Sex ...
... ohne Liebe dürfte für viele vorstellbar sein. Dagegen würde Liebe ohne Sex kaum in den Köpfen vorkommen. Dies ist auch kein Wunder. Denn bei letzterem bekommt die Intensität der Gefühle bei den Beteiligten eine nicht unwesentliche Bedeutung. Demzufolge sollte man grundsätzlich und einmal abstrakt zwischen andersartigen Gefühlen und Liebe trennen, um der te einen Weg aufzuzeigen. Denn ich habe auch meine Zweifel, ob sie Liebe mit einem verliebt sein, sich geborgen fühlen, sich emotional nahe fühlen oder ähnlichen Empfindungen und letztlich mit anderen Gefühlen verwechselt. Auch wenn die Liebe als subjektives Empfinden den Gefühlen zugeordnet wird, gibt es darüber hinaus vielfältige Abstufungen.So ist das Gefühl, als Person gemocht zu werden für viele regelmäßig beim Sex nicht hinwegzudenken. Auch dies ist kein Wunder. Wäre dem nicht so, würden die Betroffenen lediglich auf ein (Lust-) Objekt reduziert und daran hat i. d. R. niemand Gefallen, der sich auf sexuelle Kontakte einlässt. Insoweit darf man grundsätzlich davon ausgehen, dass die Beteiligten dieses Gefühl teilen. In der Regel kommt - insbesondere bei Frauen - noch das Bedürfnis hinzu, sich dem Sexpartner emotional nahe zu fühlen. Da könnten sich die Beteiligten womöglich ein wenig unterscheiden. Während eine Seite dieses Gefühl auch in langlebigen Beziehungen braucht, könnte die andere Seite sich hierdurch zu sehr eingebunden fühlen. Sie benötigt für die Entwicklung dieses Bedürfnisses oftmals längere Zeit und lässt sich nicht treiben. Geschieht es doch, setzt der Fluchtinstinkt ein und es wird regelmäßig nicht dazu kommen, dass gegenseitige emotionale Nähe aufgebaut wird, die in Liebe münden kann. Wenn die te den Eindruck vermittelt, wie manche es bereits gesagt haben, dass sie nach Liebe sucht, wird sie ihr Bedürfnis nach emotionaler Nähe sicherlich ebenso wenig kontrollieren können, sich zu sehr um die Partner bemühen und bald wieder allein sein.
Vielleicht findet sich in dieser Phase eine Ansatzmöglichkeit, wie sie einerseits ihr Bedürfnis nach Lust und emotionaler Nähe stillen und andererseits dem Partner ebenfalls die Möglichkeit verschaffen kann, emotionale Nähe überhaupt aufbauen zu können. Es muss ja nicht Liebe daraus werden. Da das Bedürfnis nach emotionaler Nähe ein subjektives Empfinden ist, muss der Partner ja nicht sofort in dieses „eigene“ Empfinden eingebunden werden. Womöglich ist Geduld das Zauberwort. Bis dahin sollte die Lust für beide Seiten im Vordergrund stehen. Dann ist es nicht auszuschließen, dass im Partner das Bedürfnis nach emotionaler Nähe wächst. Es muss zwar nicht so sein, ist jedoch eine Option. Überfällt man jedoch Dritte mit eigenen Empfindungen, vielleicht mittelbar verbunden mit der von Dritten als unangenehm wahrgenommenen Forderung, ebenfalls so zu empfinden, wird die Beziehung wohl nicht lange halten. Dann wird man jedenfalls niemals erfahren, wie es sich hätte entwickeln können.