Ebbe
Deine Aura ist noch da
und Dein Duft hängt noch im Raum
Blumen welken auf der Fensterbank.
Es tut unendlich weh
wenn ich plump daneben steh
und den Fehler im System nicht seh.
Die Kulisse ist echt.
Wie im Film, wie im Traum.
Doch ich will den Akt nicht sehen.
Ich will gehen.
Unruhig laufe ich umher.
Suche Dich, bin so leer.
Will erwachen und in Deine Augen schauen.
Es ist heilig, es ist still
weil die Gnade es so will.
Hinter mir
schließt dafür
eine Tür.
Endlich ist es soweit
Kommt die Flut ? Bin bereit!
doch die Tränen sitzen zu fest in mir.
Draußen zieht der Frühling ein.
Er ist mild, er ist rein.
Ist sein Trost ein letzter Gruß von Dir?
Wo ich kniete, wo ich stand
wo ich hielt Deine Hand
liegt ein braches Schlachtfeld nach verlorenem Kampf.
War ins Handeln verstrikt
und bemerkte so nicht
was ich nun nicht begreifen kann.
Gab Dir Kraft, gab Dir Licht,
Gab Dir Wärme, gab Dir mich
doch so stark wie Dein Tod
war ich nicht.
Wer ich war, bin ich nicht mehr.
Es tut weh, es ist schwer
alles schmerzt und die Uhr in mir tickt.
Meine Ebbe ist hier
ich ergebe mich ihr
meine Seele zieht weg
zieht mit fort.
Bin geflüchtet ins Ich
such mich dort, find mich nicht
Wer kann helfen?
Wer kann mich aus mir befreien?
Meine Unschuld, meine Liebe
meine Wurzeln, meine Triebe
sind weit draußen in meinem Selbst versteckt.
Ich will leben, mich befreien
wieder spüren, wieder sein
wenn schon nicht ich- dann wenigstens mein Schein.
Suche Reize, suche Ziele,
neue Menschen, neue Spiele
aber niemand der zu tief ins Herz mir blickt.
Suche Feuer, suche Glut,
ein Entfachen meiner Flut
die mich ungestüm in ihre Arme nimmt.
All mein Schaffen, all mein Walten
mein Vergeben und Behalten
alles was in die Welt von mir schwingt.
Soll in kommenden Tagen wieder das mit sich tragen
was nun noch in der See mit sich ringt.