Meine 5 ct ...
zum kultURschock 2014.
Als erstes nochmals meinen Dank für die vielen netten und positiven Kommentare und PNs zu unserem kultURschock.
Ich möchte, nicht nur der Form halber, anmerken, dass das Partyteam aus dem burgfraeulein, luana1272, sammael und mir besteht. Hinzu kommen natürlich noch die Helping Hands und die Gastrocrew ... denen ich an dieser Stelle herzlich danken möchte ... ihr hab echt gerockt.
Auch wenn wir immer noch nicht mit dem Rückbau fertig sind und alles wieder an seinem Ort ist, so möchte ich nicht zu lange mit meiner Stellungnahme warten.
Der Freitag hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich etwas von der Fülle enttäuscht war, zumal das Wetter hervorragend gewesen ist. Im Gegensatz zu den Vorjahren mußten wir mit einer stark verkürzten Aufbauphase kämpfen, so dass am Freitag das ein oder andere noch nicht ganz perfekt war. Ich denke zwar, dass dies eher nur wenigen aufgefallen ist, aber mein sorry dafür ist dennoch echt.
Leider gab es ein Missverständnis mit einem der DJs (er dachte die Party wäre am Samstag) so dass er leider nicht erscheinen konnte. Aber unser Main Act DJ Miles hat mit feinen Sounds geglänzt, auch wenn er einen schweren Stand hatte, da die Party nur halbsoviele Gäste hatte wie am Samstag. Ich denke das Freitage naturgemäß schwieriger sind (ich bin am Freitag Abend meist auch mit der Woche durch) und das Deutschlandspiel vorher hat bestimmt auch einige auf dem Sofa bleiben lassen. Dennoch denken wir alle, dass das zwei Tagekonzept einige gute Aspekte hat.
Da uns alle Wettervorhersagen, welche wir intensiv beobachteten, keine verläßlichen Angaben machen konnten, blieb uns nichts anderes übrig als vorsichtig zu planen. Dies beinhaltete das wir mehr als sonst Indoor verlegt haben, so auch den Dancefloor (zu dem ich noch kommen werde)
Der kultURSchock ist als großes Event für die Fetish und BDSM-Szene konzipiert ... es soll ein Treffpunkt aus vielen Bereichen und Regionen sein, zu dem man sich versammeln kann. Daher bietet er von allem etwas, ein bischen was zum spielen, tanzen, chillen und cruisen. Ich denke wenn man dies im Auge hat, dann haben wir die Aufgabe ganz gut gemeistert. Den kultURschock mit reinen Dance- oder Playpartys zu vergleichen, wird ihm nicht gerecht. Auch als Swingerparty ist er eher ungeeignet.
Der Samstag hingegen hat mich echt geflasht ... wow. Mit so vielen netten Gästen habe ich nicht mal zu träumen gewagt, zumal das Wetter das schlechteste war, welches wir je beim kultURschock hatten. Aber nicht nur die Quantität hat mich erfreut, sondern viel mehr die Qualität der Gäste (die natürlich auch am Freitag sehr angenehm war). Für solche Gäste geht man gerne die Qualen einer solchen Party ein. Das hat richtig, richtig aufgepowert ... eigentlich wollte ich nur ein paar Stunden auf dem kultURschock bleiben, da es mir den ganzen Tag nicht besonders gut ging ... letzten Endes bin ich gegen fünf nach Hause gefahren und die Party war da noch lange nicht am Ende.
So muss Party!!!
Nun zu den angeführten Kritikpunkten:
Das Herrenpissoir wurde bemängelt ... sorry liebe Schwanzträger da muss man leider durch den Mund atmen. Der sehr strenge Geruch ist leider systembedingt und uns natürlich nicht entgangen. Das Pissoir selber wurde durch unseren Toilettenmann, der echt Klasse ist, vor der Party gereinigt und desinfiziert. Auch ein noch gekauftes Profigeruchspray der Firma Becher konnte keine nennenswerte abhilfe leisten. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man durch manche Dinge einfach durch muss ... gerade im Odonien.
Die Garderobensituation war am Samstag etwas überfordert ... ist zwar nicht öffentlich kritisiert worden, doch meinem Blick nicht entgangen. Nächstes Jahr werden wir das verbessern. Nicht vergessen darf man aber,dass wir dort mal eben mit wenigen Stunden Auf- und Abbauzeit (Mittwochabend war dort noch eine Techno-Veranstaltung und am Montag schon wieder ein Fernsehdreh) klar kommen mussten. Früher haben wir dort von Montag bis Freitag aufgebaut und Sonntag bis Mittwoch abgebaut. Der Stress den wir alle dadurch hatten war immens.
Nun zum, für mich schlimmsten Kritikpunkt ... dem Sound. Das betrifft mich persönlich besonders, da er in meine Zuständigkeit fällt. Zunächst einmal möchte ich betonen, dass er in meinen Ohren nicht unerträglich, auch wenn er vom Optimum recht weit entfernt war.
Als Gast darf man ja mit markigen Worten um sich werfen und damit andere beleidigen ... schön ist das ebensowenig wie gerecht. Ich als Veranstalter muss aber sachlich und frei von Aggression antworten ... was ich gerne tue.
Wir haben uns recht kurzfristig dazu entschlossen in die Halle (DDR wird sie im Odonien genannt) zu ziehen, da das Wetter recht unbeständig war. Auch im nachhinein auf alle Fälle die richtige Entscheidung. Leider ist die Halle einfach nur ein Raum ... Betonboden (mäßig eben) Steinwände und ein fast würfeliger Raum mit quadratischer Grundfläche. Außer zwei von uns platzierten Sofas gab es dort keine schallschluckenden Maßnahmen. Starke Raummoden (durch die ähnlichen Kantenlängen) und lange Nachhallzeiten (durch die kahlen Wände) ließen uns mit dem Sound kämpfen. Da wir keine Stoffe mehr hatten (die gingen als Sichtschutz drauf) konnten wir den Nachhall nicht bekämpfen. Dem dadurch nervigen Sound haben wir mit einem digitalen Equalizer gemildert. Leider ist dieser am Samstag auf einem Kanal ausgefallen, bzw. hat er unkontrollierten Mist gemacht. Ob dies an der Feuchtigkeit lag (die DJ-ecke wo das Amprack stand war leider nass) ist möglich, aber letztenendes weiß ich nicht was es wirklich war. Fakt war, dass ein Kanal spinnte und so habe ich im laufenden Betrieb den Equalizer umgangen, damit wieder beide Kanäle liefen ... dadurch wurde der Sound aber wieder nerviger ... für mich das kleinere Übel.
Uns billiges und veraltetes Material vorzuwerfen entbehrt jeder Grundlage. Die Lautsprecher sind recht neu und wenig gebraucht (da in unserem Besitz und fast nur für eigene Veranstaltungen benutzt) und von allerhöchster Qualität (schon mehrer namhafte DJs haben unser Equipment beste Qualität bestätigt). Dass unsere Equipment am Limit aggierte, wage ich zu bezweifeln und immer wenn ich mal ein Auge drauf geworfen habe, lief alles im unteren Bereich (vom Mixer bis zu den Endstufen). Da sollte man mir auch keine Fahrlässigkeit unterstellen. Ich möchte nicht weiter auf die Qualität oder Quantität des Soundsystems eingehen, denke aber, dass die wenigsten Partys mit besserem aufwarten.
Leider hatten die DJs etwas mit der Nebelmaschine zu kämpfen (wir hatten extra nur die Kleinere angeschlossen), so dass man immer wieder mal "quasisolo" tanzen mußte, da man wahrlich die Hand vor den Augen nicht mehr sehen konnte. Ich persönlich habe dies als viel schlimmer als den Sound empfunden.
Es wurde kritisiert, dass zu wenig gespielt und gevögelt wurde. Es gehört zu unserem Partyprinzip, nicht mit Verrichtungsboxen (Separees) zu glänzen, da das Spiel und andere Aktivitäten in unseren Augen zu Party gehören und nicht versteckt sein sollten. Darüber kann mann anderer Meinung sein ... aber dies ist unsere. Das viele gar nicht zum spielen oder ficken gekommen sind, sondern lieber nur Party gemacht haben, sehe ich nicht als gravierend an ... dafür gibt es spezielle Play- oder Swingerpartys. Meine Augen haben sich aber immer wieder an netten Situationen erfreuen können und im Bus konnte man ahnen was Linienverkehr so alles bedeuten kann. Ich denke dies sind wohl eher subjektive Empfindungen, die ich aus diesem Grund einfach so stehen lassen möchte.
Unser Team und ganz besonders das burgfraeulein und ich hoffen, dass die Eindrücke des kultURschocks überwigend positiv waren und hoffen das der ein oder andere auch beim kultURschock 2015 (wir sind schon in den Verhandlungen) wieder mit dabei ist und seine Freunde mitbringt (wir machen nämlich nur Mund-zu-Mundwerbung ... und ein paar Partyeinträge).
Allen denen die Wartezeit bis 2015 zu lang ist ... im Oktober werden wir wohl wieder im Odonien eine Party planen. Stay tuned!
Ich danke allen, die bis zu Ende gelesen haben ... ist nen langer Text.
P.S. doch noch nicht zu Ende ... Am Samstag war Roman Kasperski so lieb und hat ein paar Bilder von einigen Gästen gemacht. Wer sich fotografieren ließ und die Bilder haben mag soll sich bitte bei mir melden.