Nicht alles Einverständnis ist informiert, und nicht alles was freie Wahl zu sein scheint ist auch frei. Informiertes Einverständnis is wichtig, genau so wie das fehlen von Nötigung. Eine Wahl wird in einem Kontext getroffen. Das ist etwas das ich an der ganzen BDSM Kultur bemerkenswert finde. Freie und sichere Selbstentfaltung, informiert Einverständnis zu geben, dies gilt in diesem Kontext als unantastbar. Es gibt Verhandlungen über den Rahmen einer Erfahrung, und weitere falls sich dieser mit der Zeit ändert. Es gibt Safewörter für den Notfall. Limits die als absolut gelten. Kommunikation ist schon fast heilig. Ein ganzes Konstrukt das nur dazu dient das alle das bekommen was sie wollen ohne dies auf Kosten anderer zu tun. Eine Kultur in der man weiter geht als nur "nein bedeutet nein", sondern auch sagt "ja bedeutet ja". Der Gesselschaft zum trotz, ich will dieses und jenes, und kann mich selbst frei nach meinem Wunsch und Vorstellung gemessen entfalten (solange dies nicht auf Kosten anderer geschieht). Für mich klingt das Emanzipiert.
Absolut. Das klingt für mich auch emanzipiert.
Wie ich hier ja auch schon so oft geschrieben habe, schliessen sich Emanzipation und Submission für mich überhaupt nicht aus.
Aber es schliessen sich für mich eindeutig "bewußte Entscheidung für das klassische Rollenbild der Frau" und "Emanzipation" aus. Die letzten Seiten ging es ja irgendwie nur noch um den Punkt.
Was ich ganz zu Anfang sagte, dass ich zumindest Konfliktpotential sehe, wenn sich eine Frau im submissiven Sinne freiwillig erniedrigen lässt und gleichzeitig als emanzipiert gelten möchte, sage ich auch weiterhin.
Und das ich eben die Überlegung hatte, dass die "logische" Konsequenz aus dem Kampf gegen den Sexismus doch eigentlich die Lust nach eigener Dominanz sein müsste.
Es gab da auch einige Argumente, die ich nachvollziehen konnte (logisch ist die Konsequenz nicht, da viele sexaktive Frauen die Zeiten der Unterdrückung gar nicht kannten und sich somit auch nicht die Lust nach Dominanz durchsetzen muss), aber dennoch sehe ich hier ein Konflikpotential, das mir ja auch hier von zumindest einer Frau bestätigt wurde.
Wie gesagt, zu sagen, dass auch im BDSM Sinne jede Entscheidung emanzipiert ist, wenn sie nur freiwillig getroffen wird, ist mir insgesamt zu sehr vereinfacht.