Auch wenn hier ja gar nicht direkt auf den Joyclub Bezug genommen wurde und von daher nicht relevant ist, ob sich diese Problematik hier im Forum so darstellt oder nicht, sollte man auch hier im Forum kein Problem haben massenhaft Beispiele zu finden. In nahezu jedem Beitrag gibt es entsprechende Äusserungen.
Wann darf ich mich Sklave nennen, wann Sub?
Ist BDSM ein Spiel oder eine Lebenseinstellung?
Kann man Dominanz lernen oder muss man dazu geboren sein?
Was muss Sub / Sklave tun?
Wie gehe ich mit Tabus um?
Kann man Switcher im BDSM ernst nehmen?
Muss, darf SM schmerzfrei sein?
Darf ich zum Fesseln Seile verwenden oder müssen meine Worte fesselnd genug sein?
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Von Themen wie 24/7, Vergewaltigungsspielen möchte ich jetzt gar nicht anfangen.
Warum das so ist?
Schon die Kommunikation solcher Themen ist vielfach "gestört", da sich jede "Gruppe" die Definitionen so zurecht biegt, hinter denen man dann natürlich uneingeschränkt stehen muss, bis man sich fragt, wann dieser BDSM denn nun erfunden wurde.
Besonders auffällig ist hierbei die D/S - Fraktion, insbesondere die "Erfinder" des schmerzfreien SM.
BDSM ist toll dazu geeignet, jegliche Charakterschwäche und Persönlichkeitsstörung als etwas Positives darzustellen. Dies geht natürlich besonders gut, wenn diese Störung oder Schwäche als unumstößliches "Muss" des BDSM dargstellt wird.
BDSM ist eine tolle Therapie für ein gestärktes Selbstbewusstsein, in der man die Schwäche als Stärke erfahren kann. Dies geht natürlich nur, wenn das "Ertragen" der Schwäche von anderen als besonders Stark empfunden wird, also wird die Schwäche zur Regel, deren strikte Einhaltung bewundernswert sein muss.
Gerade im BDSM scheinen sich sehr viele Menschen schwächerer sozialer Schichten zu bewegen, die im BDSM ein Mittel gefunden haben, etwas darzustellen, wer zu sein.
Gerade im BDSM finden sich viele Bildungsverweigerer wieder, die meinen im BDSM sehr schlau zu wirken.
Allen ist eines gemeinsam: Je elitärer die Ausprägung wirkt, desto höher wird die hierachische Einstufung empfunden. Über denn Tellerrand zu schauen wird dabei nicht gekonnt oder nicht gewollt, da ja dann das eigene Weltbild, das Kartenhaus der Selbstdarstellung in sich zusammenbrechen würde.
Einfach nur BDSM zu praktizieren aus Spaß an der Freude scheint nicht mehr in zu sein, dann hebt man sich nicht mehr genug von der Modeerscheinung BDSM ab.
Für die einen sind die Praktiken zu hart, den anderen agiert man als 3/14 nicht ernst genug ...
So beschränkt sich unser Spiel inzwischen mehr und mehr auf die traute Zweisamkeit, aber immerhin ungezwungen und mit Spass und Lust.