Psoriasis
Die Schuppenflechte ist angeboren, sie kann aber ein Leben lang verborgen bleiben. Diese Seiten gäbe es nicht, wenn es bei den meisten Betroffenen so wäre. Die Vererbung kann Generationen überspringen. Wen es erwischt, dem helfen keine guten Worte.
Die Ursache
Dies ist die große Unbekannte im Leben eines jeden Psoriatikers. Der Effekt ist jedenfalls, dass die Zellen fälschlicherweise die Information bekommen, es hätte eine schwere Verletzung der Haut stattgefunden. Alles Lüge - und doch beginnen die Hautzellen, in extremem Tempo in Richtung Hautoberfläche zu kommen. Das geschieht im Schnitt siebenmal schneller als normal. Die überflüssigen Zellen sterben ab und werden als Schuppen sichtbar. Warum aber diese Fehlinformation zustande kommt, ist unklar.
Die Auslöser
• Mechanische Reize
Verletzungen, dauernde Reibung, zum Beispiel auch von einem Armband, einem Gürtel, BH
• Chronische Schädigungen
beispielsweise bei häufiger oder intensiver Reinigung; genauso gut aber Sonnenbrand oder Verbrühungen
• Bakterielle Infekte
Mandelentzündungen vor allem im Kinder- oder Jugendalter, später langwierige Entzündungen innerer Organe (Blinddarm, Harnwege, Eierstöcke)
• Stoffwechselstörungen
Sie fördern zuweilen hartnäckige Formen der Psoriasis
• Medikamente
wie Betablocker, ACE-Hemmer, Lithium, Malariamittel oder kortisonfreie Antirheumatika
• Stress
• Alkohol
Der Krankheitsverlauf
Alles fängt bei den meisten Psoriatikern mit einem heftigen Schub an - mit kleinen Flecken am ganzen Körper. Sie sind stark gerötet und ein bisschen "erhaben". Zu Beginn gibt's nicht viele Schuppen zu sehen. Und: Es juckt, wenn es akut ist. Was folgt, ist unterschiedlich. Die Stellen können innerhalb von ein paar Wochen oder Monaten auch ohne jede Behandlung verschwinden.
Hartnäckiger (und deshalb chronisch-stationär genannt) gestaltet sich alles bei zwei Dritteln der Psoriatiker. Die beliebtesten Stellen, an denen es er Schuppenflechte gefällt, sind
• Ellbogen
• Kniescheiben
• Kreuzbein
• behaarter Kopf
Diese Variante hat einen Vorteil: Sie juckt normalerweise nicht. Dafür heilt sie aber auch kaum oder nur langsam.
Formen
Wenn die gesamte Haut gerötet und verdickt ist, ist es vielleicht eine psoriatische Erythrodermie. Gerade, wenn in der Nähe ein Gelenk ist, reißt die Haut ein - und dann tut's weh. Dazu gesellen sich heftiger Juckreiz, Fieber und ausgeprägte Kälteempfindlichkeit.
Sind Bläschen oder Pusteln zu sehen, handelt es sich vielleicht um eine Psoriasis pustulosa. Die Bläschen enthalten weiße Blutkörperchen, aber auf keinen Fall Bakterien, Pilze oder Viren - kein Grund zur Panik also, denn ansteckend ist das nicht.
Diese Form hat zwei Erscheinungsbilder. Die eine ist der Typ Königsbeck-Barber, bei dem sich die Krankheit auf Handteller und Fußsohlen beschränkt. Die Haut brennt und kann schmerzhafte Schrunden aufweisen. Oft sind außerdem gewöhnliche Stellen an anderen Stellen oder Nagelveränderungen im Spiel. Ursachen können ein allergisches Kontaktekzem, Medikamente, Nahrungsbestandteile oder auch das Rauchen sein.
Dann gibt es noch den Typ von Zumbusch. Fieber und Schüttelfrost gehen voran, und dann breiten sich Pusteln über den ganzen Körper aus. Hier können auch Schleimhäute vom Mund oder von den Geschlechtsteilen betroffen sein. Dazu kommen eitrige Krusten aus Schuppen.
Von einer Psoriasis Arthritis sind zwischen fünf und 20 Prozent der Schuppenflechte-Patienten betroffen. Einzelne Finger oder Zehen schwellen plötzlich an. Schmerzen an der Ferse können eine Entzündung der Sehnen bedeuten. Der richtige Mann zur Behandlung ist nicht nur der Hautarzt. Ein Rheumatologe sollte auf jeden Fall ebenfalls befragt werden. Wer auch nur den Verdacht hat, seine Gelenke könnten mitbefallen sein, sollte schleunigst einen Rheumatologen aufsuchen. Wenn die Pso-Arthritis erst einmal begonnen hat, schreitet sie schnell voran. Rechtzeitig behandelt, lassen sich die Symptome oft gut behandeln.