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Bitter-süße Sehnsucht...

*****sha Frau
2.613 Beiträge
Themenersteller 
Bitter-süße Sehnsucht...
oder wie man es schafft, sich selber zu blockieren...

Zufällig entdeckte ich gestern diesen Artikel in der Berliner Morgenpost und mußte gleich an so einige Threads hier im Joy denken,unter anderem an den aktuellen hier:

Kann Liebe eine Last sein?

Ich möchte einige der Zitate aus dem Artikel zur Diskussion stellen und um eure Erfahrungen mit Sehnsucht,so sie denn irrationaler Natur war, bitten.

„Sehnsucht beinhaltet Gefühle, Gedanken oder auch Überzeugungen von einem besseren Leben. Sehnsucht als Gefühl ist in der Regel ambivalent, bittersüß, weil positive und negative Komponenten immer gleichzeitig wirken: Das Ersehnte löst positive Gefühle und Fantasien aus, weil es jedoch abwesend oder sogar unerreichbar ist, erzeugt es gleichzeitig negative Gefühle

Da Sehnsucht oft mit Leid verbunden ist, wird dieses Grundgefühl des Menschen auch aus psychotherapeutischer Sicht betrachtet. Das Sehnen nach einem Idealzustand kann in einen Zustand der Untätigkeit führen, Streben nach dem Unerreichbaren als Entschuldigung missbraucht werden dafür, dass realistische und naheliegende Lebensziele gar nicht erst gesetzt werden.

Auch aus eigener Erfahrung kann ich sagen,ist mir auch schon so gegangen,ich habe über 10 Jahre (!) in diesem bitter-süßen Sehnsuchtsstadium verbracht,in dem ich auf einen Mann focussiert war,der niemals mein Partner wurde,ich hatte seinerzeit seine Avancen abgelehnt,da in einer Partnerschaft und mich all die Jahre danach gefragt,was wäre gewesen,wenn....meine Tag-und Nachtträume drehten sich nur noch um ihn,jedoch habe auch ich nie den Versuch unternommen,mich ihm zu offenbaren,ihn zu erobern,war wieder iin einer neuen Beziehung,zum Vater meines Sohnes,die diese Sehnsucht noch förderte,da ich dort nicht das fand,was ich mir er-sehnte.

Eine zu intensive Sehnsucht, die unerfüllbar erscheint, kann beispielsweise dazu führen, dass Menschen melancholisch werden oder in Nostalgie versinken

Und ich glaube,generell,dass diese Sehn-Sucht ein sehr sehr großes Problem bei den meisten Menschen darstellt,die sich darin versteigern,natürlich noch gefördert durch die Literatur,die uns suggeriert,dass ein Mensch diese Sehnsucht in uns erfüllen könnte.

Besonders in Paarbeziehungen zeigt sich das Spaltpotenzial, das der Sehnsucht nach Verbundenheit innewohnt. Man möchte sich nicht mehr einsam fühlen, beschreibt die Psychologische Psychotherapeutin das, was Menschen sich am meisten unter einer Paarbeziehung vorstellen. Wenn der oder die andere eigenen Wünschen nicht entspricht, droht ein Scheitern.

Die Sehnsucht führt dann die Unzulänglichkeit vor Augen und schafft eine Unzufriedenheit, die der andere, die andere nicht ausgleichen kann. Manchmal sind Erwartungen sehr hoch. „Aus der Psychotherapie mit Patienten kenne ich auch die Sehnsucht, der Partner oder die Partnerin möge zum Verheilen früher seelischer Wunden beitragen. Die Sehnsucht im Sinn einer Vision oder Utopie spielt untergründig in jeder Liebesbeziehung eine wichtige Rolle, lässt sich aber meist nur annäherungsweise realisieren

Für mich stecken sehr viele Schlüssel zu Verhaltensmustern (meine eigenen,als auch vieler anderer Menschen hier im Joy,die ihre Probleme posten, in den Zitaten aus dem Artikel.

Quelle:http://www.gesund-magazin.de/artikel/sehnsucht
********nder Mann
2.896 Beiträge
“Weißt du”, sage ich zu ihm, “ich glaube es geht gar nicht darum, dass sie mich verlassen, verraten und gekillt hat, sondern um etwas ganz anderes.” Er schaut mich mit großen Augen an und ist gespannt, welche Erkenntnis ich ihm heute zum Besten tragen würde.

“Es geht um Einsamkeit. Nicht ihre, sondern meine. Hat sie mir gezeigt, wie einsam und verlassen ich bin, weil sie der Mensch war,…” Ich halte einen Moment inne und schaue zu Boden, bevor ich wieder zu ihm aufblicke. “Weil sie der Mensch war, bei dem ich mich wiedergefunden habe, und komme ich gerade nicht umher mich an “Die Einsamkeit der Primzahlen” erinnert zu fühlen.”

Ich schlendere durch den Raum, um meine Denkprozesse zu unterstützen, und danke ich ihm innerlich für die Ruhe und Gelassenheit, die er mir entgegen bringt. “Dadurch, dass sie mich ein zweites Mal fallen gelassen hat, wird mir das erst vollends bewusst. Und jetzt, wo ich mich in den letzten sechs Monaten fast ausschließlich mit mir selbst beschäftigt habe, auch wenn der Großteil der Zeit in Ablenkung und Betäubung bestand, glaube ich die entscheidende Lektion gelernt zu haben.” Er kann die Freude fühlen, die sich durch mein Gesicht zieht, weil ich mal wieder einen Schritt weiter gekommen bin oder es zumindest glaube.

“Ich bin einsam, und niemand kann mir diese Einsamkeit jemals nehmen. Weder meine Freunde, meine Familie noch die Eisprinzessin. Die Einsamkeit ist immer da, und jetzt, wo ich das erkannt habe, bin ich nicht mehr einsam.”

“Weil du dich selbst hast”, sagt er wissend. “Ja, weil ich mich selbst habe”, antworte ich. “Weil ich mich freuen, lachen, weinen und an dem Schmerz sie, mich, verloren zu haben zugrunde gehen kann. Weil ich lerne die Ambivalenz des Lebens auszuhalten, ich dessen Unsinnigkeit erkenne und dennoch versuche das Beste daraus zu machen.” Er lächelt mich an und ich frage mich, warum er mir das nicht früher erzählt hat. Weiß ich, dass das nichts geändert hätte, muss die Erfahrungen letztendlich jeder für sich machen und kann man sie anderen lediglich anbieten. Wäre es etwas anderes gewesen, wenn sie mit ihm offen und ehrlich gesprochen hätte und sie gemeinsam über die Beziehungsgestaltung der Nichtbeziehung gesprochen hätten. So hatte sie mich gezwungen und ich daraufhin letztendlich auch sie, und war es anscheinend notwendig gewesen.

Ich lache. “Vielleicht fange ich aber auch nur an mich zu belügen”, werfe ich ein, und kann mir nicht sicher sein. “Und vielleicht stammt diese Erkenntnis auch gar nicht von mir, sondern ist nur das Konglomerat aus Filmen wie “Donnie Darko” und nicht zuletzt zwei Einträgen, die ich gelesen habe:

"It is a losing game mankind has played for more than a century. Sadness is what you are, do not deny it. The universe is a lonely place, a painful place. This is what we can share between us, period."

"We never know if we’re being sincere. Maybe we never are."

Vielleicht ist es auch einfach die ganzheitliche Essenz meiner bisherigen Lebenserfahrung, woher die sich auch immer speisen mag.” Ich lache für einen Moment, als ich an C.G. Jungs Archetypen und sein kollektives Unterbewusstsein denke.

“Fakt ist: Es ist, wie es ist. Und jetzt, wo ich das wieder ein wenig mehr erkannt habe, auch, wenn es nur ein kleines Puzzlestück ist und noch mehr kommen werden,”

Ich höre mitten im Satz auf zu sprechen. Er weiß, was ich ihm habe sagen wollen. Er wusste es schon die ganze Zeit.
“Ich bin einsam, und niemand kann mir diese Einsamkeit jemals nehmen. Weder meine Freunde, meine Familie noch die Eisprinzessin. Die Einsamkeit ist immer da, und jetzt, wo ich das erkannt habe, bin ich nicht mehr einsam.”

“Weil du dich selbst hast”, sagt er wissend. “Ja, weil ich mich selbst habe”, antworte ich. “Weil ich mich freuen, lachen, weinen und an dem Schmerz sie, mich, verloren zu haben zugrunde gehen kann. Weil ich lerne die Ambivalenz des Lebens auszuhalten, ich dessen Unsinnigkeit erkenne und dennoch versuche das Beste daraus zu machen.” Er lächelt mich an und ich frage mich, warum er mir das nicht früher erzählt hat. Weiß ich, dass das nichts geändert hätte, muss die Erfahrungen letztendlich jeder für sich machen und kann man sie anderen lediglich anbieten.

*ja*

*top2* *top2* *top2* *top2*

Diese Sätz sollten langsam und mit innerem Wissen gelesen werden -

"Die Einsamkeit hört auf, wenn man sich selbst (gefunden) hat".....
eine absolut richtige und kluge Aussage - von wem stammt sie?
*****nly Frau
255 Beiträge
Ohne Sehnsucht, unvorstellbar, Sehnen und Sucht.
Dieses nie oder nur schwer Erfüllbare, für mich macht es das Leben aus.
Das was ich bekomme.....ich habe kein Sehnen mehr,
das was alltäglich wird.
Mir gefällt dieses bittersüße Gefühl, diese Melancholie die sich
auf mich legt, dieses Warten.
Ich bin nie einsam, ich bin mir immer selbst genug, ich bin süchtig nach
Sehnsucht.
Ich habe mich selbst, und mit mir habe ich genug.
Sie blockiert mich nicht die Sehnsucht, sie ist mein Antrieb.

Auch die bittere Süße hat ihren Stellenwert in meinem Leben, und sie blockiert mich nicht diese Sehnsucht.
Nein, ganz und gar nicht.

Und ich weiß für mich, ein Mensch wird niemals diese Sehnsucht stillen,
Menschen können immer nur Teil-e in meinem Leben sein.
Mein Leben bin ich.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Themenersteller 
Man kann durch fehlgeleitetes Sehnen am Leben vorbeileben.Erkennt nicht das kleine Glück,dass direkt vor der Nase ist.

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will:


Erinnert mich immer an das Märchen vom Fischer und seiner Frau.

Nicht zufrieden sein,mit dem was man hat,was man bekommen kann.
Oft habe ich mich in dieser unbestimmten Sehnsucht verloren,grade in Partnerschaften.

Ich habe mich dann gefragt, will ich einfach zuviel?

Diese Melancholie,die daraus resultierte,ich kenne sie nur zu gut.
Sie war bislang immer mein ständiger Begleiter.

Warten...ein mir unerträglicher Zustand.Gefangen fühlte ich mich immer darin.Ich kann nicht behaupten,dass ich das bitter-süße Sehnen genossen habe.Denn meist war es mehr bitter,als süß.

Heute konzentriere ich mein Sehnen auf Dinge,die nicht unerreichbar sind,sondern die Warterei nur solange ertragen zu müssen,dass ich damit umgehen kann,ohne dass ich darunter leiden müßte.

Etappenziele stecke ich mir.

Sei es,mich darauf zu freuen,heim zu kommen und zu wissen,der Mensch,den ich liebe,ist da und wartet bereits auf mich,das Wochenende,wo wir gemeinsam was Schönes unternehmen,aber ich versuche zu vermeiden,weit in die Zukunft hinein-zu-sehnen.Diese kleinen Glücksmomente nun intensiv zu erleben,ein liebevoller Blick,eine zärtliche Geste,sie werden von mir heute ganz anders wahrgenommen.

Ganz schrecklich waren für mich die Zeiten, als ich noch die Geliebte eines gebundenen Mannes war, und nur von Date zu Date warten konnte,dass meine Sehnsüchte erfüllt wurden, ich war dadurch mehr als abhängig.Wochen,manchmal Monate dazwischen.Für wenige Stunden komprimiertes Glücksgefühl,statt eines konstanten Glücklichseins,was erreichbar ist.

Himmelhochjauchzend - dann wieder der jähe Abfall in die Sehnsucht,Melancholie,Tristesse.
Im Grunde ist Sehnsucht ja nur das romantisch verklärte Schwestermodell vom Ehrgeiz-der Wunsch etwas für sich zu erreichen.

Sehne ich mich über alle Maßen nach unerreichbarem,habe ich die Grenze des Gesunden(im Sinne von: mir guttuhend) überschritten.

Sehne ich mich nach erreichbarem,treibt es mich an.Da ist nichts schlechtes dran.
Sehnsucht hat man danach, worüber man gerade nicht verfügt und das nicht so einfach erlangen kann ...

Das macht die Angelegenheit pikant *zwinker*
*****nly Frau
255 Beiträge
Im Grunde ist Sehnsucht ja nur das romantisch verklärte Schwestermodell vom Ehrgeiz-der Wunsch etwas für sich zu erreichen.


Gute Definiton, wobei für mich Sehnsucht nicht nur beinhaltet etwas für mich zu erreichen.
Meine ehrgeizige Sehnsucht setze ich auch für andere ein, nicht nur um etwas für mich zu erreichen.

Und ich sehne mich durchaus auch nach Unerreichbarem, deswegen ist es nicht ungesund.

Nur von Date zu Date warten das Sehnsüchte erfüllt werden, ich kann nachvollziehen das dann die Bitterkeit überwiegt.
Ich denke ungesund wird es, wenn die unerreichbaren Sehnsüchte anfangen, mich für real erlebbares zu blockieren.
*****nly Frau
255 Beiträge
Wenn ich anfange an der Wirklichkeit vorbeizuleben, nichts mehr wahrnehme, nur auf meine (unerreichbaren) Sehnsüchte fokussiert bin, dann nimmt es andere Dimensionen an.
Dann wird es eine Blockade.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Sehnsucht - sagt das nicht schon das Wort aus? - ist nichts anderes als die Sucht danach, sich nach etwas zu sehnen ...

Bliebe die Frage, warum jemand süchtig nach dem Sehnen ist und nicht danach, etwas zu realisieren. Vielleicht, weil man häufig die Erfahrung gemacht hat, das die Verwirklichung einer Sehnsucht doch nicht das hält, was man sich versprochen hat - und es dann beim nächsten Mal doch lieber beim Sehnen belässt? Oder weil man überhaupt glaubt, das Sehnen nach etwas sei letztlich sowieso schöner als die Erfüllung?

Wäre ja verständlich und nachzuemfinden, wenn auch sicher nicht unbedingt der richtige Weg, damit umzugehen, denke ich. Aber man hört und liest es ja oft genug, dass eine Phantasie meist aufregender ist als ihre Erfüllung - und hier ist das wohl das gleiche innere Muster.

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Sehnsucht
ist die Schwester der Hoffnung. Beide können einen Menschen total blockieren für seine Gegenwart, wirken wie Fesseln.

Aber beide haben wie eine Münze auch eine andere Seite. Die Sehnsucht ist ein Teil der Liebe, wenn man sich nach einem bestimmten Menschen sehnt, der nicht da sein kann. Ohne Hoffnung wiederum müssten wir oft verzagen, keinen Ausweg mehr sehen. Sie hält uns am Leben ebenso wie die Sehnsucht- und wir hoffen, dass sich unsere Sehnsucht erfüllt.
Danke
Danke erst einmal an alle, die hier etwas schreiben. Sehnsucht ... ein Thema, das mich sehr beschäftigt ... incl. der Frage, wie damit umgehen. Sie genießen? Sie vermeiden? Das Leiden ertragen, das sie mit sich bringt?

Ist es erstrebenswert, das Leben mit möglichst wenig Sehnsucht zu leben ... auch weil sie eben nicht nur süß sondern auch so bitter und quälend sein kann? Oder ist sie nicht gerade das Salz in der Suppe des Lebens und ohne die Sehnsucht würde etwas fehlen?

Ich kenne zu diesem Thema viel mehr Fragen als Antworten. Und daher freue ich mich, all Eure Gedanken dazu zu lesen.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Themenersteller 
Es kommt drauf an
wie die Gewichtung ist,was Sehnsucht angeht.

Denn ist sie zu stark,wird sie zu bitter,wird man unweigerlich leiden,verliert man sich in ihr.

Ich denke,jeder Mensch hat eine unterschiedliche Neigung dazu,wieviel an Sehnsucht er oder sie entwickelt.Je weniger Defizite ich empfinde,in meinem Leben,umso weniger muss ich mir die Erfüllung dieser er-sehnen und leiden,wenn sie mir nicht erfüllt werden können.

Besser gesagt: wenn ICH sie mir nicht erfüllen kann.

Wenn man nun zu den Menschen gehört,die sich zu sehr im Sehnen suhlen,ist es schwierig,ist genau wie mit Selbstmitleid,auch das ist selbstzerstörerisch,letztendlich.Ein ewiger Kampf,aber manche Menschen brauchen dies,um zu spüren,sie leben,weil sie leiden.Und leiden um leben zu können.

Ein bißchen Sehnen jedoch ist natürlich das Salz in der Suppe,so denn es auch realistisch bleibt,dass das Sehnen irgendwann erfüllt werden kann.
Sehnsucht, ist für mich eines der Wörter deren Bedeutung Freud und Leid in einem verbirgt.

Man sehnt sich danach etwas von dem Partner zu hören (Telefon, Unterhaltung) oder zu lesen ( Mail - SMS ... ), trifft das ein wonach man sich sehnt ist es ein schönes und eben schönes Gefühl, eben eine Freude die in einem Aufkommt.

Trifft es aber nicht zu, die Erwartung die nicht erfüllt wird, dann ruft es oft ein großes Leid hervor. Entäuschung, Zweifel, Mißtrauen, man fängt an sich zu hinterfragen wieso warum weshalb.

Für mich ist es auch bemerkenswert, oder eben nur Menschlich das eben das negative viel schneller einen in ein Loch fallen läßt aus dem man schwer herauskommt wie das schöne. Ich habe manchmal das Gefühl das auch viele das negative viel intensiver Nachfragen bei sich selber wie das schöne. Oder sogar selbst bei den schönen Momenten nach dem negativen suchen. *gruebel* .... fällt mir immer wieder auf.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Man muss
sich klar machen, dass die Sehn-Sucht eine Sucht wie die Eifer-Sucht ist. Dann kann man lernen, damit umzugehen. Wenn man nicht eifersüchtig ist, kommt man auch gut mit der Sehnsucht klar und nutzt die Zeit ohne Partner/in für sich.

Schwieriger ist die anonyme Sehnsucht zu meistern, wenn man sich nach irgendjemandem sehnt, weil man alleine ist.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ fesselnd
Zustimmung - wie ich ja hier auch bereits geschrieben hatte:

Sehnsucht - sagt das nicht schon das Wort aus? - ist nichts anderes als die Sucht danach, sich nach etwas zu sehnen ... Bliebe die Frage, warum jemand süchtig nach dem Sehnen ist ...

Leider wird das nicht gerne gehört und gelesen (deshalb gab's wohl auch keine Reaktion auf meinen Beitrag), denn es ist ähnlich wie mit dem Selbstmitleid: Manche haben das gelegentlich und dann ist es wieder gut - andere suhlen sich regelrecht darin und wollen gar nicht mehr damit aufhören.

Schwieriger ist die anonyme Sehnsucht zu meistern, wenn man sich nach irgendjemandem sehnt, weil man alleine ist.

Was aber ist denn anonyme Sehnsucht? Wie kann man sich nach jemandem sehnen, den man noch nicht mal kennt? Ist das, was Du vermutlich meinst, nicht eher der Wunsch, nicht mehr allein sein zu müssen? Oder hab ich Dich da falsch verstanden?

(Der Antaghar)
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Nein hast
du nicht. Zumindest ich kenne das. Wie es möglich ist, kann nur vermutet werden. Man fühlt bereits, dass es jemand gibt, den man lieben wird, kennt ihn aber noch lange nicht.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Danke! Jetzt verstehe ich, was Du meinst ... *g*

(Der Antaghar)
@fesselnd
Man fühlt bereits, dass es jemand gibt, den man lieben wird, kennt ihn aber noch lange nicht.

Das geht auch in Richtung Wunschdenken, Fantasie, oder liege ich da falsch?

Wenn es so ist, birgt es die Gefahr, den Wunschpartner schwer zu finden.

@*****har, das mit dem Selbstmitleid ist, wäre einen Thread Wert *zwinker*

Schönen Nachmittag
IV-Säulen
Vergessen:
... den Selbstmitleid hat mit Sehnsucht nicht viel zu tun, ist eher gegenteiliger Natur.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Themenersteller 
Selbstmitleid hat mit Sehnsucht nicht viel zu tun, ist eher gegenteiliger Natur.

Sehe ich anders,sind aus meiner Sicht Geschwisterpaare.Denn diejenigen,die sich über die Maße sehnen,bemitleiden sich oft selber,darum,dass sie niemals finden,wonach sie auf der Suche sind.

Auch glaube ich nicht,dass man instinktiv spürt,da gibt es jemanden für einen,das ist reines Wunschdenken,da gebe ich Viersäulen Recht.
Wie oft ist es denn so,dass, wenn man dieses Wunschdenken,diese verzweifelte Sehn-Sucht ad acta gelegt hat,dass man dann völlig unverhofft auf sein Glück stößt? M.E. sehr oft,eben dann,wenn man von Sehn-Süchten losgelassen hat,ihnen nicht mehr krampfhaft nachjagt.

War zumindestens bei mir so.

Oft denke ich,diese Sehnsucht geht auch einher mit einer der Arten der Liebe:

Besitzergreifende Liebe - Mania

Dieser Liebesstil stellt eine Überhöhung der romantischen Liebe dar, wobei auch hier Sexualität und Leidenschaft eine wichtige Rolle spielen. Bei diesem Liebesstil wird der/die PartnerIn zum absoluten Lebensmittelpunkt, zum Zentrum des Universums. Die geliebte Person erscheint perfekt und man kann sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben. Die dauernde Fokussierung auf die/den PartnerIn ist oft auch mit Eifersucht oder Misstrauen verbunden.

Mania-Liebende sind eher "in die Liebe verliebt" als in ihre/n PartnerIn. Wer zu besitzergreifender Liebe neigt, ist ängstlich-ambivalent an den Partner gebunden, hat daher Angst verlassen zu werden und reagiert oft mit Klammern.


Quelle:http://www.partnerschaftsberatung.at/liebesstile.html

Wer Mania-Liebende/r ist,der kann sehr schwer die wahre Liebe finden.

Und Gott weiß,wovon ich rede...war ich doch den überwiegenden Teil meines Lebens eine solche.
Und Gott weiß,wovon ich rede...war ich doch den überwiegenden Teil meines Lebens eine solche.

Es freut mich, wenn durch Einsicht und Erkenntnis jetzt damit umgehen kannst.

Im Forum Med1 habe ich gelesen:

In mir wächst dann soviel sehnsucht danach, dass mein Herz zu ... sich hin und wieder auch mal im Selbstmitleid zu suhlen und zu trauern? ...
Wie oft ist es denn so,dass, wenn man dieses Wunschdenken,diese verzweifelte Sehn-Sucht ad acta gelegt hat,dass man dann völlig unverhofft auf sein Glück stößt? M.E. sehr oft,eben dann,wenn man von Sehn-Süchten losgelassen hat,ihnen nicht mehr krampfhaft nachjagt.

Da kann ich Dir nur Recht geben. Wer aus einem Mangel heraus sucht, wird nicht finden, er wird mehr und mehr verzweifeln. Hierzu ein Auszug aus dem Buch von R.Betz"Wahre Liebe lässt frei"



"Wenn wir denken,--- Ich brauche einen Partner- befinden wir uns tief im Denken des Mangels. Wir denken uns in eine Notlage hinein. Kein Gedanke der mit --- Ich brauche, --- beginnt, ist jemals wahr, weil er die jetzige Situation ablehnt und verurteilt. Würden wir wirklich brauchen, was wir gerade nicht haben, würden wir auf der Stelle tot umfallen. "

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Das Gefährliche an der Sehnsucht ist nach meiner Erfahrung, dass sie die Dinge, die wir ersehnen, überhöht und auf eine Art perfekt erscheinen lässt, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben.

Ich denke, die beste Art der Sehnsucht ist die, die wir um ihrer Selbst willen empfinden. Eben weil wir ab und zu ein wenig bittere Süße in unserem Leben wünschen. Weil es schön ist, sich Dinge zu erträumen, die wir nicht haben. Weil es eine Form von dramatischer Romantik ist, die viele ganz bewusst genießen.

Man sollte sich sehnen, weil es ein schönes Gefühl ist. Manchmal.

Man sollte sich aber nicht sehen, weil man sich tatsächlich etwas krampfhaft wünscht und es unbedingt real werden lassen möchte.

Das kann - so meine Meinung - zwangsläufig nur auf eine Enttäuschung hinauslaufen.

Die Realität hält den Sehnsüchten in den allerALLERmeisten Fällen nicht stand.

Und so ist sie auch nicht gemeint, die Sehnsucht.

Die Sehnsucht WILL uns eine Version der Wirklichkeit vorgaukeln, die zu schön ist, um wahr zu werden.

Jener Mann, an den die TE zehn Jahre lang dachte, nach dem sie sich verzehrte... hätte sie in den zehn Jahren eine Beziehung mit ihm gehabt, so hätte sie 2-3 Jahre genossen, hätte dann seine Menschlichkeit entdeckt und 3-4 weitere Jahre seine Gegenwart ertragen, bis seine Menschlichkeit ihr allzu menschlich erschienen wäre und sie entdeckt hätte, dass der ganze Zauber verflogen wäre.

Es ist manchmal schwer, eine Sehnsucht aufzugeben. Man hängt an einem Traum von "was-wäre-wenn". Manchmal so sehr, dass man blind ist für das reale Leben um einen herum. Das ist auf Dauer natürlich nicht gut.

Ein wenig Sehnsucht bringt eine gesunde Portion Drama ins Leben. Zuviel davon hält uns davon ab, uns weiterzuentwickeln.

Ein wenig sollte man sie darum im Zaume halten, seine Sehnsucht. Nie die Zügel ganz schießen lassen, sonst rennt der Scheißgaul mit einem hin, wohin er möchte.
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