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Erfahrung mit Paarberatung?

******999 Paar
20 Beiträge
... ein Buch
eben sehe deinen Beitrag ... 2 Wochen schriftstellern... vielleicht hilft dir ja auch unser Buch "Die Wahrheit deiner Seele".
*********nd_69 Frau
7.373 Beiträge
Du wirst hier Trost finden, jedoch keine wahre Hilfe. Alles was man(n) und frau hier schreibt ist gut gemeint, jedoch bekommen sie ihr Leben selbst nicht geregelt. Es ist so.


Woher wisst ihr das? Insbesondere den letzten Satz?
**by Frau
1.865 Beiträge
Wehret den Anfängen - wenn zu lange gewartet wird, werden aus Risse fehlende Steine und irgendwann ist die Basis zerstört.

Und ob ich nun wirklich wissen will, weshalb ein esoterisch abgehobenes Paar alle User pauschal als lebensuntüchtig und nicht liebensfähig bezeichnet, bezweifle ich für mich sehr.
Liebe ist ein sehr subjektives Empfinden und existiert in unendlich vielen Variationen. Ich bin überzeugt davon, dass kein einziger Mensch im Stande ist, Emotionen eines anderen tatsächlich bewerten, teilen oder in gleicher Intensität wahrnehmen zu können.

Das tägliche miteinander lebenswert zu gestalten geht weit über die reine Gefühlsebene hinaus und ist permanenter Spiegelung unterworfen. Wichtig ist nur, dass diese "Anstrengungen", die eine erfüllende Beziehung abverlangen, eben nicht anstrengend werden - sondern leicht und meist unkompliziert vorkommen resp gelebt werden können.

Allerdings füge ich hier dazu, dass dies meine Interpretation ist - jeder für sich muss mit seiner eigenen Wahrheit (er)leben - und die findet man nicht in wohlgemeinten Büchern.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
mit etwas positivem, guten Willen...
Und ob ich nun wirklich wissen will, weshalb ein esoterisch abgehobenes Paar alle User pauschal als lebensuntüchtig und nicht liebensfähig bezeichnet, bezweifle ich für mich sehr.

kann man @***ta's Postings doch auch als Selbstoffenbarung lesen... *floet*
******999 Paar
20 Beiträge
Er Win
... was immer du möchtest
******999 Paar
20 Beiträge
an rückenwind
...wir wissen es nicht, wir leben es.
Seit Jahrzehnten tauschen wir uns weltweit aus.
Coachen Firmen, Prominte, Stars und den der
etwas in seinem Leben verändern möchte.

Das was wir leben, lässt sich nicht in Worte kleiden.
Es ist eine Art Luzidität, die dich im Leben alles erreichen
lässt ohne dass du es dir wünscht.

Ein ohne vorstellbare Fülle,
im Innern und im wirklichen Leben.
Ich möchte auch keinen weiteren
Kommentar mehr dazu geben.

Herzensgrüße an Alle hier im Forum.
Regt euch nicht auf, lasst es einfach so stehen.
*********nd_69 Frau
7.373 Beiträge
Das mag für euch gelten - und für die weltweit von euch gecoachten, erleuchteten Menschen, Prominente und Stars.

Alle Menschen, die hier schreiben und von euch nicht erleuchtet wurden, als Menschen zu klassifizieren, die ihr Leben nicht geregelt bekommen und deshalb per se als Ratgeber nicht in Frage kommen, finde ich jedoch ziemlich arrogant und eurer Theorie der allumfassenden Liebe und Fülle unwürdig.

Das haben doch so luzide Denker und Fühler nicht nötig?

Diese Aussage richtet sich nicht an euch, ashta, sondern an alle denkenden und fühlenden Mitforisten. Also regt euch einfach nicht auf, und erleuchtet weiter. Eure Mission ist ja klar erkennbar und wird von euch mit Eifer durchgeführt. *g*

Für die Themenerstellerin und alle anderen Menschen gilt, dass das gut tut, was ihr als wohltuend empfindet. Und dass dark_amber mit ihrer Form der Paar-Weiterentwicklung gerade gut fährt, liest sich ja aus ihrem Beitrag, der über die Entwicklung der Dinge berichtet.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
you made my day :)
Der Satz ist an Dark_Amber gerichtet.

Ich finde euren Ansatz umfassend positiv. Und ggf. wird es auch Menschen weiterhelfen, die hier mitlesen/mitschreiben.

Es ist wie mit Saltugenese und Pathogenese.

99% aller Paare die eine Beratung in Anspruch nehmen sind auf dem Weg der Pathogenese - also erst ist die Störung vorhanden, dann behandele ich sie.

und bei euch klingt es noch nach Saltugenese - d.h. noch liegt eure Beziehung nicht in Trümmern - ihr schaut darauf wie ihr sie auch stabil und gut erhalten könnt. Ein Umbau des Hauses wird hier immer wieder anstehen, das liegt in der Natur des sich ständig veränderenden Lebens.

Eine Paarberatung zu einem viel späteren Zeitpunkt ist oft eine Trennungsberatung, was auch ein gemeinsames Ziel sein kann. Die Ziele setzen immer die Ratsuchenden, niemals der/die Berater.

Und natürlich hast du auch recht, dass wir sicher nicht - mehr - nach den Mars/Venus Prinzip handeln. Bei den Antworten würde ich immer das Alter, vor allem des Mannes, betrachten. Männer Ü45 stecken schon oft noch in diesen Mustern, nicht weil sie biologische Männer sind, sondern weil sie so sozialisiert wurden. Bei jüngeren Männern wirst du viel mehr Bereitschaft haben, sich aktiv an der Beziehung zu beteiligen, durch Gespräche!

Die Welt ist heute ohne große Grenzen, es sind viele Konstallationen denkbar und möglich, und trotzdem halten viele Leute noch an klassischen, gefühlt monogamen Beziehungskonstrukten fest, die nach Abklingen der Verliebtheit schal und unpassend schmecken - aber gnadenlos weiter durchgezogen werden, bis beide sich dann wirklich nicht mehr leiden können und glauben sie würden sich gegenseitig einengen. Hier kann eine Beratung, die wirklich von beiden gewünscht ist, zu einem sehr guten Ergebnis führen und Verbindungen erhalten und auffrischen - und gleichzeitig alte Ideen per Hausputz rauskehren.

Euch viel Glück! Das klingt alles sehr positiv für mich.
**by Frau
1.865 Beiträge
Gewisse Tendenzen der Erziehung mögen bei Männern ü45 erkennbar sein, allerdings glaube ich, dass es schlussendlich nur der Persönlichkeit schuldet, ob jemand über Emotionen sprechen kann resp will oder ob er es eben nicht kann.

Im Prinzip ist jeder für sein Glück selbst verantwortlich - du fährst über Ostern weg, gönnst dir zeit für dich und vermutlich wird auch er in dieser zeit seine Gedanken und Gefühle sortieren. Welches Ergebnis diese Erkenntnis haben wird, kann keiner abschätzen.

Ich persönlich glaube, dass Rücksichtnahme auf den Partner durchaus angebracht ist - nur nicht um den Preis, mein wahres ich zu vergessen, abzulegen, zu verdrängen. Veränderungen unterliegen dem normalen Alltag und ich hoffe, keiner von uns unterliegt dem Stillstand. Nur du beschreibst eure Beziehung fast wie zwei Katzen, die um sich schleichen, sich berühren, zaghaft um den anderen nicht zu verletzen und irgendwann resignieren, weil es eben nicht weiter geht - dabei darf m. E. eine Beziehung intensiv und greifbar sein. Ich darf wütend sein und mein Partner hat das Anrecht darauf, zu wissen, warum ich es bin - und muss seinen weg finden, damit umzugehen. Ebenso muss ich seine Reaktion annehmen. Hört sich sicher sehr schwerwiegend und kompliziert an, ist es im Alltag aber nicht.

Unterdrückte Emotionen führen zu einer Sprachlosigkeit, die irgendwann explodiert und meist das Ende bedeutet. Ja, man kann auch alles todreden. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass mit dem passenden Gegenpart eine intensive, sowohl sprach- als auch emotionsgeladene Beziehung möglich ist, die nicht belastend für beide ist.
Ich persönlich glaube, dass Rücksichtnahme auf den Partner durchaus angebracht ist - nur nicht um den Preis, mein wahres ich zu vergessen, abzulegen, zu verdrängen.

Jein...

Meine Erfahrung ist: Je zufriedener ich mit mir und der Welt bin, mit dem was ich tue, erfahre und fühle im Reinen, desto zufriedener ist auch mein Partner.

Das hat nun keineswegs etwas von einem symbiotischen Abhängigkeitsverhältnis, sondern scheint irgendwie in der Natur der Sache zu liegen.

Und: Am zufriedensten bin ich, wenn ich einfach "mein Ding" durchziehe, mache worauf ich Lust habe bzw. es im Job gut läuft.

Das heißt natürlich nicht, dass ich völlig egozentrisch in Dampfwalzenmanier durchs Leben laufe, absolut nicht. Aber ich glaube, eine gesunde Portion Egoismus (mit Egozentrik nicht zu verwechseln) ist für eine Beziehung eher förderlich - natürlich die Bereitschaft vorausgesetzt, dass beide dem anderen gewisse Freiheiten zugestehen und sich genau überlegen, was sie vom anderen erwarten.

Tatsache ist einfach: Wenn mein Partner dann gestresst nach Hause kommt und ich ihn entspannt anstrahle, dann ist das ein ganz anderes Feeling, als wenn ich ebenfalls eine Fresse ziehe, jammere, weil ich ebenfalls gestresst bin und ihn am besten obendrein auch noch anmaule, weil er schon wieder vergessen hat, den Müll runterzubringen und ich das - vor allem meiner schlechten Laune geschuldet - gerade aus Prinzip nicht selbst mache, mich aber schon den ganzen Tag über den demonstrativ bereitliegenden Sack geärgert habe. *zwinker* (ist schon vorgekommen, ja... )

Und umgekehrt wirkt es sich ähnlich aus: Ist mein Partner gut drauf, ist das auch für mich schon die halbe Miete.

Wobei: Ich bin, genau wie Dark_Amber, Schriftstellerin.
Vielleicht ist unsereins auch einfach etwas...speziell? (Kein klassischer nine-to-five-Job, Höhenflüge neben kreativen Krisen...?;)

In meinem Fall ist es nämlich in gewisser Weise auch so, dass wir eine Art Dreierbeziehung führen: Mein Mann, meine Muse und ich.
Und eines ist klar: Ist meine Muse zickig, dann bin ich es meistens auch *tuete*...
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Meine Erfahrung ist: Je zufriedener ich mit mir und der Welt bin, mit dem was ich tue, erfahre und fühle im Reinen, desto zufriedener ist auch mein Partner.

Danke *g* Das ist auch absolut meine Erfahrung. Das Problem ist, ich vergesse es im Alltag oft. Es ist quasi ein gutes Stück Arbeit immer bei mir zu bleiben, und gut für mich zu sorgen ohne mich in Schuldgefühlen, in Aufreiben, in Schuldzuweisungen usw... zu ergehen.

Achte ich die Grenzen meiner Partner, und vor allem und in aller erster Linie meine eigenen, sorge gut für mich, mache die Dinge auf die ich Lust habe - dann bin ich ausgeglichen und eine liebevolle und gut gelaunte Partnerin.

Alles andere führt bei mir zu Ablenkmanövern und dem Partner in die Schuhe schieben.

Grundsätzlich finde ich Dark_Ambers Ansatz aber sehr gut. Wir leben ja heute recht insolierte Leben. Beziehungen finden oft sehr privat und abgerenzt von allem anderen statt, so offen wie es im Netz zu sein scheint, so hilflos steht man bei Krisen alleine da. Da finde ich es schon sehr gut, Impluse von Außen zu zulassen und es gar nicht erst zur Eskalation kommen zu lassen.

Auch das kann bedeutet, gut für sich selbst zu sorgen.
@dark_amber
Liebe Amber - oder müsste ich "sehr geehrte Frau.." als Anrede nutzen. *zwinker*

Du hast ein bemerkenswertes Statement im neuen Thread" Zusammenhang Job.. " geschrieben.

Deinen Backgrund kannte hier niemand. Im Job - wie auch im Alltag - bist Du "Alpha", der Boss.

Das ist insoweit OK. Doch der letzte Satz:

"Wenn der Tag dagegen so schlimm war, dass ich abends weinen muss, dann brauche ich weder Herrschaft noch Unterwerfung, sondern Liebe und Trost."

zeigt das ganze Dilemma auf.

Denn das ist Dein Partner offensichtlich an Dir nicht gewohnt, er sieht in Dir eben halt immer das sog "Alphatier", das ihn führt und bestimmt.

Das Du auch "Switcher" bist, damit kommt er m.E. nicht so ohne weiteres zurecht.

Und diesen Zwiespalt gilt es aufzulösen. Oh weia, zwei Seelen in einer Brust - das wird nicht leicht...

Zwar weiß ich nicht, ob dies in einer hauptsächlich auf "BDSM" - ich setze das mal wegen der Komplexität in Anführungszeichen - basierten Beziehung überhaupt möglich ist, doch intelligent, wie Du nun bist, wünsche ich Dir bei Deiner "Klausur" über Ostern dazu viel Glück, Weit- und Einsicht.

Wirklich ganz liebe und einfühlende Grüße

Noelle
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Danke dafür, dass du dir so viele Gedanken machst, Noelle :). Das rührt mich gerade total.

Einen kleinen Irrtum muss ich hier allerdings beheben: Mein Partner ist, genau wie ich, Switch. Er kennt und liebt also beide Seiten an mir. Und: Unsere Beziehung basiert nicht hauptsächlich auf BDSM, sondern auf gemeinsam Leben, gemeinsamer Zukunft, gemeinsamen Hobbies (über die wir uns überhaupt erst kennengelernt haben), einem gemeinsamen Freundeskreis, gemeinsamen Träumen - und gemeinsamer, vielfältiger und komplexer Sexualität inklusive vielfältiger Variationen von BDSM.

Sexualität, die in den letzten Monaten vor der Paarberatung durch den beiderseitigen beruflichen Stress in den Hintergrund getreten war ...

Gestern war übrigens die zweite Sitzung. Ich habe da auf einmal sehr gut verstanden, was hier einige Leute darüber schrieben, dass die Frau das alles erst initiierte und dann auf einmal alles hinschmeißen wollte, weil sie auch an sich selbst arbeiten sollte ... Hatte ja gedacht, bei mir wäre alles ganz anders, aber ich habe das plötzlich auch gemerkt ^^.

Beim Thema Hausarbeit war die Beraterin nämlich "auf meiner Seite" und hat meinen Standpunkt sehr gut verstanden. Das tat gut. Ich merkte, dass ich da tatsächlich kurz davor war, ihn schadenfroh anzugrinsen und zu sagen "Siehste, ich hatte die ganze Zeit recht" *rotwerd und schäm*. An einer anderen Stelle hat sie mir dann den Spiegel vorgehalten und mir ein paar eigene "Fehler" aufgezeigt - und das war längst nicht so angenehm ...

Gestern Abend habe ich mich sehr einsam gefühlt, weil ich gemerkt habe, dass mein Mann eigentlich ein ganz anderer Typ (geworden) ist als ich immer dachte. Eigentlich genau der Typ, in den ich mich momentan gerne verlieben würde. Aber ich hatte auf einmal riesengroße Angst, dass jemand mit so viel innerer Stärke mit einer Zicke wie mir gar nichts anfangen kann ...

Umso schöner war es heute morgen beim Aufwachen :). Anscheinend kann er mit einer Zicke wir mir nämlich tatsächlich was anfangen und hat sie lieb. Wow. Cool. Und sexy.
Amber - eigentlich war der Thread ja bereits "gelaufen" - doch nachdem ich Deinen letzten Satz im vorgenannten Thread gelesen hatte, na, da dachte ich...

Doch denken sollte man ja bekanntlich anderen "Tieren" überlassen.

Das, was Du jetzt geschrieben hast, freut mich so sehr, ich kann es emotional noch gar nicht fassen.

Deine letzten Sätze, wo Du Dich ganz alleine auf eine "Hütte" zurück ziehen wolltest - was zwar nie ein Fehler und immer gut für Geist und Seele ist - hatten mich beunruhigend nachdenklich gemacht. Weil halt so traurig, geradezu hilflos..

Das es jetzt offensichtlich wieder "stimmig" wird zwischen Euch beiden, das wiederum stimmt mich froh...

Und es klingt wie ein Liebesgeständnis - etwas neu zu entdecken, was man glaubte, verloren zu haben.

Da kann ich abschließend Dir nur alles, alles Gute zu wünschen !

Und nebenbei - Dein Job - a la bonne heure. Du hast es wirklich nicht leicht, kannst stolz darauf sein, und wenn es zwischen Euch beiden wieder passt - dann passt´s !

Viele liebe Grüße Dein/Euer Noelle
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
Kompliment
Beim Thema Hausarbeit war die Beraterin nämlich "auf meiner Seite" und hat meinen Standpunkt sehr gut verstanden. Das tat gut. Ich merkte, dass ich da tatsächlich kurz davor war, ihn schadenfroh anzugrinsen und zu sagen "Siehste, ich hatte die ganze Zeit recht" *rotwerd und schäm*. An einer anderen Stelle hat sie mir dann den Spiegel vorgehalten und mir ein paar eigene "Fehler" aufgezeigt - und das war längst nicht so angenehm ...

an diesem Punkt kommen echt die wenigsten klar. Erstens eigenes beschämendes Verhalten offen zu äußern und dann zweitens auch einfach stehen lassen zu können und nicht irgendwie hinzurechtfertigen.

Ich wünsche Euch beiden den gleichen Langmut.
******s79 Paar
15 Beiträge
wie läufts?
Gibts denn bei euch schon neue erkenntnisse oder ist es dafür noch zu früh?
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Na ja, ein paar Entwicklungen gab es ja schon, die hab ich hier ja schon beschrieben ...
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Ich hol den Thread einfach mal wieder hoch, nachdem er mir in der Vergangenheit schon ein paar hilfreiche Inputs gegeben hat :). In den letzten Wochen gab es natürlich wieder einiges an Veränderungen. Das Thema Eifersucht, potentielle Beziehungsöffnungen kam ein bisschen hoch.

Und berufliche Veränderungen.

Und die uralte Frage, wer man selbst eigentlich ist.

Ich habe das Gefühl, dass ich momentan eine für eine Dreißigjährige eigentlich noch verfrühte Midlife-Crisis durchmache. Aber obwohl ich meinen Beruf mag, war er immer nur die zweite Wahl. Meine erste Wahl war halt immer die auch von LucyLime beschriebene Schriftstellerei. Momentan sehe ich da einige kleine Türen für mich aufgeben, die mir ermöglichen könnten, tatsächlich in ein paar Jahren den Erstberuf für diesen großen Lebenstraum aufzugeben.

Es fällt mir momentan wieder schwer, nicht böse auf meinen Freund zu sein, weil ich seinetwegen diesen großen Traum drei Jahre lang nach hinten geschoben habe. Drei Jahre - das klingt nicht viel. Aber wenn man jeden Tag dieser drei Jahre die wenige Zeit zum Schreiben vom Schlaf abziehen musste, wenn man deswegen oft vor Erschöpfung geweint hat, wenn man im Erstjob 50 Stunden pro Woche hätte arbeiten müssen und nur 45 gearbeitet hat und deswegen in beiden Sparten des Jobs IMMER mit diesem hässlichen Gefühl leben musste, im Rückstand zu sein ... Wenn Privatleben und Freunde extremst darunter litten, dass man eben IMMER versuchte, diesen Rückstand aufzuarbeiten ...

Und wenn man all das nicht in dieser heftigen Form durchgemacht hätte, wenn man dem Partner nicht hätte beistehen wollen, die lang erträumte Weiterbildung zu machen ...

Es ist nicht schön und nicht fair, dass ich ihm jetzt deswegen Vorwürfe machen will. Denn er hat mich nicht dazu gezwungen. Und doch ist es so.

Und so schwanke ich im Moment wieder heftig. "Deine Seelenlandschaft ist keine Ebene, sie hat Schluchten und Abgründe und 7.000-Meter-Berge", sagt eine Freundin zu mir. "Deswegen solltest du deinen ersten Job aufgeben. Du schaffst diese Regelmäßigkeit nicht. Du brauchst es, dich vier Monate bis ins Extrem auszupowern und dann einen Monat lang nur in der Sonne zu liegen und neue Ideen zu sammeln."

Aber im ersten Job habe ich Sicherheit bis zur Rente und ein Einkommen, das höher ist als das meines Vaters mit seiner ganzen Berufserfahrung.

Und ich weiß, dass mein Freund das gar nicht mal so schlecht findet - und dass ich es irgendwie auch mag, finanziell eben so stark zu sein.

*

Aber immer, wenn ich das denke, werde ich böse auf ihn. Richtig böse. Denn in Wahrheit will ich Schriftstellerin sein. Ich habe in weniger als einem Jahr parallel zu dem Erstjob zwei Bücher geschrieben und fange gerade mit dem dritten an, und laut Agentin ist das erste Buch tatsächlich gut genug, um an einen Verlag verkauft zu werden, bei dem die Tantiemen bereits in die Nähe von "man könnte bei zwei Büchern pro Jahr ein winziges Stück über Hartz-4-Niveau davon leben" rücken.

*

Ja, das hat alles gar nicht mit der Beziehung zu tun - oder doch?

Denn immer, wenn ich daran denke, werde ich innerlich wieder so böse auf ihn, dass ich am liebsten Schluss machen würde. Eigentlich irrational. Denn nicht er war es, der mir damals zu dem weniger geeigneten Erstberuf geraten hat. Und zumindest in der Anfangsphase unserer Beziehung hatte er auch überhaupt kein Problem damit, dass ich emotional bei aller Ruhe, Empathie, Bedachtheit, Verständnis für alle anderen manchmal sehr leidenschaftlich bin.

Jetzt gerade ist wieder so eine Zeit. Ich würde am liebsten um mich schlagen, weil das ganze Leben mich in eine falsche Richtung geführt hatte, bis ich all die Wände durchschlagen habe, die zwischen mir und meinem Traum vom Schriftsteller-Beruf stehen. Ich habe das Gefühl, dass ich ständig mich selbst aufgegeben habe und immer nur versucht habe, die Anforderungen von allen anderen zu erfüllen.

Natürlich ist das nicht die Schuld meines Freundes. Aber er hat auch davon profitiert - und er will nicht unbedingt, habe ich das Gefühl, dass ich das jetzt ändere. Ihm gefällt, wie viel Geld mir der regelmäßige und mich einengende Erstjob mir und damit uns bietet, das weiß ich.

Während ich mit aller Kraft Exposés, Entwürfe und Bewerbungen für Heftromanserien schreibe und die Kraft dafür irgendwie neben meinem Erstjob noch finde, bleibt der Haushalt liegen. Und während er immer sehr gut darin war, zu sagen, dass er neben seinem ganzen Stress nicht auch noch die Kraft für den Haushalt findet, gefällt es ihm längst nicht so gut, dass ich das seit zwei Wochen einfach auch sage und der Haushalt daher einfach liegen bleibt. Aber ich habe seit 13 Jahren immer wieder den Empfehlungen anderer nachgegeben und diese vor meinen eigenen Wunsch nach der Schriftstellerkarriere gestellt. Meinetwegen sehe ich noch ein, dass ich den Erstjob nicht einfach so kündige. Aber dann nutze ich die Freizeit jetzt endlich trotzdem ernsthaft für meinen Traum statt dafür, zu kochen und seine Hemden zu bügeln.

Eine Frau mit einem ruhigen, sicheren und gutbezahlten Job, die auch die Hausarbeit macht, ist wohl doch praktischer als eine Künstlerin, die ihren ruhigen, sicheren Job aufgeben will, momentan 65 Stunden in der Woche arbeitet, um Erstjob und Traumkarriere irgendwie unter einen Hut zu kriegen und deswegen weder abwäscht noch kocht. Selbst wenn die erste der beiden genannten Frauen ständig unglücklich ist und traurig vor sich hinstarrt (dann konnte er sie ja dafür anmotzen, dass sie immer nur noch schlecht drauf ist). Denn die Künstlerin, die den Haushalt liegen lässt, 65 Stunden in der Woche arbeitet, ist trotzdem noch glücklich, strahlt das aus, lacht manchmal und singt, wenn sie auf dem Weg zur Straßenbahn ist - und wird von anderen Männern dafür attraktiv gefunden.

Alles ekelhaft kompliziert. Diese Woche haben wir wieder Termin. Ich habe schon richtig Angst davor.
"Deine Seelenlandschaft ist keine Ebene, sie hat Schluchten und Abgründe und 7.000-Meter-Berge", sagt eine Freundin zu mir. "Deswegen solltest du deinen ersten Job aufgeben. Du schaffst diese Regelmäßigkeit nicht. Du brauchst es, dich vier Monate bis ins Extrem auszupowern und dann einen Monat lang nur in der Sonne zu liegen und neue Ideen zu sammeln."

Liebe Amber,

Zwei Seelen, ach in meiner Brust - verkürzt.

Du bist nicht die Einzige mit einem solchen Problem. Dennoch - und in diesem Fall - ein gesunder Egoismus gehört zu jedem Leben.

Und das muss auch ein Partner anerkennen, sonst ist er nämlich der Egoist - oder schlimmer noch, der unterdrückende Egomane.

Wenn Dein Wunsch nach Selbstbestätigung als Schriftstellerin so groß ist, dann mach es!

Gewiss, der finanzielle Hintergrund ist nicht bedeutungslos - doch alle Schriftsteller, deren Vita ich einmal gelesen habe, haben ihre Obsession - positiv als Inbegriff einer intensiven Leidenschaft - aus finanziellem Gewinnstreben betrieben.

In einer gesunden und intakten Partnerschaft sollte er mit Dir überlegen, welchen - auch pekuniären Teil - er beitragen kann. Man darf auch sagen - beiZUtragen hat.

Fürchte Dich nicht vor Deinem 2. Ich - auch nicht vor der nächsten Sitzung. Sprich es so aus, wie hier geschrieben. Nur so ist eine Partnerschaftshilfe sinnvoll. Dein Therapeut wird es Dir danken..

Hab´ Vertrauen in Dich, zweifele nicht, nur rationale Denke hilft..

Dein noelle

P.S. .. und es kann/darf doch nicht wahr sein, das das ganze Problem daran scheitert, wer den Haushalt macht..
Gewiss, der finanzielle Hintergrund ist nicht bedeutungslos - doch alle Schriftsteller, deren Vita ich einmal gelesen habe, haben ihre Obsession - positiv als Inbegriff einer intensiven Leidenschaft - aus finanziellem Gewinnstreben betrieben.

Ähm...Einspruch. Die wenigsten Schriftsteller können wirklich von ihrer Schreiberei leben, und - und wirklich reich werden die aller-aller-wenigsten.

Wenn das Finanzielle wirklich die treibende Kraft wäre, dann wären die entsprechenden Künstler keine Künstler sondern Börsenhaie und BWLer. *zwinker*

So viel erst mal dazu.

Und doch, der Haushalt kann zu einem echt großen Problem werden. Es ist sicherlich nicht der vergessene Mülleimer oder der Staub oben auf dem Schrank.

Für mich persönlich ist das einfach auch eine Sache des Respekts. Mein Mann und ich arbeiten beide, stundenmäßig nimmt sich das auch nicht viel - aber nur, weil mein Arbeitsplatz zu Hause ist und theoretisch sowohl nachmittags um drei als auch nachts um drei arbeiten könnte, weil mich meine Verlegerin nicht morgens um sechs aus den Feden jagt, sehe ich nicht ein, mir sowas anzuhören wie: "Na ja, komm, du kannst dir deine Zeit doch besser einteilen, da passt dann der Haushalt auch besser dazwischen, nech?"
Für mich ist ein geteilter Haushalt auch einfach ein Zeichen des Respekts - zum einen vor der Ordnungs- und Hygienebedürfnissen des anderen, und auch vor der Arbeit.
Da könnte ich auch sagen: Na, komm, du hast regelmäßige Arbeitszeiten, bei dir würde eine halbe Stunde Hausarbeit jeden Tag um die gleiche Zeit viel besser reinpassen als bei mir, weil ich nicht dran drehen kann, wann die Muse mir gewogen ist.

So gesehen ist das schon ein etwas komplizierteres Ding.

@*******ber

Sieh die Sache doch auch mal so: Bei dir ist gerade einiges im Umbruch, eine berufliche Veränderung kündigt sich an, und so etwas bringt es meist mit sich, dass man auch den Rest der Lebensumstände zu überdenken beginnt.

Aber deine Schriftstellerkarriere und deine Beziehung sind zwei verschiedene Dinge - und da musst du erst mal austarieren, was DU willst - und vielleicht auch erst mal sortieren, was du willst, was möglich ist, was sich wann realisieren lässt.
Klar, sicher möchtest du am besten seit gestern Platz 1 auf der Bestsellerliste und einen Traummann gleich dazu.
Aber so fix geht das nicht.

Allerdings - um da mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: Auch der Taumjob (in unserem Fall als Schriftsteller) ist keine Garantie für den dauerhaften Glückrausch für die nächsten 30 Jahre. Auch Schriftsteller sind mal schlecht drauf und ziehen eine Fresse und stehen mal einfach mit dem falschen Fuß auf und gehen ihrem Partner gewaltig damit auf die Nerven - das weiß ich zufällig aus sicherer Quelle. *zwinker*

Oh, und noch was zum Thema Attraktivität: Ein wirklich souveräner Mann ist stolz, wenn seine Frau von anderen toll gefunden wird (es sei denn, die Anmache ist dämlich und nur nervtötend.)
Zumindest meiner freut sich dann...
*********nd_69 Frau
7.373 Beiträge
1. Kannst du den Job um ein paar Stunden reduzieren? Ich weiß, es gibt Berufe, in denen das auch bei anspruchsvollen Tätigkeiten gut klappt.

2. Für den Haushalt gibt es Hilfen. Und es befreit ungemein, ein paar Euros auf den Tisch zu legen und dafür immer in ein sauberes Zuhause zurückzukommen.

3. Jetzt, einfach so, den Beruf aufzugeben, halte ich für verfrüht. Du sagst, du genießt es dass du das entsprechende Entgelt zur Verfügung hast - dann setze es so ein, dass du deinem Traum näher kommst.
********ne10 Frau
2.040 Beiträge
nur so ideen
1. Eine "Krise" um die 30 ist völlig normal - vor allem, wenn dem ganzen ein neuer lebensabschnitt vorangeht oder irgendetwas passiert ist (studium - beruf/ berufswechsel/ todesfälle, krankheiten). aber auch so - mit 30 ist eine fällig *zwinker* wiederholt sich so alle 10 jahre (plus/minus)

2. BESORG DIR EINE PUTZFRAU - wenn du schon der Meinung bist, dass du gut situiert bist, dann gib ein teil des geldes dafür aus. Entspannt ungemein. Und wer sagt, dass Frau selber putzen muss.

3. Den Erziehungsfehler der Eltern deines Freundes wirst du nicht mehr gut machen können - er wird nicht ernsthaft anfangen zu putzen, um dich zu entlasten. Lass ihn einen Teil der Putzfrau bezahlen.

4. Hobby zum Beruf - frag deinen chef, wie es mit der umsetzung eines sabbaticals aussieht. Ob du für längere Zeit freigestellt werden kannst - dann meist ohne kohle, aber der job bleibt.
@LucyTime
..keine Künstler sondern Börsenhaie und BWLer. *zwinker*

Danke - ich bin so einer, doch weder zu einem Soros noch Vorstandsposten hat´s gereicht... *lol*

noelle
*******ss55 Mann
1.940 Beiträge
die krise um die 30
ist sowas von normal
das war mein schlimmster Geburtstag
der 30sigste
ich kann dir das auch astrologisch begründen
aber mit dieser deiner ktise bist du nicht alleine....
jeder offene mensch erlebt sie
wünsche dir kraft....
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Oh, und noch was zum Thema Attraktivität: Ein wirklich souveräner Mann ist stolz, wenn seine Frau von anderen toll gefunden wird (es sei denn, die Anmache ist dämlich und nur nervtötend.)
Zumindest meiner freut sich dann...

Auch, wenn er genau eine Woche vor seinen Abschlussprüfungen ist? *zwinker*
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