wir onanieren schon ...
zu einem Zeitpunkt, an dem wir noch nicht mal wissen, was das ist ...
Aus eltern.de:
In jedem Alter können sich Kinder angenehme Körpergefühle verschaffen. Bereits mit wenigen Monaten, beim Wickeln zum Beispiel, interessieren sich Mädchen und Jungen für ihre Genitalien und empfinden ein Prickeln, wenn sie sie berühren. Dass Jungen im ersten Lebensjahr Erektionen haben, ist überhaupt nichts Ungewöhnliches.
Mit drei, vier Jahren merken Kinder, dass sie sich durch Streicheln oder Reiben der Geschlechtsorgane stimulieren können. Manche Eltern entdecken dann ihren Sohn dabei, wie er versonnen seinen Penis berührt, oder ihre Tochter, wie sie sich - die Bettdecke zwischen den Beinen - rhythmisch hin- und herbewegt.
Manche Kinder haben sich vor der Pubertät noch nie selbst befriedigt (und bekommen deswegen später dennoch keine Probleme mit ihrem Lustempfinden), andere onanieren schon im Kleinkindalter und können dabei sogar so etwas wie einen Orgasmus bekommen - Jungen, die noch nicht geschlechtsreif sind, freilich ohne Samenerguß.
Beides ist also normal. Dennoch fühlen sich viele Eltern unwohl, wenn sie ihr Kind öfter dabei entdecken, wie es masturbiert. Es ist ihnen peinlich und beunruhigt sie ein wenig.
Zum einen leben in jedem von uns noch Reste des schlechten Gewissens, das über etliche Generationen weitergegeben wurde. Früher galt Masturbation als verwerflich und gefährlich. In medizinischen Büchern des 18. Jahrhunderts wurde die Selbstbefriedigung bei Kindern für fast alle Krankheiten und Behinderungen verantwortlich gemacht. Manche Ärzte meinten gar, sie könne zum Tod führen. Heute weiß man, dass das alles Unfug ist und keine medzinischen Einwände gegen das Onanieren bestehen.
Zum anderen fürchten die Eltern, dass ihr Kind sich "hemmungslos" auch in der Öffentlichkeit stimuliert. Oder dass es zu früh, zu oft und zu lange masturbiert und dadurch in seiner sexuellen Entwicklung Schaden nimmt.
Manchen fällt es schwer, ihr Kind als das zu betrachten, was es ist: ein von Geburt an sexuelles Wesen, dessen Lustempfinden nicht irgendwann im Verlauf der Pubertät "geweckt" wird, sondern ganz selbstverständlich von Anfang an zu ihm gehört. Das kann mit ihrer eigenen Sexualerziehung zusammenhängen - wenn sie selbst nur "technisch" aufgeklärt wurden und in der Kindheit nie davon hörten, dass Sexualität auch etwas mit Lust zu tun hat.
Diesen Eltern sollte die Unbefangenheit, mit der ihre Kinder ihren Körper genießen, nicht peinlich sein. Sie müssen sich klar machen, dass ihrem Kind ein unverkrampfter Umgang mit seiner Sexualität später sexuelle Probleme ersparen kann. (Gelingt ihnen dies nicht, sollten sie ruhig Erziehungsberatung in Anspruch nehmen. Und mit einem Fachmann durchsprechen, welche Art von Sexualerziehung für sie und ihr Kind sinnvoll und vor allem realistisch ist.)
Bei aller Gelassenheit, die angesichts eines onanierenden Kindes angebracht ist - man sollte seinem Kind schon klar machen, dass Selbstbefriedigung nichts ist, was man in der Öffentlichkeit tun sollte, sondern dass es sich um etwas Persönliches und Privates handelt. Das klappt bereits bei Zweijährigen, wenn man ihnen erklärt, dass es für jede Tätigkeit einen bestimmten Raum gibt: zum Kochen die Küche, zum Waschen das Bad - und um sich ungestört mit sich selbst zu beschäftigen zum Beispiel das Schlafzimmer. Vermeiden Sie dabei aber negative Assoziationen und sagen Sie ihm, dass etwas, das man privat tut, nicht automatisch schlecht ist.
Ein "zu früh" in der sexuellen Entwicklung von Kindern gibt es übrigens nicht. Was ein Säugling oder Kleinkind von selbst tut, ist in der Regel ein spontaner Entwicklungsschritt und kein Grund zur Besorgnis.
Befürchtungen, häufiges Masturbatieren mache ein sonst völlig unauffälliges Kind süchtig, hemmungslos oder deute auf einen unkontrollierbaren Sexualtrieb hin, sind ebenfalls unbegründet. Nur wenn ein Kind sich über einen langen Zeitraum mehrmals am Tag selbst befriedigt, steckt eventuell mehr dahinter. Es könnte ein Hinweis sein, dass es sich Ersatz für andere befriedigende Erfahrungen in seinem Alltag verschafft. Möglicherweise leidet es unter einem Mangel an Beschäftigung oder an Zuwendung. Auch in diesem Fall kann es nützen, Kontakt mit einer Erziehungsberatungsstelle aufzunehmen.
[b]hexe2[/b]