Als Fan von Arthur Schopenhauer und Balthasar Gracian, also zwei Pessimisten und Vertreter der Mitleidsethik,bin ich überzeugt davon, dass man absolutes Glück und Lust nur dann erfahren kann, wenn man die Gegenseite, also absolutes Unglück, Trauer, Unlust kennt. Darüber hinaus ist Glück, also Glück im Sinne von absoluter Glückseligkeit, zufolge meiner persönlichen Definition, immer nur ein minimaler Moment, Glück ist Gegenwart ohne Denken, ein kurzer Moment, in dem man innerlich erfüllt ist, nichts anderes wünscht oder erstrebt.
Und natürlich strebt der Mensch nach Momenten des Glücks, der vollkommenen Erfüllung, aber ist denn nicht dieses Streben nach Glück, was sich ja als eine Art Suche gestaltet bereits als Schmerz und Leid zu bezeichnen??
Meines Erachtens ist jegliche Art von Streben, Begehren und Wünschen ein wenig schmerzhaft, wenn es auch ein erlesener Schmerz ist, es ist dennoch ein Schmerz. Und auch, wenn sich der Wunsch erfüllt, entsteht aus dieser Erfüllung sofort wieder ein neuer Wunsch. Schopenhauer geht sogar soweit zu sagen:
Keine auf der Welt mögliche Befriedigung könnte hinreichen, sein Verlangen zu stillen, seinem Begehren ein endliches Ziel zu setzen und den bodenlosen Abgrund seines Herzens auszufüllen.
Das klingt zwar recht radikal, aber dennoch ist es, meines Erachtens, die Wahrheit. Der Mensch ist quasi nie wunschlos glücklich und wenn er denkt dies zu sein, dann befindet er sich in einem Moment der Glückseligkeit, in welchem er nicht denkt- und ohne Denken kein Streben...
Ich für meinen Teil brauche dieses Streben sogar, das Gefühl etwas unbedingt zu wollen, das Begehren, weil ich das tatsächlich für einen äußerst erlesenen Schmerz halte.....
Schopenhauers Ansicht:
Das Leben schwingt gleich einem Pendel hin und her zwischen Schmerz und Langeweile
...kann ich also unterschreiben, wenn ich noch diesen, bereits erwähnten Zustand der Glückseligkeit (gr. Eudaimonia), hinzufüge als Station des menschlichen Lebens-Pendels.
Entweder man langweilt sich, weil Stillstand herrscht und man nicht vom Fleck kommt, oder man strebt nach irgendetwas, irgendwem....
In meinen Augen ist also der Hedonismus ein Paradoxon, da der Wunsch nach Glück zwangsläufig mit Leid verbunden ist....Lust und Schmerz hängen so nah beieinander und das eine ist ohne das andere wohl kaum möglich.
Ob diese Philosophie allgemeingültig ist weiß ich nicht, jedoch trifft sie wohl auf Menschen zu wie mich. Menschen, die..
.....mehr Appetit haben, als das Leben zu bieten hat!
Zitat: von einem für mich sehr besonderen Mann