exzessives Teilleben
"Liebe oder Ende, denn ''nur'' mein Leib ist nicht genug!"WARUM? ...lautete die Frage...-
Könnt ihr euch erinnern, dass kleine Kinder bereits sehr früh anfangen, uns nach dem "Warum" "WOZU"zu fragen?
Dieses Bedürfnis nach dem Sinn ist wohl sehr elementar in uns verankert und betrifft unseren Körper, die Seele und den Geist gleichermaßen.
Eines der menschlichsten Probleme unserer Zeit ist wohl "Sinnlosigkeit" zu fühlen.....dabei ist gerade die SINNERFAHRUNG die menschlichste Erfahrung- wozu haben wir unsere Sinnesorgane....Sehen, Hören, Riechen,Schmecken, Fühl-und Tastsinn....und doch "erkranken viele Menschen am Sinnmangel.
Mitglieder einer Leistungsgesellschaft, aber GESELLSCHAFT leisten wir nicht wirklich, die Einschränkungen unserer Wertgesichtsfelder tragen ihr Übriges bei...
Exzessives Teilleben im Sinne von Sexaffäre ohne weitere "Gesellschaftsverpflichtung" kann in ein existentielles Leeregefühl umschlagen. V. Frankl hat hierzu in seinem Buch Logotherapie sehr berührende und mich nachdenklich stimmende Sätze formuliert:
"Je mehr ich die Lebewesen, die Tiere, die Werte, das
Leben etc … anschaue, desto mehr nehme ich sie konkreter wahr.
Je mehr ich sie entdecke, desto mehr erkenne ich ihr Wesen. Je mehr
ich ihr Wesen begreife, desto mehr staune und bewundere ich
sie. Je mehr ich über sie staune, desto mehr achte ich sie. Je mehr
ich sie würdige, desto mehr respektiere ich ihre Andersartigkeit. Je
mehr ich ihre Andersartigkeit hochschätze, desto mehr kommt mir
das andere Leben entgegen. Je mehr mir anderes Leben entgegenkommt,
desto lieber gehe ich darauf zu. Je mehr mir anderes Leben
begegnet und ich darauf zugehe, desto näher kommen wir uns. Je
näher wir uns treffen, desto tiefer erfassen wir uns in unserem Wesen.
Je tiefer anderes Leben mich in meinem Wesen erkennt, desto
mehr empfinde und erlebe ich mich angenommen. Je mehr ich mich
angenommen fühle, desto befreiter und wohlwollender sehe ich anderes
Leben an. Tatsächlich schließt sich hier der Zyklus."
Die Genitallöcher eines Menschen sexuell zu fluten, liefern zwar beachtlichen Kenntnisgewinn, aber es ist immer nur schwerpunktmäßig das Anvisieren eines Teiles- dem Teil "Körper"......das ganzheitliche Gesamtwesen verkennt man, die Annäherung, das Angenommensein Gefühl bleibt letztlich aus.....-
Der natürliche Zyklus ist nicht geschlossen- Exzessives Komponentenleben bricht aus dem Kreislauf aus...und vielleicht ist doch was dran.....die Mitte zu finden bedeutet "von allem etwas"...Körper, Seele, Geist, Gesellschaft....- angenommen sein und jemanden annehmen...