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Outing bei der Freundin

*******anu Mann
1.187 Beiträge
Dazu kann ich sagen, wie es bei mir war.
Als ich mich bei meiner damaligen Frau outete, brach erst einmal eine Welt für sie zusammen.
Ihr erster Gedanke war Trennung.
Es folgten Gespräche, und ich hab ihr meine Zugangsdaten zu diversen Foren gegeben, bei denen ich mich angemeldet habe.
Dort hat sie ein wenig mitgelesen, sich informiert, und sich mit der Sache beschäftigt.

Sie fing an, mit anderen zu schreiben, mich zu ermutigen meine Neigung auszuleben.
Sie war es auch, die mich dazu gebracht hat, Kontakt zu anderen aufzunehmen.

Und ab da begann ein neues Leben, neue Menschen traten in unser Leben, neue Freundschaften entstanden.

Ich bin froh, diesen Schritt getan zu haben.

Auch die Kinder konnten wir gut mit einbinden, und somit kann ich mein Leben recht unbeschwert genießen.

Das ich nun doch geschieden bin, hat andere Gründe, aber meine Freundin hat mich so kennen gelernt, und somit kann mein Leben als Tranny weiter gehen.


LG Petra
Ich glaube kaum, dass die Thread-Erstellerin so naiv ist zu glauben, dass die Partnerschaft noch eine grosse Chance hat wenn man eine GaOp anstrebt oder eine sexuelle Motivation für öffentliche Ausgänge im Nuttenoutfit offenbart. Dann besser gleich Trennung oder eben vorher abklären.

Das Hauptproblem beim Outing ist glaube weniger die Offenbarung, dass man mal gerne eine Strumpfhose anzieht, da werden sich sicher einige Partnerinnen finden, die das schmunzelnd hinnehmen, selbst wenn man es erst später zugibt. Das Problem als Transgender ist der Widerspruch zwischen gefühltem und biologischem Geschlecht (eben Trans-Gender), egal wie stark diese Ausprägung ist, egal wie sie sich ausdrückt, und egal welchen Weg man wählen möchte. Die Tatsache alleine schon, dass ein solches Gefühl da ist, selbst wenn man versucht es herunterzuspielen, ist ein Riesenproblem für eine Partnerin wenn es erst später offenbart wird. Es sorgt für eine grosse Unsicherheit und Entfremdung, da man solche Gefühle nur sehr schwierig vermitteln und nachvollziehen kann. Gilt übrigens genauso für FzM.

P.S. @****ce
kleiner Tip am Rande: lies Dir mal den letzten Satz vom Beitrag von Konstanze durch, dann merkst Du, dass es sich keineswegs um eine alberne Diskussion handelt.
Auch wenn ich sonst eher und insbesondere bei diesem Thema Toleranz predige: Bei meinem Partner wäre ich nicht sonderlich begeistert.

Nicht, weil ich´s generell ablehnen würde, aber

1. Ich wäre doch leicht irritiert, wenn ich 12 Jahre lang seine Vorlieben nicht mitgekriegt hätte und auch ein bisschen verletzt und würde mich fragen, wieso er sich mir nicht geöffnet hat.

2. Er ist einfach nicht der Typ, an dem Frauenklamotten gut aussehen. Er ist ziemlich breitschultrig und eindeutig eher der Typ für einen Vollbart als für eine Langhaarperrücke. Ich fürchte, auch nach intensivem Schmink- und Stylingkurs liefe es bei ihm eher auf die schlechte Karikatur einer Frau hinaus.

Nichtsdestotrotz denke ich: Wenn er sich en femme bewegen möchte, dann soll er :). Bloß, dass er mich in sexueller Hinsicht für seine Person in Frauenklamotten begeistern kann, dass bezweifle ich aus oben genannten Gründen.

Sorry, wenn ich das so sage, aber: Es steht meiner Meinung nach einfach bei Weitem nicht jedem.
Was jedoch niemanden davon abhalten sollte, sich genauso zu geben, wie er möchte.
Und an so manchem sieht es auch kollosssal gut aus. *g*
*******anu Mann
1.187 Beiträge
Und nicht bei allen
läuft es auf das Sexuelle hinaus.
Sex mit mir als Tranny haben wir fast nur wenn wir im Club sind.
Zu Hause eher selten, da bleib ich lieber Kerl.

LG Petra
Outing
Es ist nicht einfach, man muss sich einfach im klaren sein, das bei einem Outing sehr viel auf dem Spiel steht.
Verlust von Partner, Freunden, Arbeitsplatz.
Ich bin MzF ( Post-OP ). Lebe und arbeite heut zu Tage als Frau.
Was besseres als das Outing, konnte mir nicht passieren.
Endlich bin ich der / die, die ich immer sein wollte.
LG
*******8_57 Frau
55 Beiträge
Was beim Outing auf dem Spiel steht
Das es nach einem Outing zum GAU kommt,ist eigentlich absehbar.
So war das bei mir.
Ich hatte meine Frau während meiner BW-Zeit kennen und lieben gelernt.Zu der Zeit wusste ich aber seit ca. 5 Jahren,dass ich nicht war wie andere Jungs.Ich trug seit meiner Schulzeit gern heimlich Strumpfhosen und Miederhosen drunter (von meiner Schwester), besorgte mir einen kleinen Vorrat an SH´s und war happy,wenn ich sie trug.Ich wusste eigentlich nichts konkretes, glaubte an eine transvestitische Neigung.
Nach der Hochzeit hatte ich meinen Fundus entsorgt, nur um mir nach einiger Zeit wieder neue Sachen zu kaufen.
Meiner Frau sollte ich beim Einkauf auch Strumpfhosen mitbringen, was ich nur zu gern tat.
Nach ca. 2 Jahren streckte ich meine Fühler aus und outette mich ihr dahingehend, auch mal eine Strumpfhose anziehen zu wollen.Nach einiger Überlegung durfte ich das einige male.Nachdem wir ein par mal Sex hatten,wobei ich halterlose und sogar Slip tragen durfte, verbot sie mir auf einmal das tragen der Sachen.Sie sagte: Wenn du die Sachen trägst,bist du ein anderer Mensch. Also begann ich wieder heimlich Sachen zu besorgen und zu tragen.
Ich habe zu der Zeit in Schicht gearbeitet, sie ganztags als Verkäuferin,der Sohn war Vormittags im Kindergarten,später in der Schule.Ich machte dann auch den Haushalt.Ich hatte inzwischen einen kleinen Fundus an Frauensachen,die ich entweder selbst gekauft oder ihre alten Sachen vor dem Container abgezweigt hatte. Wie es kommen musste,erwischte sie mich,weil sie einmal früher nach Hause kam. Wir hatten danach nie mehr Sex, lebten über 15 Jahre,unseres Sohnes wegen, nebeneinander,hielten zusammen und hatten sogar den alten Kotten gekauft.
Ich habe in dieser Zeit alles an Infos zusammengesucht,was ich finden konnte.Als ich zu einem Arzt gehen wollte,um endlich Antworten auf Fragen,mich betreffend,zu bekommen,suchte sie sich eine Wohnung.26 Jahre Ehe gingen Ende 2005 den Bach runter.
Letztendlich war ich beim Arzt,habe mich im Frühjahr 2006 in meinem Umfeld geoutet und den Alltagstest begonnen.
Die GaOp war um Ostern 2009 in Osnabrück.
Ich hatte als Gefahrgut-LKW-fahrer/in gut verdient,bin nach Mobbing mit Abfindung bis kurz vor Hartz4 Arbeitsuchend gewesen und arbeite seit März 2011 bei Zeitarbeitsfirmen. *gr*
Nach einigem Hick-hack bin ich gerade dabei,mich als Single in einer kleinen Mietwohnung einzurichten.
Mein Sohn ist jetzt der Besitzer von dem Kotten(Haushälfte) und weil Schwiegertöchterchen mit mir Probleme hat(mein Sohn nicht so),durfte ich mir eine neue Bleibe suchen.
Vor allem sieht Mann/Frau dann,wer von den vielen Freunden und Bekannten noch da ist.

lG Claudi
Ich 1993, Reservistenwettkampf in Lingen/Emsland
Ich, mitte 2012
*********hend Frau
343 Beiträge
...
Danke Claudi für deinen sehr aufklärenden Beitrag.

Ich vermute, dass gerade derartige Schicksale die Gründe sind, warum sich Transsexuelle ganz klar von Transvestiten abgrenzen wollen.
Ein TV hat nicht unbedingt ein Problem damit, als Mann zu leben und nur ab und an Frauenkleidung anzuziehen, eine Transsexuelle hingegen schon.

Ich denke, dass es da allerdings auch noch eine Schicht bei Transvestiten gibt, welche genau aus den von dir genannten Ängsten, lieber als Transvestit leben, statt den endgültigen Schritt des Outings zu gehen.

Mal eine Frage: Soviel ich weiß, gibt es ja in Deutschland eine psychologische Betreuung. Werden da auch Transsexuelle über derartige Entwicklungen/Schicksale aufgeklärt bzw. vorbereitet?
Was Du so erzählst klingt ja schon sehr kernig und "kerlig" eben:

Fahrer von Gefahrgut, Soldat, Biker, großes Haus, also Handwerker.
Irgendwie habe ich immer die Vorstellung, daß ihr schon von Natur aus irgendwie WEICHERE Männer seid.
Scheint mein Vorurteil zu sein.

Ich hoffe, daß es Dir heute mit Deinem jetzigen Leben besser geht.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*********ucky:
Fahrer von Gefahrgut, Soldat, Biker, großes Haus, also Handwerker.
Irgendwie habe ich immer die Vorstellung, daß ihr schon von Natur aus irgendwie WEICHERE Männer seid.

So ein Lebenslauf ist bei Transen, egal ob TV oder TS, so häufig, dass man es als normal bezeichnen kann.

Man sucht seine Rolle im Leben und orientiert sich am Umfeld und versucht seine biologische Rolle auszufüllen und wird Mann. Hat aber keine "natürliche" Grenze. Darum gibt es ganz viele Transen die mal Soldat, Polizist, Leistungssportler etc. waren. Ich kenne welche die Söldner, Fallschirmspringer oder Kampfsport Europameister waren.

Das Weiche kommt erst mit der Akzeptanz seiner selbst.

Aber dies scheint auch in der Fortsetzung ein typischer Lebenslauf. Man schämt sich für sein "tun" und in der Midlife Crisis hält man es nicht mehr aus und versucht Nägel mit Köpfen zu machen. Ohne alternativen auszuloten. Man will "seriös" sein und denkt nur eine bestimmte Lebensweise ist für Transen seriös.

Man kann jeder nur wünschen glücklich zu sein, die sich so entwickelten. Die Statistik sagt das Gegenteil.
Mißversteher?
Die Statistik sagt also, daß es den Männern auch im neuen Leben NICHT besser geht?
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Der Anteil an Bezieher von ALU II ist bei Menschen mit später Transition 3-4 so hoch, als im Durchschnitt. Und der Anteil an rechtlich Betreuten 2-3 so hoch.

Das ist enorm viel.
*******anu Mann
1.187 Beiträge
Den wenigsten,
die den Weg gegangen sind, geht es besser.
Zumindest was das Berufliche und Soziale angeht.
(ich persönlich habe bisher nur eine kennen gelernt, die es Beruflich geschafft hat, und die sagte selber, das sie es vom Beruflich/Wirtschaftlichen Standpunkt nie wieder machen würde)
Wie es der Psyche geht, können sie nur selbst beantworten.

LG Petra

P.S.: ist nur meine Erfahrung mit denen, die ich kennen gelernt habe, nichts bewiesenes
*********hend Frau
343 Beiträge
...
Daher fragte ich ja auch nach der Betreuung und Vorbereitung auf das zu Erwartende bei Transsexuellen *zwinker*

Ohnehin sind die Sichtweisen über derartige "Randgruppen" eh sehr "festgefahren".
In Foren wie diesen oder im TS-Forum liest man meist nur von Männern, die zwar eine sexuelle Erfahrung mit einer Transsexuellen sammeln wollen, doch nur in den seltensten Fällen zu dieser menschlich bzw. partnerschaftlich stehen würden. Das sagt doch eigentlich genug aus oder?
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Bei Foren wie diesen ist es der Zweck sexuelle "Erfahrungen" zu sammeln, egal was man ist. Und auch diese werden in den seltensten Fällen in einer Partnerschaft münden.

Das sagt eigentlich gar nix aus.
******nrw Paar
1.315 Beiträge
Hallo

ich lese dieses Thema sehr interessiert mit, weil ich den Hut vor Menschen ziehe, die ihren Weg gehen - nicht weil ich TS Neigungen haben.
Unter anderem verfolgen wir schon sehr lange den Weg von nichtssuchend mit großer Spannung, da wir uns auch persönlich kennen.
Das nur als kleine Erklärung, wie fundiert oder auch nicht ihr unsere Meinung einschätzen dürft/könnt.

Ich (Kandymann *zwinker* ) stelle einfach mal folgende These auf:

Das Leben nach dem Outing und die daraus folgenden Probleme kann man in Relation dazu setzen, wie feminin das Ergebnis ist, das im Leben zu beobachten ist.
Ist noch sehr viel maskulines über, wird die Akzeptanz sehr gering bleiben und man wird (leider !) von der Mainstream Gesellschaft in eine "Freak Ecke" gedrängt.

Ist das Ergebnis sehr feminin steigt die Akzeptanz schlagartig. Für den "Otto Normal Verrbaucher" wird nachvollziehbar, weil "der ja eh aussieht wie eine Frau". Hier mag sich natürlich auch eine Partnerin und ein paar Freunde abwenden - aber der Aufbau neuer Freunde etc ist wesentlich einfacher ...

Das das Seelenleben bei deinen gleich ist - dass interessiert leider niemanden ...

Just my 5 cent

Andy von Kandy_nrw
neuester Stand bei mir
Hallo Mädels,

ich lese mit großem Interesse die einzelnen Beiträge und möchte, nachdeem ich im Somm3er von meiner Offenlegung meiner Frau gegenüber berichtet haben, die letzten Monate schildern.

Nach der Akzeptanz meiner Frau in Sachen Damenwäsche, High Heels und schminken, versuchte ich den nächsten Schritt mit der Bitte um einen abendlichen gemeinsamen Bummel in der nächsten größeren Stadt. Die Reaktion war für mich nicht sehr schön, da meine Frau dies ablehnte, wegen der Leute und und und.

Dafür entschädigte sie mich, indem wir einen sehr schönen Abend, ich konnte mich dementsprechend herausputzen als Frau. Ich schminkte mich dezent, trug ein sehr schönes langes schwarzes Kleid, schöne Unterwäsche, meine blonde mittellange Perücke und meine High Heels mit 10 cm langen Absätzen. Da ich meine Finger- und Fußnägel nicht lakiert hatte, übernahm dies meine Frau. Ich freute mich darüber und sagte dies auch meiner Frau. Sie brachte mir sogar schöne Ohrstecker und eine wunderschöne Halskette und ein breites Armband. Zusammen kann ich sagen, eine gelungene Verwandlung. Der Abend war eigentlich schön, bis auf die Tatsache, dass meine Frau, auf einmal sagte, dass dies der letzte Abend zusammen sei, da sie einen anderen Mann kennengelernt hat und mit diesem gerne zusammenleben möchte. Es traf mich wie ein Hammer und ich konnte nichts mehr sagen und fuhr, so wie ich war in die Stadt um einfach der Situation zu entweichen. Ich hatte die Hoffnung natürlich, dass dies ein vorübergehendes Ereignis für meine Frau sein würde, aber leider kam es ganz anders. Wir leben teilweise noch zusammen, sie trifft sich aber immer wieder mit dem anderen Mann, da sie meine Vorlieben wohl akzeptieren könnte aber nicht im Alltag. Auch meine weibliche Seite würde sie nicht ständig haben wollen und einen von mir vorgeschlagenen gemeinsamen Weg könnte es nicht mehr wie in der Vergangenheit geben. Ich bin seither sehr traurig und habe mich einfach zurückgezogen und versuche ein eigenes Leben neu aufzubauen, teilweise als Mann und Frau.

Deshalb kann ich nur raten, bei Offenlegung gegenüber dem Partner nicht zu optimistisch zu sein. Ich glaubte nach dem Sommerurlaub, dass es eine gemeinsame Zukunft durch Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen geben kann, aber leider wurde ich enttäuscht.
Ehrlicherweise muß ich natürlich eingestehen, dass ich jahrelang meiner Frau auch nichts gesagt hatte, wegen meiner weiblichen Seite und dadurch natürlich das Recht auf Ehrlichkeit und Vertrauen auch meiner Frau gegenüber verspielt habe.
Heute sitze ich alleine in meiner Wohung als Frau und bin traurig. Unsere Töchter haben leider keine Zeit mich zu besuchen und ein Besuch bei Ihnen scheidert an den Schwiegersöhnen, die überhaupt kein Verständnis mir gegenüber aufbringen. Am 27.12.2012 wird eine meiner Töchter zu Besuch kommen und ich freue mich schon richtig darauf.
Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest ud einen guten Rutsch ins neue Jahr

Lurchi
**********_Lady Frau
28 Beiträge
Danke Claudi für deinen sehr aufklärenden Beitrag.

Ich vermute, dass gerade derartige Schicksale die Gründe sind, warum sich Transsexuelle ganz klar von Transvestiten abgrenzen wollen.
Ein TV hat nicht unbedingt ein Problem damit, als Mann zu leben und nur ab und an Frauenkleidung anzuziehen, eine Transsexuelle hingegen schon.

Ich denke, dass es da allerdings auch noch eine Schicht bei Transvestiten gibt, welche genau aus den von dir genannten Ängsten, lieber als Transvestit leben, statt den endgültigen Schritt des Outings zu gehen.

Mal eine Frage: Soviel ich weiß, gibt es ja in Deutschland eine psychologische Betreuung. Werden da auch Transsexuelle über derartige Entwicklungen/Schicksale aufgeklärt bzw. vorbereitet?

Vielen Dank "nichtssuchend"
eine tolle, kurze und treffende Beschreibung der Abgrenzung zwischen TV & TS.
Auch richtig das es eine Schicht TVs gibt die aus begründeten Ängsten des sozialen und beruflichen Abstieges sich lieber der jetzige aktuellen Situation fügen als den endgültigen Weg als das zu gehen was sie eigentlich sind.

Klar gibt es in Deutschland soetwas wie eine Psychologische Betreuung. TS & TVs schickt man gerne in eine zeitlich begrenzte Therapie zu einem Psychotherapeuten, TS zusätzlich zu einem Psycharter / Neurologen.
Eine Psychotherapie setzt sich aus zunächst 30 Einzelstd. zusammen und es gibt zwei Wege der Therapie. 1.) der Tiefenpsychologe der nach Siegmund Freud arbeitet und alles in der Vergangenheit zu finden glaubt und 2. der Verhaltenstherapeut der nur die aktuelle Situation bewertet und diese versucht zu verbessern.
Beide Therapeuten sind jedoch kaum in der Lage entscheidene Verbesserungen herbei zu führen. Verbessert werden kann, wenn überhaupt, nur der souveräne Umgang des Betroffenen mit diesen zu erwartenen Situationen.
Der zusätzlich wirkende Psycharter / Neurologe bei TS macht eigentlich nur die medizinische Seite, schreibt Gutachten für Personenstands- und Namensänderungen, überweist an Fachmediziner wie z.B. den Endokrinologen.

Eine Vorbereitung auf Konsequenzen bzgl. Entwicklung/Schiksale, die das Leben einer TS und auch TV mit sich bringen kann gibt es nicht.
Diese findet nur in z.B. Selbsthilfegruppen, Treffen, Events oder Stammtischen statt. Die Krux ist dabei das es unter beiden Gruppen eine Mehrheit an "negativ" eingestellten Menschen gibt die meinen das eh alles vor die Wand fährt und in Einsamkeit mit ALG II mündet.
Denen die anfänglich noch die Motivation hatten nicht in diesen Strudel zu geraten helfen die Menschen aber nicht weiter und so steht man am Ende wieder alleine da und muß seinen eigenen Weg finden.
*******8_57 Frau
55 Beiträge
Outing,warum so Spät?
Um meinen Beitrag von heute Nacht wieder aufzugreifen einige Argumente von mir.
mad_and_lucky hat ja recht mit dem Kenig/Kerligen in meiner Vergangenheit, aber es war schon so,wie KonstanzeLekter es darlegt.
Ich wurde als Junge geboren und bin als Junge aufgewachsen.Es gab immer nur Jungs-Spielzeug,als Junge wurde ich von der Gesellschaft konditioniert,ein Junge zu sein.Weil ich es seinerzeit nicht anders kannte,spielte ich mit den anderen Jungs aus der Siedlung die Jungsspiele,obwohl ich schon damals auch mit den Puppen meiner Schwester spielte (nur zu Hause).Fussballspielen war nie mein Ding. Dann, mit fast 15,lehrnte ich einen Metallberuf, Landmaschinenmechaniker.Wie nicht anders erwartet,war ich als W 15er beim Bund,eben eines jungen Mannes Pflicht gegenüber Staat und Gesellschaft.In dieser Zeit (Bund) lernte ich meine Frau kennen.Wie gesagt,da war schon seit ca 5 Jahren etwas anders bei mir.
Ich habe dann geheiratet und,wie von einem jungen Mann erwartet, eine Familie gegründet.
Ich sagte einmal zu einer Freundin:Ich musste 48 Jahre mit den Wölfen heulen,um akzeptiert zu werden,obwohl mir das ganze Macho-gehabe sehr zuwieder war.
Den Drang,meine weibliche Seite auszuleben kompensierte ich mit Arbeiten bis zur Erschöpfung und extreme Wochenendaktivitäten,mit Reservistenwettkämpfen und Sportschießen.
Dann bekam ich neue Arbeitskollegen dazu,die Gelder für die Resis wurden gekürzt und deren Aktivitäten wurden zusammengestrichen.Ich bekam also mehr Zeit für mich.So stellte ich mir fragen,auf die ich keine Antwort wusste.
Ich sollte ja ein Mann sein,aber mir wurde klar,daß ich endlich zu mir selbst kommen musste.Ich war wie ein Camelion, verstellte mich gegenüber meinem Umfeld so gut,das nur ganz wenige wussten,was mit mir los war.
Ich wurde dadurch Unzufrieden und wollte endlich einen Arzt aufsuchen,weil ich einfach nicht mehr weiter wusste.
Wie gesagt,dann ist meine Frau ausgezogen (sie hatte da schon einen Anderen,mit dem ist sie später zusammengezogen) und ich habe dann Nägel mit Köpfen gemacht.
Ich habe zwar jetzt Nachteile und erlebe so einiges, aber ich bin [/Endlich mit mir zufrieden].
Zuguterletzt:Kein Psychologe oder Therapeut kann abschließend sagen,was auf uns zukommt oder wie wir mit der altäglichen Situationen fertig werden.
Das Leben geht weiter,
Claudi
bedenken
Hallo!
WARUM M U S S man sich unbedingt outen??
es ist doch wie ein 6er ,zu erwarten das "andere" DAS verstehen/tolerieren....!!!
Man macht evtl.sein/ihr leben kaputt damit!
Ich finde es gehört auch mut dazu NICHT über alles zu reden !!!
Denn das immer über "alles"reden wollen wird auch gerne als schutzschild genommen für den eigenen Egoismus!! *panik*
NICHT jeder versteht dies,kann und will es verstehen!!
Macht doch was ihr meint aber laßt die anderen aus dem spiel dabei!
Letztens habe ich mit einem TV in Frankfurt sehr nett geredet aber halt festgestellt das ich NICHT mit ihm tauschen möchte.
Dann doch lieber für ein paar stunden die woche ausbrechen und es genießen.
Ich stelle mir vor ich wäre eine Frau.... *hotlady2*
muß das aber nicht 24 std am tag haben.für mich ist es nur eine ergänzung.
möchte deswegen nicht alles aufs spiel setzen.und DAS würde man !!!
DAS ist natürlich nur zu bedenken wenn man eine Frau hat und mehr.....
wer darauf KEINE rücksicht nehmen muß.....egal !seid froh drum! *titten*
*******_60 Mann
365 Beiträge
Denke es geht vielen so wie Claudi (mich eingeschlossen). Jahrelang versucht man zu verheimlichen was man fühlt,versucht in der angeblich heilen Welt das zu sein was von einem erwartet wird. Nur irgentwann geht es nicht mehr und man begint sein eigenes Leben zu leben. Der erste Schritt ins neue Leben ist nicht einfach, aber wenn man ihn gemacht hat fühlt man sich befreit. Auch der Anruf bei einem Psychologen und zu sagen das man TS veranlagt ist und zu einem Gesprächstermin kommen will,war nicht so einfach, danach fühlt man sich aber Frei. Vor allen dingen wenn man dann auch bei einem der nächsten Thermin bestätigt bekommt das man TS ist und weiter Unterstützung wird.
*******8_57 Frau
55 Beiträge
Outen-nicht Outen
Also,ich meine,wenn ich meinen Weg jetzt nicht so gegangen wäre,sondern versucht hätte,in diesem Klischee weiter zu agieren,wäre das bestimmt im die Uhr gegangen.Ein guter Bekannter sagte mir nach meinem "coming Out",ich sei seitdem ausgeglichener. Kein Wunder,der Stress mit der Lüge gegenüber sich selbst und allen anderen war weg.
Zum anderen:Ich beteilige mich mit meinen Beiträgen im TG-Forum,um anderen aufzuzeigen,das der Weg zu sich sehr Steinig ist und Mann/Frau da halt durch muss.
Ich sehe mich seit 2009 (OP) als Frau und bezeichne mich auch so.Vorher war ich eben Mann,Transvestit und dann Transsexuell,um letztendlich jetzt eine Frau zu sein.
Mir wurde mal gesagt,das ich doch ein fescher Bub gewesen sei,mag sein,aber als Frau ,Baujahr 1957,finde ich mich doch ganz gut anzusehen.
lG, Claudi
Ich als Bub,ca 1975
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
****ter:
WARUM M U S S man sich unbedingt outen??
es ist doch wie ein 6er ,zu erwarten das "andere" DAS verstehen/tolerieren....!!!

Nein, ist es eigentlich nicht.

meine persönlichen Erfahrungen sind andere. Das mag alerdings daran liegen, dass ich in einem toleranten Großstadt Umfeld wohne und zu mir stehen kann.

Wenn man nicht als Opfer wirkt, gibt es ganz selten Probleme mit den Mitmenschen.
*******_60 Mann
365 Beiträge
Ich merke auch das ich viel viel Ruhiger und Ausgeglichener bin als noch vor 2 Jahren.
Das andere ist wären die Medien vor 40 Jahren schon so gewesen wie heute könnte ich mir vorstellen das ich schon damals den Weg gegangen wäre.
Zum Outing: Wenn man zur Frau wird und wie ich in einem Dorf mit 80 Einwohner lebt, ist es besser man sagt was los ist, denn dan ist man kurz in aller Munde aber man hat schnell wieder seine Ruhe.
In der Großstadt kann man in der Anonümität untergehn und keinem störts.
Eine Frage der Ehrlichkit
Sich zumindest seiner Freundin gegenüber zu outen ist eine Frage der Ehrlich – und Aufrichtigkeit. Darauf basiert jede Beziehung. Niemand möchte von seinem Partner auf Dauer belogen werden, auch wenn die Lüge nur im Verschweigen von stark ausgeprägten Neigungen oder eines wichtigen Fetisch liegt. Es ist schon nervig genug wenn man aus unterschiedlichen Gründen seine Neigungen gegenüber der Außenwelt verbergen muss, aber ein Versteckspiel gegenüber dem Partner geht auf Dauer garantiert nicht gut.
Es wäre nett und interessant zu erfahren, ob und wie sich der Themenersteller geoutet hat.
Zum Thema möchte ich sagen , ich hätts meiner Familie nie verschweigen können, für mich wärs ein riesen Vertrauensbruch, ähnlich dem Fremdgehen des Partners. Sich in kleinen Schritten gemeinsam weiterentwickeln und vorallem auch bei mancher Kleidungsauswahl ein "Nein" des Partners akzeptieren. Wenn ich den Partner hier hintergehe und bis zum "Supergau" abwarte, kann ich doch nicht vom Ihm nicht wie selbstverständlich ,weiteres Vertrauen und Liebe erwarten. Vielleicht würden dann auch so manche nicht als billige Faschingskopie auf die Straße gehen, etwas
mehr angepasster sein. Das ganze Prozedure mit dem sog "outen"
wäre dadurch überflüssig.
Ich denke da immer an meine Anfänge, als ich 1990 auf dem Dorffest
in unserer kleinen Landgemeinde im bauchfreien Top erschienen bin.
Damals erntete ich mehr positive als negative Resonanz.
Von diesem Zeitpunkt an, hieß es immer nur noch "typisch Hermann".
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