Die zahlreichen Funktionen von Cockringen
Ja, die gibt es. Nicht zuletzt solche, die hier noch gar nicht erwähnt wurden. Das soll jetzt nachgeholt werden.
Der Volksmund spricht mitunter vom „besten Stück des Mannes“. Da ist es doch nicht ganz unlogisch, dieses Stück zu schmücken (auch wenn ich natürlich davon überzeugt bin, dass das beste Stück bei Männlein und Weiblein gleichermaßen der Kopf ist).
Für mich machen Cockringe Toleranz nach BEIDEN Seiten sehr deutlich (ein blaues, grünes, rotes Bändchen am Arm als Erkennungszeichen, wie es beim Joyclub anderswo verschiedentlich diskutiert wurde, sollte dann eigentlich hinfällig sein):
Ich liege als Erster (ausnahmsweise unberingt) nackt am See auf einer einsamen Badewiese. Die ersten Gäste, die sich gerne dazu legen möchten, wollen sich gar nicht ausziehen und denken sich, „der ältere Herr dort, könnte evtl. ein Vereins-FKKler sein. Dann wird er sich möglicherweise gestört fühlen, wenn wir uns mit Klamotten in die Nähe legen. Irrtum, sie hätten sich gerne hinlegen können.
Die nächsten „Passanten“ sind genau von der gegenteiligen Fraktion (frivole FKKler). Ihre Gedanken: „Oh Schreck, der olle Knacker (ich meine mich selbst) wird ganz bestimmt im Dreieck springen, wenn wir erst mal loslegen. Nichts wie weiter“. Wieder Irrtum; auch sie wären erwünscht gewesen (die ersten Gäste sind ja ohnehin schon weiter gegangen): Egal ob Damen, Paare oder Herren - so lange niemand sein Auto auf die Badewiese fährt und mir die „tolle Leistung“ von Radio und Autobatterie vorführt, wäre es in Ordnung gewesen. Ja, ich kann mich auch dann freuen, wenn „nur“ andere Leute ihren Spaß haben und ich selbst unbeteiligt bin.
Mein Motto ist gewissermaßen identisch mit jenem vom Mainzer Carneval Comitee: „Allen wohl und niemand weh, dass ist das Ziel des MCC“. Allerdings ist das nur dann realisierbar, wenn Alle ein gutes Stück Toleranz aufbringen.
Und damit bin ich bei jenen Leuten, die diese Toleranz im besonderen Maße „predigen“ - den Vereins-FKKlern (die mir eine „besondere Betrachtung“ wert sind obwohl der Spruch „drei Deutsche - ein Verein“ auch auf unzählige andere Leute anwendbar ist). Es ist mir geläufig, dass dort die „Philosophie“ herrscht, dass Nacktheit mit Erotik u. ä. überhaupt nichts zu tun hat. Da diese Definition offenbar
Ausschließlichkeit beansprucht, erinnert sie mich sehr an ein Stück von Tucholsky (wie der Deutsche ins Theater geht: Was sich auf der Bühne abspielt, das mag rechts und links neben mir und vor und hinter mir diejenigen betreffen - und überhaupt, alle anderen im Saal mag es betreffen. Aber mich? Niemals. Völlig ausgeschlossen. Mich können die überhaupt nicht meinen).
Selbstverständlich möchten sich auch viele Nicht-Vereins-FKKler ungestört in die Sonne (oder in den Schatten) legen und sich ausruhen. Manche immer, andere häufig und wieder andere selten oder gar nicht (und bei etlichen ist es auch von der Situation oder von der Zeit abhängig). Ich denke jedoch, dass es wünschenswert wäre, wenn Vereins-FKKler akzeptieren könnten, dass eben doch nicht alle ihre Auffassung (oder sollte ich besser „Religion“ schreiben?) teilen und etliche Leute abweichender (oder gar extrem anderer) Auffassung sind.
Fazit: Ich freue mich, im nächsten Sommer an Badestellen tolerante Leute zu treffen - weiblich, männlich, Singles, Paare, Gruppen jeden Alters.
Viele Grüße vom
Fingerstring
(Ach ja, man(n) sollte nicht mit dem angezogenen Finger auf ausgezogene Leute zeigen… Ist das wirklich so oder habe ich da etwas verwechselt/vertauscht?)
PS. Sollte mein (wieder etwas zu lang geratener) Beitrag stellenweise nicht nur solche Leute zum Schmunzeln gebracht haben, die gleicher oder ähnlicher Meinung sind, sondern auch solche, die anderer Meinung sind, dann würde mich das ganz besonders freuen.