Ich schätze Deine kompetenten Auskünfte, Dein profundes Wissen, und Deine Hilfsbereitschaft bei allen Fragen. Allerdings schätze ich es nicht besonders, wenn Du Berufskollegen als unseriös disqualifiziert, nur weil sie eine andere Methode benutzen.
Danke, ich gebe in diesem Fall übrigens nicht nur meine Meinung wieder, sondern auch die der Berufsverbände professioneller Piercer wie APP, EAPP, OPP oder BMXnet e.V..
Es ist mir völlig klar, dass Du als Nicht-Ärztin keine subkutane Betäubung vornehmen darfst. Darum hast Du Dich auch auf andere Methoden spezialisiert, welche Du perfekt beherrschst.
Nicht nur Ärzte dürfen Betäubungsspritzen setzen...
Ich habe das Setzen von lokaler Anesthesie durchaus gelernt und kenne mich damit aus. Genau deswegen kann ich vergleichen und aus Erfahrung sprechen.
Für die Betäubung wird eine Nadel verwendet, wie sie auch ein Zahnarzt einsetzt oder für das Spritzen von Insulin benutzt wird.
Natürlich, was denn sonst?
Sie ist dünn und man spürt sie nicht. Ausserdem hinterlässt sie weder an der Haut, noch im Gewebe eine Narbe und der Mikrokanal verschliesst sich sofort, sobald man sie rauszieht.
Viele Leute spüren selbstverständlich auch diese Nadeln - und auch der dünnste Stichkanal ist eine Verletzung die gelegentlich sogar etwas blutet. Natürlich bekommt man von einer Spritze keine Narbe - habe ich auch nicht behauptet.
Bei der Betäubungsspritze gibt es keine Schwellung. Vielleicht solltest Du Dir bei einem Arzt diese Methode mal zeigen lassen?
Wie bereits gesagt, ich habe das gelernt - ich arbeite gelegentlich mit einer Anesthesistin und einer Neurochirurgin/Notärztin zusammen - und auch diese bestätigen aus ihrer Praxis, daß man selbstverständlich eine Schwellung im Gewebe erzeugt, wenn man eine - auch nur geringe - Menge Flüssigkeit ins Gewebe einbringt.
Es ist leider ein beliebter Fehler, aus fehlendem eigenen Wissen auf fehlendes fremdes Wissen zu schliessen.
Und es ist ein Irrtum, aus der begründeten Ablehung einer ungewöhnlichen Methode auf Nichtwissen zu schliessen.
Oder anders gesagt: Nur weil man etwas nicht kennt, muss es nicht zwingend schlecht sein.
Das ist richtig, allerdings ist die Methode, beim Piercen eine Spritze zu setzen, schon vor etlichen Jahren von allen Profis und auch den internationalen Verbänden verurteilt worden - genau weil die Methode bekannt ist.
Wie Du selber schon mehrmals geschrieben hast sind symmetrische Brustwarzen wahnsinnig heikel. Man kann im Stehen markieren, Wasserwaagen einsetzen, mit Schnüren sich helfen, und noch vieles mehr.
Komisch, ich kenne keinen einzigen Profi, der zum Anzeichnen von Piercings eine Wasserwaage oder Schnüre oder ähnliches einsetzt. Ansich ist das Anzeichnen nicht soo schwer. Übrigens: Brustwarzen sind von Natur aus niemals ganz symmetrisch - genauso wie der Körper insgesamt.
Sobald die dicke Nadel durch ist, ist es zu spät. Ein viertel Millimeter macht auf 1.2cm plötzlich viel aus, was man vorher mit dem Filzstift nicht gesehen hat.
Dann war der Filzstift vielleicht zu dick? Fakt ist jedenfalls, tausende Piercer weltweit schaffen es tagtäglich, gerade Piercings ohne Vorstechen zu machen...
Der Piercer hat mit einer dünnen Kanüle (die selbe, wie er für die Betäubung benutzt hat) die Kanäle vorgestochen. Dabei war eine Warze zwar perfekt in der Markierung, allerdings minimal schräg. Raus, rein (schmerzlos), dann war's perfekt. Und die Piercingnadel wird durch die Kanüle im gewünschten Kanal geführt.
Ich will mal hoffen, das es nicht wirklich DIESELBE Nadel war... Und kann nur wiederholen, daß die Methode doppelt zu stechen unter Profis absolut nicht anerkannt oder üblich ist - aus gutem Grund.
Ich möchte nochmals wiederholen, dass ich Deine Ausführungen sehr schätze. Darum enttäuscht es mich, wenn Du über Berufskolleginnen und -kollegen herziehst, weil Sie eine andere Methode als Du verwenden.
Das hat nichts mit herziehen zu tun, es ist ganz einfach eine höchst eigenwillige Methode, die von keinem Piercerverband anerkannt würde.
Solltest Du mal in Basel sein, so lass Dir die Methode mal zeigen. Selbst die grössten Meister können - wenn sie schon nichts mehr lernen müssen oder wollen - sich mit den Methoden anderer aussöhnen. OK?
Ich lerne und sehr gerne ständig dazu, nicht nur auf Fortbildungen, aber solche eine Methode möchte ich nicht lernen.