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Submission und Emanzipation

******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
submission und emanzipation gehen hand in hand, denn emanzipiert zu sein, heisst ja im endeffekt nur, dass du die normen, die moral und die grenzen deines umfeldes kennst und aktiv damit umgehst. das heisst vom passiven objekt, dass innerhalb eines sozialen/gesellschaftlichen umfeldes genutzt wird, zum subjekt, dass sein soziales/gesellschaftliches umfeld aktiv mitgestaltet und agiert.
die frage die man nur stellen kann, ist die ob sich ein nicht emanzipiertes objekt als mensch überhaupt die bezeichnung submissiv geben kann, denn theoretisch ist dieses nicht in der lage sich selber zu verorten und sich zu bezeichnen.
im alltag schaut das dann lustigerweise einfach nur ganz simpel aus. die menschen, die ihre bedürfnisse und sei es das bedürfnis nach submission formulieren können und dementsprechend ihre ansprüche stellen sind emanzipierte menschen, die nicht automatisch auf stereotypen und rollenbilder ausweichen, sondern vermitteln können was ihnen als menschen wichtig ist.

Sicherlich ist ein Mensch, der die Freiheit hat, seine Wünsche zu formulieren und auch zu leben, also sich freiwillig zu unterwerfen, wesentlich emanzipierter als jemand, der dies nicht freiwillig macht.
Doch reicht es mir als Begründung gegen den Widerspruch nicht zu sagen "Wenn ich mich frei dazu entscheide, mich zu unterwerfen, entspreche ich dem Bild der Emanzipation."
Denn diesen Gedanken könnte man weiterspinnen und müsste sich dann fragen, wo man eine Grenze zieht.
Also ist wirklich nur der eigene, freie Wille, die eigene Entscheidung der Begründer?

Wenn eine submissive Frau diesen Kontext weit über die sexuelle und partnerschaftliche Ebene hinaus lebt... wenn sie also sagt, dass sie aus einer freien Entscheidung heraus absolut dem Klischeerollenbild der Frau in der Gesellschaft entsprechen möchte, dann müsste sie nach diesen Kriterien auch emanzipiert sein. Ist sie es denn aber wirklich?
Wo wird die Grenze gezogen, ab welchem Punkt die aktive, freie Entscheidung zur Unterwerfung noch Hand in Hand mit Emanzipation geht?
"
Wenn ich mich frei dazu entscheide, mich zu unterwerfen, entspreche ich dem Bild der Emanzipation."

Wessen Bild - meinem, Deinem?
Also ist wirklich nur der eigene, freie Wille, die eigene Entscheidung der Begründer?

Schlussendlich gibt es niemals einen "wahren" eigenen, freien Willen - da wir alle sozialisiert wurden. Aber im Prinzip schon - niemand hat sie gezwungen.

Wenn eine submissive Frau diesen Kontext weit über die sexuelle und partnerschaftliche Ebene hinaus lebt... wenn sie also sagt, dass sie aus einer freien Entscheidung heraus absolut dem Klischeerollenbild der Frau in der Gesellschaft entsprechen möchte, dann müsste sie nach diesen Kriterien auch emanzipiert sein. Ist sie es denn aber wirklich?

Wie sieht denn dieses Klischeerollenbild aus, das angeblich das der Gesellschaft sein soll? Oder sprichst Du von Deinem persönlichen Klischee?

Wenn eine Frau sich für eine bestimmte Lebensform und für diese Lebensform entsprechende Rolle entscheidet, weil sie diese für sich als Erfüllung ansieht und wenn sie ohne unmittelbare Einflussnahme durch andere diese Entscheidung fällt und sagt: "Ja, ich will!" - dann ist dies wohl eine Entscheidung aus einer emanzipierten Grundhaltung heraus.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ja. Ich denke, wenn eine Frau freiwillig zu Hause bei Mann und Kindern bleibt, obwohl sie alle Möglichkeiten, inkl der nötigen Aufklärung und Bildung, besitzt, wenn sie ihrem Mann gern die Puschen bringt und sich abends im Bett verhauen und tagsüber herumkommendieren lässt... wenn sie all das tut OBWOHL sie sich der alternativen Möglichkeiten bewusst ist und WENN es ihr eigener freier Wille ist und sie damit glücklich ist (nicht jemanden glücklich MACHT, sondern glücklich IST), dann ist das auch emanzipiert.

Dann schert sie sich nicht darum, dass Heimchen am Herd heutzutage mega-out sind und solche Frauen oft als Nestbeschmutzerinnen und ewig Rückständige beschimpft werden, sondern macht ihr Ding.

Diese Form der persönlichen Freiheit würde ich als emanzipiert bezeichnen.

Emanzipiert sein heißt doch nicht, öffentlich seine BHs zu verbrennen, nur noch Latzhosen und nie mehr Schminke zu tragen und alle Männer widerliche Grabscher zu nennen, die sich mir auf mehr als 2 Meter nähern.

Alice Schwarzer und ihre Gesinnungsgenossinnen vertreten doch nur EIN Emanzenbild und noch dazu ein überholtes.

Die Freiheiten der Frau von heute fußen zwar auf ihren Errungenschaften aber sie definieren sich anders: sie definieren sich darüber, die Wahl zu haben. Ohne in eine Schublade gesteckt zu werden.
Wo wird die Grenze gezogen, ab welchem Punkt die aktive, freie Entscheidung zur Unterwerfung noch Hand in Hand mit Emanzipation geht?

Solange die Entscheidung eine freie ist - (unbeeinflusst kann man ja nicht sagen) - geschieht sie aus einer emanzipierten Position heraus.
***ie Frau
7.316 Beiträge
ergänzend zu youwillfindme:

und wenn sie bei dieser Entscheidung vergleichbare Möglichkeiten, Alternativen, Rechte und Erwartungen zur Verfügung hatte wie ein Mann.
***ie Frau
7.316 Beiträge
pffff .... ihr seid zu schnell ...
*****uns Mann
4.072 Beiträge
Wenn eine submissive Frau diesen Kontext weit über die sexuelle und partnerschaftliche Ebene hinaus lebt... wenn sie also sagt, dass sie aus einer freien Entscheidung heraus absolut dem Klischeerollenbild der Frau in der Gesellschaft entsprechen möchte, dann müsste sie nach diesen Kriterien auch emanzipiert sein.

Ist sie es denn aber wirklich?

Wenn einem erwachsenen Menschen, das Tor der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung gänzlich offen steht, dann sollte sich niemand anmaßen für diesen mündigen Menschen zu entscheiden, wie weit UND wohin er zu gehen hat.

Jede Bevormundung diesbezüglich (außerhalb der gesetzlichen, der wir alle unterliegen) oder Stellungnahme ist im Grunde abzulehnen, weil sie dem Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit zuwiderläuft. Punkt.
pffff .... ihr seid zu schnell ...

wir tänzeln um den pc, um dem TE, sobald er sich rührt, links und rechts Argumente zu verpassen - die er immer noch an sich abdroppen lässt.

Aber bald ist das hier auch vorbei. *troest*
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Ja. Ich denke, wenn eine Frau freiwillig zu Hause bei Mann und Kindern bleibt, obwohl sie alle Möglichkeiten, inkl der nötigen Aufklärung und Bildung, besitzt, wenn sie ihrem Mann gern die Puschen bringt und sich abends im Bett verhauen und tagsüber herumkommendieren lässt... wenn sie all das tut OBWOHL sie sich der alternativen Möglichkeiten bewusst ist und WENN es ihr eigener freier Wille ist und sie damit glücklich ist (nicht jemanden glücklich MACHT, sondern glücklich IST), dann ist das auch emanzipiert.

Solange die Entscheidung eine freie ist - (unbeeinflusst kann man ja nicht sagen) - geschieht sie aus einer emanzipierten Position heraus.

Wenn einem erwachsenen Menschen, das Tor der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung gänzlich offen steht, dann sollte sich niemand anmaßen für diesen mündigen Menschen zu entscheiden, wie weit UND wohin er zu gehen hat.

Jede Bevormundung diesbezüglich (außerhalb der gesetzlichen, der wir alle unterliegen) oder Stellungnahme ist im Grunde abzulehnen, weil sie dem Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit zuwiderläuft. Punkt.

OK, ich akzeptiere eure Einstellungen zu diesem Thema, ich kann sie nur nicht teilen.
Eine bewußte und freie Entscheidung gegen Emanzipation kann ich nicht als emanzipatorischen Akt sehen.
Eine bewußte und freie Entscheidung gegen Emanzipation kann ich nicht als emanzipatorischen Akt sehen.

Ein emanzipatorischer Akt ist es auch nicht, wenn ich mich gegen Heim und Herd entscheide.

Und die Entscheidung für Heim und Herd ist keine Entscheidung gegen Emanzipation.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Stimmt. Ich muss auch sagen, ich sehe da nirgendwo eine Entscheidung GEGEN Emanzipation... *gruebel*
*****uns Mann
4.072 Beiträge
OK, ich akzeptiere eure Einstellungen zu diesem Thema, ich kann sie nur nicht teilen.

Eine bewußte und freie Entscheidung gegen Emanzipation kann ich nicht als emanzipatorischen Akt sehen.

Du bist also gegen Artikel 2 Abs. 1 des Grundgesetzes bzw. gegen die Privatautonomie als das Prinzip, dass in einer freien Gesellschaft jeder frei seinen Willen bilden, äußern und diesem Willen entsprechend handeln kann?

Sag das doch gleich.
****oie Frau
3.356 Beiträge
Sag das doch gleich.

danke für diese prägnante zusammenfassung dieses threads!
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Ein emanzipatorischer Akt ist es auch nicht, wenn ich mich gegen Heim und Herd entscheide.

Und die Entscheidung für Heim und Herd ist keine Entscheidung gegen Emanzipation.

Wir sehen diesen Begriff vermutlich einfach nur unterschiedlich. Für mich betitelt Emanzipation definitiv auch das Aufbrechen alter Rollenzuschreibungen und nicht lediglich den zugrundeliegenden freien Willen, Rollenzuschreibungen zu entsprechen oder nicht.

Denn so wie ihr es begründet habt, gibt es im Grunde genommen keine nicht-emanzipierten Menschen außer denen, die gegen ihren freien Willen handeln.
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Du bist also gegen Artikel 2 Abs. 1 des Grundgesetzes bzw. gegen die Privatautonomie als das Prinzip, dass in einer freien Gesellschaft jeder frei seinen Willen bilden, äußern und diesem Willen entsprechend handeln kann?

Wie bereits gerade geschrieben, die Gleichung freier Wille = emanzipiert ist mir zu simpel.
Für mich betitelt Emanzipation definitiv auch das Aufbrechen alter Rollenzuschreibungen und nicht lediglich den zugrundeliegenden freien Willen, Rollenzuschreibungen zu entsprechen oder nicht.

Die alten Rollenzuschreibungen gibt es nicht mehr (auch wenn einige wieder dahin zurück möchten) - aber sie haben sich geändert im Zuge des Umdenkens.

Heim und Herd wollen dennoch versorgt werden - einer muss es machen - nur nicht mehr zwangsläufig die Frau.
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Die alten Rollenzuschreibungen gibt es nicht mehr (auch wenn einige wieder dahin zurück möchten) - aber sie haben sich geändert im Zuge des Umdenkens.

Heim und Herd wollen dennoch versorgt werden - einer muss es machen - nur nicht mehr zwangsläufig die Frau.

Sollte da denn aber nicht in Hinblick auf Emanzipation die Motivation dieser Freiwilligkeit hinterfragt werden?
Für mich macht es einen Unterschied, ob eine Frau sich freiwillig für Heim und Herd entscheidet, weil beispielsweise der Mann mehr Geld verdient oder ob sie sich freiwillig dafür entscheidet, weil sie einer veralteten Rollenzuschreibung als Frau entsprechen will.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@******nai

Wie bereits gerade geschrieben, die Gleichung freier Wille = emanzipiert ist mir zu simpel.

Du unterschlägst da mal wieder was, richtig ist:

Möglichkeit + Wille + Umsetzung = Emanzipation

Steht man vor der Wahl mehrerer möglicher Erklärungen für ein und dasselbe Phänomen, soll man diejenige bevorzugen, die mit der geringsten Anzahl an Hypothesen auskommt und somit die „einfachste“ Theorie darstellt. [guckst Du mal unter Ockhams Rasiermesser]
Für mich macht es einen Unterschied, ob eine Frau sich freiwillig für Heim und Herd entscheidet, weil beispielsweise der Mann mehr Geld verdient oder ob sie sich freiwillig dafür entscheidet, weil sie einer veralteten Rollenzuschreibung als Frau entsprechen will.

Du meinst, das letztere sei das das Motiv und nicht das erste?
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Die alten Rollenzuschreibungen gibt es nicht mehr

Es ist schön, dass für Dich und mich diese alten Rollenzuschreibungen nicht in Frage kommen, aber ich bin mir sehr sicher, dass sie in den Köpfen ziemlich vieler Menschen nach wie vor ziemlich hartnäckig existieren.
Es ist schön, dass für Dich und mich diese alten Rollenzuschreibungen nicht in Frage kommen, aber ich bin mir sehr sicher, dass sie in den Köpfen ziemlich vieler Menschen nach wie vor ziemlich hartnäckig existieren.

Ja, meine Mutter regt sich auch immer auf, wenn "die jungen Dinger" ihre Kinder in die Tagesstätte bringen, um "Karriere" zu machen.

Über die Unterschiede in den Alterskohorten haben wir schon einmal kurz gesprochen. - Meine Mutter ist nicht emanzipiert, obwohl sie die gesellschaftlichen Möglichkeiten hätte.
******nai Mann
106 Beiträge
Themenersteller 
Möglichkeit + Wille + Umsetzung = Emanzipation

"Eine bewußte und freie Entscheidung gegen Emanzipation kann ich nicht als emanzipatorischen Akt sehen."

In diesem Satz sind Möglichkeit, Wille und Umsetzung enthalten, ich habe es nur verkürzt als freier Wille = Emanzipation beschrieben.
Was genau unterschlage ich?
Eine bewußte und freie Entscheidung gegen Emanzipation kann ich nicht als emanzipatorischen Akt sehen."

Die Entscheidung richtet sich nicht gegen Emanzipation, sondern beispielsweise für Heim und Herd.

Eine freie Entscheidung für Heim und Herd ist kein antiemanzipatorischer Akt.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@******nai

Was genau unterschlage ich?

Du formulierst eine Meinung keine These.
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