Ich unterscheide auch
zwischen der angenehmen Sehnsucht, dem Sinnen und Trachten, jemandem bald wieder nah sein zu wollen, ein Mittelding zwischen Vermissen und Vorfreude und zwischen der quälenden Sehnsucht nach etwas, was man nicht haben kann.
Die ungute - weil auf Unerreichbares gerichtete - Sehnsucht blockiert nur, hat keine positiven Nebenwirklungen und blendet die schönen Seiten des Lebens weg. Die Neigung, die ersehnte Person auch noch zu überhöhen, kenne ich auch, eine besonders gemeine Nebenwirkung.
Und deshalb versuche ich, wenn ich feststelle, dass eine Sehnsucht ungut geworden ist, mir diese radikal auszutreiben. Ich verbiete mir die Vorstellungen, die mich immer wieder gedanklich im Kreis drehen lassen und mich blockieren. Das Leben ist oft schon schwer genug, da muss man es sich nicht noch unnötig selber schwer machen.
Also auf zu neuen Taten, es macht mehr Sinn nach dem kleinen Glück am Wegesrand zu schauen, statt etwas nachzurennen, was immer hinterm Horizont bleiben wird.
Ich kenne die ungute Sehnsucht übrigens nur im Anschluss an gescheiterte Beziehungen,denn ich sehne mich nur nach dem, was ich kenne und vermisse: bei den Kirschen in Nachbars Garten gehe ich immer erst mal davon aus, dass die wurmstichig und sauer sind... das hilft.