Hallo Wienpaar,
ja, da hast du Recht, etwas merkwürdig ist es schon.. Aber ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass man euch da helfen kann.
Ist es denn so plötzlich aufgetreten? Oder kam es schleichend, sodass du einfach immer länger brauchtest und es langsam in "Arbeit" ausartete?
Eure Möglichkeiten:
Ich würde da auch, wie schon von jemandem erwähnt, eine Sexualtherapie vorschlagen..
Ich denke, ihr solltet vor dem Wort "Therapie" nicht zurückschrecken.. Man lernt dort sicher sehr viel.. soweit ich weiß, wird erstmal ganz von vorne angefangen und die Partner dürfen sich körperlich nicht mehr Nahe kommen. Dies wird dann langsam wieder aufgebaut mit mehr Bewusstheit, Entspannung usw.
Es ist schwer, dem Problem auf den Grund zu kommen, v.a. aus der Ferne. Ich denke, bei einem Therapeuten würdet ihr gute Chancen haben, dass ihr wieder richtig Spaß bekommt bzw. du.
Ansonsten hätte ich da noch eine Internetseite für dich:
http://www.jetzt-lieben.de/
Wobei ja bei dir noch keine wirkliche Potenzstörung vorliegt, da du ja keine Erektionsprobleme hast.. Naja, aber gucken schadet ja nicht!
Dort gibt es auch ein kostenloses Webcoaching.
Oder vielleicht eine Neotantra-Veranstaltung besuchen (war noch nie bei einer, als frag mich nicht, wie das abläuft
)? Es gibt da viele unterschiedliche Seminare (auch ganze Wochenenden), nur man sollte aufpassen, an wen man gerät (Hochstapler..). Die therapeutische Eignung der Veranstalter soll auch nicht gerade "ausreichend" sein.
Hm, wenn ihr euch das mit der Sexualtherapie nicht traut, könnt ihr ja am besten einfach mal selbst ein bisschen was in diese Richtung versuchen.
Ah, jetzt habe ich einen Artikel dazu gefunden:
Erektionsprobleme: Sexualtherapie sinnvoll
Reizen, stimulieren, intim berühren - alles dies ist den Paaren in der Sexualtherapie anfangs verboten. Ziel ist, den Sex vom Stress zu befreien. Dazu gehört auch, dass Mann und Frau egoistisch sind und nur auf ihre eigenen Empfindungen achten.
Entspannter körperlicher Kontakt hilft bei psychisch bedingten Erektionsstörungen
Männern mit psychisch bedingten Erektionsstörungen bereitet Sex meistens keinen Genuss: Zu sehr ist er mit Leistungsdruck und Versagensängsten verbunden. Jeder gescheiterte Versuch, mit der Partnerin zu schlafen, erhöht die Anspannung nur noch. Sexualtherapeuten sind darum überzeugt: Am besten Mann und Frau fangen wieder bei Null an und berühren sich zunächst nur ganz sacht.
"Der Druck, die Angst, das negativ Besetzte am sexuellen Kontakt soll durch die Sexualtherapie herausgenommen werden", sagt Thomas Pfaff, Sexual- und Psychotherapeut bei Pro Familia. Darum bekommen die Paare anfangs einfache Sensualitätsübungen als Hausaufgabe auf: Es fängt damit an, dass sie sich gegenseitig in Rücken- und Bauchlage mehrere Male etwa 5-10 Minuten lang streicheln. Der Genitalbereich, die Brüste und der Po sind dabei tabu.
Erregung stellt sich nur durch Entspannung ein
Experten nennen diese Übungen, die die US-Sexualforscher William Howell Masters und Virginia Eshelman Johnson (Masters and Johnson) begründet haben, auch Sensate-focus-Übungen. Sie eignen sich besonders für die Therapie psychisch bedingter Erektionsstörungen, die rund 20% aller Fälle von erektiler Dysfunktion ausmachen. "Es geht nicht um Stimulation und Erregung, sondern um ganz entspannten körperlichen Kontakt. Denn der Grundgedanke ist: Nur wenn Entspannung möglich ist, kann sich auch Erregung einstellen", erklärt Pfaff. Ein weiterer Vorteil der Übungen: Das Paar bleibt weiterhin in körperlichem Kontakt und kann sich nicht in Vermeidungsstrategien flüchten. "Viele finden es erleichternd, dass durch die Therapie ein Rahmen gesetzt wird", sagt Pfaff.
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Männer mit Erektionsstörungen haben oft nur die Frau im Blick
Eine Grundregel während der Übungen lautet: Nur auf sich selbst schauen, es genießen, zu berühren oder gestreichelt zu werden, ohne dabei den Partner im Blick zu haben. Der Psychologe Prof. Uwe Hartmann spricht in seinem Buch "Erektionsstörungen" auch von "der Notwendigkeit, egoistisch zu sein". Denn viele Patienten mit Erektionsstörungen sind - entgegen dem Klischee vom animalischen, lustfixierten Mann - beim Sex ganz auf die Frau ausgerichtet. "Wie schaffe ich es, meine Frau zum Höhepunkt zu bringen?" Diese Frage steht bei den Männern häufig im Mittelpunkt, meint Pfaff. Eine solche Haltung ruft Stress hervor und führt leicht zu Erektionsstörungen. Ziel der Sexualtherapie ist darum, den Mann zu seinen eigenen Wünschen zurückzubringen.
Probleme beim Sex
Psyche ist beim Sex ein wichtiger Faktor
Bereit zum Einsatz
Den Sex vom Stress befreien
Orgasmus - Das lustvolle Training
Wenn Sex zum Zwang wird
Was Männer über Sex denken
Die Vorstellung, dass ein Mann seine Frau befriedigen muss, nennen Sexualtherapeuten "sexuelles Skript". Es gibt eine ganze Reihe von Skripten, die der Therapeut in den Sitzungen gemeinsam mit dem Paar aufspürt und diskutiert.Weitere Beispiele für sexuelle Skripte von Männern sind:Die Paare werden in den Sitzungen aufgefordert, über ihre Erfahrungen während der Sensate-focus-Übungen zu reden. "Dies dient ebenfalls der Sensibilisierung, denn es stärkt Wahrnehmung und Gefühle", sagt Pfaff. Während das Paar seine Empfindungen anfangs oft nur global ("es war gut") schildert, ist es mit der Zeit zu immer präziseren Beschreibungen fähig. Allmählich erhalten auch die Übungen eine stärker werdende sexuelle Färbung: Im nächsten Schritt werden in die Sensate-focus-Übungen auch die Tabuzonen einbezogen. Zunächst ist nur oberflächliches Streicheln erlaubt, danach darf das Paar den Genitalbereich näher betrachten und berühren - wobei sie mit ihrem eigenen beginnen. Später folgt das Spiel mit der Erregung: Die Männer werden aufgefordert zu masturbieren und eine Erektion aufbauen und wieder abklingen zu lassen. Diese Übung sorgt für Vertrauen in die sexuellen Funktionen und soll verhindern, dass das Paar jede Erektion "mit erheblicher Verkrampfung und mehr vom Willen als von der Lust inspiriert" - sofort 'ausnutzt'", schreibt Hartmann.In der letzten Stufe der Sensate-focus-Übungen ist dann auch die Penetration erlaubt. Aber dieses Stadium durchlaufen die meisten Paare nicht mehr, weil sie die Therapie bereits vorher erfolgreich abschließen, berichtet Pfaff.
jede Berührung ist sexuell und soll auch zum Sex führen
ein Mann zeigt beim Sex, was er wirklich kann
ein Mann ist allzeit bereit
Sex ist harte Arbeit
zum guten Sex gehört ein Orgasmus
Sex muss immer spontan sein, er soll nicht geplant sein, man muss nicht über ihn reden
Kombination von Medikamenten und Sexualtherapie oft sinnvoll
Eine Sexualtherapie umfasst etwa 30-35 Sitzungen und ist für viele Paare eine große Hilfe: Die Erfolgsquoten variieren je nach Untersuchung zwischen 56% und 79%. In Frage kommen für die Therapie auch Männer, deren Erektionsstörungen der Arzt als körperlich einstuft, meint Hartmann. "Fast in jedem Fall führt eine wie auch immer verursachte Erektionsstörungen reaktiv zu erheblichen intrapsychischen und partnerschaftlichen Belastungen." Pfaff ist überzeugt: Auch ein Mann, der wegen einer Arteriosklerose Erektionsstörungen hat, entwickelt leicht Versagensängste, die ihn in einen Teufelskreis geraten lassen. In vielen Fällen ist es nach Ansicht beider Experten sinnvoll, die medikamentöse und die sexualtherapeutische Behandlung zu kombinieren. (kig)Quellen: BSMO-Gespräch mit Thomas Pfaff, Sexual- und Psychotherapeut bei Pro Familia; Uwe Hartmann, Christian G. Stief, "Erektile Dysfunktion", 1997
Ich hoffe, damit habe ich dich der Lösung deines Problems etwas näher gebracht.
LG, maedl