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Sich selbst lieben können...

**af Mann
3.048 Beiträge
Sich selbst zu mögen ist schon ein sehr wichtiger Aspekt, nicht nur weil man dann mit sich selbst im reinen ist sondern auch weil es sich nach aussen hin auswirkt. Man geht auch Selbstbewusster durch das Leben und man traut sich einiges mehr.

Dies kommt wiederrum auch der Partnerschaft zu gute weil es dann nicht mehr so anstrengend wird, wenn man ständig das Genörgel um die Ohren geschleudert bekommt. Ich finde es schön wenn man mit sich selbst zufrieden ist und es durchaus auch bewusst nach aussen hin zeigt.
Ich zum Beispiel sage mir immer "es gibt keine hässlichen Menschen nur verschiedene Geschmäcker" und es ist doch durchaus was wahres dran.

Also nur Mut und steht zu euch selbst. *g*
sich selbst lieben...
...sonst kann man andere gar nicht lieben, so schlussfolgern einige.

Mir ist bei dem "sich selbst lieben" wichtig, wie ich mit mir selbst umgehe.
Wie betrachte ich mich?
Höre ich mir zu?
Nehme ich mich wahr?
Achte ich auf mich?
Wie gehe ich mit mir um?
Stehe ich zu meinen Bedürfnissen?
Setze ich mich für sie liebevoll ein?

Oder

Unterdrücke ich meine innere Stimme?
Schaue ich weg wenn sich was in mir meldet?
Habe ich es mir eingerichtet, so dass ich mein Leben weiter unterhalb dessen lebe, was ich eigentlich sein/ haben könnte?
Wie gehe ich mit meinen Träumen um?
Lass ich Angst vor Veränderung oder Konsequenzen weiterhin zu?
So weit bin ich in meinen Überlegungen zu dem Thema:

Grundsätzlich ist Zweifel das Gegenteil von Glauben.
Aus Glauben erwächst Vertrauen.
Aus Vertrauen erwächst Zuversicht.
Aus Zuversicht wird Frieden
und die Liebe braucht Frieden.
Deshalb ist die Liebe so anfällig für Zweifel,
und deshalb ist Liebe immer riskant und braucht vertrauen
und deshalb ist die Liebe kein Kampf mit anderen.
Wer lieben will muss gegen den Zweifel kämpfen,
anfangen zu glauben, um letztlich zu vertrauen
und mit sich selber Frieden zu schließen.

lg

@*********zchen: Finde die Idee mit dem "Urvertrauen in die eigene Person" unglaublich gut. Danke für den Post- Er hilft mir vielleicht weiter.

@********nder: Du bist selbstreflektiert und empathisch veranlagt und schaffst es dadurch anderen zu erklären was in dir vorgeht. Das verlernt man leider, wenn man nicht regelmäßig übt und obwohl ich finde, dass deine philosophischen Gedanken eigentlich zu wertvoll für dieses Forum sind, rate ich dir zum weitermachen *g*

@***ia: Da die Bibel immer ein Werk für "die Gelehrten" war ist zu erwarten, dass Interpretationen sogar erwünscht sind. Wenn ich meinen nächsten liebe, wie mich selber und mit mir selber hart ins Gericht gehe, dann darf ich das auch mit anderen?!
Ich komme mittlerweile gut mit mir aus. Das hat nichts mit überzogenem Narzissmus oder egoistischem "Mittelpunktdenken" zu tun. Ich halte mich nicht für die Größte. Meine Schwachstellen und Defizite sind mir durchaus bewusst.

Trotzdem fühle ich mich in mir zu Hause. Ich kenne Menschen, die sich selber nicht ausstehen können - und immer nur rastlos auf der Suche sind. Auf der Suche nach was, wissen sie allerdings selber nicht.

Ich bin fürsorglich zu mir selber. Lange Zeit standen immer nur die Anderen im Mittelpunkt für mich, Familie oder Partner. Das hat sich geändert. Ich sorge für mich, durch Aufmerksamkeit für MEINE Bedürfnisse. Dazu gehören Schlaf, Sport, Ernährung. Dazu gehört aber genauso gut, mir Fehler zu verzeihen oder geduldig mit mir zu sein.

Ich habe für mich die Verantwortung übernommen. Ich bin nicht mehr so abhängig von Bestätigung von außen wie früher. Dies tut gut und wärmt - aber wenn es ausbleibt, bleibe ich trotzdem ein herzlicher und liebevoller Mensch.

Das verstehe ich darunter, mich selber zu lieben. Und ich denke, ich bin auf einem guten Weg.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
ich nenne es anders: Mir mir Frieden schließen.Nach langem Krieg mit mir selber.Und diese Friedensverhandlungen die werden vermutlich ein Lebtag andauern.

Aber in mir ist keine Verbitterung.Kein Hass auf mich selber.Ich erkenne meine Baustellen,manche kann ich abarbeiten,manche bleiben und bedürfen noch viel Arbeit.
Ich schaue genauer hin,auf das,was mir weh tut,wo ich mir selber wehgetan habe,seelisch,wo andere mir wehgetan haben,weil ich es zuließ oder zu klein war,mich zu wehren.

Ich erkenne meine Bedürfnisse - und versuche,sie mir Stück für Stück selber zu erfüllen,zu befriedigen.Das macht mich unabhängiger von anderen.Denn letztendlich ist der Mensch,der mich am längsten im Leben begleiten wird -ICH SELBER.

Als ich begann,mir selber den inneren Spiegel meiner (vermeintlichen) Unzulänglichkeiten vorzuhalten,fand ich mich häßlich,nicht liebens-wert.Voller Zweifel,dass ausgerechnet MICH jemand lieben könnte,so wie ich BIN,wahrhaftig bin.

Wieviele Jahre ich mir selber eine Charade vorgegaukelt habe.

In einem langen Gespräch mit einem guten Freund,der mir geholfen hat,meine Abwehrmauern zu Fall zu bringen,habe ich diese Charade aufgegeben,denn er hat nicht aufgehört,mich immer wieder zu fragen: WAS WILLST DU WIRKLICH?

Stundenlang habe ich jede nur erdenkliche Ausrede aus dem Ärmel gezogen,um seinen Fragen auszuweichen.Seine Antwort war immer die gleiche:
"Du belügst nicht mich - du belügst dich SELBER".

Irgendwann brach die Mauer und ich weinend zusammen.Aber ich erkannte,den Eispanzer,den ich aus Selbstschutz um meine Gefühle gelegt hatte und er zersprang in tausend Splitter.

Ich habe seinen Rat befolgt: Mich vor einen Spiegel zu stellen,mich anzusehen und laut zu sagen: Was willst du wirklich?

Und ich habe die Antwort gefunden:
Lieben und geliebt werden.

Und um das zu finden,mußte ich lernen,dass ich mich selber akzeptiere,so wie ich bin.Nach dieser Akzeptanz kam Step II:
Mich zu mögen,meine positiven Eigenschaften zu erkennen und zu loben,die negativen nicht zu verdammen,sondern sie als Teil von mir zu tolerieren.

Dinge,die ich nicht ändern kann,nehme ich als gegeben hin.
Dinge die ich ändern kann,versuche ich zu ändern.

Selbsthass ist selbstzerstörerisch.Immer.
Ich versuche jetzt,mich mit den Augen der Menschen zu betrachten,die mich lieben und was sie an mir lieben.
Und ich fange an,mein Inneres schön zu finden.
Auch habe ich gelernt,mein Äußeres,das mir früher viel Verdruß bereitet hat,anders zu betrachten.Die Dinge,die mir gut an mir gefallen,hebe ich hervor,die die mir nicht so gut gefallen,kaschiere ich so,dass ich sie nicht negativ überbewerte.

Ein sehr wichtiger Schritt für mich war:

Mich von der Meinung anderer Menschen zu befreien,mich ihren Normen nicht mehr zu beugen,um "dazu- zu- gehören".

Ich bin mein eigener,autarker Staat geworden.
Ich lebe in meinem Mikrokosmos so,wie ich es WILL.
Und kommt jemand nicht mit mir klar,so sage ich:

Take it - or leave it.

Und ich habe mir meine eigenen Regeln,Lebensweisheiten und Wertevorstellungen gebastelt,.frei nach dem Motto des Liedes von Grossstadtkinder:

ICH MUSS GAR NIX !

Und ich habe das Gefühl: jetzt erst fange ich an, zu leben.

Ab und an falle ich noch in die alten konditionierten Verhaltensmuster rein.Das sehe ich aber nicht mehr so tragisch,denn auch mit

"Two steps further,one step backwarts" kommt man voran.

Langsam - aber sicher.
Unabhängig von der Euphorie über das Threadthema, sich selbst lieben zu können möchte ich einwerfen, dass Selbstliebe an Narzissmus grenzt.

Dennoch ist es so, dass nur derjenige, der mit sich selbst im reinen ist, LIEBEN kann.

Ergo ist es m. E. so, dass nur lieben kann, der dazu bereit ist *zwinker*

Schönen Abend
IV-Säulen
ja
Wir lieben uns auch selbst. Nach dem Motto.... wenn jeder an sich denkt ist an jeden gedacht *g*
ICH würde das jeden an ALLES austauschen

Nix für ungut *zwinker*
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Viersaeulen
Der entscheidende Unterschied zum Narzissmus bzw. zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung: Das ist dann keine Selbstliebe im Sinne von Selbstakzeptanz, sondern totale Ich-Bezogenheit im Sinne von Selbstverliebtheit.

(Der Antaghar)
Ich bin immer ein wenig im Zwiespalt was diese Selbstliebe betrifft.

Eigentlich fand ich mich als Mensch immer großartig. Ich mag meine Wesenszüge die ich selber angenehm finde und genau das findet auch Bestätigung von Aussen.

Weniger mag ich dagegen was ich an mir nicht so gut finde und woran ich auch stetig arbeite.

Meine "schlechten" Seiten liebe ich nun ganz und gar nicht!

Ich akzeptiere das ich sie habe, das ich nicht perfekt bin, niemals sein werde. Das ich Menschen kränke und verletzte, egal wie sehr ich mich bemühe, das ich Fehler mache, wie oft ich auch versuche sie zu vermeiden.

Ich aktzeptiere was ich bin und wer ich bin. Aber liebe ich mich? Manchmal ja, manchmal nein. Es gibt Zeiten da finde ich mich scheußlich.

Und ich halte auch so überhaupt nichts davon das man nur fähig ist einen anderen zu lieben wenn man genug Selbstliebe für sich hat.

Die Liebe zu einem anderen Menschen hängt für mich nicht davon ab was ich von mir halte, für wie gut ich mich halte.
Denn dafür kenne ich zuviele Menschen die nur wenig von sich halten und nichts desto trotz unglaubliche Liebe für andere aufbringen können.

Es mag dann nicht perfekt sein, aber ich liebe auch nicht perfekt.

Beziehungen sind immer mit Arbeit verbunden, der Erhalt einer Liebe wird uns nicht geschenkt. Denn für den Menschen den wir lieben und zu dem wir in Beziehung stehen hängt nicht nur von dem ab was ich von mir halte und von mir glaube. Und wie sehr ich mich leiden kann.

Es kommt auch sehr darauf was mein Gegenüber von mir hält und manchmal auch wie sehr dieser Jemand an mich glauben will. An uns glauben will.

An die Gemeinsamkeit und das Miteinander glauben will!
****are Frau
239 Beiträge
Alles in allem denke ich, dass es wichtig ist, sich selbst zu lieben. Sich selbst lieben im Sinne von Akzeptanz, Realismus - sich selbst eingestehen, welche Fehler man hat, DASS man sie hat und dass man nicht perfekt ist. Aber eben auch nicht sein muss. Dass man zugleich aber auch seine positiven Seiten sieht und mit der Mischung zurecht kommt. Ich denke nicht, dass Zweifel dagegensprechen. Ich denke sogar, dass man sich im o.g. Sinne lieben (oder mögen) kann, und dennoch auch Zweifel an sich selbst haben kann. Manchmal, wenn sie nicht die Überhand nehmen. Auch das gehört zum Realismus - und Zweifel sind natürlich, wenn man seine Fehler kennt. Wenn man realistisch sieht, dass man eben nicht perfekt ist. Nun kann man sagen, dass Zweifel mit der Erkenntnis, nicht perfekt zu sein und auch nicht zu müssen, wegfallen müssten. Aber das ist nicht wahr. Immerhin bleiben weiterhin Fehler, und mit einigen kommt man vielleicht nicht zurecht. Man handelt vielleicht auch nicht immer so, wie man das gern würde. Man kommt seinem eigenen Ideal eben nie so nahe, dass die Zweifel weggewischt werden. Das ist in Ordnung. In meinen Augen gehören Zweifel genauso dazu, weil nur sie aufzeigen, dass man sich selbst immer wieder hinterfragt, an sich arbeitet und TROTZ dieser Zweifel und der Fehler, die man selbst erkennt und nicht leiden kann, eben gern haben kann. Zumindest soweit, dass man sich akzeptiert; als nicht perfekt, aber dennoch gar nicht so übel.
Ich denke, das ist Selbstliebe. Alles andere ist Narzismus; verklärte, unreflektierte Selbstverliebtheit.
ich würde es so formulieren: Grundlegend für eine gelingende Beziehung ist wahrscheinlich schon, dass man mit sich selbst im Reinen ist, mit seiner Vergangenheit zufrieden ist bzw. damit klar kommt und seinen Platz in der Welt gefunden hat. Letzteres klingt zwar ein wenig pathetisch, ist aber im Endeffekt so. Fühlt man sich selber nicht wohl, ist man auch nicht in der Lage, auf andere einzugehen und sich auf eine andere Person einzulassen.
****on Mann
7.104 Beiträge
Ich glaube diese Fähigkeit zur "Selbstliebe" ist ganz stark auch von äußeren Faktoren abhängig. Wer wirtschaftliche oder gesundheitliche Probleme hat, unzufrieden im Job ist oder sich Fragen zum aktuellen Partner stellen muss, dem wird es schwer fallen mit sich selbst "im Reinen" zu sein.

Ich glaube nur wenige sind in der Lage ihre Befindlichkeit losgelöst von ihrem Umfeld zu sehen und akzeptieren, das sind dann die wirklich bewunderswerten Menschen die trotz schwerster Schicksalsschläge oder widrigster Umstände ihrem Lebensmut und Fröhlichkeit nicht verloren haben...

Ich bezweifle dass die Mehrzahl so mit sich im Reinen und eins ist, dass sie ebenso entspannt und zufrieden auch mit den schlechtesten Umständen zurecht kämen, meist keimen genau dann die Selbstzweifel auf, wenn man z.B. aus dem Off den Job verliert...oder der Partner einen verläßt, dann ist's schnell vorbei mit der Selbstliebe.

Insofern finde ich es eine eher theoretische Diskussion, man ist immer solange in sich ruhend, wie einen nichts aus der Bahn wirft...und wer schon in der Sch.... steckt, wird es ungleich schwerer haben, mit sich zufrieden zu sein.




el_don.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
und wer schon in der Sch.... steckt, wird es ungleich schwerer haben, mit sich zufrieden zu sein

Ich weiß nicht ... Kann man nicht auch in der Scheiße steckend alles in allem ganz zufrieden mit sich sein?

Es wirkt auf mich oft so, wenn z. B. jemand sich mit allen Mitteln dagegen wehrt, aus der Scheiße geholt zu werden und lieber drin bleiben will ...

*zwinker*

Scherz beiseite: Du hast natürlich recht. Es ist ungleich schwerer, aber keineswegs unmöglich!

(Der Antaghar)
*********et_72 Frau
698 Beiträge
Ich glaube diese Fähigkeit zur "Selbstliebe" ist ganz stark auch von äußeren Faktoren abhängig. Wer wirtschaftliche oder gesundheitliche Probleme hat, unzufrieden im Job ist oder sich Fragen zum aktuellen Partner stellen muss, dem wird es schwer fallen mit sich selbst "im Reinen" zu sein.


das kann ich dir ein wenig recht geben,ich habe in meinem leben auch mehr tiefen statt höhen durch,einige gesundheitliche probleme usw. egal wie es bei mir läuft, ich habe eins gelernt nach jedem tief werde ich stärker und menschen die verletzt wurden wissen wie man überlebt. ich bin ich und akzeptiere mein leben und wie ich bin.
********rnie Mann
565 Beiträge
Ich bin, wie ich bin... ich kann nicht anders :-)
und so lebe und ... ja, liebe ich mich

ich finde nicht alles in Ordnung oder perfekt, was ich tue oder lasse oder wie ich auf manches reagiere

aber ... es bin ich

Nach vielen Höhen und Tiefen, nach in der sch... stecken und sich wieder wie Phoenix aus der Asche erheben, nach Selbstvergessenheit und Selbstzweifeln weiß ich nun, dass es gut ist, dass ich ich bin.

Natürlich bin ich nicht perfekt und muß mich wie viele Narzissten auch nicht so verkaufen ... aber ich habe mich akzeptiert und bin eben wie ich bin

Und das nenne ich Selbstliebe, im Gegensatz zur Selbstverliebtheit, wie es Anthagar schon treffend formulierte

Ich habe einige Jahrzehnte gebraucht, um das zu schaffen, aber die Mühe hat sich gelohnt


Und: das gefühl, von meiner Frau geliebt und akzeptiert zu werden, bestärkt und fördert mich, diesen Weg mit mir als WIR weiterzugehen *g*
Ich werde Ich
ich denke, ich bin noch auf dem Weg zu meinem ICH. Ich finde einiges an mir mittlerweile klasse, einiges kann ich noch nicht wirklich annehmen und damit auch noch nicht lieben.

Aber ich denke, nur wenn man sich selber liebt bzw. es sich mit sich selber gut meint und auf sich achtet bzw. sich selber für wert erachtet, kann so mit anderen Menschen umgehen.

Es war ein langer Weg, und er ist auch noch nicht zu Ende, aber das Gefühl, von meinem Mann geliebt und akzeptiert zu werden, bestärkt und fördert mich, diesen Weg mutig mit mir als WIR weiter zu gehen .. und wenn ich stolpere, weiß ich, er ist da und fängt mich auf, so wie ich ihn halte, wenn er stolpert.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****on:
Insofern finde ich es eine eher theoretische Diskussion, man ist immer solange in sich ruhend, wie einen nichts aus der Bahn wirft...und wer schon in der Sch.... steckt, wird es ungleich schwerer haben, mit sich zufrieden zu sein.

Das ist ja "die Kunst". Wenn alles nach Schema F läuft, ist es vollkommen irrelevant, ob ich mit mir in Ruhe oder im Reinen bin. Ich laufe auf Schienen durch das Leben und alles ist in Ordnung. (Außer natürlich, mein "Reinsein" ist Voraussetzung dafür, dass alles nach Schema F läuft *ggg* )

Spannend wird es, wenn man entgleist, wann, wie und wodurch auch immer das passiert. (Die Schwelle mag ja bei jedem Menschen ein wenig anders liegen.) Wenn es keine vorgefertigten Bahnen mehr gibt und man seinen eigenen Weg suchen muss, oder zumindest kann. Manche hechten ja stattdessen auch zurück auf die (/eine) vorgegebene Spur des Lebens, andere halten inne und sammeln sich selbst. Beides ist okay und gibt es auch noch unzählige Möglichkeiten dazwischen oder gar beides zusammen.

Ich denke die Selbstakzeptanz zeigt sich erst wirklich, und beginnt oft erst auch dann, wenn man am Boden liegt. Und wenn man es (an-)erkennt. Gratwanderung.
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Versuchender
Volle Zustimmung! *top*

(Der Antaghar)
QAntaghar
Der entscheidende Unterschied zum Narzissmus bzw. zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung: Das ist dann keine Selbstliebe im Sinne von Selbstakzeptanz, sondern totale Ich-Bezogenheit im Sinne von Selbstverliebtheit.

Deshalb sagte ich, dass es "angrenzt".

Und wo steht bitte schön geschrieben, dass der Narzisst sich nicht selbst lieben kann?

Wer sich selbst liebt, kann andere lieben. Aber alles in einem vernümftigen Rahmen. Die Sache könnte scheitern, wenn die Selbstliebe weitaus größer ist, als die Bereitschaft auf einen anderen gefühlsmäßig einzugehen.


Schönen Abend
IV-Säulen
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Viersaeulen
Und wo steht bitte schön geschrieben, dass der Narzisst sich nicht selbst lieben kann?

In jedem psychiatrischen und psychologischen Handbuch.

Ein Narzisst ist ja gerade so sehr auf Selbstdarstellung und Bestätigung durch andere aus, weil er nicht nur sich selbst nicht liebt, sondern innerlich bis zur Halskrause voller Minderwertigkeitskomplexe ist - was er natürlich niemals zugeben würde, da er ja immer und überall der Größte, Schönste, Beste und Wichtigste sein muss. Und das alles nur, damit keiner merkt, wie mies er sich eigentlich selbst findet.

*g*

Tut mir leid, ist aber so. Kannst Du gerne überall selbst nachlesen, auch im Internet ...

(Der Antaghar)
********nder Mann
2.896 Beiträge
*****har:
Tut mir leid, ist aber so. Kannst Du gerne überall selbst nachlesen, auch im Internet ...

Wobei man an der Stelle wohl auch noch mal zwischen Narzissmus und narzisstischer Persönlichkeitsstörung unterscheiden muss. In erster Linie handelt es sich dabei ja um eine Persönlichkeitseigenschaft, die (wie jede andere auch) gewisse Vor- und Nachteile bringt. Das Problem bei (zu viel) Narzissmus hat ja meist nicht der Narzisst, sondern das Umfeld. Außer natürlich, der Narzisst bekommt nicht die Anerkennung, die ihm (vermeintlich) "zusteht". (Und ist es ja durchaus auch denkbar, dass das Umfeld die Fähigkeiten und Qualitäten des "Narzissten" nicht zu schätzen weiß.)

Von daher gilt es zwischen verschiedenen Ausprägungsgraden zu unterscheiden. Es gibt ja durchaus "gesunden Narzissmus", und gerade Selbstzweiflern fehlt mitunter dieses "BÄM", dass die narzisstischen Blender oder Nichtblender (Gibt ja durchaus Narzissten, die was drauf haben; vergl. "Dr. House" aus gleichnamiger Serie. Oder diverse Führungspersönlichkeiten in Gegenwart und Vergangenheit.) "zu viel" haben.

Disclaimer: Ich bin ja eigentlich kein Freund von entsprechenden Labels, ist selbst ein "Narzisst" ein Mensch mit (weitaus mehr) Facetten. (Und hat auch er gute Gründe so zu sein, wie er ist.)
Hm, haben nicht alle Menschen hin und wieder mal Minderwertigkeitsgefühle? Das Gefühl nicht gut genug zu sein so wie man ist?

Gehören Zweifel und auch Selbstzweifel nicht doch irgendwie zum Leben dazu?

Und Bestätigung von aussen brauchen doch auch diejenigen die sich selber mögen. Wenn man von allen abgelehnt wird, dann ist es schon schwierig sich selber zu lieben.Denn wir sind doch auch von der Bestätigung von aussen abhängig. Oder sollte das nur mir allein so gehen?
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Versuchender

Du hast natürlich recht. Und ich meinte mit meinem Beitrag auch die Narzisstische Persönlichkeitsstörung - und hab das nur etwas salopp ausgedrückt.

Und wie bei jeder Persönlichkeitsstörung haben all diese Menschen natürlich auch ihre faszineirenden und durchaus guten Seiten, aber eben auch die Störung.

*


@ Amarinta

Selbstverständlich ist das so, wie Du es beschreibst. Es ist jedoch ein ganz normales Maß alle dessen. Bei der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist das jedoch maßlos übertrieben und gilt deshalb ja auch als Krankheit.

Worüber sich allerdings trefflich diskutieren ließe: Sind wir wirklich alle von Bestätigung abhängig? Ich freue mich z. B. darüber, aber abhängig bin ich davon nicht, denn ich würde keineswegs alles dafür tun, mich z. B. auf keinen Fall dafür verbiegen. Ich kenne meinen Selbstwert und meine Schwächen, meine Ecken und Kanten und meine guten Seiten auch ohne Bestätigung von außen.

Allerdings wäre das ein völlig anderes Thema und würde hier den Rahmen sprengen ...

(Der Antaghar)
Frieden mit sich schliessen?
Vielleicht fällt es dem einen oder anderen leichter, zu sagen, "ich habe Frieden mit mir geschlossen", als "ich liebe mich".

Das trifft es nach meiner Ansicht besser. Ich muss nicht alles an mir lieben, um lieben zu können, aber ich darf nicht mit mir und meinen Eigenschaften im Unfrieden stehen.

Der Bohemus
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