Meine Fragen an die Männer:
Hier sehe ich das eigentlich Interessante; die Frage sollte sich an alle richten und nicht an Männer und Frauen getrennt. Diese Trennung lenkt vom grundlegenden Bedürfnis ab, das wir alle haben, und zwar unabhängig vom Geschlecht; etwas Besonderes zu sein.
Wenn eine Frau die Prinzessin sein möchte, ist das natürlich okay, auch wenn es ein ganz bestimmter, sehr traditioneller Wunsch ist wie der eines Mannes, der starke Beschützer sein zu wollen. Es ist also etwas Besonderes in sich, eine Prinzessin oder ein Beschützer sein zu wollen. Das Allgemeine ist der Wunsch, etwas Besonderes zu sein.
Nun sind wir ja ohnehin und ohne eigenes Zutun oder das Tun anderer etwas Besonderes, jeder einzelne. Das scheint trivial zu klingen, und vielleicht ist es das auch, aber jeder sollte sich dessen bewusst sein. Er hat dann keinen Anlass mehr, seine Besonderheit ständig beweisen zu müssen und ist nicht mehr abhängig davon, sie ständig durch andere hervorgehoben zu sehen. In diesem Sinne kann es auch etwas Besonderes (besonders anstrengend) sein, wenn jemand einen sehr ausgeprägten Wunsch hat, als jemand Besonderes behandelt zu werden, insbesondere dann, wenn es sich um Wünsche handelt, die Männer und Frauen so eindeutig in zwei unterschiedliche Welten trennen.
Das starke und das schwache Geschlecht; dieses Spiel ist uralt und war in Urzeiten gar kein Spiel, sondern normaler Umgang. Heute kann es ein Spiel sein und sollte als Spiel aufgefasst werden. Für das einzelne Paar kann es also sehr viel Freude bereiten, dieses Spiel zu spielen. Dazu müssen aber die Regeln vereinbart werden, auch wenn das jetzt etwas unromantisch klingt. Dieses Vereinbaren ist aber notwendig, damit das Spiel funktioniert. Die Möchtegernprinzessin sollte ihrem Wunschprinzen auch klarmachen, was sie will; sie sollte es also nicht nur ihrer besten Freundin anvertrauen. Das gilt selbstredend auch für den Partner.