Humoristisches und ein bisschen Ernst nebenbei
Es ist stillEs ist nicht laut, es ist nicht leise,
nein, es ist kein Ton zu hören
und ich mache eine Reise
in mein Ich, ich könnte schwören,
ich bin heute gar nicht da…
Ja, wo isser denn der Gute?
Ist er fort, singt „fallera“?
Oder ist’s wie ich vermute…
er ist niemals dort gewesen
wo er dachte, daß er ist?
An allem „Lärmen“ hier gemessen
denke ich, niemand vermisst
mich, wenn ich nirgends weile,
wenn ich nicht in mir selber bin,
wenn ich von Spaß zu Späßen eile,
zum allerhöchsten Lustgewinn.
Ob still, ob laut, ob ganz verhalten,
mir ist egal ob ich mich kenne
und alle Regeln, die mir galten
(die ich jetzt nicht beim Namen nenne),
die können mir gestohlen bleiben,
weil ich ja gar nicht der sein will,
mit dem sie’s öfter schändlich treiben –
ich bin nicht da – und es ist still!
*
Die Stille
Die Stille greift nach deiner Haut!
Sie hat dich in der Zeit gestellt!
Sie hat dir lange zugeschaut
und sich gemerkt was dir gefällt,
dann hat sie dir frech aufgelauert,
dich erlegt und eingesaugt,
dich in sich grausam eingemauert.
So, nun bist du ausgelaugt!
Wie das kam ist „unerklärlich“,
jedenfalls für dein Gehirn.
Du warst jederzeit entbehrlich!
Komm, so biete doch die Stirn
all den wirklichen Gefahren…
Siehst du, du kannst gar nichts machen!
Du hast den Schicksalsdruck erfahren.
Es steht dir frei jetzt noch zu lachen.
Der zuletzt lacht wirst du da nicht sein!
Das ist immer nur dein Gott!
Du bist mit deinem Geistchen kein
Gegner, nur Marionette im Komplott,
nur ein Spielball für Gewalten,
die den Lebensweg bestimmen.
Du kannst dich so und so verhalten –
Du wirst als kleines Licht verglimmen!
Und ganz am Ende wird dir klar:
„jetzt erkenne ich die Lage“!
Wer und was ich wirklich war,
ich war bei aller Mühsal, Plage,
nur ein Rädchen im Getriebe,
das von andern angeschoben…
Es verging in Hass und Liebe –
soll dieses Werk den Schöpfer loben?
(c) Sur_real