Wenn ich im EP
von Sex rede, meine ich übrigens keineswegs den Akt an sich.
Den natürlich auch, aber mich interessieren die Gedanken und Gefühle, die der Einzelne damit verbindet. Und die Gefühle und Gedanken entstehen ja nicht nur während des Aktes statt, sondern im Vorfeld, oder danach danach, oder in der U-Bahn, beim Einkaufen, beim Spazierengehen, oder wann immer Menschen über sich und ihre Sexualität nachdenken.
Druck entsteht für mich beim Thema "kein Sex", mir geht es auch so, dass ich Sex "brauche", um mich angenommen zu fühlen und gesehen zu fühlen.
Daß ich Sex "brauche", um mich angenommen zu fühlen, das war mal so.
Inzwischen habe ich allerdings für mich gelernt, daß das
so nicht funktioniert.
Daß das Gefühl von angenommen sein seine Wurzeln in mir selbst hat, und nicht durch alleinige Einwirkung von aussen entstehen kann.
Aber das führt an dieser Stelle zu weit.
Dennoch verbinde ich eine Sehnsucht nach angenommen sein mit Sex.
Und in Momenten, wo ich mit mir selbst im Reinen bin, mich mit allen Zweifeln und Ängsten, die eben da sind, annehme, und mich da, wo es stimmig ist, auch damit zeige, gibt mir das manchmal die erstaunliche Freiheit, all das zu tun, was ich will. Und das auf eine Weise, die uns beiden gefällt und gut tut.
Und dann,
dann entsteht in mir ein tiefes Gefühl von angenommen sein.