Wirklich ein tolles Tattoo
ich sehe eine "Markierung" als das, dass es etwas ist, das mich in einer bestimmten Lebensphase begleitet.
Selbst wenn eine Beziehung, wie auch immer geartet, beendet ist, ist sie nicht aus meinem Leben gelöscht, sie gehört zu meiner Vergangenheit, hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin.
Wenn ich dann ein Tattoo hätte, ein Branding o.ä. aus dieser Zeit, ist es eben sichtbar, was ich einst erlebte, wie ich einst dachte und fühlte.
Mir bedeutet eine Markierung durch ihn auch viel, da es die tiefen Gefühle ausdrückt, zu denen wir fähig sind, die unser Band beschreiben, das uns hält.
Der Halsreif, den ich von ihm erhielt, ist so ein Symbol. Selbst wenn ich es derzeit nicht tragen kann, da er durch jahrelanges Tragen etwas gelitten hat. Ich hebe ihn lieber auf, für besondere Momente.
Ansonsten trage ich meine Gefühle eben in mir drin, und sehe äussere Symbole als eine Unterstützung, sie schneller zu empfinden. Wie Souvenirs oder Urlaubsfotos - naja, so ähnlich halt
Ein Tattoo mit einem Namen mag ich auch nicht, doch andere Motive gerne. Ich habe mir mehrere Tattoos in unserer Beziehung stechen lassen, die nichts mit seiner oder meiner Stellung zu tun haben, doch erinnern sie mich stets an unsere intensive Art des Erlebens. Beim eincremen, oder einfach wenn ich sie sehe.
Auch die Schmuckstücke, die ich von ihm habe, sind für mich besondere Kleinode. Es hängt dann mehr daran, als nur der reine Materialwert. Es ist der Gedanke dahinter, dass er dies für mich gekauft hatte, er sich Gedanken um mich bei der Auswahl machte - dies bedeutet mit mehr als alles andere.
Selbst einen besonders geformten Stein, den er mal aus seinem Urlaub mitbrachte, sehe ich als wertvoll an. Ich war und bin in seinen Gedanken - das zeigen mir solche Objekte.
Ein Tattoo kann das dann nicht auf diese Art, es sei denn, es wäre von ihm gestochen
Narben allerdings, die er mir schenkte, können es wiederum.
Also - mein Fazit: wenn man es möchte - warum nicht?
Die Art der Markierung sollte jeder für sich entscheiden, ich glaub nicht, dass man dies dann bereuen würde, nur weil es ein permanentes Zeichen ist.
Narben eines Unfalls erinnern einen schließlich auch nicht nach zig Jahren an den vollen Schmerz und das Leid, das man damals erleiden musste.
Das Leben ist nun mal so, dass man Schmerz wie auch wunderschöne Erlebnisse hat.
Der Umgang damit sollte nicht von äusseren Dingen abhängig gemacht werden.
Ich freue mich auf seine Markierungen - egal wie auch immer sie aussehen mögen.
Lys