da sein, was allen Beteiligten einverständliche Lust bereitet. Deine Grundidee, lieber demipunk, bleibt für mich unterstützenswert, wo sie bedeutet, neue und aufregende Dimensionen der Verwirklichung dieser Lust zu erschließen. Momente hingegebenen Verschmelzens, die nicht zuletzt die Tragikomödie aufheben, ein einzelnes Ich zu sein. Doch mein inneres Kind würde sich dort widersetzten, wo es (ja vielleicht nur für mich) sich doch zu sehr dem anähnelt, was man schon in der Arbeitswelt erlebt: Ökonomie und Ideologie, also immer mehr Leistung und immer mehr Fleiß.
@******yev
Die Reduktion männlicher Sexualität auf das Penetrieren, die seitens der betreffenden Männer selbst mitbetrieben wird, erscheint auch mir als Verlust für alle Beteiligten.

Ich als Frau empfinde Penetration nicht als Verlust, für mich bedeutet Penetration die höchste Form der körperliche Verschmelzung mit dem Partner. Es ist für mich auch körperlich sehr befriedigend, viel mehr als andere Praktiken, die für mich auch zum Sex gehören.
Leider muss ich relativ oft feststellen, dass nicht alle Männer so sehr auf Penetration stehen wie ich. Es ist relativ schwer einen (Sex-)Partner zu finden, der richtig gut und lange V*geln kann. Vielleicht ist es eine Frage der Potenz oder ganz einfach der körperlichen Ausdauer. *nixweiss*
******yev Mann
392 Beiträge
@la_lupa
Gewiss ist gegen das Penetrieren selber nicht das Geringste einzuwenden, nur gegen die immer schon des Maulheldentums verdächtige Reduktion aufs "Einlochen", die ja in der Praxis doch der enttäuschend frühzeitigen Ejakulation oft verdächtig nahekommt. Und selbstredend wünsche ich Dir so genüsslich ausgiebige wie gründliche, zeitlich über ganze Äonen der Lust sich hinziehende Stöße dorthin, wo Dein wölfischtes Behagen über sie am Allergrößten ist. "Tausend liebende Stöße," wie es in einem Standardwerk heißt.
@****upa..oder der reizbarkeit. als beispiel: ich vögele um längen länger MIT kondom. allerdings dann auch mit dem nachteil "meiner eigenen gefühlslosigkeit" gegenüber der penetration.

aber das wird ja dann OT,denn eigendlich darf ich ja meinen schniedelwutz laut thema nicht ins spiel involvieren....aber laut thema dürfte eigendlich gar kein geschlechtsteil ins spiel involviert werden. und doch soll es sex geben? klingt für mich eher nach einem paradox.

außer man zieht einen cyberhelm in betracht. vielleicht,ich würde es mir wünschen,bringt der TE da nochmal licht ins dunkel? ich kann hier nämlich nur munkeln.

koppelt er die benutzung seiner geschlechtsteile beim sex ab,erfolgt aber definitiv immer noch eine "benutzung" eines geschlechtsteil.nämlich das der frau in diesem fall.
wenn TE sich selbst auferlegt nicht geschlechtlich zu interagieren ,um wie er selbst schreibt dadurch eine gesteigerte lust und sensibilität zu erhalten, hat dies für mich eher was mit keusch halten zu tun. in diesem fall würde MICH intressieren ob TE bei diesem keuschen spiel einen ständer bekommt oder nicht.

wenn dann auch noch eine aussage hineinfällt das genitalloser sex,auch wenn es nur einseitig ist,(was dann KEIN genital/geschlechtsloser sex wirklich ist) dann tiefer und intensiver und verbindender sein soll,bleibt die frage offen:wieso dann nicht NUR NOCH diese art sex? wozu aufsparen? denn nach eigenen aussagen wurde besagte nichtbenutzter penis NICHT arbeitslos...ergab aber später ein intensiveres gefühl.

sicher hat es dahingehend einen vorteil,das durch keuschem benutzen,bzw NICHTbenutzen *zwinker* die eigene sexuelle anspannung sich einen anderen weg sucht um sich zu entladen. dementsprechend wird auch man(n) sensibler und feinfühliger für seine eigenen anderen unbekannten erogenen zonen,die dann beginnen zu reagieren. ähnlich wie blindgewordenen menschen ebend ein unwahrscheinlich feines gehör entwickeln (müssen).

hmm..doch?
Zwei Menschen können im Liebesspiel erst dann
eine gewisse Tiefe von Sinnlichkeit & Verbundenheit
erleben, wenn beide einander völlig das Gefühl geben können,
dass der andere erotisch, erregend und auch sexuell erfüllend
wirkt, ohne dies an das Geschlecht zu koppeln.

hat das mit SEX zu tun? wird hier die feststellung auf das GESCHLECHTsteil bezogen oder auf das GESCHLECHT mann oder frau?

die erreichung von tiefe und sinnlichkeit UND verbundenheit mache ich persönlich nicht am geschlecht(in form mann oder frau) meines gegenübers fest,sondern am menschen selber. dies geht beim partner als auch bei den eltern,freunden,kinder bis hin zu den hunden ,katzen,vögeln etc.

sollte ich die komponenten erotisch,erregend und sexuell erfüllend mitzumischen wollen, liegt es schon da dran das mich das andere geschlecht erregen sollte auch mit seinem GESCHLECHTsteil...aber auch hier muß mich dann der mensch ansprechen. sonst würde mich jede möse samt ihrer trägerin ja in einen erregten taumel zwingen. und DAS tut es definitiv nicht!


der punkt bei mir ist also das für mich, um tiefste sinnliche und innere verbundenheit BEIM SEX zu erhalten, nicht die keuschhaltung meiner genitalien die wesentliche rolle spielen (man kann sie so definitiv sensibilisieren),sonder die art wie ich die person sehe und interprätiere für mich. dies passiert allgemein behaupt im kopf. aber auch hier wird ja drauf hingewiesen das ebend unser gehirn das größte geschlechtsorgan sein soll.

und daher denk ich persönlich,das das was der TE sucht oder vermitteln will auch EIGENDLICH DORT zu suchen UND finden ist. im innern statt im äußeren.


also im kopf
@******yev
Stimmt, es kann auch sein, dass eben um die frühzeitige Ejakulation zu vermeiden, viele auf Penetration verzichten. Die Frau wird dann nicht mit dem Penis befriedigt, sondern mit anderen Körperteilen oder mit Gegenständen penetriert. Vermutlich ist das, was der TE mit "Sex ohne Geschlecht" meint - die Geschlechtsteile der Frau werden ja stimuliert, aber die Geschlechtsteile des Mannes nicht. *nachdenk*
****on Mann
16.112 Beiträge
Fott damet
Ganz konsequent zu Ende gedacht, gelangte das, was als Forderung nach der Schaffung unendlich vieler "Geschlechter" begann, zur Forderung der Abschaffung des Geschlechts überhaupt.

Ja, kein schlechter Gedanke. Ich unterstütze ihn. Wir brauchen keine Geschlechter (im Sinne von Gender, Geschlechterrolle) für Anziehung und Lust. Es bleiben persönliche Vorlieben für diese oder jene Gestalt, Stimme, etc. Mit der Abschaffung der Geschlechter endet auch die gegenseitige Ausgrenzung, Gruppenkonkurrenz und Verschiedenbehandlung. Wie könnte man etwas dagegen haben?
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Weitergedacht in diese Richtung gehts in die absolute Verneinung des Individuums...

nee, danke.
****on Mann
16.112 Beiträge
@seeleverschenkt
Nein, das totale Gegenteil ist der Fall. Die Wiederentdeckung des Individuums wird erst möglich nach Abschaffung der Gleichmacherei, die die Frauen in die eine (relativ einheitliche) Ecke schiebt, und die Männer in die andere (ebenfalls relativ einheitliche).

Nach Abschaffung der Geschlechter fragt keiner mehr: Oh, du bist eine Frau? Kannst du denn dann überhaupt dieses oder jenes?

Jedes Individuum würde (idealerweise) nur durch sich selbst definiert, nicht mehr durch die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht.
@Trigon
In der Theorie ein traumhafter Gedanke, in der Realität leider so unerreichbar wie der Kommunismus oder jede Idee von sozialer Gerechtigkeit. Das Bedürfnis, sich über andere zu stellen, ist im Menschen leider tief verwurzelt.

Ich sehe das weitgehende Unverständnis für das Thema hier als ein Beispiel dafür, wie offen die Gesellschaft gegenüber solchen Meinungen ist. Manche verstehen darunter, dass Genitalien ab jetzt pfui bah sind, manche denken, dass demnächst eine totalitäre Diktatur der Genderqueerness auf uns zukommt.

Dabei ging es eigentlich nur darum, dass man sich bei der sexuellen Interaktion mit anderen und auch beim eigenen Körperverständnis von der allgemeingültigen Heteronormativität trennen KANN. Nicht per ukaz "MUSS". Sondern "KANN".
****on Mann
16.112 Beiträge
@not_a_real_cop
In der Theorie ein traumhafter Gedanke, in der Realität leider so unerreichbar wie der Kommunismus oder jede Idee von sozialer Gerechtigkeit. Das Bedürfnis, sich über andere zu stellen, ist im Menschen leider tief verwurzelt.

Es liegt im Menschen und in seinen Gruppen, sich ständig abgrenzen zu wollen von den fiesen "Anderen". Trotzdem ist es gelungen, den allgegenwärtigen Rassismus vor 50 oder 100 Jahren in unserer Gesellschaft weitgehend zum Verschwinden zu bringen. Es sind natürlich noch Anteile vorhanden, aber sie sind weder Mainstream noch werden sie einfach hingenommen.

So, wie sich heute keiner mehr die Frage anhören muss, ob er denn so als Neger überhaupt fehlerfrei sprechen könne oder klassische Musik ertragen, so könnte es erreicht werden, dass irgendwann niemand mehr glaubt, Frauen seien zu emotional für Führungspositionen. Oder Männer hätten ein gemindertes Körpergefühl.

Vieles vom heute Erreichten schien vor Zeiten wie eine Utopie.
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Dabei ging es eigentlich nur darum, dass man sich bei der sexuellen Interaktion mit anderen und auch beim eigenen Körperverständnis von der allgemeingültigen Heteronormativität trennen KANN. Nicht per ukaz "MUSS". Sondern "KANN".


Dass dies Menschen können, zeigt ja schon das Thema.

Aber es ist dann durchaus legitim, was viele schreiben, dass sie das nicht können/wollen/erstrebenswert finden, oder?
@Trigon
Nun, ich schätze, man sollte nie aufhören, es zu versuchen.
Es ist auch schon vieles erreicht worden, was man sich vor 100 Jahren nicht einmal vorstellen konnte.

Was mich allerdings beunruhigt ist die zunehmende Rechtstendenz der "Mitte" und das Abrutschen von "politisch inkorrekten" Haltungen in den sozialen Untergrund, gewissermaßen. Kein Mann, der etwas auf sich hält, wird heute öffentlich etwas Sexistisches sagen (beliebig anwendbar auch auf Rassismus etc.). Aber wenn man "unter sich" ist, was trinkt und endlich die verdammte "politische Korrektheit" ablegt, dann kann man doch auch einfach mal zugeben, dass...

Und das ist der Grund, warum ich so zynisch und verbittert bin. Ich hab es einfach schon zu oft gehört und gesehen.
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Und was kümmert es dich denn, wenn andere Menschen "unter sich" so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist?

Willst du jedem das Denken verbieten?

Soll jeder daheim vor dem Fernseher im Familienkreis oder gar ganz allein auch noch überleben müssen, was denn politisch korrekt ist oder eben nicht?

Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist doch sowieso schon völlig eingeschränkt bzw. einseitig.


Es wird immer so sein, dass jeder für sich für jedes Thema eine eigene Meinung hat - von welcher er, wenn überhaupt, nur abweichen wird, sofern er selbst davon betroffen ist - was dann natürlich ein Umdenken ermöglichen könnte.
@seeleverschenkt
Ja, richtig. Meinungsfreiheit ist auch cool und wichtig und so.

Wenn man selbst sich mit seiner Neigung und Vorliebe rein zufällig in der Mehrheit befindet, fällt es einem schwer nachzuvollziehen, warum zur Hölle sich diese nervigen Minderheiten immer beschweren müssen.

Es gibt kaum einen Begriff, den ich mehr hasse als "politisch korrekt". Der bedeutet nämlich, dass man eigentlich in seinem Inneren Frauen für schwach und dumm, Menschen mit Migrationshintergrund für Sozialschmarotzer und kriminell sowie Homosexuelle für geisteskrank hält. Und das wäre auch alles voll okay, müsste man nicht Tag für Tag diese blöde Maske der "politischen Korrektheit" aufsetzen.

Denn von Natur aus und tatsächlich ist ja kein Mensch wirklich der Meinung, dass man niemanden diskriminieren sollte, stimmt's?
*******ire Frau
8.247 Beiträge
Nanu? Wie sind wir denn auf die Schiene der Politik und freien Meinungsäußerung abgerutscht? *gruebel*

Wenn ich den TE richtig verstehe, so geht es ihm doch draum das Liebesspiel unabhängig von den Genitalien sinnlich zu erleben. Sprich die Zärtlichkeiten auf den ganzen Körper auszuweiten (die Genitalien mit inbegriffen) und um es noch etwas auf die Spitze zu treiben: Die völlige Entkoppelung von geschlechtsspezifischen Genitalien. Deswegen wohl auch die Erwähnung des Strap-ons, den er mit seiner Partnerin ausprobiert hat.
In dem Zusammenhang fände ich es ja mal interessant zu erfahren, wie sich der Orgasmus für das jeweils andere Geschlecht anfühlt, ob dieser auch so sehr auf Genitalien fokussiert ist oder ob man auch da die Geschlechtsteile komplett außen vor lassen kann. Es ist ein solch interessantes Thema, bleibt also bitte bei der Sache und seid nett zueinander *danke*

Liebe Grüße,
Devonshire
JOY-Team
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Es ist aber nun mal so, dass jeder Mensch seine Gedanken hat - willst du sie ihm wegspülen? Weichspülen?

Solange ich meine Gedanken nicht auf eine Weise auslebe, die anderen schadet, sind es meine - und mein Recht, sie zu denken.

Die politische Korrektheit kommt zwar wohl nicht immer von Herzen, aber sie ist doch zumindest in unserer Gesellschaft mit ein Garant dafür, dass Schritt für Schritt auch in den Köpfen ein freiwilliges Umdenken stattfindet - stattfinden kann.

Ich fürchte, ein viel größeres Problem für Menschen, die nicht der breiten Masse entsprechen (wollen), ist wohl eher der Rückschritt, teilweise mit Riesenschritten (was mir auch Angst macht), und oft reitend auf religiöser Basis. Und auch wenns verhasst ist, hoffe ich, dass ich das jetzt mal richtig politisch korrekt ausgedrückt habe.

Ich hätte nämlich auch schreiben können, dass ich verdammt angepisst bin, wenn meine Tochter und ihre Partnerin auf dem Heimweg vom Bahnhof von elenden Salafisten aufs Übelste angepöbelt wurden bis zu einem Punkt, wo beide junge Frauen es tatsächlich mit der Angst bekamen.
So das war nun deutlich, aber nicht politisch korrekt.

Aber du siehst, diese Meinungsfreiheit ist mir nicht zugestanden, ergo wähle ich die politische Korrektheit
**********henkt Frau
7.374 Beiträge
Ja, tut mir leid, wir wurden doch ein wenig OT.

Aber manchmal ist es einfach schwierig, weil die Themen doch breiter und ineinandergreifender sind, als das eine vollständige Trennung möglich ist.
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