ich nenne es anders: Mir mir Frieden schließen.Nach langem Krieg mit mir selber.Und diese Friedensverhandlungen die werden vermutlich ein Lebtag andauern.
Aber in mir ist keine Verbitterung.Kein Hass auf mich selber.Ich erkenne meine Baustellen,manche kann ich abarbeiten,manche bleiben und bedürfen noch viel Arbeit.
Ich schaue genauer hin,auf das,was mir weh tut,wo ich mir selber wehgetan habe,seelisch,wo andere mir wehgetan haben,weil ich es zuließ oder zu klein war,mich zu wehren.
Ich erkenne meine Bedürfnisse - und versuche,sie mir Stück für Stück selber zu erfüllen,zu befriedigen.Das macht mich unabhängiger von anderen.Denn letztendlich ist der Mensch,der mich am längsten im Leben begleiten wird -ICH SELBER.
Als ich begann,mir selber den inneren Spiegel meiner (vermeintlichen) Unzulänglichkeiten vorzuhalten,fand ich mich häßlich,nicht liebens-wert.Voller Zweifel,dass ausgerechnet MICH jemand lieben könnte,so wie ich BIN,wahrhaftig bin.
Wieviele Jahre ich mir selber eine Charade vorgegaukelt habe.
In einem langen Gespräch mit einem guten Freund,der mir geholfen hat,meine Abwehrmauern zu Fall zu bringen,habe ich diese Charade aufgegeben,denn er hat nicht aufgehört,mich immer wieder zu fragen: WAS WILLST DU WIRKLICH?
Stundenlang habe ich jede nur erdenkliche Ausrede aus dem Ärmel gezogen,um seinen Fragen auszuweichen.Seine Antwort war immer die gleiche:
"Du belügst nicht mich - du belügst dich SELBER".
Irgendwann brach die Mauer und ich weinend zusammen.Aber ich erkannte,den Eispanzer,den ich aus Selbstschutz um meine Gefühle gelegt hatte und er zersprang in tausend Splitter.
Ich habe seinen Rat befolgt: Mich vor einen Spiegel zu stellen,mich anzusehen und laut zu sagen: Was willst du wirklich?
Und ich habe die Antwort gefunden:
Lieben und geliebt werden.
Und um das zu finden,mußte ich lernen,dass ich mich selber akzeptiere,so wie ich bin.Nach dieser Akzeptanz kam Step II:
Mich zu mögen,meine positiven Eigenschaften zu erkennen und zu loben,die negativen nicht zu verdammen,sondern sie als Teil von mir zu tolerieren.
Dinge,die ich nicht ändern kann,nehme ich als gegeben hin.
Dinge die ich ändern kann,versuche ich zu ändern.
Selbsthass ist selbstzerstörerisch.Immer.
Ich versuche jetzt,mich mit den Augen der Menschen zu betrachten,die mich lieben und was sie an mir lieben.
Und ich fange an,mein Inneres schön zu finden.
Auch habe ich gelernt,mein Äußeres,das mir früher viel Verdruß bereitet hat,anders zu betrachten.Die Dinge,die mir gut an mir gefallen,hebe ich hervor,die die mir nicht so gut gefallen,kaschiere ich so,dass ich sie nicht negativ überbewerte.
Ein sehr wichtiger Schritt für mich war:
Mich von der Meinung anderer Menschen zu befreien,mich ihren Normen nicht mehr zu beugen,um "dazu- zu- gehören".
Ich bin mein eigener,autarker Staat geworden.
Ich lebe in meinem Mikrokosmos so,wie ich es WILL.
Und kommt jemand nicht mit mir klar,so sage ich:
Take it - or leave it.
Und ich habe mir meine eigenen Regeln,Lebensweisheiten und Wertevorstellungen gebastelt,.frei nach dem Motto des Liedes von Grossstadtkinder:
ICH MUSS GAR NIX !
Und ich habe das Gefühl: jetzt erst fange ich an, zu leben.
Ab und an falle ich noch in die alten konditionierten Verhaltensmuster rein.Das sehe ich aber nicht mehr so tragisch,denn auch mit
"Two steps further,one step backwarts" kommt man voran.
Langsam - aber sicher.