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Erfahrung mit Paarberatung?

*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
1. Kannst du den Job um ein paar Stunden reduzieren? Ich weiß, es gibt Berufe, in denen das auch bei anspruchsvollen Tätigkeiten gut klappt.

Ja, der entsprechende Antrag ist auch bereits eingereicht. Ich weiß nur noch nicht, was das bringen wird - seit Jahren verbringe ich meinen Urlaub damit, endlich mal 14 Stunden an 7 Tagen lang den Schriftsteller-Rückstand aufzuarbeiten, so dass ich danach erschöpfter bin als vorher ...

2. Für den Haushalt gibt es Hilfen. Und es befreit ungemein, ein paar Euros auf den Tisch zu legen und dafür immer in ein sauberes Zuhause zurückzukommen.

Wir haben einmal bei uns in der Nähe Zettel ausgehängt, auf die es keine Resonanz gab. Kleinanzeige wird aber erst dann Sinn machen, wenn klar ist, ob mein Gefährte überhaupt hier in der Nähe Arbeit finden wird. Denn, wie gesagt, ab August werde ich wohl Stunden reduzieren.

3. Jetzt, einfach so, den Beruf aufzugeben, halte ich für verfrüht. Du sagst, du genießt es dass du das entsprechende Entgelt zur Verfügung hast - dann setze es so ein, dass du deinem Traum näher kommst.

"Genießen" ... nun ja. Als ich jeden Monat 560 Euro hatte, hatte ich am Monatsende irgendwie immer noch Geld, um mal mit Freunden was zu unternehmen. Seit ich vier Mal so viel habe, habe ich es bereits vor Monatsanfang nahezu komplett für Frustshopping ausgegeben und inzwischen sogar das erste Mal eine Rechnung bekommen, die ich in dem Monat nicht mehr bezahlen konnte. Frei nach dem Motto: Wenn ich schon keine Zeit habe, um mit Freunden auszugehen, will ich wenigstens schöne Kleidung per Internet kaufen, bei der ich davon träumen kann, sie zu tragen, wenn ich in einem Monat mal wieder mit Leuten Kaffee trinken gehe.

Als Ergebnis kann ich drei Wochen lang keine Wäsche waschen und trotzdem jeden Tag elegant und stilvoll aussehen und Komplimente dafür kriegen.

Nur: Das ist irgendwie ein schwacher Ersatz dafür, glücklich zu sein.

1. Eine "Krise" um die 30 ist völlig normal - vor allem, wenn dem ganzen ein neuer lebensabschnitt vorangeht oder irgendetwas passiert ist (studium - beruf/ berufswechsel/ todesfälle, krankheiten). aber auch so - mit 30 ist eine fällig *zwinker* wiederholt sich so alle 10 jahre (plus/minus)

Das macht Hoffnung, das es irgendwann vorbei ist ;).

2. BESORG DIR EINE PUTZFRAU - wenn du schon der Meinung bist, dass du gut situiert bist, dann gib ein teil des geldes dafür aus. Entspannt ungemein. Und wer sagt, dass Frau selber putzen muss.

Der Rat ist durchaus gut, scheitert aber bisher an der fehlenden Bewerbungsdichte - und eben auch am Frustshoppen. Zwischen dem 15. und 20. eines Monats ist mein Geld üblicherweise ausgegeben. Gut situiert ... Nee. Früher hatte ich irgendwie immer mehr Geld übrig. Da hab ich es nur für die Sachen ausgegeben, die ich brauchte, und nicht, um mir irgendwie das Gefühl zu geben, dass mein Leben in der jetzigen Form nicht völlig sinnlos ist.

3. Den Erziehungsfehler der Eltern deines Freundes wirst du nicht mehr gut machen können - er wird nicht ernsthaft anfangen zu putzen, um dich zu entlasten. Lass ihn einen Teil der Putzfrau bezahlen.

Er ist Student. Und ... früher hat das mit dem fifty-fifty immer geklappt.

4. Hobby zum Beruf - frag deinen chef, wie es mit der umsetzung eines sabbaticals aussieht. Ob du für längere Zeit freigestellt werden kannst - dann meist ohne kohle, aber der job bleibt.

Sabbatjahr oder Freistellung ist prinzipiell möglich - aber frühestens in ein paar Jahren, weil ich noch zu neu im Betrieb bin. Den Antrag für ein Sabbatjahr kann ich zwar jetzt schon einreichen, aber zwei etwas ältere Kolleginnen haben mir geraten, mit so was noch ein, zwei Jahre zu warten, weil das sonst ... nicht so gut kommt, nachdem ich gerade schon Teilzeit beantragt habe.
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.182 Beiträge
*mmmhm*
Was für Antworten wären dir denn genehm?

Hier hatten sich gerade einige Menschen den Kopf zerbrochen, was es für Antworten auf deine Probleme gäbe

Ist natürlich - therapeutisch gesehen - ein Riesenfehler, weil ein Mensch nur mit den Lösungen leben kann, die er sich selber erarbeitet hat

Daher findest du ja nun mit deinem letzten Beitrag ... Meinem Eindruck nach, ohne großartig über die Anregungen nachzudenken, auch jede Menge Ausreden, warum diesunddas ganz sicher nicht klappen kann und gänzlich unmöglich ist

Warum stellst du dann fragen und bittest um Hilfe, wenn "es" dann doch alles nicht richtig ist?

Wäre ich ein mensch in deiner Umgebung, würde ich tunlichst *schweig*, fragtest du mich! Um Rat!

Denn dafür ist die Beratung, Therapie - wasauchimmereswerdenwirdoderbereitsist- da ... Dass du! Deinen eigenen weg findest, durch deine Krise zu gehen und dich neu zu finden und eine Lösung für deine fragen - mit oder ohne deinen Freund

Und wäre ich! in dessen Situation mit dir, wäre ich schon lange an dir und deiner sinnkriselnden suche verzweifelt, denn *sorry* 2 say: trotz oder wegen der Betonung "er kann ja nichts dafür, dass..." liest sich der Bericht über den Wunsch nach dem Schriftstellerin-werden .. und all die Begründungen, dafür, warum das nicht klappt, wie eine einzige Anklage gegen deinen Freund, deine Eltern und Gott und die Welt ...
Die einzige, die nicht verantwortlich dafür ist, dass sie ihre Träume nicht verwirklicht, ist Armes kleines Amber, die an allem verzweifelt und nichts dagegen tun kann und keinen weg findet, sich zu retten

Aber hoppla klein-Amber ist nun wie alt?
Dreißig Jahre?
Und immer noch ist "das unbekannte böse da draußen" dafür verantwortlich, dass sie nicht Schriftstellerin wird? Die Eltern, der Freund, der ungeliebte erst-Job, das böse viele Geld, die frustkaeufe?

Mädel, *werderwachsen*
Wenn es sein muss, mit Hilfe dieses paar- oder nicht-paartherapeuten, aber *werderwachsen*!

Und dazu gehört die Erkenntnis: verantwortlich für dich! und dein! leben und deine! träume bist du! Und nur du! Allein!

Wenn du deinen Traum zur Realität machen willst, Fang an, ihn umzusetzen ... So, wie du es bisher machst mit Schriftstellern neben dem Job, so wie vorgeschlagen 50:50 oder mit jedem beliebigen Anteil

Das alles! Hat aber Null damit zu tun, was dein Freund macht oder will oder ist oder nicht macht oder nicht will oder nicht ist...

Du trägst die Verantwortung für dich und deine Selbstverwirklichung. und traeume verwirklichen kann jede/r Mensch alleine und/oder mit einem anderen Menschen.
@bjutifool
Nein - es ist gewöhnlich nicht meine Art, irgendjemanden hier zu kritisieren.

Wenn Du aber Ambers Statements in der Vergangenheit gelesen hast, dann verwundert mich Deine Oberflächlichkeit.

Was stört Dich an ihren Aussagen? Das sie im Moment nicht richtig weiß, welche Lebenskurve sie nehmen soll? Wenn ich Deinen Text lese, dann scheint es ja ganz, ganz einfach zu sein...

Und werfe ihr bitte nicht vor, dass sie ihr Geld im Moment "verpulvert" wie ein unreifer Teenager. Lies doch mal bitte, welchen Beruf sie hat..

.. und nebenbei, sie hat mehrfach zum Ausdruck gebracht, welch hilfreiche Ratschläge sie hier bekommen hat.

Nach langer Unterbrechung war sie es, die sich wieder gemeldet hat, um uns vom Fortschritt ihrer Therapie zu berichten. Das macht man nicht leichtfertig..

Ich bin jedenfalls der Überzeugung, dass sie sich in einer Phase befindet, die - wenn wir es können - von uns mit Einfühlung und Ernst begleitet werden sollte. Sofern sie es weiter noch wünscht.

Entschuldige nochmals - ich habe von Dir schon viele sachliche und fundierte Meinungsäußerungen gelesen - doch hier bin ich einfach nicht Deiner Meinung...

Bitte es nicht übel nehmen, es geht nicht um Deine Persönlichkeit, lediglich um Deine letzte Äußerung.

Nichts für Ungut - noelle
Dark_Amber:

Ich versuche mal zusammen zu fassen,was ich verstanden zu haben glaube:

Du hast einen gemeinsamen Hausstand mit deinem Verlobten,den Du demnächst heiraten willst und bist regelmäßig richtig böse auf ihn , weil er (neben dir) zwangsläufig auch davon profitiert ,daß Ihr beide(!) ein festes Einkommen habt?

Du würdest das gerne aufgeben ,um anschließend vielleicht etwas mehr als Hartz 4 zu beziehen, mit der Konsequenz, daß dein zukünftiger Mann dich durchbringt, falls Du Erfolg hast,während dein Lebensstandard mittlerweile Formen annimmt,die mit deinem aktuell guten Einkommen schon nicht mehr zu leisten sind?

Du bist gezwungen die Ungerechtigkeit der Welt,die dich nicht sein läßt, wer Du sein willst, als logische Konsequenz, also sozusagen gerechterweise, mit teurer Kleidung zu dämpfen?

Du glaubst,Du könntest wieder wie eine arme Studentin leben und dein Partner will das auch?

Du bist sicher, daß die Einschätzung deiner Agentin, eines(!?) deiner Werke könnte evtl. sogar Abnehmer finden, genügt, um deine wirtschaftliche Sicherheit und die deines Partners in Gefahr zu bringen?

Wenn Du jetzt schon wütend auf ihn bist, weil er, ohne es je gewollt zu haben (deine Aussage), von deinem Gehalt "profitiert", stell dir vor, er würde dir eröffnen, daß er seinen verhassten Job schmeißen will, um demnächst Skulpturen aus alten Töpfen zusammenschweißen, weil er darin seine Bestimmung sieht und sein Agent hätte den Verdacht geäußert, daß sich damit sogar ein kleines Einkommen erzielen ließe... und den Rest könntest Du ja beisteuern, weil er davon träumt, wieder so bescheiden zu leben, wie in der Ausbildung und einfach am Wochenende wieder mit seinen Kumpels( die allerdings inzwischen alle Familie haben und weder Zeit noch Lust) in preiswerten Cafes rumzulungern, weil früher hat man ja viel weniger Geld gebraucht...

Ich nehme an,Du wärst dann deutlich weniger "böse" auf ihn.
*********nd_69 Frau
7.367 Beiträge
Darkamber, ich denke, das ist eine Phase, und ich vermute, dass du da wieder rauskommst.

Aber bei deinem letzten Posting ist mir folgender "Sinnspruch" eingefallen:

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.
28. April 2013 Link zum BeitragClubMail
Oh, und noch was zum Thema Attraktivität: Ein wirklich souveräner Mann ist stolz, wenn seine Frau von anderen toll gefunden wird (es sei denn, die Anmache ist dämlich und nur nervtötend.)
Zumindest meiner freut sich dann...

Auch, wenn er genau eine Woche vor seinen Abschlussprüfungen ist? *zwinker*

Gestehe ihm doch bitte ein bisschen Ausnahmezustand zu, wenn das der Fall ist. Ganz ehrlich? Wenn ich meinem Jetzt-Mann alle Eskapaden übel genommen hätte, als er vor den Prüfungen stand, dann wäre ich ihm längst abgehauen, und zwar lange bevor es nur eine Woche vor dem Termin gewesen wäre. Lethargie mit sich abwechselnden Wutanfällen, und natürlich war ich die Böse, zwischendurch flossen Tränen der Erschöpfung (nicht nur bei mir)...hab ich alles durch. *zwinker*

An Tag seiner Anschlussprüfung war ich erschöpfter als er von den ewigen Mantras: Es geht vorbei - es geht vorbei - es geht vorbei...

Gib ihm diese Zeit und diese Phase einfach (weil, verhindern wirst du es eh nicht) und pack am besten noch ein paar Monate drauf, bis sich sein Leben auch wieder eingependelt hat.

Schon mal dran gedacht, dass er beruflich gerade in einem ähnlichen Umbruch steckt, wie du? Und die generelle Krise um die dreißig kann man auch schon mit 28 kriegen - oder erst mit 32. *zwinker*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Warum stellst du dann fragen und bittest um Hilfe, wenn "es" dann doch alles nicht richtig ist?


Weil ich rausfinden will, was richtig ist. Die technische Problemlösemethode besagt, verschiedene Löseansätze daraufhin zu überprüfen, welche davon die richtigen sind. Mir ist z.B. klargeworden, dass das Haushaltsproblem überhaupt keine Priorität hat. Es war immer schon so: Wenn ich ausgeglichen bin, ist die Wohnung von ganz alleine ordentlich, weil sich mein inneres Gleichgewicht dann auf mythische Weise mit Hilfe meiner Hände auf meine Umgebung überträgt. Also wäre eine Putzhilfe ein Herumdoktorn am Symptom, nicht an der Ursache. Und ich will erst die Ursache in den Griff kriegen und schauen, wie sich die Symptome dann verändern. Und dafür muss ich die Ursache herausfinden.

Und es ist tatsächlich so, dass Lösungen, die für andere Menschen in einer von außen sehr ähnlichen Situation nicht automatisch die Lösungen sein müssen, die für mich die richtigen sind.

Du hast einen gemeinsamen Hausstand mit deinem Verlobten,den Du demnächst heiraten willst und bist regelmäßig richtig böse auf ihn , weil er (neben dir) zwangsläufig auch davon profitiert ,daß Ihr beide(!) ein festes Einkommen habt?


Danke, dass du diese wirklich logische Frage stellst. Ich stelle sie mir auch. So herum formuliert klingt mein „Problem“ nämlich tatsächlich unlogisch und ich merke, dass ich versuchen muss, es für mich selbst anders zu formulieren. Denn ich weiß, dass es eigentlich nicht unlogisch ist. Ich kann es nur noch nicht so ganz auf den Punkt bringen.

Ich glaube, in Wahrheit bin ich böse, weil ich es ungerecht finde, dass ich ihm zuliebe in einem Job arbeite, der mich psychisch manchmal wirklich übel fertig macht, während er bald die Chance hat, in dem Job zu arbeiten, den er immer wollte.

Du bist sicher, daß die Einschätzung deiner Agentin, eines(!?) deiner Werke könnte evtl. sogar Abnehmer finden, genügt, um deine wirtschaftliche Sicherheit und die deines Partners in Gefahr zu bringen?


Nö, natürlich nicht, das wäre ziemlich leichtsinnig von mir. Genügen würden mir zwei Schecks über fünfstellige Beträge in einem Jahr für die Veröffentlichung von zwei Büchern und die realistisches Aussicht darauf, dass ich das auch in weiteren Jahren schaffen kann. Dann könnte ich mir noch einen kleinen Nebenjob suchen und meine geistige Hauptenergie eben in meine eigentliche Profession stecken.

Wenn Du jetzt schon wütend auf ihn bist, weil er, ohne es je gewollt zu haben (deine Aussage), von deinem Gehalt "profitiert", stell dir vor, er würde dir eröffnen, daß er seinen verhassten Job schmeißen will, um demnächst Skulpturen aus alten Töpfen zusammenschweißen


Äh, genau das habe ich vor zweieinhalb Jahren getan ;). Bzw. er hat es mir mehr oder weniger so eröffnet. Nur, dass es bei ihm nicht ums Töpfern ging, sondern um sein Aufbaustudium, damit er aus seinem alten, verhassten Beruf rauskonnte. Und darum, dass das finanziell bei ihm nicht gehen würde, aber er es so dringend wollte, weil sein alter Job ihn kaputt gemacht hat.

Und genau deswegen bin ich jetzt böse, auch wenn „neidisch“ es eigentlich noch viel besser trifft. Er darf jetzt bald in dem Beruf arbeiten, den er immer wollte – und ich hatte nach dem zweiten Staatsexamen nicht mal einen Monat Pause, in dem ich wenigstens mal in den Beruf hereinschnuppern konnte, den ich eigentlich wollte.

um demnächst Skulpturen aus alten Töpfen zusammenschweißen, weil er darin seine Bestimmung sieht und sein Agent hätte den Verdacht geäußert, daß sich damit sogar ein kleines Einkommen erzielen ließe...

Wenn er sechs Jahre lang nebenberuflich die Grundlagen dieses Handwerkes erlernt hätte und dreieinhalb Jahre lang jeden Monat zwischen 50 und 200 Euro damit verdient hätte, obwohl er es nur auf Semi-Amateur-Niveau betrieb und inzwischen das Zeug dazu hat, es tatsächlich auch auf Profi-Level zu betreiben, dann würde ich eine solche Aussage eines Agenten, der andere betreut, die davon auch leben können, zumindest nicht per se als völlig unglaubwürdig an die Seite legen.

Aber bei deinem letzten Posting ist mir folgender "Sinnspruch" eingefallen:

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.


Passt wohl ganz gut damit zusammen, dass ich eigentlich keine Putzfrau (und auch keinen anderen Partner) will, sondern einen Weg, meinen Erstberuf zugunsten der Schriftstellerei aufzugeben ;). Und das ich davor ziemlich große Angst habe.

Der Erstberuf ist nämlich auch der Beruf, den meine Mutter immer wollte, aber ihrer Mutter zuliebe nicht ausgeübt hat. Ist ein bisschen verwickelt. Da spielen also nicht nur finanzielle, sondern auch familienpolitische Gründe mit rein.

Gleichzeitig hat mein Vater mir letzten Monat Mut gemacht und mir davon erzählt, dass er nach dem Studium auch erst im falschen Beruf feststeckte. Mein Vater sagte, wenn etwas der richtige Weg sei, dann solle man keine Angst davor haben, ihn zu gehen, weil sich einem dann auch ganz neue Türen öffnen werden, von denen man am Anfang noch gar nichts weiß. Und bei ihm hat es auch geklappt, das weiß ich.

Aber ... Es wäre eben auch ein Stück weit illoyal meiner Mutter gegenüber. Und das würde mir sehr, sehr schwer fallen. Sie hat ihr Leben lang in einem Beruf gearbeitet, in dem sie hinter ihren Möglichkeiten zurückblieb, obwohl sie in meinem Beruf sehr gut gewesen wäre. Und ich ... ich könnte eben auch ein Leben lang in diesem Beruf arbeiten, in dem ich hinter meinen Möglichkeiten zurückbleibe, weil ich eher schlecht in ihm bin.

Große Entscheidungen sind schwer zu treffen, und ich traue mich manchmal noch nicht, wirklich zu sagen: Ich werde die nächsten zwei Jahre mit aller Kraft darauf hinarbeiten, neben meinem Beruf auf meine eigentliche Profession hinzusteuern und damit ein tatsächlich realistisches Einkommen erwirtschaften zu können, selbst wenn dieses Einkommen hinter meinem jetzigen Einkommen zurückbleiben wird.

Denn natürlich macht so was auch Angst.

Schon mal dran gedacht, dass [dein Freund] beruflich gerade in einem ähnlichen Umbruch steckt, wie du? Und die generelle Krise um die dreißig kann man auch schon mit 28 kriegen - oder erst mit 32.


Ja, hab ich – und ich denke, dass es deswegen eben auch so viel kriselt und sich verändert im Moment. Und ich will, dass wir einen Weg da durch finden – aber einen, der nicht heißt, ich gebe weiterhin alles auf, was ich wirklich will, um Rücksicht auf andere zu nehmen, sondern finde genau wie er einen Weg, um meinen Traumberuf tatsächlich auch als Beruf ausüben zu können.

Aber ein solcher Weg fällt eben nicht vom Himmel. Um den muss man kämpfen, nach dem muss man suchen und in Gedanken verschiedene Wege durchspielen, die dahin führen. Auch gemeinsam mit dem Partner. Immerhin habe ich die letzten Jahre auch einiges an Opfern auf mich genommen, damit er eine Chance auf seinen Traumberuf hatte. Und parallel dazu eben die ganze Zeit an der Verbesserung meines Schreibhandwerkes gearbeitet.
Immerhin habe ich die letzten Jahre auch einiges an Opfern auf mich genommen, damit er eine Chance auf seinen Traumberuf hatte.

Ganz ehrlich?

Diesen Satz, bzw. diese Einstellung halte ich für hochproblematisch.

Unabhängig davon, dass es stimmt, unabhängig, dass es sehr edel von dir war, unabhängig davon, dass es dich einiges gekostet hat, ist das ein Punkt an dem du, denke ich, dringend mit dir selbst ins Reine kommen musst.

Würde mein Partner so etwas bringen oder mich auch nur spüren lassen, ohne es offen auszusprechen, würde es dermaßen an ihm nagen (und, sorry, im Moment habe ich fast das Gefühl, das Ganze frisst dich förmlich auf) - dann würde ich früher oder später Reißaus nehmen.

Und dann hat er nicht nur ein Opfer für die große Liebe gebracht, sondern diese Liebe auch noch verloren - durch ein Verhalten, das man in diesem Fall meines Erachtens nicht dem davon profitierenden Partner anlasten kann.

Vielleicht wäre es eine Lösung, dass du für dich selbst versuchst, mal ein bisschen zu entspannen?
Die Anschlussprüfung für deine bessere Hälfte kannst du nicht schreiben - und auch die Sache mit deinem Buch braucht jetzt einfach Zeit. Selbst wenn du zu Hause im Kreis rennst (bildlich gesprochen) und deiner Agentin 3485 Nachrichten auf dem AB hinterlässt, wirst du trotzdem nicht heute Nachmittag schon auf der Bestsellerliste stehen.

Klar, die Situation ist stressig und verfahren...dennoch denke ich, du dokterst gerade an Dingen herum, die außerhalb deiner Reichweite liegen.

Lass ihn die Klausur schreiben, lass deine Agentin mal machen (parallel dazu kannst du ja noch nach anderen Möglichkeiten der Veröffentlichung schauen, wenn dir das hilft und du das Gefühl brauchst, etwas zu "tun").

Ansonsten: Lass die Dinge einfach mal kommen.
*g*

Wünsch dir viel Kraft.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Diesen Satz, bzw. diese Einstellung halte ich für hochproblematisch.


Würde mein Partner so etwas bringen oder mich auch nur spüren lassen, ohne es offen auszusprechen, würde es dermaßen an ihm nagen (und, sorry, im Moment habe ich fast das Gefühl, das Ganze frisst dich förmlich auf) - dann würde ich früher oder später Reißaus nehmen.

Ja. Ich glaube, dass tatsächlich genau das die Wurzel für die Probleme ist, die uns in den letzten neun Monaten entfremdet haben. Es ist tatsächlich hochproblematisch.

Aber durch das bloße Wissen darum geht es nicht weg, dass ich so denke.

Aber vermutlich ist es zielführender, wenn ich dieses Thema in der nächsten Beratungssitzung anspreche, als wenn wir da einen Haushaltsplan machen oder mit der Therapeutin eine Anzeige für eine Putzhilfe formulieren.

*

Und auch, wenn ich wegen dem möglichen Vertragsangebot von der Agentin natürlich auf Kohlen sitze, werde ich einfach weiter am nächsten Buch arbeiten ;). Wenn ich irgendwann davon leben will, muss ich mehr als ein Buch dafür schreiben.

Aber das mache ich eh.

Ich glaube, in Wahrheit bin ich böse, weil ich es ungerecht finde, dass ich ihm zuliebe in einem Job arbeite, der mich psychisch manchmal wirklich übel fertig macht, während er bald die Chance hat, in dem Job zu arbeiten, den er immer wollte.

In dem Satz steckt vermutlich alles drin,worum es grade geht.
Ich kenne eure Geschichte ja nicht,aber Du verteilst Schuld, wo es keine gibt.

Da machst diesen Job ja nicht,weil er dich mal dazu gezwungen hat,wenn ich das richtig verstanden habe,sondern weil Du erwachsen bist und dir erstmal eine Basis schaffen wolltest.
Dass die Schreiberei nebenher nicht so gut läuft hast Du erst danach rausgefunden.

Bemerkenswert finde ich den Teil:

während er bald die Chance hat, in dem Job zu arbeiten, den er immer wollte

Würde es sich für dich besser anfühlen,wenn er einen Job machen müßte, der ihn fertig macht ?

Mißgunst kann Beziehungen mindestens so vergiften wie heftige Eifersucht.
Evtl. solltest Du da ein Auge drauf haben.

Wenn er sechs Jahre lang nebenberuflich die Grundlagen dieses Handwerkes erlernt hätte und dreieinhalb Jahre lang jeden Monat zwischen 50 und 200 Euro damit verdient hätte, obwohl er es nur auf Semi-Amateur-Niveau betrieb und inzwischen das Zeug dazu hat, es tatsächlich auch auf Profi-Level zu betreiben, dann würde ich eine solche Aussage eines Agenten, der andere betreut, die davon auch leben können, zumindest nicht per se als völlig unglaubwürdig an die Seite legen.

Es lag mir fern,die als völlig unglaubwürdig darzustellen.Wie sollte ich das beurteilen?

Ich denke,ihr müßt eure Prioritäten neu abgleichen und sehen,wieviel Schnittmenge da noch ist.
Solange Du aber noch in eine Richtung denkst,die ihm die Schuld(!?) an deinem Jobblues auflädt, wird es nicht leichter werden.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Würde es sich für dich besser anfühlen,wenn er einen Job machen müßte, der ihn fertig macht ?

Nö. Aber ich will auch einen Job, der mich nicht mehr fertig macht. Das ist es eigentlihc, was ich mit "fair" meine.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Da machst diesen Job ja nicht,weil er dich mal dazu gezwungen hat,wenn ich das richtig verstanden habe,sondern weil Du erwachsen bist und dir erstmal eine Basis schaffen wolltest.
Dass die Schreiberei nebenher nicht so gut läuft hast Du erst danach rausgefunden.

Nein, ich wusste es vorher. Ich habe mich sehenden Auges entschieden, auf mein halbes Jahr Pause für den ersten Roman zu verzichten, um stattdessen in den Job zu gehen, der mich kaputt macht und am Schreiben hindert. Denn dadurch erhielt er die Chance, seinen Traumberuf zu ergreifen. Träume und sie zu leben waren für mich schon immer sehr, sehr wichtig. Etwas, was wertvoll genug ist, um dafür auch große Opfer zu bringen.

Das ist auch okay so, denn es war freiwillig. Ich habe ihm diese Tür aufhalten wollen, weil ich ihn geliebt habe und er in seinem Beruf unglücklich war.

Aber es heißt halt, dass ich mir jetzt wünsche, dass er umgekehrt auch bereit ist, in den nächsten Jahren mir eine Tür aufzuhalten, die zu meinem Wunschberuf führt. Denn ja, das wäre fair. Und vielleicht sollte ich das tatsächlich endlich mal ansprechen.
*********nd_69 Frau
7.367 Beiträge
Und vielleicht solltest du nicht alles auf deinen Freund projezieren, sondern auch mal gucken, wie das Mutter-Tochter-Verhältnis ist. Da scheint auch so eine verzwickte Geschichte im Gange zu sein, dass du glaubst, ihren Wunschberuf ausüben zu müssen...

Vielleicht würde er dir auch mehr Spaß machen, wenn du merken könntest, dass er für dich bestimmte Vorteile bietet, als du zum momentanen Zeitpunkt siehst. Oder eben nicht.

Ich glaube, du musst aufräumen! Und zwar an mehreren Ecken....
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Ich hab jetzt jedenfalls den Ansatzpunkt, den ich brauchte, aus meinem ganzen Gedankenchaos rausgefunden. Merci an dieser Stelle für alle *g*
***46 Mann
1.071 Beiträge
Ich persönlich würde sagen das du/ihr eventuell eine Paarberatung in Anspruch nehmen solltest.
Sie wird dir/euch zwar keine direkte Lösungen bringen aber vielleicht die richtige Einsicht oder Ansicht der Probleme die vorhanden sind.
Das wichtigste an solchen Sachen ist das die Probleme erkannt und einem bewust werden. Es liegt nie nur an einer Person. Fehler hat jeder und diese gilt es halt zu erkennen und die eigenen Fehler zu sehen und einzustehen ist nicht immer einfach. Meist ist es so das eher auf die Fehler des anderen geschaut wird ohne auf seine eigenen zu achten.
Ich persönlich würde sagen das du/ihr eventuell eine Paarberatung in Anspruch nehmen solltest.

Läuft bereits. *g*
***46 Mann
1.071 Beiträge
meinste etwa diese Vorschläge hie im Forum?
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Nee, sie meint die Frau in der diakonischen Beratungsstelle, zu der mein Schatz und ich morgen zum dritten Mal gehen.
***46 Mann
1.071 Beiträge
Dann ist ja gut, da kann man nur Hoffen das es Hilft. *zwinker*
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Ja, genau das hoff ich auch :).
*********ture Mann
683 Beiträge
Zur Zeit seid ihr hoffnungslos überfordert, du eine 65 Stunden Woche(sogar mit Frustkäufen den Mehrverdienst rausgehauen), Abschllussprüfungsstress, für Beziehungsarbeit(pflege) bleibt da keine Zeit(Kraft).
Ich lese dauernd Beruf, Beruf, Traumberuf.
Wenn weiterhin der Fokus so sehr auf dem Beruf liegt, wird meist gegen beziehungsfördernde Dinge entschieden.
Ich frage mich was glücklicher macht.
Eine praktische Lösung kann ich anbieten, so hab ich es gemacht:
den lukrativen (gehassten) Job aufgegeben, mein Hobby zu meinem Beruf gemacht.
Den kann ich glücklicherweise, wie du, von zu Hause ausüben.
Der Partner ist erst mal für den Hauptverdienst zuständig, ich habe noch keinen Druck, oder muss mich nicht verbiegen um Geld zu verdienen.
Natürlich habe ich gleichzeitig den Großteil des Haushaltes zu erledigen.
By the way, es ist ein Luxus jeden Tag frische Lebensmittel einzukaufen um ein gesundes Mahl zuzubereiten, Lebensqualität pur.
Die Kinderbetreuung wird auch größtenteils dein Part sein, sie werden es dir danken.
Nicht Zeit ist Geld. Zeit ist Liebe, Zeit für die Lieben.
Nur meine Meinung , keine Ahnung,
ob die dom/dev-Switcher-Neigung im Wege steht.
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