Eigentlich sind
@***an und
@*****hen mit ihren Beiträgen bereits ziemlich ausführlich auf die Ausgangsfrage eingegangen und es gibt diesen wohl auch nur wenig anzumerken.
Auch wenn Scham bei den allermeisten wohl erst mal mit Sexualität in Verbindung gebracht wird, so empfindet man Scham doch auch für ein gewisses Verhalten oder eine bestimmte Situation.
Wenn wir uns für ein Verhalten schämen, dann doch deshalb weil wir selbst erkennen, daß wir gewisse Regeln verletzt, gar Grenzen überschritten oder Tabus gebrochen haben. Insofern ist ein Schamgefühl sehr wohl notwendig, weil damit u.a. auch ein Ausdruck allgemeiner oder unserer Wertvorstellungen verbunden ist.
Und dann ist uns ein solches Verhalten nicht nur peinlich und wir schämen uns hierfür, sondern wir fühlen uns manchmal geradezu schuldig.
Andererseits wiederum schämen wir uns für Dinge oder Situationen, die uns eigentlich gar nicht peinlich sein müßten , z.B. weil man uns vielleicht bloßgestellt oder lächerlich gemacht hat, wir einem Vergleich vielleicht nicht standhalten, für unsere Arbeitslosigkeit, der pubertierende Jugendliche für die Pickel in seinem Gesicht ...........
Schamhaftigkeit im sexuellen Bereich hat dagegen durchaus positive Aspekte, weil die hilft die eigene Intimität zu schützen.
Und das hat jetzt bitteschön nicht zwangsläufig - wie so oft angenommen -mit "Verklemmtheit" zu tun, sondern damit schaffe ich ganz einfach eine Grenze.
Die Entwicklung von Schamgefühl in jedwelcher Hinsicht ist m.E. notwendig, wird erlernt und die Ausprägung ist bei jedem Einzelnen daher auch immer individuell, sogar kulturabhängig und zeitabhängig.
Heutzutage jagt ein Nackidei am Baggersee wohl den wenigsten mehr die Schamröte ins Gesicht, vor mehr als 50 Jahren mag dies sicherlich anders gesehen worden sein. Und auf den unbedeckten Kopf einer Frau reagiert man in anderen Kulturkreisen auch völlig anders wie hierzulande.
Ein durchaus interessantes Thema, das viele Aspekte beleuchtet und viele Fragestellungen aufwirft.....