aus der Sicht einer sub
ich bin die sub in unserer Beziehung (im Gegensatz zu den bisherigen Beiträgen von schlagfertig, die mein DOM verfasst hat) und als solche kann ich natürlich nur von mir persönlich sprechen.
@ Magellan und Suende_der_Lust
Für mich ist es eine natürliche und wichtige Verbindung einer sub - die starke Persönlichkeit und die Devotheit. Ein großer Unterschied liegt meiner Meinung nach in der Art und Weise wie D/s (Dominanz/submission) ausgelebt wird, als Rollenspiel oder als fester Lebensbestandteil. Ich kann nur bezüglich D/s als Beziehungsgrundlage schreiben, reine Spielbeziehungen habe ich noch nicht erlebt und hätte auch kein Interesse daran.
Nur mit einer charakterlich starken sub kann nach meinem Empfinden eine 24/7 Beziehung für Beide wirklich erfüllend sein. DOM will ja kein Jag-Sagendes, labiles Etwas, dass sein Leben ohnehin nicht eigenständig geregelt bekommt, sondern möchte Dominieren, Erziehen, Weiterentwickeln, Biegen ... und dazu bedarf es einem starken Gegenüber. Auch bezüglich der Konsequenz, die eine solche Beziehungsform für BEIDE Seiten mit sich bringt, ist es notwendig dass beide gefestigt und willensstark sind. Ansonsten wird aus einer ernsthaften D/s Konstellation schnell ein "Spiel" um Ungehorsam zum Erschleichen von Bestrafungen oder das "Einhalten" von Verhaltensregeln nur wenn DOM es nachprüfen kann.... Dieses Verhalten hat für mich nichts mit dem ernsthaften Willen der Unterwerfung zu tun. Mal abgesehen davon, dass mein Herr das weder Dulden, noch mich so etwas Erfüllen würde.
Ich brauche weder jemanden, der mir die Verantwortung für mein Leben abnimmt noch einen Ausgleich für den Einfluss oder die Macht die mein Job teilweise mitbringt. Es gibt in einer 24/7 Beziehung nicht die "berühmten" zwei Leben einer sub - tagsüber die erfolgreiche Business-Frau und abends die hingebungsvolle Sklavin. Es gibt nur einen Menschen, nämlich mich. Ich werde von der wichtigsten Person in meinem Leben dominiert - meinen Herrn. Und das immer! Und mit immer meine ich - zu jedem Zeitpunkt, an jedem Ort, in jeder Situation, in jeder Weise - wenn ER das möchte. Und da macht es keinen Unterschied, ob ich gerade auf Arbeit bin oder zu Hause.
Wir sind den ganzen Tag in Kontakt. Entweder persönlich, oder wenn ich im Büro bin per ICQ oder Telefon. Somit kann ER natürlich auch immer direkten Einfluss auf mich ausüben, mal abgesehen von der geistigen Verbundenheit und gewissen Verhaltensregeln, die generell immer gelten.
Um Aufschreie zu vermeiden - ein verantwortungsbewusster DOM wird niemals etwas von seiner sub verlangen, was ihr (auch beruflich) schaden würde. Berichte, DOM würde von sub verlangen sich beispielsweise am Arbeitsplatz auszuziehen entspringen entweder der Phantasie oder den fragwürdigen Gedanken so genannter "Dumm-Doms".
Jedoch stelle ich schon fest, dass je mehr Grenzerweiterungen, bzw. Grenzaufhebungen ich durch meinen Herrn erfahren habe, umso "stärker" ist mein Auftreten im Berufsleben. Quasi je mehr Unterwerfung umso mehr charakterliche Stärke/Festigung. Dieser Mechanismus ist allerdings bei näherer Betrachtung für mich durchaus logisch, da die Devotheit wesentlicher Teil meiner Persönlichkeit ist. Je mehr Erfüllung dieser Teil von mir erfährt, umso ausgeglichener und dadurch stärker bin ich im Berufsleben.