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Frage an Rollis

****ni Mann
202 Beiträge
Themenersteller 
Frage an Rollis
Mein Boss ist Rolli-Fahrer und ab dem 4. Halswirbel nach einem Unfall querschnittsgelähmt. Der Unfall ist schon lange her, > 10 Jahre. Aber er dirigiert die Firma grandios.

Ich bin dort neu angefangen und weiß nicht so richtig, diese Situation zu 'händeln'. Wenn er zu mir spricht, weiß ich nicht, ob ich stehen, sitzen oder hocken soll, damit wir auf Augenhöhe sind.

Im Alltag habe ich kein Problem damit, Hilfe anzubieten. Aber wie bietet man die Hilfe an?

"Darf ich helfen?" war immer mein Standard-Spruch, wenn ich gesehen habe, das jemand ein Problem hat. Die Antworten gingen von "nöö, das schaffe ich selber" bis "Ja, nu mach' mal!"

Ich wäre dankbar für Tipps, wie man als angestellter Techniker mit einem Boss im Rollstuhl korrekt umgeht.

BTW:
Nach einem Beinbruch war ich selber 6 Wochen im Rollstuhl unterwegs, aber das ist ja gaaarnix im Vergleich. Aber seit dem sehe ich jede Bordsteinkante mit anderen Augen...
*********anda Frau
577 Beiträge
Hi PFS,

also, da würde ich mir nicht so viele Sorgen machen.

Ich würde es versuchen "aus dem Bauch heraus" zu handeln, denn meist ist das richtig. Die meisten Menschen (sicher auch Rollstuhlfahrer *zwinker* merken, ob jemand echt ist oder sich gekünstelt verhält, nur weil ihm jemand geraten hat: "am besten verhältst du dich einem Rollifahrer gegenüber so oder so" -- ein aus solchen Tipps resultierendes Verhalten kann man doch nur als unecht empfinden.

Die Unsicherheit im Umgang mit ihm wird dein Chef sicher kennen und ... man kann darüber reden. Wenn es das Verhältnis zu deinem Chef erlaubt, sprich es an!

Grüße von Vajra
********olli Mann
1 Beitrag
antwort auf deine fragen
um mal kurz auf deine fragen einzugehen...

1. Augenhöhe ist immer gut! wenn die Gelegenheit da ist, setzt dich zu ihm (sofern Stuhl vorhanden)

2. Ja man darf Ihm helfen, nur sollte man vorher Fragen!

(Schilder Ihm aber auch ruhig Deine bedenken lockert die Atmosphäre ungemein auf) !

Grüße... auch ein Chef im Rollstuhl
*******aar2 Paar
367 Beiträge
gans normal!!!
Hi, ich hatte vor 6 Jahren einen Schlaganfall und bin daher halbseitig gelähmt, mittlerweile laufe ich eigentlich gans gut, war aber anfangs auf den rolli angewießen, ich fand es schön wenn die leute mich "gans normal" behandelt haben, ich habe die mitleidigen Blicke gehasst, hab mich immer gefreut wenn die Menschen hilfsbereit waren.
Ich denke du tust dich am besten wenn du ihn "normal" behandelst und eben deine Hilfe, bei türen,... anbietest wenn es nötig ist
LH Andrea
**ui Frau
96 Beiträge
stimmt....einfach aus dem Bauch heraus
ich kann den Vorrednern nur zustimmen
das Bauchgefühl ist ein wichtiger Ratgeber .
setzen wenn es möglich ist, ist gut ....
stehen bleiben im richtigen Moment ist auch ok..... *oh*

ich selbst bin auch Chefin im Rollstuhl und spüre sehr schnell wenn es Leuten unangenehm ist zu stehen, dann biete ich einen Stuhl an.

Es wird Zeit brauchen bis man sich zurechtfindet , das ist aber auch mit allen Chefs dasselbe. *zwinker*

Unsicherheiten kann man immer sagen denn es sind keine Unwissenheiten!
*idee*
Viel Spaß bei deiner Arbeit und Erfahrungen

uhui
****ni Mann
202 Beiträge
Themenersteller 
Danke!
Ja dann danke ich erst mal recht herzlich!

Irgendwie erinnert mich das an "Master-Blaster" aus Mad-Max III. Er dirigiert, ich mache. Irgendwie umgekehrt...

Und ich bewundere ihn.

Was der Mann im Gedächtnis hat, ...dafür brauche ich eine Datei auf'm Desktop.
Und der Laden brummt: 500 Tausend € sind unterwegs, es wird investiert, Leutz werden eingestellt...

Hurrah!

So'n Scheff muss man mit der Lupe suchen....
*********anda Frau
577 Beiträge
... was sein Gedächtnis betrifft, erinnert er mich an Lincoln Rhyme. Aber sicher arbeitet er in einer anderen Branche *zwinker*

Ich gratuliere dir zu deinem außergewöhnlichen Chef!

Grüße von Vajra
****er Paar
59 Beiträge
Ansprechen !
Hi PFS,

hier schreibt auch'n Scheffe (wenn auch ohne Rollstuhl).
Du beschreibst Deinen Chef sehr positiv; das hat für mich zwei 'Folgen' a) er ist offensichtlich 'gut' und dabei selbstbewusst, b) er merkt (wahrscheinlich), daß Du ihn magst.

Daraus kann eigentlich nur folgen: Sprich ihn an ! Sag gleich am Anfang, daß Du unsicher bist..... und frag' ihn wie er sich bei der Kommunikation mit Dir am wohlsten fühlt.

Ich schreib' das, weil es mir persönlich sehr unangenehm wäre, wenn sich einer z.B. vor mich hinhocken würde nur um mit mir in gleicher Augenhöhe zu sein (bei einem Stuhl wäre das natürlich was anderes).

LG von dem einen Segler
*********anda Frau
577 Beiträge
hier der Link
zu einem Sportler im Rollstuhl (auch ein Chef!), ehemaliger Deutscher Meister im BMX-Fahren, Vierter bei der WM, Freerider Mountainbike und seit einem Unfall querschnittgelähmt.

Aber er hat den Kopf nicht hängen lassen, hat eine PR-Agentur für Bike-Events gegründet. Es kommt halt viel auf die Einstellung im Leben an!

Vorhang auf für Tarek Rasouli, den ich wegen seiner positiven Ausstrahlung sehr bewundere:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/24/0,4070,3961624-5,00.html
mein bester kumpel sitzt auch seit einem autounfall vor 6 jahren im rollstuhl und ich muss sagen das all sein lebens mut immer noch da ist, wir gehen zusammen raus oder mal auf partys, ich vertehe es nur nicht wenn die leute immer alle schauen, nur weil es nicht laufen kann???
ich schauen den leuten doch auch nicht nach nur weil sie keine brust haben.
ich möchte meinen kumpel auch nie missen denn er hat mir gezeigt das alle menschen gleich sind egal ob mit oder ohne behinderung.
er spielt auch rollstuhl basketball und letztens hat er mich gefragt ob ich mich mal in seinen ollstuhl rein setzten möchte und es mal probieren will.
ich hab es getan denn ich wollte mal wissen wie das gefühl ist für ihn denn jetzt weiss ich auch wie er sich fühlt.
ich möchte ihm hier nochmal danke sagen das es so ein toller freund für mich ist.

p.s für menschen die so etwas nicht verstehen wenn jemand im rollstuhl sitzt soll einfach weg schauen denn diese menschen sind nicht besser nur weil sie laufen können
Ich als Rollifahrer kann auch nur sagen:

Sprich deinen Chef an, erklär ihm das Du etwas unsicher bist, ob Du dich nun hinsetzen oder stehen sollst. Frag ihn doch einfach was ihm besser gefallen würde. Offenheit wird immer gerne gesehen und es verdrängt die unsicherheit.

Ich als Rolli bevorzuge, wenn mein Gegenüber sitzt, das schont etwas die Nackenverspannungen vom ständig nach oben gucken. *gg*

Notfall sag einfach du kennstn rollifahrer im internet, der beschwert sich ständig über verspannungen im nacken, weil alle immer stehen. *zwinker*

Herr Wolf [b]tiger[/b]
**********ng_be Mann
333 Beiträge
Wie verhalten ?
Wie bereits gesagt wurde - laß Dein Bauchgefühl entscheiden.
Ich habe beruflich auch ab und an mit Rolli-Fahrern auf der Straße zu tun.
Habe prima Erfahrung damit gemacht - und Resonanz erfahren - , bei einem längeren Gespräch dem Rolli-Fahrer zu sagen, daß ich mich hinhocke, weil es auch für mich angenehmer ist, wenn man in Augenhöhe miteinander spricht.
Bei einem kurzen Gespräch bleibe ich i.d.R. auch stehen.

..und was @*********esnrw schreibt ist nachvollziehbar - auch wenn ich daran bisher gar nicht gedacht habe (manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht *aua* )
******sDD Paar
1.491 Beiträge
hm...
also würde mich da doch eher der Meinung einiger hier bereits vertretenen Meinungen anschliessen...wenn ein Stuhl in der Nähe ist u. es angebracht ist sich zu setzen dann ist das völlig in Ordnung...aber bitte nicht hinhocken für ein Gespräch...das wäre in Ordnung, wenn es ein guter Kumpel wäre aber in der Arbeitswelt meiner Meinung nach unangebracht! Mein Chef ist ebenfalls Rollstuhlfahrer (sowie auch mein Mann) und ich weiss aus einiger Erfahrung, dass es nicht gewünscht wird eine "Extrabehandlung" zu bekommen! ...und ein Feeling, in welcher Situation Hilfe angebracht ist, wirst du von allein entwickeln. Wobei ich davon ausgehe, dass er nach über 10 Jahren u. vor allem in seiner eigenen Firma sehr gut ohne fremde Hilfe auskommt...sprich, das dort alles so arrangiert ist, dass er diese nicht benötigt oder sich selber zu helfen weiss!
LG Jana
**********ng_be Mann
333 Beiträge
@******sDD
...auf der Straße ist nur selten ein Stuhl in der Nähe *ggg*
...ansonsten hast Du Recht.... *ja*
******565 Mann
2 Beiträge
Niederknien
mir ist es schon passiert, dass jemand niedergekniet ist, um auf meine Augenhöhe zu kommen. das war mir unangenehm weil --- zu auffällig und unnormal.
Zum Thema Helfen: Manchmal brauche ich unterwegs schon Hilfe. Tatsächlich reicht es meistens aus, jemandem in die Augen zu blicken, von dem ich meine, dass er mir behilflich sein könnte. Und dann klappt es.
Wenn mir Hilfe angeboten wird, und ich "etwas kömisch" darauf reagiere, dann liegt es meistens daran, dass ich A. gar keine Hilfe benötige; oder B. dass die ansprache so unvermutet kommt, dass ich so unvorbereitet nichts passendes sagen kann. (ich bin manchmal Tagträumer... *g* g )
@pfs
Was der Mann im Gedächtnis hat, ...dafür brauche ich eine Datei auf'm Desktop.

das ist bei meinem auch so, staune immer wieder was er so alles behalten hat. Mir wiederum geht es wie dir *hae* steh oft da - hab wieder was vergessen usw *motz*

Gruß Babwe (sie)
@PFS
behandle deinen chef einfach wie vor dem unfall,
er sitzt ja "nur" im rolli und hat den kopf noch auf den schultern!

*gg*
Augenhöhe
Ich bin selber Rollstuhlfahrer. Ich empfinde es als angenehm, wenn mein Gesprächspartner mit mir auf Augenhöhe ist. Also sich hinsetzt.

Was das Angebot von Hilfestellungen angelangt, kommt es ganz auf die Situation an. Manchmal möchte ich eine Sache selber machen (auch wenn es mir schwer fällt), ein anderes Mal nehme ich Hilfe gerne in Anspruch, dann würde ich aber selber darum bitten.

Ich empfinde es als sehr lästig, wenn man auf Schritt und Tritt Hilfe angeboten bekommt.

Liebe Grüße
ferero (er)
also mich stört es nicht wenn meine kollegen vor mir stehen,
wenn ich ihnen jedoch etwas auf dem papier (pc) erklären soll,
müssen sie sich notgetrungen hinsetzen, aber das ist ja immer so:

das der chef auch mal hinter dem schreibtisch und der mitarbeiter davor steht, war auch vor seinem unfall sicher alltäglich ...!


*wein*
Ich empfinde es als sehr lästig, wenn man auf Schritt und Tritt Hilfe angeboten bekommt.

Hallo,

ich finde das Thema interessant. Es ist eben doch nicht so einfach einzuschätzen wann bzw. wieviel Hilfe man anbieten soll oder auch nicht. Aber solche Themen bringen ja dann auch evtl. mehr Sicherheit.

Grüße
***ao Mann
127 Beiträge
ich auch
ich finde es ebenso lästig wen ich ständig gefragt werde, ob mir geholfen werden kann. Sage ich dann nein sind manche Leute noch beleidigt. Auch kommt es vor das ich gefragt werde und gleichzeitig wird mein Rollstuhl angefasst, was ich überhaupt nicht mag. Wenn ich dann etwas sage wird mjir Undankbarkeit vorgeworfen. Ich hasse dieses Helfersyndrom mancher Mitmenschen.
Ich bin der Meinung wenn ich Hilfe brauche kann ich fragen, wenn eine Person damit Probleme hat danach zu fragen muß sie es eben lernen.
******ein Mann
58 Beiträge
rollifahrer
ich habe eure disskusion über ungewollte hilfe sehr genossen.ich sitze seid einen arbeitsunfall schon 11 lange jahre in meinen rollstuhl und kann darüber bald ein buch schreiben.ich meine wenn ich mal aus meinen rolli gerollt bin weil ich die kurve nicht bekommen habe und dann sofort geholfen wurde das ich wieder drin saß,da habe ich nichts dagegen.aber eine anschiebhlfe ohne meines wissens finde ich auch nicht gut den ich hatte leider schonmal meine finge dabei in den speichen und knack das wars und dann kommt das blöde wort ups daswollte ich nicht,na danke schön meine hände sind ja nur mein beinersatz.
ja ist schon klar aber darüber denken sie nicht nach...sie wollen doch nur helfen und wenn sie dann tollpatschig sind und sowas passiert - du evtl. unfreundlich wirst denken sie auch ok helfe ich eben nie mehr. Ist ja auch nicht so doll oder?
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