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Irgendwie ist jeder tätowiert?

********nner Mann
4.901 Beiträge
Das "Unwohlsein"
der Themenerstellerin kann ich ganz gut nachempfinden. Auch meine ersten Erfahrungen kommen noch aus einer Zeit, als es wirklich null Literatur zum Thema gab, man zu irgendwelchen Leuten gegangen ist und drauf vertrauen musste, dass die schon wissen was sie tun. Weil man froh war, überhaupt einen Tätowierer gefunden zu haben.

Für mich war die Wahl des Motivs ein wichtiger und langwieriger Prozess, der sich auch später immer wiederholte. Ich wäre auch niemals auf den Gedanken gekommen, mir ein "Katalog-Bildchen" verpassen zu lassen. Und genau hier setzt mein Unwohlsein ein. Ich finde schon, dass ein Hautbild genauso individuell wie jeder Mensch sein sollte. Und wenn es mehrere sind, dass diese vom Stil zusammen und zum Träger passen.
Und deshalb ist es für mich immer betrüblich, wenn ich eine Tätowierung zum vierten Mal auf jeweils unterschiedlichen Leuten sehe. Das ist doch banal und langweilig. Stangenware gehört nicht auf den Körper, finde ich.
Das wird dann noch getoppt, wenn kreuz und quer lauter Dinge in die Haut gestochen werden, die keinen Bezug zueinander haben. Da gibt es dann die Rose mit Dolch alter Schule neben Comic-Teufel, chinesischem Schriftzeichen und gekrönt wird alles von einem Nullachtfuffzehn-Tribal. Da frage ich mich oft, was sich die Leute bei einer solchen Motivwahl denken und gehe von lauter Einzelaktionen von geschmacklosen Leuten aus, die in den Laden rennen und irgendwas ausm Motivbuch drauftun lassen, wozu gerade die Knete reicht.

Und viel zu selten sieht man schöne, individuelle Hautbilder aus einem Guss, die den Träger tatsächlich schmücken (möglichst noch einen ganz speziellen Bezug zu seinem Leben und seiner Persönlichkeit haben) und nicht nur ne "Guckmalhabichauch!-Funktion" erfüllen.

Ich hab ja schon den einen oder anderen Entwurf für ein Tattoo gemacht und es sind auch schon welche davon gestochen worden. Und dann ist der Entwurf einfach in der Schublade verschwunden, weil er seinen Sinn durch einen einmaligen und damit einzigartigen Einsatz erfüllt hat. Und solch eine Haltung würde ich mir bei vielen Tätowierern auch wünschen. Außer Warhol (den ich nicht schätze) hat doch kaum ein Künstler, der auf sich hält, lauter Kopien seiner Werke und der von anderen gemacht. Ich fände es viel schöner, lieber weniger und dafür individuellere Hautbilder zu sehen und nicht dauernd die selben typischen Motivheft-Dinger. Aber es gibt eben deutlich mehr Handwerker als Künstler unter den Nadelbedienern. Und ganz viele fantasielose Kunden.
@********nner:
Das ist genau das, was ich meinte! Eine persönliche, individuelle und passende Tätowierung ist ein wunderschöner Körperschmuck, der auch für ein ganzes Leben gut aussehen wird. Aber dieses "mach mir mal irgendwo, wo noch Platz ist, einen Delfin/Rose/Sternchen/Totenkopf/Tribal/Herzchen hin" ist eine eher unschöne Entwicklung. Gerade WEIL es fürs Leben ist und sich Tattoos nicht mal so eben mit Laser entfernen lassen, wie das gern behauptet wird.
noch überboten von der beobachtung, dass immer mehr denken, sie könnten das selbst machen.... die kaufen sich ne maschine und meinen "nachfahren kann ja jeder". schablonen sind ja schnell gemacht.
Echt? Oh Gott... *vogel*

Ok, nach dem Motto: ich schneide mir ja auch die Haare selber...*mrgreen*
********nner Mann
4.901 Beiträge
Niveausenkung durch Mode
Die Flut von Wiederholungen und Stückwerk ist durchaus schon auf diese gewisse "Modeerscheinung", dass Tattoos hip sind, zurückzuführen.
Weil es eben viele Leute gibt, die gedankenlos einem Trend folgen. Und diese Masse an "Mitläufern" führt eben zu der Inflation der Hautfarben mit den ewig gleichen Motiven, die man wieder und wieder sieht.

Bei irgendwelchen fragwürdigen Modeerscheinungen bezüglich der Kleiderwahl ist das nicht so tragisch. Da können die Betroffenen später alte Fotos anschauen und sich sagen "Du lieber Himmel, ich bin echt mit ner Hose rumgelaufen, bei der mir der Schritt zwischen den Knien hing!"
*panik*

Hautbilder sollten aufgrund Ihrer Haltbarkeit doch ein wenig bedächtiger und überlegter ausgewählt werden. Weil man mit dem unsäglichen Delfin neben dem Arschgeweih, das im eigenen Stadtviertel mindestens dreimal in der gleichen Form rumgetragen wird, auch noch als Rentner "verziert" ist.
Bei Piercings lässt sich das deutlich einfacher wieder "zurückbauen", solange man sich beherrscht und sich nicht gleich auch nen fetten Tunnel verpassen lässt, so wie sie ihn in der Clique fast alle haben.
*aua*

Letztlich ist es jedem selbst überlassen, wie er rumlaufen mag. Aber ich persönlich finde es oft sehr schade, wie wenig individuell die Motive gewählt werden. Und ein wenig neidisch bin ich auch. Hätte ich zum Anbeginn meiner Hautbildprojekte schon diese breite Masse an Informationen zur Verfügung gehabt, wäre mir manche Enttäuschung erspart geblieben und ich hätte deutlich aufwändigere Sachen entwerfen können. Da denke ich oft: "Mensch, heutzutage muss man doch keine Kompromisse mehr eingehen, wieso sind so viele Leute mit so wenig zufrieden?"
wieso sind so viele Leute mit so wenig zufrieden?

u.a. weil´s billiger ist.
und man sich das gleich leisten mag: weder lange überlegen noch lange sparen.
und dann nimmt man was aus dem katalog: da kriegste nen festpreis, weil der genau weiß wie lange das dauert (weil schon hundertmal gestochen), weil der tätowierer nicht zeichnen muss (kostet ja auch extra, wenn du nix aus dem motivbuch nimmst), weil man häufig keine schattierungen braucht, die viel zeit in anspruch nehmen und dann kosten verursachen...
hohe nachfrage versaut oft (sicher nicht immer) die qualität - ist doch in allen bereichen so.

für mich wars bezeichnend letztens:
ich geh ins studio und sag "ich würde mir gerne mal arbeiten von euch anschauen" und dachte dabei an fotos von tätowierungen, die die einzelnen leute dort (arbeiten 5) schon gestochen haben.
wo werde ich hingeschickt? zu den motivbüchern. weil halt wahrscheinlich 95% genau das interessiert, wenn sie zur tür rein kommen.
die waren ganz verdutzt als ich sagte: "mich interessieren keine abziehbildchen, ich möchte eure arbeit beurteilen können, wenn ich mir was machen lasse, was bleibt".
@********hips

jep...ich bin geil *freu2* ...aber NICHT weil ich tötowiert bin, sondern weil ich eine eigene meinung habe, sie vertrete und auch dazu stehe...

natürlich hast du deine eigenen Beobachtungen (so wie ich meine)...

eine Stichprobe sagt so viel aus??? du nimmst 10 Leute und davon ist einer tätowiert, also heißt es 10 % der Deutschen sind "bemalt"...
bei der nächsten 10-köpfigen Gruppe sind aber drei tätowiert, und DAS heißt dann gleich 30 % der Deutschen sind tätowiert???

Sorry, das ist Augenwischerei, man nennt es auch "Schönmalerei von Bilanzen" *lol*

Fakt ist...Tattoos sind heute einfach gesellschaftsfähiger als vor 10, 20 oder 30 Jahren...
der Mensch steht zu seinem Körper und den Tattoos, zeigt sie und ist stolz darauf (ob nun berechtigt oder nicht sei dahingestellt)
**C Mann
12.093 Beiträge
...ich beobachte auch eine "Inflation" an Tätowierungen und vermisse sehr oft die Origanilität der Motive. Das ist ähnlich wie vor ein paar Jahren diese unsäglichen "Arschgeweihe", welche einem an jeder Ecke entgegensprangen.
Gerade im TV bei irgendwelchen Dokus scheinen die Akteure immer mehr hauptsächlich nach der geinkten Hautfläche ausgesucht zu werden und nicht nach dem, was sie zusagen haben, denn leider steht in diesen Fällen der IQ oft nicht in Relation zur Grösse der Tatoos. Dadurch kann natürlich ein gewisser Vorbehalt generiert werden. Aber sicher ist das von den Produzenten der Sendungen so gewollt. Damit möchte ich aber auf keinen Fall Tätowierte auf eine Ebene stellen. Ich trage schliesslich auch eines und gehe gerade mit einer Erweiterung schwanger...
@******011

eine Stichprobe sagt so viel aus???

praktisch JEDE empirische forschung beruht auf stichproben.
du kannst nun mal net jedesmal ALLE menschen in deutschland befragen.

Sorry, das ist Augenwischerei, man nennt es auch "Schönmalerei von Bilanzen"

gut, wenn du von haus aus keiner forschung, die "nur" aus dem befragen von menschen besteht, vertraust und nur glaubst, was du selber siehst... dann braucht man ja net weiter diskustieren.
dann darfst du ja gerne weiterhin die meinung vertreten: es gibt nicht mehr tätowierungen als früher, sie sind nur sichtbarer.

meine meinung (die habe ich nämlich *wow*) ist ganz klar: ist gibt viel mehr als früher. es lassen sich leute tätowieren, die sich vor 20 jahren niemals tätowieren hätten lassen. früher gabs hier ein tattoo-studio, jetzt sinds vier. früher gabs hier keine ketten, jetzt gibts die. früher war ich mit meinem bißchen bemalung exotisch, jetzt bin ichs nicht mehr usw usw



und die tatsache, dass es eben viel einfacher - sicher auch gesellschaftsfähiger - ist sich tätowieren zu lassen.... hat eben leider nicht nur positive auswirkungen.
Ich
*******itch
13.311 Beiträge
Ich bin sehr stark tätowiert, allerdings hab ich schon 93 damit angefangen, als so manches Tattoo-Modell noch flüssig war....
Naja, "sehr stak tätowiert" - in den Augen untätowierter Leute bestimmt... *zwinker*
Mein erstes Tattoo habe ich 1981, mein erstes großes Tattoo 1984 bekommen... 1993 habe ich mein erstes eigenes Studio aufgemacht... *mrgreen*

die Tattoo Zeitschriften (na, ja es gab eine, aus USA) war eingeschweisst und nur am Bahnhof erhältlich
Am Bahnhof gab es um 1993 mindestens 4 - 6 monatlich erscheinende Hefte (aus USA, England, Deutschland), ob eingeschweisst oder nicht lag am Händler - der mir die Hefte auch gerne mal zum Ansehen ausgepackt hat :-)... Und das deutsche Tätowiermagazin erscheint auch schon seit 12/93…


und nicht jeder Ort von Pusemuckel bis Castrop-Rauxel hatte eine Tattoo-Convention und 10 Tattoo Studios.
Also, die Convention in Castrop gab es 1994 auch schon…
Die Tattoo Convention in Frankfurt/M läuft seit 1992, die in Berlin gibt es seit 1990, und auch die Neusser Convention startete in den frühen 90er Jahren... Und dies sind längst nicht alle Conventions die es seit Anfang der 90er Jahre gab/gibt - in der Zeit beklagten sich die Leute auf den Conventions mit fast denselben Worten über die "inflationären" Conventions und die Zunahme der Tätowierten... *muede*




es gibt ja immerhin noch Volksgruppen,die ganz einfach aus dem Grund nicht tättowiert sind; weil man auf stark pigmentierter Haut eben keine tattoos sieht
Das ist ein Irrtum oder ein Vorurteil - aber definitiv falsch. Man kann auch Farbige tätowieren und sieht auch die Tattoos - und viele Farbige lassen sich tätowieren.




denn früher hätte sich in Europa keine Frau getraut, ein Tattoo zu tragen -und die wenigsten Männer. Das war Seeleuten und Strafgefangenen vorbehalten.
Wann war bei dir früher? Diese Zeiten waren ja nachweislich bereits in den 1920er Jahren vorbei...

vor 20 jahren hatten seeleute, knastis und biker tätowierungen und sonst kein mensch.
Mist - ich hab weder Boots- noch Motorradführerschein und war auch noch nie im Knast - aber meine Tattoos sind deutlich älter als nur 20 Jährchen... Genau wie die vieler ganz normaler Leute... Was nun??? *frage* *gruebel*
Da sieht man mal wie hartnäckig doch solche Vorurteile sind...



Auch meine ersten Erfahrungen kommen noch aus einer Zeit, als es wirklich null Literatur zum Thema gab, man zu irgendwelchen Leuten gegangen ist und drauf vertrauen musste, dass die schon wissen was sie tun. Weil man froh war, überhaupt einen Tätowierer gefunden zu haben.
Also aus der Zeit noch vor 1980? Zu der Zeit konnte man ja bereits die erste Anleitung zum Tätowieren im deutschen Buchhandel kaufen und 1981 kam dann die Verfilmung im Kino...



Bei Piercings lässt sich das deutlich einfacher wieder "zurückbauen", solange man sich beherrscht und sich nicht gleich auch nen fetten Tunnel verpassen lässt, so wie sie ihn in der Clique fast alle haben.
So ein Tunnel kann problemlos wieder auf Null "zurückgebaut" werden - sowas mache ich regelmäßig im Studio...



Geht es euch manchmal so? und warum? Ist man stinkig, weil man das Gefühl hat, man hat nix mehr besonderes? Ich weiss es nicht.
Nein, das "Problem" hatte ich noch nie - ich war schon immer etwas Besonderes - auch ohne und vor allem unabhängig von meinen Tattoos, Piercings und anderen Bodymodificationen. *engel*
Das "Besondere" an einem Menschen sollten ja - jedenfalls in meinen Augen - nicht die schnöden Äusserlichkeiten, sondern andere Dinge wie z.B. der Charakter sein...


Wenn ich meine Tattoos allerdings nur gemacht hätte, um dadurch zu was "Besonderem" zu werden, wäre ich wohl stark frustriert wenn andere Leute dasselbe tun... *fiesgrins* *lol*



Zu der Frage ob es heute mehr Tätowierungen und mehr Tätowierte gibt als vor 30 Jahren: JA, natürlich!!!
Es gibt erheblich mehr Tattoostudios und die machen auch noch erheblich mehr Umsatz als vor 30 Jahren. Und es gibt auch ernstzunehmende wissenschaftliche Untersuchungen zu dieser Frage die genau dies bestätigen...
  • Mist - ich hab weder Boots- noch Motorradführerschein und war auch noch nie im Knast - aber meine Tattoos sind deutlich älter als nur 20 Jährchen... Genau wie die vieler ganz normaler Leute... Was nun??? ?


  • ihr wohnt alle in großen städten ;-))
    ich nehms zurück und oute mich als landei *grins
    bzw. füge "berliner" und "freaks" hinzu.
    wenn du dir damals diese ganze literatur schon besorgt hast...
    dann warste ein freak. weil dich das thema beschäftigt hat,
    haste dich intensiv damit auseinander gesetzt und die nötigen infos
    besorgt.

    hier war an sowas nicht ranzukommen.
    bzw. es ist einen halt net angeflogen ;-).
    allein schon das internet hat da viel bewirkt.
    heute ists so, dass ich im netz schonmal gucken kann,
    ob ich vielleicht woanders jemanden finde, der meinen
    vorstellungen mehr entspricht. das ging früher net, da haste
    dich auf mundpropaganda verlassen müssen.


    was meinste @*******itch?
    du hast da die größten erfahrungswerte...
    ist ein positiver effekt von dem hype vielleicht, dass
    sich die hygienischen voraussetzungen und die kontrolle
    verbessert haben? wird behauptet.
    ich hab mich damals noch im hinterzimmer tätowieren
    lassen, weils hier die einzige möglichkeit war.
    Ich
    *******itch
    13.311 Beiträge
    ihr wohnt alle in großen städten
    Ja, heute schon...
    Nach Berlin wäre ich damals nicht mal hingekommen...



    Die Anleitung zum selbst tätowieren - die hab ich in der Schule im Unterricht vorgeführt bekommen und dann natürlich auch postwendend umgesetzt...
    Ab dann hab ich mich dafür wirklich interessiert - ja.


    Die Hygiene ist definitiv heutzutage extrem viel besser geworden - ja *g*
    Ich denke mal, wenn man die Zeitangaben in der Diskussion um ca. 10 Jahre weiter zurücksetzt (also 80er statt 90er Jahre) dann passt es schon... *zwinker*
    Ich
    *******itch
    13.311 Beiträge
    nö, da musste wesentlich weiter zurück...

    Und dann stösst man auf die 50er Jahre - wo es schonmal eine Tattoo- und Piercing-Modewelle gab...

    ...so wie in den 20er Jahren auch... *oops*
    Ok, also eine Modewelle, die immer wieder kommt und geht... nur leider offenbar in Zyklen, die kürzer als ein Menschenleben sind...
    Spinnt man das jetzt weiter, könnten Tattoos in 20 Jahren Mega-out sein?
    *********asure Frau
    1.686 Beiträge
    Ich unterbreche euren laufenden pissing contest darum, wann wer wo und wieviele % irgendeiner Population sich hat Tattoos stechen lassen ja nur ungern, aber vielleicht wäre es hilfreich, ihr würdet euch kurz via Google weiter bilden. Sucht man dort "verbreitung tattoos" findet man als erstes ein PDF der Uni Leipzig vom 13. Juli 2009, welche praktisch alle eurer Fragen und Differenzen beantwortet.
    Ich bin nur neugierig und habe keinen Standpunkt zu verteidigen... bin ja weder tätowiert noch Experte... *nixweiss*
    *******rlin Frau
    2.552 Beiträge
    Na bei " Tattoo +Mode und Abziehbildchens" erinner ich mich doch spontan an meine Kindheit.

    Da gab es so nette Kaugummis,
    bei dem im Einwickelpapier auch Tatooabziehbildchens vorhanden waren.
    Müußte man nur Spucke drauf machen, auf die Haut drücken,
    eine kleine Weile warten
    und hatte dann ein wunderhübsch verschmiertes Bildchen auf der Haut *g*
    War natürlich von sehr kurzer Dauer, das Kunstwerk.

    Persönlich kann ich ja nicht glauben, dass sich irgendwer aus Modegründen mal eben ein Tattoo in die Haut stechen läßt.

    Zum einen ist ne Laserbehandlung teuer
    und zum anderen gibt es bereits bessere Alternativen,
    als die, die es zu meinen Kinderzeiten gab.

    Ich weiß gar nicht,
    was immer die Abwertung von anderen Tattoos soll.
    Handwerk in seiner Ausführung auch.

    Geschmäcker sind eben unterschiedlich
    und dennoch finden Menschen oft ein und dasselbe gut.
    Nur weil Generationen vor mir z. B: ein Faible für Rosen haben und nach mit vermutlich auch noch..
    von Mode zu sprechen, find ich zu kurz gedacht.
    Jeder der Rosen mag, wird wohl seinen Grund dafür haben.

    Nur weil andere auch Rosen kaufen,
    hör ich doch nicht auf,mir welche zu kaufen.
    Für jeden hat so eine Rose eh eine eigene + individuelle Bedeutung, auch wenn Rosen "irgendwie immer gleich aussehen".

    Man kennt die individuellen Beweggründe eines Menschen für ein Tattoo nicht.
    Nur weil ich was nicht kenne/was nicht weiß,
    kann ich doch nicht allem , was mir persönlich nicht gefällt und ich nicht nachvollziehen will/kann
    eine Individualität absprechen
    Ich weiß gar nicht,
    was immer die Abwertung von anderen Tattoos soll.
    Handwerk in seiner Ausführung auch.


    ich finds einfach nur schade, wenn ich schlechte sehe!
    ansonsten ists mir komplett egal, wer was mit seiner haut macht.

    meine erste tätowierung ist ein kleiner witz *g*
    würde ich heute sicher nicht mehr so machen... das ist nicht
    toll gestochen (da war die farbe schon nachm ersten sommer raus)
    und auch ein zeichenfehler drin.
    ich kenn das also durchaus auch an mir selbst.

    wenn man tattoos von anderen nicht toll findet, dann bewertet
    man ja nicht den menschen, der das trägt. dann bewertet man
    höchstens den tätowierer ;-). und wie in jedem anderen handwerk
    auch gibts da schlechte leute, mittelmäßige leute, gute leute und klasse leute. und erschwerend kommt dazu, dass tätowierer eben
    auch noch künstler sein sollen. da kann man den kunstaspekt dann
    gleich auch noch bewerten ;-).

    ich finds halt schade. wenn ich bildchen sehe, bei denen z.B. die
    perspektive net stimmt (und das passiert sooooooo oft)... mensch,
    wenn derjenige sich nen tätowierer gesucht hätte, der das kann, dann
    hätte er was richtig gutes und so eben nur mittelmaß. vielleicht schau ich mir einfach nur gerne schöne sachen an. ich geh ja auch net im kino in nem film, von dem ich zu beginn an weiß, dass er
    mich net ansprechen wird. ich geh net mit nem kerl ins bett, bei
    dem ich mir denke "na, ob das gut wird". und bei ner sache, die
    einem dann ein leben lang bleibt... da denkt man dann nicht
    anständig nach?


    Geschmäcker sind eben unterschiedlich und dennoch finden Menschen oft ein und dasselbe gut.

    wegen mir darf sich auch jeder zweite ne rose machen lassen.
    spannend anzuschauen ist es halt nicht.
    man geht wohl immer von sich selbst aus. bei meinen tätowierungen
    hats jeweils jaaaahre gedauert bis ich mir sicher war. streckenweise
    bin ich völlig davon abgerückt (v.a. wenn dann leute abgeraten haben) um dann wieder darauf zurückzukommen. teilweise wars
    undurchführbar, weil ich nichts vergleichbares gefunden habe um
    im studio dann sagen zu können "so etwa hätte ichs gerne". ich
    möchte ne kleine geschichte erzählen können, wenn jemand
    fragt, warum ich grad das machen hab lassen. und finde es umgekehrt schön, wenn jemand ne geschichte zu erzählen hat.
    was wohl für ne geschichte in der motivbuch-rose steckt??
    ********nner Mann
    4.901 Beiträge
    Hier in der "Saarmetropole"
    gab es 1990 in allen Buchhandlungen, die ich durchstöbert habe, genau ein! Buch zum Tätowieren. Und das beschäftigte sich eigentlich nur mit Ursprüngen und Motiven etc, nicht aber z.B. mit der Frage wie man ein Tattoo pflegen soll, ob Muttermale und Narben überstochen werden können/sollen/dürfen und all die anderen Fragen, die mich beschäftigt haben.
    Ich kam aus einem Umfeld, in dem eine Tätowierung völlig!! undenkbar war, kannte niemanden, den ich hätte fragen können und Internet hatte ich natürlich nicht.

    So kam es, dass ich artig die Weisungen des Nadlers befolgt und die Flächen morgens und abends mit Seife geschrubbt habe, "damit sich keine Kruste bildet". Irre. Was hatte ich Krusten, die aufbrachen und eiterten, was kam die Lymphe samt Farbe tagsüber in der Vorlesung den Arm runter gelaufen, dass ich raus zur Toilette abwischen gehen musst. Wie oft musste das nachgestochen werden, bis das Schwarz halbwegs schwarz war. Das war wirklich Blut und Wasser, was da unterm Stuhl stand...

    So viel zum Thema der Verbreitung und Üblichkeit von Tätowierungen in der Provinz, wenn man aus sehr bürgerlichem Umfeld kam. Das waren keine Studios, sondern düstere Kaschemmen mit ausrangierten Friseur- oder Zahnarztstühlen und die dort Tätigen hatten oft auch sichtbar Knasterfahrung. Wobei der einzig wirklich brauchbare Stecher offen damit umgegangen ist. An den hätte ich von Anfang an geraten sollen. Weil der wenigstens in der Lage war, meine Entwürfe so umzusetzen, wie sie waren. Da musste ich mir keine Fehler abends am Spiegel wieder mit der Nadel rauskratzen, wenn ich feststellte, dass Unterbrechungen einfach zugestochen waren etc. Das hab ich alles erlebt. So professionell und qualitativ hochwertig wurde hier in den 90ern gearbeitet. Ich kannte auch bis etwa ´98 niemanden persönlich, der tätowiert war.
    Das hat sich massiv geändert. Und mit der Flut kam die Wiederholung und die Langeweile. Weil man sich nicht mal um Abwandlungen bemüht, sondern sich mit dem Drachen zufrieden gibt, den man schon selber im Kraftstudio gesehen hat o.ä. Und dann lässt man sich den - total keck! - einfach auf den linken statt auf den rechten Arm stechen und ist total individuell und hat sein ganz persönliches Schmuckstück.
    Da nehm ich mir das Recht, das extrem schade zu finden.
    wir sind beide tattoowiert, sie mehr, er weniger. ich (sie) hab seit letzten freitag wieder ein neues und alle haben für mich eine bedeutung. mir ist es egal ob andere tattoos haben oder eben nicht. ich guck da auch nicht wirklich mehr, wenn ich jemand sehe der tattoowiert ist. ich überfliege es eher, wenn sie zu sehen sind. außer ich hab vor mich in nächster zeit stechen zu lassen, dann schau ich mal genauer. *zwinker* sich tattowieren zu lassen, weil es eine modeerscheinung ist, finde ich unpassend. es sollte für jeden der es machen will, eine lebensentscheidung sein und noch besser, wenn es für denjenigen eine wichtige bedeutung hat. es gibt auch sehr viele, die tattoos eklig finden. als selbstverstümmlung ansehen usw. wenn ich keinen wald- und wiesen tattoowierer nehme, bin ich sicher mit hygiene und sauberkeit und vor allem den geprüften und getesteten farben. *g*

    lg mm406 (sie)
    ****a56 Frau
    2.686 Beiträge
    Persönlich kann ich ja nicht glauben, dass sich irgendwer aus Modegründen mal eben ein Tattoo in die Haut stechen läßt.

    Ich denke da gibt es eine Unmenge Leute die es nur deshalb gemacht haben.

    In der Clique der Nichte einer Freundin fing eine damit an...war das Geld dass sie als Geburtstagsgeschenk von der ganzen Familie bekam...und kurze Zeit später hatten alle ein Arschgeweih...sonst passte man nicht mehr richtig in die Clique.


    Da fällt mir ein...hab ich erst die Tage hier im JC gelesen: *zwinker*

    Worüber unterhalten sich zwei Zivis im Jahr 2050 abends beim Bier in Kneipe?
    Über die Motive der Arschgeweihe beim Windeln wechseln!
    *****lnd Mann
    27.796 Beiträge
    Na
    die Zivis heißen heute Bufdis und wer weiß, wie sie 2050 heißen werden. Es gibt noch einen Spruch hier aus dem joy: "Carpe diem ist das Arschgeweih der Sprüche."

    Wenn man hier bewertet, um zu sehen, wer hier so vertreten ist, bekommt man den Eindruck, als seien Tattoos Aufnahmevoraussetzung in den jc. In den SC-Reportagen im Fernsehen bekommt man den gleichen Eindruck über Swingerclubs. Ich halte mich, seit es so häufig wurde, von allen öffentlichen Schwimmbädern, Saunen, Clubs fern. Die Zeit kann ich nützlicher in der Gemäldegalerie verbringen. Auch meine Urlaube habe ich von Bade-/Fkk- Urlauben auf Kultururlaube umgestellt.

    Das liegt einfach daran, dass es für mich nichts Schöneres als natürliche nackte Haut gibt, die man früher am Strand, in der Sauna oder im Schwimmbad bewundern konnte.
    ****a56 Frau
    2.686 Beiträge
    @*****lnd

    ...weil beides inflationär zitiert/tätowiert wurde *zwinker*

    medea
    *********nchen Frau
    908 Beiträge
    Ich bin derzeit (noch) ohne Farbe in der Haut und auch wenn ich sehr stark den Wunsch verspüre, mich damit zu schmücken, so mache ich mir doch oft Gedanken, wie die TE sie sich macht. Seit ich 14 bin, wünsche ich mir ein Tattoo, aber dann ging der "Boom" los und meine Zweifel begannen.

    Als ich dann einen ähnlichen Entwurf, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, gesehen hatte, war es fast völlig vorbei und ich wollte alle Ideen einstampfen. Ich habe den Eindruck, dass man mittlerweile noch kreativer sein muss, um nicht in irgendwelche Schubladen ("Aha, ein Tattoo, naja, wie langweilig, hat ja jeder") gesteckt zu werden und finde es schade, dass diese Art des Schmucks oft so inflationär verwendet wird (und dadurch die Kreativität wie Qualität leidet). Natürlich bin ich auch dankbar, dass man inzwischen eine Fülle an Informationen hat, Hygienestandards usw. und man somit keine halben Sachen machen muss, aber ein bisschen wünsche ich mir trotzdem manchmal die Zeit einfach um 5-10 Jahre zurückzudrehen.

    Und ab und zu bin ich dann auch total baff, was man mittlerweile für ein Tattoo hinlegt, das nicht von der Stange sein soll und evtl. noch gezeichnet werden muss. Natürlich will man für entsprechende Arbeit auch den Lohn bezahlen, aber es festigt sich bei mir der Eindruck, dass das Gewerbe auf arg individuelle Sachen gar nicht mehr ausgelegt ist und das finde ich schade... und verunsichert einen manchmal so, dass man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht.

    Viele werden jetzt sagen, dass man es ja sowieso für sich macht usw. Stimmt auch - aber es wurmt mich sogar schon etwas, wenn ich jemanden in der Stadt begegne, der das gleiche T-Shirt hat. *zwinker*
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