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Sehnsucht nach einer romantischen Beziehung

Sehnsucht nach einer romantischen Beziehung
Ist das Scheitern solcher Beziehungen vorgezeichnet?

Hallo liebe JC Gemeinde,

ich fühle mich manchmal bedürftig und manchmal auch bitter einsam und meine Sehnsucht sucht sich dann als Projektionfläche eine imaginäre Beziehung. Die, würde sie zustande kommen, diesen Mangel beseitigen würde.

Es funktioniert. Wenigstens eine gewisse Zeit lang scheinen alle Bedürfnisse gestillt und es könnte ewig so weiter gehen. Doch dann kommen die Schatten wieder zu Tage, die jeder mit sich herumschleppt. Sie waren nur überdeckt, durch die Euphorie und Verliebtheit.

Diese Schatten sind unsere ganz speziellen Baustellen, die wir doch nur allzugern verstecken würden. Vor uns selbst und noch mehr vor unserem Partner. Wir wollen perfekt sein.

Ich denke, dass ich vom Kopf her verstanden habe, das niemand anderes als ich selbst meine Bedürfnisse erfüllenund stillen kann. Und das meine falsche Erwartungshaltung an den Partner, der Todesstoß für jede Beziehung ist. Der Andere kann meine Erwarungen gar nicht erfüllen.

Trotzdem glüht in mir, und das schon so lange ich denken kann, die Sehnsucht nach dieser Verschmelzung und Heilung durch eine romantische Beziehung.

Kennt und empfindet ihr diesen Wunsch auch?

Ich würde mich über eine rege Beteiligung freuen, auch über Beiträge von Männern, denn das ist nur auf den ersten Blick ein Frauenthema.

Lieben Gruß
****nah Frau
1.713 Beiträge
Dito
ich kann das sehr gut nachempfinden was da in dir vorgeht - das kenne ich auch! *ja*

Gerade zur Zeit geht es mir auch so, nachdem ich mich von einer langjährigen Beziehung verabschiedet habe. Ich trage den Wunsch nach Verschmelzung immer noch und immer wieder in mir und hoffe auf jemanden, mit dem dies möglich ist.

Die GANZE Zeit wird das wohl nicht funktionieren, da doch jeder sich vom anderen auch wieder in vielerlei Dingen, Ansichten, Erfahrungen, etc. unterscheidet.
Auch brauche ich zum Beispiel immer wieder mal meine Zeiten für mich ganz alleine, um zu mir zu finden, meine innere Balance zu spüren. Da ist es schön, wenn der Partner da Verständnis hat und es ihm vielleicht ähnlich geht, am allerbesten zeitgleich, *grins*

Aber, ich denke mir oft: wäre es möglich so einen kompatiblen Partner zu finden, mit welchem ich in den mir wichtigen Dingen übereinstimme..? Und wenn denn Gegensätze da sind, so am besten welche, die einander unterstützen und gerade deswegen letztendlich gut tun..?

Gleichheit, also gleiche, zumindest ähnliche Ansichten in Werten, Lebensrhythmen, Bedürfnissen (Körpernähe, Sex, etc.) zu haben....das wäre ja der 6er im Lotto.
Doch wenn man hier im JC die Threads verfolgt: es gibt sie, diese Paare... Doch habe ich da das Gefühl, dass beide - ein jeder für sich - sehr in seiner Balance ist. Und DAS scheint mir die Grundvoraussetzung zu sein.
Das würde aber auch implizieren, dass man/frau dafür Sorge tragen sollte, also die Verantwortung übernehmen müsste, sich selber (falls nicht schon von Geburt an dermaßen mit sich im reinen -) immer wieder zu reflektieren und für sich selbst Unternehmungen zu tätigen, die einem gut tun.

Und ja, ja....diese Bedürfnisse.... Auch ich arbeite schon länger daran, diese, so gut es geht, in mir - mit mir - selbst zu stillen. Aber mal ehrlich: manches ist halt nur mit einem Gegenüber so möglich wie man/frau sich das vorstellt und braucht. Da nutzt mir auch meine innere Phantasie nicht wirklich....

Ich schreibe gerne ein späteres Mal mehr dazu, da meine Gedanken zu diesem Thema aktuell etwas durcheinander sind - ich muss sie erst mal `ordnen`. *g*

Aber: Interessantes Thema! *top*

Bin gespannt auf die Beiträge, die noch folgen....
*******ich Frau
48 Beiträge
*grüßgrüß*
ich denke das JEDER alleinstehende phasenweise diese Arten von unerfüllten Sehnsüchten und Wünschen kennt...erschreckend wird es...wenn diese Gefühle innerhalb einer Beziehung auftreten,meinst du nicht,Spieltrieb_67 ....das man dann die Beziehung bzw. die Partnerin ernsthaft grundlegend überdenken sollte ???
Es heißt schließlich nicht umsonst..."Lieber glücklich allein,als unglücklich zu zweit :)"
Denn das Aufkommen solcher Gefühle und Sehnsüchte ist kein Gendefekt...sondern einfach ein Mangel...weiterhin hat es auch sehr wenig mit einer überzogenen Erwartungshaltung deiner Partnerin gegenüber zu tun.
Du wünscht dir was...was sie dir nicht geben KANN...Fazit : Beide gucken nicht in die gleiche Richtung !!!

Leider ist dieser beziehungstechnische Zustand heute weit verbreitet...aber da jeder bekanntlich auch seines Glückes Schmied ist...muß auch jeder natürlich selbst entscheiden,was er draus macht bzw.ob er weiter SO leben will und kann !

In diesem Sinne,alles Gute !
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Verschmelzen
... und zwar SOFORT !!!! Man trifft sich und DAS IST ES !! *wow* Für immer. Ohne, dass man etwas tun muss ...... das ist die Sehnsucht. Die ich verstehen kann, aber für unrealistisch halte. Einen schönen Traum. *wolke7*

Denn abgesehen von dem, was Saranah sagt, dass jeder auch für sich in der Balance sein muss, dass es nicht funktionieren kann, wenn man selber grundsätzlich "bedürftig" ist, so gehört zum Zusammen-Wachsen von zwei Erwachsenen auch Zeit, Geduld und Toleranz. Auf beiden Seiten - wenn nur einer tolerant ist, dann stimmt wieder die Balance in der Beziehung nicht.

Aber das kommt nicht von alleine, das bleibt auch nicht ewig, da gibt es immer wieder Zeiten, in denen man sich neu ausrichtet. Zeiten von Nähe und Entfernung, von absolutem Verstehen und von Zweifel ... das Leben ist leider nicht so einfach wie ein Liebesfilm.

Und nicht mal zwischen Mutter und Neugeborenem funktioniert das auf Anhieb und immer ohne Probleme. Aber ich denke, dass ist die Liebe, nach der wir uns sehnen. Die, für die wir nichts tun müssen, die einfach da ist, wo wir einfach geliebt werden, weil es uns gibt.

Aber ... na ja, ich denke, das ist Liebe, zur Beziehung gehören noch andere Punkte, vor allem zur Beziehung zwischen zwei Erwachsenen auf Augenhöhe.

Und ja, ich finde auch wie Ploetzlich, dass das keine Schande und kein Gendefekt ist. Im Gegenteil, darüber mal nachzudenken finde ich sehr interessant, von daher *danke* für diesen Thread.
Danke
für die bisherigen Beiträge.
Ich habe manchmal den Eindruck, das die Liebe in romantischen Beziehungen, wie ein Tauschgeschäft gehandhabt wird.
So lange du mir gibst was ich brauche, Liebe ich dich dafür. Der Partner erfüllt eine Funktion.

Scheint sich doch als Frauenthema zu etablieren.

Männer habt ihr nichts zu dem Thema zu sagen?

Eure Meinung ist mir wichtig!
*********b_67:
Kennt und empfindet ihr diesen Wunsch auch?

Sehnsucht... nein, nicht wirklich
Verschmelzen... nein, auf gar keinen Fall

Eher der immer mal wieder aufkeimende Wunsch etwas zu teilen, den Spaziergang mit dem Hund im Wald, die Motorradausfahrt, die emotionalen Eindrücke beim Sternenmond, das Glas Wein beim schönen Abendessen (jeder sein eigenes *g* ), aber auch die Probleme im Umfeld oder wenn die 17-jährige Tochter mal wieder irgendeinen Mist macht.

Dieses "Teilendürfen" ist wertvoll und erstrebenswert. Jedoch nicht im Rahmen einer konventionellen "romantischen Beziehung", wie man sie sich eventuell landläufig vorstellt, die man als "Liebe" bezeichnet, in der man gemeinsam "alt wird". Sondern eher als Bestandteil eines verlässlichen, halbverbindlichen Miteinanders. Und immer mit der Möglichkeit, sich selbst ohne "Erlaubnis" zurückziehen zu können.
@Shibarist
Ich kann verlässlich sein.
Ich kann halbverbindlich sein.
Ich kann auch verlässlich halbverbindlich sein. *g*
Nur wie geht eine Beziehung in der man verlässlich und halbverbindlich ist?
Ansonsten würde ich Dir in jeder Hinsicht zustimmen.
Ich hatte nach meiner Trennung (22 Jahre Beziehung) im September letzten Jahres ähnliche Phasen. Was mir allerdings am meisten zu schaffen gemacht hat war die plötzliche Einsamkeit. Ich sollte dazu erwähnen, ich habe einen Heimarbeitsplatz und bin somit also die meiste Zeit allein zu Haus.

Vor ein paar Monaten habe ich dann mit online dating angefangen und erst hier ist mir bewußt geworden wie schwer es werden wird einen passenden Partner zu finden. Machen wir uns nichts vor, wir alle haben ein oder zwei (oder mehr?) Kernpunkte die ein absolutes Muß/no-go darstellen. Jemanden zu finden, der zu einem passt, der einen mag und der sich auf die Anpassung in einer Beziehung einlassen will - das wird schon schwieriger. Sich in solchen Momenten imaginäre Beziehungen vorzustellen ist denke ich durchaus normal. Man denkt an schöne Tage zurück oder die, die da noch kommen könnten.

Das Problem was ich jetzt im Moment sehe ist, dass Du Dir eine Traumbeziehung versuchst vorzustellen und diese dann, sollte sich ein Partner finden, diesen an der imaginären Beziehung messen wirst. Ich habe mir selbst geschworen, sollte ich jemanden kennenlernen, so wollte ich diese Person nicht mit meiner Ex-Frau vergleichen...
...
...wie naiv man doch manchmal sein kann *haumichwech*

Ich bin die letzten Monate durch recht viele Phasen gewandert und glaube(!) jetzt zum ersten Mal wirklich an einem Punkt zu sein, wo ich meine richtig aufgetaut zu sein.

Aus meiner Sicht, jeder geht mit seiner Einsamkeit unterschiedlich um und Hobbies und andere Freizeitaktivitäten sind auch nur ein begrenzter Ersatz. Spätestens auf dem Sofa oder abends im Bett ist die Einsamkeit wieder da und das Loch tut sich von neuem auf.

LG!
bfrost
Projektion
Ich vermute - nach dem was ich bisher aus meinem Leben lernen durfte- dass gerade diese Projektion, der Wunsch nach dieser Verschmelzung und Heilung das ist, was einem die Suche versaut. Denn wenn einen diese kleinen Stachel im eigenen Fleisch immer wieder zwicken, wenn sie das sind was man an sich selbst manchmal auch nur schlecht annehmen kann und womit man letztlich gerade noch "ein Thema hat", es also trotz jeder Verdrängung präsent ist, dann wird Liebe zur Tauschware. Denn als solche - für die eigene "Heilung" will man auch selbst sie ja einsetzen.
Es gibt eine Suche, weil man diese Fehlstellen in sich selbst füllen will (dieses Gefühl an sich scheinen die Menschen ja schon ewig zu kennen, Stichwort Kugelmenschen), aber diese Suche wird vernebelt weil man sich selbst als zu fehlerhaft begreift. Und alles was man aus dieser Einstellung heraus angeht, ist eigentlich dazu verurteilt zu scheitern oder sich zur gelebten Lüge zu entwickeln.

Ich habe irgendwann dann doch das gefunden. Das. Das Gefühl zusammen in die selbe Richtung zu sehen. Sich und den anderen einfach SEIN lassen zu können und aufzuhören, irgendwie sich oder den anderen ständig zu etwas machen zu wollen, das "ausreicht", weil das garnicht nötig ist. Dieses Gefühl von Ying/Yang, dass der andere gerade da stark ist wo man selbst schwächelt und umgekehrt.
Aber nur weil ich das Glück hatte, dass mir eine Begegnung geschah mit jemandem, der NIE in mein "Beuteschema" gefallen wäre. Und ich mich darauf eingelassen hatte. Vorher hätte ich nie sagen können, was gefehlt hat. Weil ich nichtmal geahnt hab was es gewesen wäre.
Von gescheiterten Beziehungen lernt man ganz gut, was man nicht mehr will. Aber das ist ein Ausschlussverfahren, was man wirklich WILL weiß man dann doch erst wenn es vor einem steht und man es erlebt. Man muss so jemandem also begegnen - und dann muss man sich noch angstfrei drauf einlassen.

Das klingt viel viel viiiiiel einfacher als es ist. Und es ist bestimmt mit einem Lottogewinn vergleichbar. Aber nur wenn man das jetzt gerade in seinem Leben nicht hat, ist dieses nicht weniger wert dadurch. Auch wenn man das manchmal so fühlt.
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Sagen
kann ich, dass ich diese Haltung nach drei Jahren Kennen mit in meine immer noch nach 43 Jahren bestehende Ehe genommen habe und sie insgesamt etwa 28 Jahre konservieren konnte. "Wir beide gegen den Rest der Welt" schien trotz aller Wehs und Achs unser Motto zu sein. Aber irgendwann wird klar, dass man sich ein Potomkinsches Dorf aus reiner Fassade gebaut hat. Trotzdem ist der Wert dieser Zeit unbestritten, denn sie wurde benötigt, um den Kindern ein sicheres Zuhause und Ausbildung zu geben.

Alles Weitere war Schicksalsangelegenheit, das heißt, ich habe mich vollkommen ohne Vorgaben finden lassen. Aber klar war, dass diese Zweitbeziehung nicht romantisch im eigentlichen Sinne sein kann, denn das hätte das vollkommene Ablösen von der Erstbeziehung bedeutet. Romantische Gefühle speisen sich aus der Monogamie. Aber auch, wenn es anders war, letzlich war es eine andere Art romantischer Gefühle, das Wissen um Zusammengehörigkeit auf freiwilliger Basis.

Ich bin aus meinem Erleben verschiedener Parallelbeziehungen bis zur jetzigen seit über 8 Jahre andauernden zur Überzeugung gelangt, dass man vor allem offen sein muss, eben keine Gehtnichts in den Raum stellen darf, um Frauen unvoreingenommen begegnen zu können. Ich hätte kaum die Menschen kennengelernt, die mir wichtig wurden, wenn ich irgendwelche Hürden gebaut hätte.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Sehnsucht nach der romantischen Liebe
…ich finde es sehr schön…das auch einige Männer diese Sehnsucht kennen...

@**v
Das Gefühl zusammen in die selbe Richtung zu sehen. Sich und den anderen einfach SEIN lassen zu können und aufzuhören, irgendwie sich oder den anderen ständig zu etwas machen zu wollen, das "ausreicht", weil das garnicht nötig ist. Dieses Gefühl von Ying/Yang, dass der andere gerade da stark ist wo man selbst schwächelt und umgekehrt.

...sehr schön beschrieben…das ist die "romantische Liebe“…nach der wir uns sehnen…und da klappt es auch mit der Partnerschaft…selbst im Alltag *top*

Das klingt viel viel viiiiiel einfacher als es ist. Und es ist bestimmt mit einem Lottogewinn vergleichbar. Aber nur wenn man das jetzt gerade in seinem Leben nicht hat, ist dieses nicht weniger wert dadurch. Auch wenn man das manchmal so fühlt.

…es ist ein Lottogewinn…einer, den man nicht beeinflussen kann…außer das man offen bleibt und selbst in sich ausgeglichen ist…in seinem Gleichgewicht…dann stehen die Chancen auf den Jack Pott…die „romantische Liebe“ ganz gut…nur nach bestimmten Kriterien suchen oder herbei denken...kann man zwar Partnerschaften, die auf Vernunft basieren...aber da fehlt eben die romantische Liebe…das innere „Verschmelzen das innere Fühlen"…es bleibt ein Tauschhandel…der innere Lehre und Einsamkeit erzeugt…auch wenn da jemand ist... *zwinker*
**by Frau
1.865 Beiträge
Ich war verheiratet - in offener Ehe und hab mein Leben genossen und auch im Internet die eine oder andere Affaire kennen gelernt.

Eines Tages schrieb mir ein Mann ohne Bild - sein Stil gefiel mir, wir haben telefoniert und uns gut verstanden. Ein Date - ja, aber da ich mittlerweile ein Bild gesehen hatte, wusste ich, dass er nicht mein Typ ist ... Lange Haare, sehr Lässig-rockig, eher so ein Typ Kumpel. Aber er war nett und unterhaltsam.

Tja, das Date war ok - nichts gigantisches, obwohl er sich sogar die Haare abgeschnitten hatte *zwinker* und irgendwann so gegen zwei Uhr nachts passierte es - er hat mich geküsst, weil menschlich einfach alles perfekt passte hab ich es zugelassen - Und BUMM! Ich hätte es nie für möglich gehalten, ER ist mein Mr Right? Mit dem einen Kuss erkannt? Und ja, nach Scheidung, harten Zeiten während der Trennung vom Ex und vielen auf und ab ist er es nach über 4 Jahren immer noch - und jedem Tag wird die Liebe mehr.

Was ich damit sagen will? Dass man der Liebe auch eine Chance geben muss. Dieses plötzliche verschmelzen und sofortige verlieben klappt eben nicht immer ... Für mich war das komplett unverbindliches Date - ohne jegliche Erwartungen der richtige Weg ... Und ich gab schon oft gehört, dass es für viele so ist. Vielleicht auch für den TE?
Ich finde diese Sehnsucht nach Verschmelzen, nach unendlicher Nähe und Tiefe völlig normal. Sie ist in meinen Augen kein Zeichen von Schwäche, Naivität oder sonst was. Ich denke, sie ist ganz natürlich.

Nur die Art, wie wir glauben, sie finden, erleben und festhalten zu können, ist u.U. falsch. Ich glaube, der größte Feind der romantischen, erotischen Liebe ist die klassische Beziehung. Da muten wir uns oft zu viel zu.

Für mich steht fest, dass ich einen Liebespartner nur noch für die Liebe möchte, nicht für den Alltag.

Wer sich einsam fühlt, sollte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Aber nicht unbedingt, indem er hofft, dass demnächst ein einziger Mensch ihm dieses Gefühl nehmen wird.

Ich kenne mehr Männer, als Frauen, die sich wirklich einsam fühlen. Manche neigen dazu, von einer Beziehung in die nächste zu rutschen, mit Frauen, die gar nichtmal unbedingt ihr Fall sind, nur damit sie nicht alleine sind. Glücklich macht sie das nicht. Besser wäre es, sie würden erstmal lernen, auch alleine zurecht zu kommen.
****he:
Ich finde diese Sehnsucht nach Verschmelzen, nach unendlicher Nähe und Tiefe völlig normal.
Ja, das denke ich auch.

****he:
Ich denke, sie ist ganz natürlich.
Ja, so wird es wohl sein.

****he:
Ich glaube, der größte Feind der romantischen, erotischen Liebe ist die klassische Beziehung. Da muten wir uns oft zu viel zu.
Ich würde nicht sagen, dass wir uns zuviel zumuten. Ich würde sagen, dass wir zu egoistisch und zu wenig Frustrationstoleranz haben.

Die romantische Liebe fußt auf Zweisamkeit und Verzicht. Durch den Verzicht (Verzicht auf Erfüllung aller eigenen Wünsche) entsteht Sicherheit. Man kann Vertrauen entwickeln und sich fallen lassen.
Das Schöne an der romantischen Liebe ist, dass durch Zurücknahme der eigenen Bedürfnisse ein neuer Mehrwert entsteht. Es ist einfach ein unschlagbares Gefühl, nicht mehr allein kämpfen zu müssen. Für viele ist dies auch der Sinn des Lebens, quasi die Zahl 42.
*********b_67:
Trotzdem glüht in mir, und das schon so lange ich denken kann, die Sehnsucht nach dieser Verschmelzung und Heilung durch eine romantische Beziehung.
Diese Sehnsucht dürfte wohl eine der häufigsten sein, die es gibt. Das Problem daran ist: Mit dem "Verschmelzen" verschwinden persönliche Grenzen, mitunter die ganze eigene Persönlichkeit. Man erreicht damit letzten Endes das genaue Gegenteil von dem, was man sich vorstellt.

Heilung durch eine Beziehung klingt tatsächlich sehr romantisch, ist aber unter der Prämisse, mit dem Heilenden zu verschmelzen, eine allzu grosse Forderung an den potentiellen oder imaginären Partner. Dieser Mensch müsste nämlich ebenfalls dazu bereit sein, sich selbst aufzugeben, in der Partnerschaft zu verschmelzen. Kein eigenes, persönliches Wachstum mehr. Was in solch einer Beziehung alles so geschehen kann, habe ich einmal erlebt und will es niemals wieder.

Jeder Mensch möchte lieben und geliebt werden, irgendwann "ankommen" im romantisch verklärten Hafen der Liebe. Andere Beiträge haben es bereits erwähnt: Das Abtauchen in eine imaginäre Welt erzeugt eine Projektion, die fast automatisch in Enttäuschung enden wird.

Hat man erst einmal erkannt, dass Heilung bei sich selbst beginnt, dass eine Partnerschaft tatsächlich der Hafen der romantischen Liebe sein kann, solange man im eigenen Boot sitzen bleibt, sieht man die Welt womöglich plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive. Der Ozean ist gross, es macht Spass, ihn gemeinsam zu erkunden, beide Boote auf das gleiche Ziel auszurichten, auch wenn nicht beide den exakt gleichen Kurs fahren.

Mir ist es ähnlich ergangen wie einigen anderen: Ich musste erst einmal lernen, mich selbst wieder zu lieben, damit die Heilung stattfinden konnte. Alleine sein war irgendwann kein Problem mehr, da ich mich wieder über mich selbst, und nicht über einen anderen Menschen "definiert" habe. Mit diesem "befreiten" Gefühl ist mir eines Tages, völlig unerwartet und total zufällig, meine heutige Frau begegnet. Kein Beuteschema, keine Erwartungshaltung, einfach nichts. Auch heute noch, Jahre später, wachsen wir gemeinsam in und mit der Beziehung, gleichzeitig jeder für sich selbst. Genauso wie unsere drei Kids, alle total unterschiedlich, trotz identischem Erbgut.
wenn ich das so lese mit dem totalen verschmelzen,macht mir das ein bisschen bauchweh.
das ist mir zu viel und ein fluchtreflex kommt durch.
liebe ist doch auch tief und romantisch,wenn man sich luft lässt.
das ist gerade so ein gefühl bei mir...
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke mal an Zeiten, wie z.B. das Mittelalter, wo zwischen der romantischen Liebe (Minnesänger - meist zu einer fiktiven Frau, also einer, die es gar nicht gab) und der Realität der Beziehung (nötig für's Überleben) ein Unterschied bestand.

Und eigentlich ist das doch so - dass es zwei Paar Schuhe sind. Entweder man trennt sie, verzichtet auf die Beziehung und lebt nur die romantische Verschmelzung .. ab und zu ... solange es geht. Oder man sieht Letztere als Fantasie, als Gebilde von Träumen, die man für Momente haben kann, die aber nicht alle Bereiche des gemeinsamen Lebens abdecken kann.

So wie nach der tollen Hochzeitsfeier eben der Alltag beginnt.
Ich denke, dass wir alle von einem Menschen träumen, der uns annimmt und liebt, so wie wir sind und den wir dann genau so lieben können. Und ich halte das auch für ganz normal.

Allerdings beginnen die Probleme schon bei der "Suche". Wie bei allem anderen im Leben blockieren wir uns durch eine krampfhafte Suche nur selbst und werden dabei blind für die Dinge, die das Leben für uns bereit hält und die uns gut tun. So ist es auch mit der Partnersuche. Einen ganz bestimmten Menschen zu suchen, der so und so sein soll und nicht sein soll, ist wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen, dabei sind wir blind für alle die Menschen, die zu uns passen würden, nur eben nicht zu 100%. Denn perfekt gibt es nicht. Und dabei gibt es auch zu bedenken, dass der zukünftige Partner ja auch bestimmte Vorstellungen hat. Und dass dann von jeder Seite 100% passen ist eine verschwindend geringe Chance.
Das zweite Problem ist, dass wir oft versuchen uns durch den Partner zu komplettieren, eben zu einem Ganzen werden. Wie Atome, die alle eine andere Außenstruktur haben und versuchen die perfekte Komplettierung zu finden. Wie soll das funktionieren?

Wir sollten für uns selbst erst einmal komplett werden, uns mit allen Vor- und Nachteilen selber annehmen, denn wie können wir von einem anderen unbekannten Menschen etwas verlangen, was wir uns selber nicht geben können?
Und aufhören krampfhaft zu suchen. Nicht nur einreden, dass wir es tun, sondern es wirklich tun. Es ist kein wirkliches Problem eine Zeitlang mit sich allein zu sein. Nur diese Zeiten kommen eben nicht, wenn wir uns das wünschen, sondern, wenn das Leben sie uns gibt. Genau so, wie das Leben uns die Liebe geben wird, wenn es soweit ist und nicht, wenn wir es wünschen. Wir müssen es nur zulassen und in dem Moment, wo es passiert auch annehmen, was ja auch nicht so einfach ist. Und in der Zwischenzeit das genießen, was eben da ist, so wenig es vielleicht auch manchmal ist.

Natürlich ist das alles nicht einfach umzusetzen, aber das Leben ist nun mal nicht einfach.... und letzten Endes würde uns das auch nicht gefallen... nie gefordert zu werden...
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Sehnsucht nach einer romantischen Liebe
Sehnsucht - Romantik - Liebe, gehören für mich zusammen..genauso wie
Körper - Geist und Seele...das ist Mensch sein...deshalb fühlt sich der Mensch dann innerlich erfüllt und glücklich...wenn er mit sich selbst im Einklang ist...und ihm ein anderer Mensch begegnet, der ihn innerlich tief berührt..ihn liebt, so wie er ist..das passiert ganz von selbst...Passiert genau das " nennt man es die romantische Liebe"...

Keiner von diesen beiden Menschen, die sich lieben...stellt irgendwelche seiner eigenen Bedürfnisse in den Focus der Verbindung...die er vom anderen erfüllt wissen will...aber jeder bewertet den anderen und sein Wesen als positiv...selbst dann wenn es kleine Charakterschwächen gibt...der Alltag ist Harmonie..beide nehmen sich so an, wie sie sind..diese Liebe bedeutet kein Kampf...kein an der Beziehung arbeiten...romantische Liebe bedeutet einfach "angekommen sein"...bei sich selbst und bei dem Menschen der zu einem gehört..und romantische Augenblicke, gehören zum Alltag dazu...beide leben sie.. *liebhab*

@ Katharina57
. Und eigentlich ist das doch so - dass es zwei Paar Schuhe sind.
...das kann so sein...wenn es nicht die "romantische Liebe" ist..die zu einem gehört...mit der man auch den Alltag teilt und in einer Partnerschaft lebt..
Interessantes Thema.....
und ich habe wirklich jeden Beitrag durchgelesen und fand vieles sehr einleuchtend/gut erklärt. Darum möchte ich zur "romantischen Liebe" usw. gar nichts mehr sagen.

Aber zu diesem Punkt der Fragestellung schon.

Ich denke, dass ich vom Kopf her verstanden habe, das niemand anderes als ich selbst meine Bedürfnisse erfüllenund stillen kann. Und das meine falsche Erwartungshaltung an den Partner, der Todesstoß für jede Beziehung ist. Der Andere kann meine Erwarungen gar nicht erfüllen.

Ehrlich gesagt finde ich, dass Du die Problematik die Dich beschäftigt ganz gut auf den Punkt gebracht hast (y) Man sagt doch immer "Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung".
Was jetzt nur noch fehlt ist, dass Du auch dran arbeitest - finde ich jedenfalls.
Du hast erkannt wo`s hakt, also wirds wohl Zeit für Dich, Dich damit auseinander zusetzen und Wege zu finden das Thema anzugehen *zwinker*

Ich persönlich habe mit meiner "Arbeit an mir" begonnen als eine Kollegin mich auf Robert Betz aufmerksam gemacht hat. Wenn Du magst gib den Namen mal bei Youtube ein und hör Dir mal einen Vortrag an. Mir leuchtet da vieles ein und es hat mich persönlich weiter gebracht. Vielleicht ist es auch was für Dich?!

Noch ein Weg ist es, sich um das "innere Kind" zu kümmern. Darüber hätte ich vor wenigen Jahren auch noch gelacht *zwinker* Aber ich kann's nur empfehlen. Man kümmert sich um sich selbst. DAS ist wohl - meiner Meinung nach - der Kern. Lernen sich selber zu "nähren". Dann muss man sich das nicht von anderen Leuten holen.

Das waren jetzt wahrscheinlich ziemlich esoterisch angehauchte Ansätze die ich hier beschrieben habe *zwinker* Aber egal was Du tust, wichtig ist dass Du es anpackst. Denn wie gesagt, das Problem hast Du ja bereits erkannt *g*

lg
das Tantchen
******t_S Paar
110 Beiträge
Sehnsucht...
Einige Beiträge appellieren behutsam, nicht zu projezieren, nicht zu suchen. Und dennoch ist es jedem bekannt, dieses Gefühl der Vervollständigung. Gerade bei der Kontroverse "Suchen" bin ich oft zwischen den Lagern gewechselt. Doch inzwischen sehe ich im durch Sehnsucht getriebenes Suchen selbst kein Problem mehr ...

Aus eines von Jorge Bucay geschrieben Büchern laß ich eine tolle Formulierung. Nach dieser wird der Mensch in einer Abhängigkeit geboren. Als Geborene, als Kleinkinder, Kinder und zuweilen Jugendliche sind wird stark abhängig von unseren Eltern. Und auch später brauchen wir die Gesellschaft, es bleibt immer unser Naturell. Dennoch läßt sich der Fokus der Abhängigkeit wunderbar abändern, mit einem Satz, der lange wirken muss:

Mach dich von dir selbst abhängig.

Nicht die Suche, nicht die Sehnsucht ist ein Problem. Sie ist nur ein Antrieb. Verhängnisvoll wird es erst, wenn das eigene Sein unter dem Ziel der Sehnsucht gestellt wird. Also dann, wenn es bei der Suche nicht darum geht, ein Ideal nachzustreben, von dem geträumt wird, sondern wenn das eigene Wohlergehen vom Finden abhängt. Denn das wird nie funktionieren. Bin ich jemand, der sich schon während der Suche verwirklicht, oder warte ich und erwarte vom Gefundenen meine Verwirklichung?

Seit jeher lebe ich meine Sehnsucht. Jede Station wärend der Suche, selbst das Loslassen des Gefundenen, ließ mich wachsen. Es ist wie mit dem allbekannten Spruch, "der Weg ist das Ziel", nachdem ein kleiner Perspektivenwechsel zwischen Verhängnis und ersehnendes Erleben unterscheidet. Wer ist bereit und fähig, das Gefundene loszulassen? Ich denke nur derjenige in sich ruhende und so nur von sich abhängige Geist.

Die Romantik hat ihre Wurzeln in der Sehnsucht. Eine Beziehung, egal welcher Intensität, sie ist immer projeziert und imaginär. Es gibt keine, für alle die einzig wahre Realität. Doch das muss niemanden schaden. Ist es nicht so, dass diejenigen, deren Sehnsucht und Romantik wir zulassen, bereits zufrieden sind? Die Aufgabe beider Betroffenen ist nur, sich nicht zu verstellen, sich nicht zu vergessen.

Ich mag daher den Begriff "Heilung" des TE in einem seiner wichtigen Sätze umformulieren. Vielleicht bekommt es so eine treffendere Bedeutung:

Trotzdem glüht in mir, und das schon so lange ich denken kann, die Sehnsucht nach dieser Verschmelzung und ihr Loslassen durch eine romantische Beziehung.

(PS: Wer in meinen Worten Egoismus vermutet, dem las gesagt sein, sich ernst zu nehmen hat nichts mit Missgunst zu tun. Jeder wahrhaftig mit sich glücklicher Mensch teilt dies.)
********adra:
Mach dich von dir selbst abhängig.
********nate:
"Arbeit an mir"
********nate:
sich um das "innere Kind" zu kümmern
********nate:
Lernen sich selber zu "nähren"
**********n2015:
Wir sollten für uns selbst erst einmal komplett werden
*******rus:
dass Heilung bei sich selbst beginnt
*******rus:
Ich musste erst einmal lernen, mich selbst wieder zu lieben
*******rus:
da ich mich wieder über mich selbst... "definiert" habe
****he:
Besser wäre es, sie würden erstmal lernen, auch alleine zurecht zu kommen.

Es ist die immer gleiche Aussage in verschiedenen "hippen" Formulierungen. Nach meiner Meinung (und ich respektiere die anderen Meinungen) geht es hier nur darum, mit der Enttäuschung fertig zu werden.

Warum darf man eigentlich nicht ehrlich sagen, dass man sich alleine total unglücklich fühlt?
*********ierer:
Warum darf man eigentlich nicht ehrlich sagen, dass man sich alleine total unglücklich fühlt?

Mach doch einfach!
Bloß lass die Finger von der Behauptung, dass das jedem so gehen muss!
******t_S Paar
110 Beiträge
Warum darf man eigentlich nicht ehrlich sagen, dass man sich alleine total unglücklich fühlt?

Unglück oder Trauer? Letzteres ist, was durchlebt wird, ersteres ist, wie wir es benennen können.

Da ich auch zitiert wurde, mag ich zu meinen Teil anworten. Sich von sich selber abhängig zu machen bedeutet nicht, nicht zu trauern oder sich nicht "unglücklich" zu glauben. Es bedeutet in diesem Fall nur, nicht das Glück von dem oder demjeniegen abhängig zu machen, was oder wer verloren wurde.

Einer Sichtweise nach kann nach der Trauer, wohlmöglich Wut, Akzeptanz - wer kennt die Reihenfolge nicht - auch eine Dankbarkeit entstehen, das Erlebte erlebt haben zu können.

Es mag gewiss Menschen geben, die nun sagen, sie haben noch nie erlebt, was sie vermissen. Doch hier mehr als sonst halte ich es für wichtig, nur von sich abhängig zu sein. D.h. das eigene Leben auch ohne das Erreichen dieses "Ziels" gestalten und genießen lernen. Weshalb sollte dies nicht unabhängig(!) von der Sehnsucht nach einer romantischen Beziehung geschehen. Ganz pragmatisch gesehen dient das sogar unverhofft der Suche, gar einer Beziehung.

Dreist möchte ich ergänzen, es ist ein Unterschied zu leiden oder aus Schmerz traurig zu sein. Ersteres ist ein Jammern, ein Resignieren. Letzteres ist völlig natürlich.
@Nachtspazierer
Warum darf man eigentlich nicht ehrlich sagen, dass man sich alleine total unglücklich fühlt?

Natürlich darf man das sagen *g* Wie kommst Du darauf dass es verboten wäre? *zwinker*
Und man darf ebenso Jemanden einen Tip geben wie er es vermeiden kann, dass es immer und immer wieder in der gleichen Situation passiert. *my2cents*

lg
das Tantchen
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