Kann es Bondage ohne Sub/Dom-Verhältnis geben?

Geht durchaus sehr gut...

Ich Bondage durchaus auch ohne irgendwelche Kontext einfach 2 Menschen...

Hallo Bushin:
Ja.
Nein.
Nein.

Ausführlicher?

Ok:

Ja, Bondage geht auch einfach so.
Ohnehin gibt es nichts, was es nicht gibt, auch wenns beim ersten Denken noch abstrus wirkt.

Nein, das macht Dich nicht devot und das andere - nein, auch nicht dominant. Ohnehin sagt das Verhalten im Alltag nichts über die sexuelle Orientierung aus.

Aus Deinem Post entnehme ich, dass du andere Menschen aufmerksam wahrnimmst, mit ihnen gern in Kontakt trittst, dich für Bondage interessierst und auch gerne selber fühlen willst wie das ist.
Das ist einfach nur ein interessierter Mensch, und der muss auch garnicht domdevsonstwas sein.

Vielleicht wäre für Dich ein Bondage-Workshop interessant?

Männer, die gerne backen oder kochen, find ich toll.. das mal als erstes

Es gibt in vielen Städten Bondagestammtische, die zwar oft in BDSMigen Locations beheimatet sind, aber nicht unbedingt etwas mit der Thematik SM zu tun haben.

Vielleicht solltest Du bei einem solchen mal teilnehmen und mal schauen, was andere da so machen. Ein Dom/sub-Gefelcht ist für's Wickeln keine Notwendigkeit, eher der Spass an der Freude..

LG
noxx

Ich glaube, dass Bondage wunderbar ohne Dom-Sub-Beziehung funktioniert. Es ist schließlich, wie du auch schon angemerkt hast, eine Kunstform, und nicht einfach nur ein weiteres Spielchen, mit dem Dom sein_e Sub "quälen" kann. Wäre auch schade drum!

Omphales Rat finde ich gut, in einem Bondage-Workshop dürftest du gut aufgehoben sein, wenn du Wert auf "technische" Grundlagen legst und dir eh das Ganze mal anschauen willst. Und potenzielle Partner_innen findest du hier im JC sicher auch recht schnell, wenn du das möchtest.

Ich musste übrigens schmunzeln, weil mir erst durch deinen Post ein möglicher Zusammenhang zwischen Apfelschnitten und Devotsein klar geworden ist. Vielleicht hab ichs ja daher??
Wieder ernst, back to topic...auch das hat Omphale schon geschrieben und ich möchte es nochmal bekräftigen: das Verhalten im Alltag sagt nicht viel über eine mögliche dominante oder devote Haltung deinerseits beim Sex aus. Ich bin in meinem alltäglichen Leben sehr selbstbewusst und lass mich nicht "rumkommandieren". Außerdem sind mir Gleichberechtigung aller Menschen und (bestimmte Teile des Feminismus sehr wichtig. Ich mags trotzdem, von meinem Dom abends gedemütigt und geschlagen zu werden. Passt wunderbar zusammen.

Wenn du nun rausfinden willst, wie´s da mit dir steht, lass es doch einfach langsam angehen. Du kannst versuchen, herauszufinden, welche "Kopfkinos" dich geil machen. Was dich an Pornos begeistert. Und ähnliches... Das geht notfalls auch alles ohne Partner_in...

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du mit dem wirklich spannenden Bondage viel Freude haben wirst!

Hallo

Ja. Man kann ein Klavierkonzert auch schön finden, ohne dass man selber Klavier spielen kann.

Durch ausprobieren. Ist vielleicht nicht ganz einfach, jemanden zu finden, mit dem du das bewerkstelligen kannst, aber im besten Fall macht es unheimlich Spass. Oder wie bereits gesagt, in einem Bondage Workshop

Das macht dich nicht devot, sondern nett und hilfsbereit. Was nicht heisst, dass du nicht devot bist.

Ja, dumme, schlecht erzogene Leute ... Sie sind eine Geissel, nicht der Menschheit, aber zumindest für mich. Wobei ich weniger nett bin als du: Ich habe in solchen Momenten eher das Bedürfnis, laut zu schreien und Hintern zu treten. Und schlauer als die meisten Filmbösewichtschurken bin ich auch. Bei mir hätte 007 die Kugel zwischen den Augen und gut wär's. Naja, nicht für ihn, aber für mich.
Trotzdem bin ich devot.

Das ist wohl eines der Hauptmerkmale von Switchern, zumindest zu Beginn: Ihre Unsicherheit, wo sie stehen. Es ist anscheinend ein grosses Bedürfnis 'dazu zu gehören', und als Switch ist das wohl weniger einfach als wenn man sich klar einer Seite zuordnen kann. Wobei das mit dem klar zuordnen sowieso Mumpitz ist. So wie niemand 100% Hetero ist, so ist wohl auch niemand 100% devot oder dominant.

Und zum Schluss: Viel Glück und viel mehr Spass beim Herausfinden und Erkunden und lass dir nie nie nie einreden, dass es kein Spass machen dürfe

einfach mal verknotet werden, den leichten Druck der Seile spühren, die Bewegungslosigkeit genießen, sich geborgen fühlen.
So kann ich abschalten, Sorgen vergessen und mich einfach fallen lassen.

LG Petra

Hallo,

in vielen Städten gibt es Fesseltreffen, wo einfach so gefesselt wird.
Teils haben sie eine Beziehung zur SM Szene, zum Teil nicht.

Gruß
DS-Stahl

Also, zumindest beim Tüddeltreff in Hamburg habe ich definitiv den Eindruck dass es dort einige gibt die "nur" das Tüddeln (also das Fesseln) mögen, mit dem ganzen SM- und D/s-Zeug wenig bis gar nichts anfangen können, oder sagen wir mal: Wollen.

Und auch so: Die reine Bondage bezeichne ich auch ansonsten gerne als "Wellness-SM". Der/die Gefesselte entspannt sich in den Seilen, alles fällt von der Person ab, die ganzen Alltagssorgen, der Körper entspannt sich, weil er von den Seilen gehalten wird, das Gefühl der Schwerelosigkeit stellt sich ein ... herrlich.

Um's kurz zu machen: Um fesseln oder gefesselt zu werden, dazu bedarf es keines Machtgefälles. Lediglich der Leidenschaft am Fesseln - mehr nicht.

Ich schließe mich meinen Vorpostern an: Bondage kann, aber muss keineswegs mit einer Dom/Sub Beziehung einhergehen. Es gibt viele, die schlicht und einfach nur Bondage mögen.

Meine Bondageerfahrungen habe ich in einer Freundschaft mit einer Femdom gemacht. Wir konnten beide ein wenig üben, haben uns gegenseitig etwas neues gezeigt (vorallem sie mir ) und hatten so ab und an einen schönen Abend.



Ob du nun lieber gefesselt wirst oder fesselst, ob du dominant bist oder devot, das wirst du dann mit der Zeit schon feststellen. Das erstere kannst du ja einfach ausprobieren, letzteres findest du mit etwas Fantasie und Kopfkino auch raus. Und zur Not: Probieren geht über Studieren (besonders jetzt, da Semesterferien sind^^).

wow, wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, besser kann man es kaum ausdrücken.

LG Petra

Es gibt verschiedene Philosophien, wobei die Kunst um der Kunst wegen bei Vielen im Vordergrund steht. Ich habe es zunächst so kennengelernt und es schmückt meinen Körper durchaus.

Mein Herr allerdings mag es nicht bei Ästhetik bewenden lassen, für ihn sind die Fesseln Mittel zum Zweck, egal ob ästhetisch oder nur wirkungsvoll.

Die Kunstknüpfer brauchen keinerlei nähere Bekanntschaft zum Objekt ihrer Ästhetik. Ich brauche sie sehr wohl.

Bondage ohne D/s ist absolut möglich und auch wunderschön
Für mich als aktive Seilzauberprinzessin ist es oft Ausdrucks- und Kunstform. Ausdrucksform auf verschiedene Arten, denn zum einen kann ich z.B. Gefühlen für den/die Gefesselte/n zum Ausdruck bringen in dem ich bspw. mich dieser Person mit viel Geduld, Hingabe und Liebe zum Detail widme (ich finde deinen Vergleich zum Bekochen lieber Menschen wirklich gut). Ich kann aber auch einfach ein Gesamtkunstwerk erstellen, bei dem einfach ein wesentlicher Bestandteil die gefesselte Person ist.
Aus passiver Sicht kann ich auch sagen dass ich unabhängig von vorhandenen oder nicht vorhandenen D/s-Beziehungen das Gefühl des Seils auf meiner Haut im Sinne einer nicht endenden Umarmung oder gar Umgarnung empfinden kann und sehr genieße.
Außerdem macht es mir (sowohl als Fesselnde als auch als Gefesselte) riesigen Spaß einfach auszuprobieren und zu "trainieren" - was ist wie (un-)möglich, was macht wie Spaß usw.

Zu deiner zweiten Frage: wie du dich im Alltag verhältst, macht dich weder dominant noch devot. Aber es ist eine gute Vorraussetzung für tolle Bondage-Erlebnisse, dass du mit deinen Mitmenschen achtsam umgehst und diese mit ihren Bedürfnissen wahrnimmst.
Nun gilt es auszuprobieren und zwar viel und zwanglos
Oh und eins noch: all die Knoten, die sich von allein in die Seilenden zaubern, reduzieren sich mit der Zeit

Thread geschrieben, aber hier passt es auch gut hin.
Denn meine Freundin ist nicht dom.

Letzten Freitag durfte ich einen sehr befriedigenden Moment genießen.
Meine Freundin musste noch etwas erledigen, und ich habe die Zeit auf den Bett verbracht.
Nur eine einfache Fixierung, Arme und Beine gespreizt, nichts spektakuläres also.
Dazu noch die Augen verbunden und warten.
Ich gleite dann immer in einen leeren Raum, vergesse Sorgen, und genieße den Moment.
Es ist wie in Trance, und dann nehme ich alle Berührungen viel intensiver wahr, freue mich über jede Berührung, liebe die Überraschung, was als nächstes kommt.
Dann wieder längere Momente allein, wieder hineingleiten in den leeren Raum, es entsteht eine Welt ohne Sorgen, reale Berührungen vermischen sich mit dem Kopkino, einfach unbeschreiblich.

Und......sehr befriedigend.

Und noch intensiver wird es, wenn das Bondage ein richtiges Bondage wird.
Das gleiten der Seile über die Haut, die Entwicklung der Bewegungsunfähigkeit, es wird immer auswegloser und einen wird klar.
ICH entscheide hier nicht mehr viel.
Dann die Augen schließen, und sich einfach treiben lassen.


LG Petra

Das ist sehr schön was Du beschreibst, und wie Du es beschreibst.
Vielleicht sollte ich auch mal anfangen zu tüdeln wenn ich noch Kleinigkeiten zu erledigen habe...

Normalerweise versuche ich das erst fertig zu machen, um mich dann voll aufs Spiel zu Konzentrieren.

Naja mit verbundenen Augen, gespreitzten Armen und Beinen festgebunden daliegen hat zwar nicht viel mit Bondage zu tun ist aber was ganz nettes.

Bondage ist die Kunst mit dem Seil

und um zum Tema zurück zu kommen NEIN für eine Bondagesasion braucht es kein Dom / Dev gefälle sondern jededlich die Freude am kunstvollem, leidenschaftlichen umgang mit dem Seil.

Aber natuerlich ist das Bondage...
Shibari oder so ist fuer den einen oder anderen Kunst Bondage an sich ist aber nur ein Oberbegriff... und Bedeutet nichts anderes als Fesseln

Kommen wir jetzt wieder zur Grundsatzdiskussion "was ist richtiges/falsches Bondage"?

Da kann ich gleich noch weitere Fragen zu stellen:

• Kann man Bondage auch ohne Seile machen?
• Ist Folienbondage Bondage?
• Wie ist das mit Ketten?
• Darf man beim Bondage auch Leder- oder gar Klettmanschetten benutzen?
• Zählt das auch noch, wenn man die Manschetten per Karabiner direkt verbindet?
• Kann man mit Hilfe eines Prangers eine Art "Holzbondage" durchführen?

Für das "Opfer" sind das alles fesselnde Erlebnisse, und wenn man unter "Bondage" "Fesseln" oder "Fixieren" versteht, gehört das für mich mit dazu.
Bondage muss nicht immer kompliziert sein und man muss da keine Kunstform draus machen - auch wenn dies durchaus möglich ist.
Nun wo ich alle o.g. Varianten als "richtige" Bondage klassifiziert habe, muss ich wohl auch "falsche" Bondage für mich definieren:
Falsch ist Bondage für mich wenn:
• Hände oder ander andere Körperteile einschlafen
• Gesundheitliche Schäden (damit sind keine Ropemarks gemeint) provoziert werden, oder
• bei einer Hängebondage der einzige Fixierungspunkt der Hals ist

Die Liste kann gerne noch erweitert werden...

OK lass mich gerne Koregieren

Du hast mit deiner Aussage also eindeutig recht und ich wieder was dazugelernt.

Doch zumindest ich finde das Bondage mehr ist als "nur" einfaches Fixieren einer Person an einem Ort.

Dafür muss es auch nicht gleich ein Shibari sein. Aber doch mehr als mit Hand und Fusfesseln irgendwo Fixieren, dann währe ja jedes ans Andreaskreutz Ketten auch schon Bondage oder jedes Stino plühschhandschellen Spielchen ^^

Aber das sei ja jetzt auch mal "nebensächlich" und war einfach mal eine nette Aufklärung der Begrifflichkeit (hab's extra bei Dr. Googel nachgeschlagen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bondage

und all das ändert ja nichts daran das Bondage in welcher Form auch immer nicht unbedingt mit Dom / Dev zutun haben muss.

sehe im "richtigen" Bondage mehr als nur fixieren.
Was ich vorhin geschrieben habe, sollte zu der Aussage sein, das es auch ohne Dom/Sub Verhältniß klappen kann.
Und für mich ist nur wenig schöner als ein gelungener Abend mit "richtigen" Bondage

Und ich denke mal, das sich das auch aus meinen unteren Absatz im letzten Posting herauslesen lassen kann.

LG Petra

Ist ja lustig:

Kaum schneidet man das Thema "echtes / unechtes" Bondage an - als ironischer Seitenblick zur Frage ob es "unechtes BDSM" gibt, wird es zerpflückt und nach Gegenbeispielen gesucht.

Ganz ehrlich:
Wenn ich jemanden in Schandgeige oder Pranger verpacke, ist mir egal ob es jemand als eine Bondagevariante ansieht oder nicht.
Viel wichtiger ist doch der Spaß an der Sache!

Also, ich verstehe unter "Bondage" fesseln zur sexuellen /erotischen Stimulation.
Insofern geht das genannte Beispiel für mich definitiv unter "Bondage" durch, weil sowohl die Fesseln, als auch die erotische Stimulation vorhanden waren.

Fesseln ist für mich dann kein Bondage, wenn dieser erotische, bzw. sinnliche Faktor nicht integriert ist. Beispiel dafür sind z.B. die Fessel-Cowboy-und-Indianerspiele unter Kindern, unter "Bondage" würde ich das jedenfalls nicht laufen lassen wollen

Welcher Form diese Fesselung ist, oder sagen wir auch gerne mal "Bewegungseinschränkung", ist dann doch wurscht. Hauptsache es kickt.