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Das Verlangen auszubrechen

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Seid zunächst einmal nachsichtig mit Euch. Bewertet den Zustand Eurer Beziehung nicht so streng, auch wenn Euch manchmal danach ist. Denkt nicht so viel in "Da stimmt was nicht" und "Das ist nicht normal" und "Eigentlich müsste das soundso sein".

Was Ihr gemeinsam habt, ist etwas Wunderbares. Viele Menschen erleben so etwas ihr ganzes Leben lang nicht. Ihr habt Euch eine Familie geschaffen, ein Heim, Ihr seid Partner, die das Leben gemeinsam meistern.

Und Du schreibst selbst, dass da noch Liebe ist.

Liebe ist nicht immer leicht. Partnerschaft auch nicht. Aber es lohnt sich, auch ätzende Zeiten miteinander auszuhalten. Auch mal einen Hass aufeinander zu haben, sich auch mal komplett ungesehen und unverstanden zu fühlen und das auszuhalten. Dann eben nicht zu gehen, sondern trotz allem zu bleiben.

Solange man vom Partner trotz allem immer noch denkt "Den will ich und keinen anderen. Andere können mich mal." solange hat man immer noch Chancen auf ein verfluchtes Happy End.

Das ist so.

Nicht aufgeben. Nicht weggehen. Reden. Auch mal nicht reden. Auch mal einfach so sein lassen wie es im Moment eben ist. Wenn nix anderes hilft, vielleicht auch eine Beratung suchen. Aber nicht aufgeben, solange da noch ein Gefühl ist.
Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse - meiner Meinung nach die Hauptursache für Paarprobleme.
Wie lösen?
Unabdingbar ist viel Geduld, Achtung vor dem Parner und auch Bereitschaft zum Verzicht - wenn man denn wirklich zusammenbleiben will.
Und das vielbeschworene "drüber reden"?
Das hilft nur, wenn das "Reden" nicht als "Überreden" verstanden wird sondern dazu dient, den Partner zu verstehen und auch zu akzeptieren.
Ständiger Druck führt meist dazu, dass der Partner "dichtmacht".
Eine Möglichkeit wäre, den Sex einfach mal auf Eis legen - kann entspannend wirken, aber nur, wenn es konsquent gemacht wird.
Ist für den "geilen Part" natürlich nicht einfach - aber was ist schon einfach im Leben.
Ich spreche übrigens aus Erfahrung, 2 lange Beziehungen schmerzhaft "in den Sand gesetzt" und in der jetzigen seit 10 Jahren am kämpfen.
****hli Mann
1.259 Beiträge
nicht nur unterschiedliche
sexuelle Bedürfnisse, sondern unterschiedliche Bedürfnisse ganz allgemein sind die Ursache bei Partnerschaftsproblemen.
Egal ob sich nun einer der Partner mehr Sex, mehr Schmusen, mehr Reden, mehr Spazierengehen, mehr Lob und Anerkennung, mehr Freiheit oder was sonst immer wünscht und der andere dies nicht befriedigen kann oder will, weil er dieses Bedürfnis nicht teilt, oder andere Bedürfnisse als wichtiger beurteilt, oder es auch nur einfach aus seiner Situation (seinem Blickwinkel) heraus es nicht erkennt, stets entsteht dadurch eine Spannung und ein Ungleichgewicht.
Dadurch wird natürlich die Sehnsucht danach geweckt und je länger dies andauert und/oder je stärker das Gefühl der Unzufriedenheit wird um so stärker wird dann die Sehnsucht seine eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
Mit dem Partner sachlich darüber reden wäre hilfreich, aber je höher die Emotionen angestiegen sind wird es um so schwieriger.
Von daher ist es dann nicht der schlechteste Weg dem Verlangen auszubrechen nachzugeben ....
was nicht heissen muss das man das Verlangen auslebt ...
oft reicht auch schon der Gedanke / das Gefühl ich bin frei und könnte mich ausleben ... am besten wenn die Partner sich gegenseitig diese Freiheit zugestehen!
Schon dadurch das es plötzlich möglich wäre ein Bedürfnis irgendwo ausserhalb zu stillen nimmt meist schon den Reiz es wirklich auch zu tun.
Und wenn ein Bedürfnis ausserhalb gestillt wird und man sich in der Partnerschaft offen dazu stellt kann es eine positiven Einfluß auf diese haben. Ein glücklicher und zufriedener Partner ist viel angenehmer als ein miesepetriger. Und wenn die Beziehung durch den Ausbruch nicht vernachlässigt wird wird der positive einfluss überwiegen.
wir sind genetisch programmiert niemals zufrieden zu sein und alles was wir erreicht haben aufs spiel zu setzten um sehen ob es noch besser werden kann

Erstaunlich, wieviel der Normalbürger heutzutage von Genetik versteht, wo die Wissenschaft doch grade erst angefangen hat, zu entschlüsseln. *zwinker*

Um eine bestehende Situation verbessern zu wollen braucht es keinerlei "Programmierung".
Es ist zunächst vernünftig, das zu tun.

Der destruktive zweite Teil des Zitates hat sicher nichts mit Genetik zu tun.Da gehts um Prioritäten.Das Kind kann den Turm nicht höher bauen und nichts mit ihm anfangen.Ihn umzuwerfen macht mehr Spaß als mühsam Stein für Stein ab zutragen.

Auf die Beziehung bezogen hat es in solchen Fällen wohl eine Werteverschiebung gegeben.Etwas so Banales wie sexuelle Sehnsüchte bekommt plötzlich Relevanz, während etwas bisher so Bedeutendes ,wie die Beziehung, plötzlich zur Option degradiert ist.

Das ist ohne Wertung der simple Sachverhalt und es lohnt sich, den so nüchtern zu betrachten, statt in irgendwelchen Theorien zur menschlichen Natur nach Absolution zu suchen.


Ein glücklicher und zufriedener Partner ist viel angenehmer als ein miesepetriger

Das ist richtig, gilt blöderweise aber für beide Partner.
Man könnte auch sagen, daß Verzicht seitens des ausbrechen wollenden zu Zufriedenheit des Partners führt, was positiven Einfluß auf die Beziehung...

Man kann erkennen , daß das ein Scheinargument ist, das nur auf den ersten Blick schlüssig wirkt.
*********ture Mann
685 Beiträge
Ich denke ihr seid zur Zeit einfach ausgelastet(überlastet).
Wenn ihr den Alltag gemeistert habt, seid ihr abends platt.
Keine Lust zu gar nichts.
Es kommen wieder bessere Zeiten, vor allem, wenn wie bei euch,
viel Liebe im Spiel ist.
VIELEN DANK
Euch allen. Ihr habt in so vielen Punkten recht mit dem was Ihr schreibt. Eure Antworten haben uns zum Nachdenken gebracht und nun sehen wir, oder auch ich, einiges klarer.
Wir werden unserer Weg finden. Denn eins ist völlig klar. Aufgeben werden wir ganz bestimmt nicht.

Danke, danke Euch allen.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Kennt ihr das Gefühl?
Man hat alles was man sich eigentlich nur wünschen kann.
Eine liebevolle Familie. Man führt eine glückliche Ehe, wird Geliebt und
Liebt selber.
Trotz all diesem Glück hat man das Gefühl ausbrechen zu müssen.

Ich kenne das Gefühl. Vor einem Jahr hatte ich es selber. Ausbrechen aus meiner Beziehung, ausbrechen aus meiner Familie, meine langen Haare abschneiden und ratzekahl kurz machen ... Irgendetwas fehlte, irgendetwas anderes musste weg. Ich konnte nur nicht in Worte fassen, was es war.

Natürlich gibt es einen Grund dafür. Trotz aller Harmonie hat das Körperliche in der Beziehung so sehr nachgelassen das es fast nicht mehr existiert.

Ja, auch das war bei mir genauso. Ist ja auch kein Wunder. Wenn man die ganze Zeit Unzufriedenheit ausstrahlt, ist man nicht mehr begehrenswert. Frage: Was ist da Ursache, was ist Wirkung? Resultiert die Unzufriedenheit aus der geringen sexuellen Aktivität? Oder ist es nicht doch umgekehrt und die Unzufriedenheit war schon vorher da und hat ganz andere Ursachen?

Man hat geredet, immer und immer wieder, seine Wünsche geäußert, immer wieder versucht einen Weg zu finden, aber man kommt einfach nicht wieder in die Spur.

Reden hilft garantiert nicht dabei, sexuelles Verlangen zu entfachen ;). Jedenfalls nicht bei Männern. Bei Frauen schon, die haben dann das Gefühl, "verstanden" zu werden und dem Partner ganz nahe zu sein. Bei Männern dagegen umfasst "reden" ganz andere Gehirnregionen als bei Frauen. Ich rede (inzwischen, seit meine Unzufriedenheit nachgelassen hat) sehr gerne mit meinem Schatz über alles Mögliche, auch über unseres Liebesleben. Aber das bewirkt keinen Sex, im Gegenteil. Hinterher zieht er sich immer eine Weile zurück, weil ihn das Reden eben auch anstrengt. Männer tun an und für sich lieber, als zu reden - aber weil er mich liebt, nimmt er sich eben auch immer wieder Zeiten zum Quatschen. Und weil ich ihn liebe, achte ich darauf, die Themen leicht zu halten und nur dann ernster zu werden, wenn ich merke, er ist gerade in Stimmung dafür.

Klar, viele sagen einfach das wird schon wieder. Pausen gibt es immer mal. Aber das geht nun schon so lange so. Man wird einfach müde zu warten, man hat keine Lust mehr immer wieder das Thema zu sprache zu bringen.

Welches Thema denn? Kein Sex? Redest du ständig darüber, dass ihr keinen Sex mehr habt, dass dich das stört, was du beim Sex willst? Kein Wunder, dass dein Schatz keine Lust mehr hat! Hätte ich auch nicht mehr!

Es wäre mit Sicherheit einfacher wenn man sich nicht mehr versteht, die Liebe erloschen ist oder was auch immer.

Na ja, dann wäre einfach alles zu spät. Dann wäre es richtig kompliziert geworden.

Aber wenn sonst alles stimmt, wie geht man damit um?

Ich habe mit so etwas überhaupt keine Erfahrung

Wenn sonst alles stimmt und beide sich als Liebende sehen, nicht nur als Bruder-Schwester-Freunde, dann steht auch sexuelles Verlangen im Raum, wenn man nicht krank oder körperlich völlig erschöpft ist oder die Gedanken so voller Pflichten sind, dass für Sex einfach kein Raum mehr ist (ich kann z.B. am Samstag keinen Sex haben, bevor die Wohnung aufgeräumt ist, weil der Gedanke an die viele Arbeit mich an der Entspannung hindert.)

Wenn das sexuelle Verlangen nachlässt, obwohl beide gesund und nicht überarbeitet und durch zu viele Pflichten gestresst sind, gibt es meiner Ansicht nach drei Möglihckeiten:

• Liebe hat sich in Freundschaft verwandelt, und mit Freunden unterhält man sich, aber man vögelt nicht.

• Der Mann sieht sich als Beschützer von Frau und Kindern. Wenn er ein guter Mann ist (und sonst hättest du dich kaum in ihn verliebt), dann wird er Schutzbefohlene nicht vögeln bzw. von sich aus kein Bedürfnis danach verspüren. Das tut man als anständiger Mensch nämlich nicht. Nimmt er dich als gleichstarke, gleichberechtigte Partnerin wahr, präsentierst du dich als solche? Gibst du Rückhalt, statt Schutz und Fürsorge (und sexuelle Bespaßung) zu erwarten? Schäkerst du mit ihm, bewunderst und begehrst du ihn als Mann (und nicht nur als sexuellen Bespaßer)? Falls du jede dieser Fragen vorbehaltslos mit Ja beantworten kannst, dann trifft dieser Punkt nicht zu. Falls nicht, hättest du hier Lösungsansätze.

• Die Frau ist mit ihrem Leben unzufrieden und es ist eben NICHT alles in Ordnung. Bei mir war es letztes Jahr der Job. Den musste ich kicken und durch etwas anderes ersetzen. Mit einem Mal ließ das Bedürfnis nach, meine Haare abzuschneiden, meinen Mann dafür zu bestrafen, dass ich unglücklich war, ihn aus meinem Leben schmeißen und ausbrechen zu wollen. Das, was tatsächlich störte, war gar nicht der Mann, sondern etwas ganz anderes. Ich musste es nur herausfinden und dann den Mut aufbringen, es tatsächlich zu ändern.

Und seit ich das getan habe, bin ich entspannter und ausgeglichener und der wenige Sex störte gar nicht mehr so, weil mein Leben auch sonst endlich wieder sinnvoll war. Ich war endlich wieder glücklich.

Und damit auch begehrenswert :).

*

Vielleicht ist da ja der eine oder andere kleine Gedankenanstoß für dich dabei.
*********sicht Paar
2.599 Beiträge
Bei diesem und ähnlichen Threads fällt mir immer der Udo Jügens-Song "Ich war noch niemals in New York.." ein.
Und ich ärgere mich über dieses Lied.
Denn dort wird das Bild eines bedauernswerten Mannes erstellt, der seine "Freiheit" will, aber seufzend und schweren Herzens wieder zurückkehrt in die "Spießigkeit" und den Bohnerwachs-Geruch.
Und dieses Bild ist ärgerlich.
Als wenn der Typ mit vorgehaltener Waffe gezwungen wurde, zu heiraten und Vater zu werden.
Hallo - merkt der noch was? Kann er sich nicht vorstellen, dass seine Frau genauso Sehnsucht hat und nur aus Verantwortungsbewußtsein nicht groß "rumjault" sondern tut, was zu tun ist?
Wenn Menschen sich zusammentun und eine Familie gründen, dann gibt es Spannungen, dann gibt es schwere Krisen - das ist normal.
Und man(n) sollte nicht glauben, dass es mit jemand Anderem in derselben Situation nicht genauso laufen würde!

Es gibt ein englisches Sprichwort "Du kannst den Kuchen nicht essen und ihn gleichzeitig behalten".
Ich wollte jetzt den TE nicht angreifen, ich finde es richtig und hilfreich, solche Themen zu diskutieren.
Aber wenn man Verantwortung für andere Menschen, ein Kind z.B. übernimmt, dann muß man manchmal die Zähne zusammenbeißen, auch Verzicht üben.
*********ar69 Paar
4.796 Beiträge
Hallo - merkt der noch was? Kann er sich nicht vorstellen, dass seine Frau genauso Sehnsucht hat und nur aus Verantwortungsbewußtsein nicht groß "rumjault" sondern tut, was zu tun ist?
Wenn Menschen sich zusammentun und eine Familie gründen, dann gibt es Spannungen, dann gibt es schwere Krisen - das ist normal.
Und man(n) sollte nicht glauben, dass es mit jemand Anderem in derselben Situation nicht genauso laufen würde!

So ist es! Nicht umsonst heißt es in einer kirchlichen Hochzeit seit Jahrhunderten "in guten wie in schlechten Zeiten", leider laufen heute viele schon bei dem ersten Anzeichen von schlechteren Zeiten sofort weg und handeln wie unsere Politiker nach einem Wahlkampf unter dem Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...

Swinger Er
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Und doch ...
... wie viel Leid kann sich in dem "Aushalten in schlechten Tagen" verbergen - nämlich dann, wenn es wirklich nicht mehr geht. Wenn grundsätzlich etwas nicht mehr passt, wenn jemand gegen seinen oder ihren Charakter leben muss... das scheint ja im Falle dieser TE nicht der Fall zu sein, aber das gibt es.

Abgesehen von all den klugen Dingen, die hier schon gesagt wurden: es tut gut, mal drüber zu reden. Denn wir alle haben das Bild vom perfekten Leben im Kopf und fühlen uns als Versager, wenn wir das nicht leben können. Es tut gut, mal zu hören, dass Spannungen und Frustmomente normal sind. Und es tut gut, sich anzuhören, wie andere Paare und Familien mit dem Thema umgegangen sind.

Und dass sie die Zeiten, in denen wirklich nur "durchhalten" geht, auch überstanden haben.
Pina Colada...
Schoeneaussicht schrieb

Hallo - merkt der noch was? Kann er sich nicht vorstellen, dass seine Frau genauso Sehnsucht hat und nur aus Verantwortungsbewußtsein nicht groß "rumjault" sondern tut, was zu tun ist?

Mir fällt auch oft der vermeintlich sehnsuchtsvolle Titel von Udo Jürgens ein. Allerdings gilt mein nächster Gedanke dann meist einem alten Song von Rupert Holmes. Escape oder Piña Colada Song heißt er.

Inhalt: er liegt neben seiner schlafenden Frau im Bett, liest Zeitung und findet eine Partnerschaftsanzeige, in der eine offensichtlich interessante Frau schreibt, was sie gerne für verrückte Sachen mit einem Mann machen würde.
Er entschließt sich, langweilig wie seine Beziehung mit seiner Partnerin geworden ist, genauso verrückt zu sein, darauf zu antworten und sich mit dieser Frau zu treffen.

Beim Date, bei dem er voll Erwartung darauf fiebert, was da nun für eine interessante Frau kommt, wird er auch ordentlich überrascht. Als das Date eintrifft muss er feststellen, dass er die Anzeigenaufgeberin gut kennt. Es war seine eigene Frau, die sich mit der Anzeige die Erfüllung ihrer Sehnsüchte versprochen hatte.

Gemeinsam stellen sie dann fest, wie wenig sie von den Sehnsüchten des jeweils anderen gewusst haben und wie sehr beide das in ihrer Beziehung vermisst haben.

Ein ewig aktuelles Thema also, über das man schon im vergangenen Jahrtausend Songs geschrieben hat.... vielleicht auch für die TE ein Gedanke.
********le96 Paar
3.779 Beiträge
Kommentar
Zuallererst, der vorhergehende Beitrag ist super und beschreibt genau das Problem: Kommunikation !

Unsere Erfahrung, mindestens 1x pro Jahr brechen wir als Paar einfach aus und machen etwas ganz verrücktes zusammen, weit weg vom Alltag.

Und die Aussicht auf das nächste Verrückte hilft uns dazwischen die Monotonie des Alltages zu ertragen !
*********unchy Mann
2.827 Beiträge
Unsere Erfahrung, mindestens 1x pro Jahr brechen wir als Paar einfach aus und machen etwas ganz verrücktes zusammen, weit weg vom Alltag.

*top* eben warum allein Ausbrechen" ist viel angenehmer für die Beziehung *g*
****on Mann
16.108 Beiträge
Amseln sind monogam
Ich vermute hin und wieder, dass die gemeinhin übliche Art einer Paarbeziehung für viele unpassend und nicht gesund ist, denn ich selbst will aus letztlich jeder Beziehung wieder ausbrechen. Bin selbst unzufrieden damit, dass ich nicht zur Ruhe komme. Irgendwas ist falsch. Nur was?

Abgesehen von der Vermutung, beziehungsunfähig zu sein, habe ich die Idee, dass herkömmliche Paarbeziehungen nicht menschengerecht sein könnten. Das heißt: Ursprünglich, vor Entstehung der Zivilisationen, gab es keine "Ehen", keine Ausschließlichkeiten. Anfangs fehlte ja sogar eine Sprache, um Ausschließlichkeitswünsche formulieren zu können.

Und so meldet sich vielleicht ganz einfach die menschliche Natur, und mensch möchte aus dem goldenen Käfig ausbrechen.
*********ar69 Paar
4.796 Beiträge
Und so meldet sich vielleicht ganz einfach die menschliche Natur, und mensch möchte aus dem goldenen Käfig ausbrechen.

Das unterschreibe ich so nicht denn dann müsste das alle betreffen.
Ich glaube viel mehr dass es den Menschen vielfach einfach zu gut geht. Es fehlt das verbindende Element zusammen auch mal miteinander tiefe Krisen gemeistert zu haben.
Frühere Generationen kannten das noch, ging es sogar doch manchmal ums nackte Überleben.
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Ja
... und in diesem "nackten Überleben" mussten dann Frauen bei prügelnden Ehemännern bleiben, weil sie sonst keine Lebensgrundlage hatten. Oder jedes Jahr ein Kind kriegen, bis sie körperlich am Ende waren. Oder was weiß ich noch alles...

Wie viele unglückliche Ehen gab es in früheren Zeiten, von denen nur niemand redete, weil "man" das nicht tat ? Entweder brach man dann heimlich aus oder ging daran kaputt.

Und 50 Jahre Ehe gab es in früheren Zeiten allein aus Gründen der Lebenserwartung und der Krankheiten nicht. Wie viele Männer konnten früher zwei Mal heiraten, weil die Frau im Kindbett gestorben war? Mussten sogar heiraten, weil Kinder zu versorgen waren ?

Die Zeiten haben sich geändert, Familien leben nicht mehr als Großfamilie unter einem Dach , Frauen müssen nicht mehr materiell abhängig sein, Männer müssen nicht mehr alleine die Last tragen, eine Familie zu ernähren.

Daraus ergeben sich neue Lebensformen und auch neue "Familien". Wenn ich an die Hilfsbereitschaft während der Elbe-Flut im Frühjahr denke, dann sehe ich die menschliche Natur nicht so pessimistisch.

Wie viele Partnerschaften kennt Ihr denn, wo bei der ersten Krise alles aus ist ? Abgesehen von Teenagern sehe ich nur Paare, die lange um die Beziehung ringen, bevor sie sich zur Trennung entschließen.
****on Mann
16.108 Beiträge
Schlechtes Leben als Maßstab?
Das unterschreibe ich so nicht denn dann müsste das alle betreffen.

Mir ist schon klar, dass nicht alle Menschen aus Beziehungen ausbrechen wollen. Es gibt aber auch viele Menschen, die sich nicht viel bewegen wollen, obwohl Bewegung menschengerechter ist, sie ist ein Grundbedürfnis. Doch es gibt starke Gegenspieler: Im Fall der Bewegung eben mal auch Bequemlichkeit, im Fall des Ausbrechens gute Argumente fürs Bleiben: Liebe, aber auch Bequemlichkeit (und sicher Dutzende mehr).

Ich glaube viel mehr dass es den Menschen vielfach einfach zu gut geht.

Das glaube ich nun gar nicht. Niemandem kann es "zu gut" gehen. "Gut gehen" ist menschengerecht, ebenso wie eine möglichst artgerechte Haltung von Tieren nie dazu führen kann, dass es den Tieren (oder auch Pflanzen) "zu gut" geht. "Zugutgehen" ist für mich ein calvinistischer Negativismus.

Frühere Generationen kannten das noch, ging es sogar doch manchmal ums nackte Überleben.

Mangelzeiten sind Realität, aber kein Maßstab für menschengerechtes Leben.

Es fehlt das verbindende Element zusammen auch mal miteinander tiefe Krisen gemeistert zu haben.

Die Beziehung als Notgemeinschaft hat in üblen Zeiten sicher ihre (Not-)Berechtigung. Das finde ich gut so. Doch kann sie in besseren Zeiten nicht genau so funktionieren. Hier gibt es andere Motivationen. Auf die kommt es an.
********iola Frau
1.021 Beiträge
Wir sind doch bei den ganzen Antworten bei dem Thema Aufrichtigkeit.

Wo ist das problem zu sich selber und dem Partner aufrichtig zu sein und wenn z.b. bei ihr das Bedürfnisse nach mehreren Männern besteht es sich und dem Partner einzugestehen.

Das geht manchmal als Paar und bei manchen nicht, auf alle Fälle ist es partnerschaftlicher das ganze ehrlich zu unternehmen,
Selbst wenn der Antrieb dazu aus einem Egoismus entsteht.

Lg Viola
*****001 Paar
1 Beitrag
Sie schreibt:

Festzustellen ist es oft, dass mangelnde Kommuniktion ein Problem darstellt.
Oft haben viele Paare auch keine Zeit, viele auch leider keine Lust, nach stressigem Arbeitstag, Kindern und Haushalt sich noch miteinander zu befassen. Und so lebt man sich anscheinend auseinander.
Jeder möchte seine Ruhe. Ich kenne das aus vorherigen Beziehungen, sowie die große Lust auszubrechen, wenn man sich nicht mehr begehrt, geliebt und verstanden fühlt. Zum Glück ist das heute anders.

Wird uns Monogamie auferlegt, durch eine christlich geprägte, gesellschaftliche Norm? Vielleicht sind Menschen nicht monogam veranlagt? Vielleicht ist es das, was einen immer wieder ausbrechen lässt.
Wir wissen so viel über natürliche Verhaltensweisen von Tierarten, aber wenig über natürliche Verhaltensweisen des Säugetieres Mensch.
habe ich die Idee, dass herkömmliche Paarbeziehungen nicht menschengerecht sein könnten

Vielleicht müssen sie das gar nicht und liefern damit ein Äquivalent zur Natur.
Die war vor der Zivilisation ja auch nicht wirklich menschengerecht, weshalb der Mensch sich anstrengen mußte, umgebungsgerecht zu werden.

Das war nur bis zu einem gewissen Grad möglich, also hat er sich die Welt "menschengerecht" gestaltet.Das vorläufige Ergebnis leben wir heute.
****on Mann
16.108 Beiträge
Mal ganz anders betrachtet
Natur.
Die war vor der Zivilisation ja auch nicht wirklich menschengerecht, weshalb der Mensch sich anstrengen mußte, umgebungsgerecht zu werden.

Der Mensch ist eine Tierart (auch wenn es doch so manchen Kreationisten gibt, der es anders sieht). Tiere leben in artgerechter Umgebung. Ändert sich diese Umgebung in Richtung "nicht wirklich artgerecht" (Stichwort Eisbären ohne Eisschollen), verschwindet das Tier, stirbt vielleicht ganz aus. Der Mensch ist da keine Ausnahme.

Mit einem entscheidenden Unterschied: Es scheint ja das paläontologische Zwischenergebnis zu bestehen, dass Menschen Jahrmillionen (den Hauptteil ihrer Existenz) in artgerechter (also menschengerechter) Umgebung in Afrika lebten. Durch die Zunahme ihrer Intelligenz konnten sie durch Wanderungsbewegungen allerdings auch dort siedeln, in denen sie nicht zuhause waren. Die Intellenz verfluchte die Menschen, in nicht artgerechter Umgebung zu überleben, bis hin zu Inuit in ganz unpassenden Eiswüsten. Das hat die Menschen m.E. nicht glücklicher gemacht.

Die unzureichende (weil nichtbiologische) Anpassungsleistung des Menschen (durch Intellekt ermöglicht) hat den Homo Sapiens an Qual gewöhnt und ihn hart gemacht gegen sich selbst. Nicht umsonst gibt es Äußerungen wie: "Es geht uns heute viel zu gut."

Wir sind eine Qualzüchtung unserer selbst, setze ich mal als originelle These hier hin. So halten wir auch die Irrungen und Wirrungen der eigenen Zivilisation fast klaglos aus. Solche Sachen wie die lebenslang "vorgeschriebene" Ehe. Und spüren zuweilen, dass da etwas nicht stimmt. Der Ausbrechwunsch als schwache Erinnerung an vorgeschichtliche, artgerechte Zeiten.
**********henkt Frau
7.376 Beiträge
Entschuldige, wir sind also eine Qualzüchtung, nur weil es Menschen gibt, denen Monogamie wichtig ist?


Was für ein Blödsinn.


Muss ja niemand - wer schreibt denn dem menschlichen Tier vor, dass es in einer monogamen Beziehung leben muss. Niemand.

Und in den Genen ist es auch nicht verankert.

Ganz abgesehen davon, dass der Mensch die allergrößte Anpassungsfähigkeit hat (außer vielleicht Küchenschaben und Ratten).
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm
Wenn ich mir angucke, dass es im Tierreich alle möglichen "Partnerschaftsformen" gibt... und wenn ich bedenke, dass sich Menschen seit Millionen von Jahren entwickelt, angepasst und unterschiedlich geformt haben, so frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht, EINE "natürliche" Lebensweise zu suchen.

Es gibt verschiedene Menschen, vielleicht gibt es einfach auch verschiedene Arten, auf die jemand glücklich wird ? Es kann sogar sein, dass es in ein und demselben Leben unterschiedliche Phasen gibt, oder ? Sogar die bewusste Entscheidung, auf etwas "aus Liebe" zu verzichten, kann Menschen glücklich machen - und wenn es so ist, dann soll es doch so sein.

Wir Menschen sind die einzigen Tiere, die auch über die Endlichkeit ihres Daseins nachdenken können. Also sind auch so Gedanken wie "Das kann doch nicht alles gewesen sein?" natürlich und kein Ergebnis unserer Zeiten - und dann kommt es darauf an, wie man damit umgeht . Dazu gab es ja schon viele gute Hinweise, vor allem den, die individuell passende Lösung zu suchen.
******o28 Mann
99 Beiträge
Auch wenn es in den meisten Beiträgen hier ja äußerst unschöne Erlebnisse sind, die beschrieben werden, so tut es doch irgendwie gut zu spüren, das es offenbar vielen so ergeht. Ich kenne das Gefühl auch sehr gut und irgendwie denkt man ja immer, dass es nur einen selbst betrifft oder man vielleicht sogar beziehungsunfähig ist. Fehlende Kommunikation, der Rückzug in sein Schneckenhaus, getrennte Betten, die Flucht ins Kopfkino, man lebt mehr neben- als miteinander, obwohl doch noch so viel Gefühl da ist. Eine Lösung habe ich im Moment für mich auch nicht gefunden, aber der Fluchtreflex ist allgegenwärtig, wie auch immer die Flucht am Ende dann auch aussehen mag. Ich drücke auf alle Fälle allen hier die Daumen, dass es wieder aufwärts geht!
****on:
Die Intellenz verfluchte die Menschen, in nicht artgerechter Umgebung zu überleben, bis hin zu Inuit in ganz unpassenden Eiswüsten

Das kriegen auch stumpfsinnige Einzeller hin. *zwinker*

Eigentlich erstaunlich, wie schnell es immer von der (immerhin freiwilligen) Monogamie zur "menschlichen Natur" geht.

Das Paradoxe dabei ist, daß wir wie selbstverständlich unser Gehirnwachstum über die vier Millionen Jahre hinnehmen, den aufrechten Gang, die Nacktheit,sogar den Besitz einer Stirn *mrgreen* ...aber bei etwas so komplexem und wandelbarem wie dem Sozialverhalten gehen wir wie selbstverständlich davon aus, daß das, dem Grundgesetz gleich, unabänderlich in unseren Genen verankert ist?

Ich bitt sie...
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