Mir fehlt in den meisten Antworten die sinnstiftende Tätigkeit. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass das anheimelnde "ich und der klitzekleine Moment", allenfalls noch Partner und Kinder eine Rolle spielen. Aber Hauptsache, ich bin glücklich mit mir im Hier und Jetzt. Nix gegen glückliche Momente, aber das kann doch nicht alles sein im Leben?
Vielleicht hängt das Glück auch mit dem Sinn des Lebens zusammen.
Glück kann auch sein, die Früchte seiner Arbeit, seines Lebens, seiner Berufung (wie auch immer) zu ernten. Stolz zu sein auf das, was man geschaffen hat. Zu sehen, es ist gelungen, auch wenn es nicht immer leicht war. Verantwortung zu übernehmen. Sich für etwas zu engagieren, was einem am Herzen liegt.
Glück ist, nicht zu vergleichen? Wenn ich an die Menschen in Japan, in Lybien oder in den ärmsten der armen Staaten denke, fühle ich Dankbarkeit für mein Leben hier, Glück und die Verantwortung, mit dem sorgsam umzugehen, was mir gegeben wurde, und ich versuche, diese Einstellung weiterzugeben. Denke ich dagegen an Menschen, die vor Geld nicht wissen, was sie noch damit anstellen sollen, denke ich meist, dass die sicher andere Probleme haben als ich.
Dass Freimut sich dafür quasi entschuldigt, dass für ihn Glück Wertschätzung durch die Partnerin oder andere Mit-Menschen ist, ist schon... bedenklich. Allerdings nicht für ihn, sondern für unser Welt- und Gesellschaftsbild. Wir sind die berühmten Herdentiere, und die leben nun mal in sozialen Netzen. Glück ist, ein funktionierendes Netz zu haben, in dem ich ein Teil bin, das einen eigenen Wert für sich und für die Gemeinschaft hat.
Nun ja, jeder hat seine eigene Vorstellung vom Glück. Kleine Dinge bewusst wahr zu nehmen, ist sicher ein Teil vom Glück. Mir persönlich gelingt das jedoch nur, wenn der "große Plan" , also der Sinn meines Lebens nicht abhanden gekommen ist.