Ich habe ein Weile überlegt ...
ob ich noch etwas über uns schreibe ... ja, ich tue es einfach.
Heute vor exakt vier Monaten hat die "heiße Phase" unseres "Experiments" begonnen. Seit dem, vor allem danach, ist verdammt viel passiert. Unser "Experiment" hat, wie zu erwarten war, ein Tor aufgestoßen in eine Welt traumatischer, verdrängter, in Teilen grausamer Erinnerungen und hat zu enormen seelischen Belastungen bis an die Grenze der Belastbarkeit für Ines, aber auch für mich geführt. Ines hat die Talsohle der Verarbeitung, der für sie grausamen Ereignisse in ihrer vorhergehenden Beziehung mit dem Erlangen der Fähigkeit heute offen darüber sprechen zu können, ohne daran kaputt zu gehen, durchschritten. Die Details dessen, was ans Licht und wieder in den Fokus ihrer Erinnerung und Berichte gekommen ist, waren so entsetzlich für mich, dass sie im Gegenzug bei mir traumatische Zustände ausgelöst haben, deren Wirkung bis heute anhält.
Ines hat sich in ihrem Wesen und ihrer Erscheinung enorm verändert. Sie wirkt gelöster, befreiter, eine Leichtigkeit des Seins hat sich ihrer bemächtigt, die unglaublich ist. Gleichzeitig ist sie hinterfragender, tiefgründiger und reflektierender geworden. Der "Lastabwurf" ist so enorm, dass ich eine noch begehrens- und liebenswertere Partnerin an meiner Seite habe, die sich in Teilen selbst neu definiert hat. Die D/s-Komponente unserer Beziehung hat sich wie von selbst immer mehr in den Alltag verlagert. Ines genießt es immer mehr, die Gelassenheit, die Balance ihrer Seele in einer devoten Alltagsrolle zu leben. Auch das ist neu, dass ihr viele devote Handlungen und Signale ohne Anstrengung, ohne Überwindung, wie von selbst als Bedürfnis "von der "Hand" gehen. Im Moment ist es an mir mit den neuen "Erkenntnissen" umgehen zu lernen und Parallelen in den Werdegängen und einer uns verbindenden Krankheit zwischen Ines' verstorbenen Partner und mir zu verarbeiten und einzuordnen. Dieser Prozess mit sehr irrationalen Komponenten ist noch am Laufen und erfordert im Moment meine ganze Person.
Wir werden beide professionell dabei unterstützt und wir haben noch einiges vor uns. Aber der schwerste Teil des Weges liegt nach den vier Monaten intensivster Therapie wahrscheinlich hinter uns. Für Ines mit Sicherheit, denn der Grund der Traumatisierung ist gefunden und sie hat sich ihr erfolgreich gestellt.
Das soll als Kurzbericht reichen. Alle aktiv Beteiligten kennen die Details und die Hintergründe bereits genauer.
Liebe und optimistische Grüße
Ines und Hendrik