Pilze sind in geringer Anzahl normale Bewohner unseres Körpers und leben mit uns ohne dass sie Probleme machen.
Zu viele Pilze sind lästige Untermieter, die, wenn sie außer Rand und Band geraten, wirklich quälen können.
Bei immer immer wieder auftretenden Scheidenpilzinfektionen, sollten natürlich, wie in zahlreichen Beiträgen hier schon angegeben, andere Ursachen (Diabetes, Hormone, Abwehrsschwäche, z.B. auch bei Eisenmangel, was bei Frauen gar nicht so selten ist, nach Antibiotikaeinnahme, pilzbesiedelter Partner, usw ....) ausgeschlossen werden.
Wenn trotz Behandlung Pilze immer wiederkommen, ist anscheinend die 0815 Behandlung nicht ausreichend. Die Konsultation eines Fachmanns mit ganzheitlicher Blickrichtung ist da oft hilfreich.
Hier sind viele gute Tipps in den Beiträgen. Ergänzen möchte ich noch etwas:
Oft dient der Darm oder auch die Mundhöhle als "Reservoir" der Pilze (mal in den Spiegel schauen, ob die Zunge, die eigene und die des Partners, vielleicht weiße Beläge hat, das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Pilze auch im Ping-Pong-Verfahren beim Oralverkehr mit Geduld und Spucke oder auch beim Analverkehr weitergegeben werden können)
Wenn man dann nur lokal im Genitalbereich mit Creme/Zäpfchen behandelt, ist natürlich auch nur kurzfristig ein Erfolg zu verzeichen.
Einen wesentlich wirkungsvolleren "Rundumschlag" erreicht man mit
Medikamenten gegen Pilze, die es zum Einnehmen (d.h.zum Schlucken) gibt:
1. Nystatin als Suspension oder Gel für den Mund in Kombination mit Tabletten für den Darm, Behandlungsdauer und Dosierung siehe Beipackzettel, das Mittel ist gut verträglich und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
2. Fungata (Fluconazol) es reicht normalerweise EINE Tablette und der Erfolg stellt sich sehr schnell ein. Bei oft wiederkehrenden Infektionen kann man auch 3 mal hintereinander jeweils eine Tablette im Abstand von einer Woche nehmen, aber dann ist wirklich Ruhe. Die Tabletten sind verschreibungspflichtig und nicht ganz billig, deshalb zieren sich die Gynäkologen oft das zu verorden, jaja die Daumenschrauben der Krankenkassen...
Sinnvoll ist dann natürlich der Aufbau einer normalen Flora im Darm und in der Scheide, z.B. Symbioflor oder Mutaflor für den Darm und Döderlein für die Scheide, wie das geht ist hier ja schon reichlich beschrieben, ergänzen möchte ich noch Weihenstephan Naturjogurt 3,5% Fett im praktischen 0,5 l Becher, das funktioniert hervorragend und ist wesentlich preiswerter als Döderleins aus der Apotheke.
Tampons sind eine hervorragende Erfindung, sie können aber auch die Scheide "trockenlegen" und auch normales Scheidensekret mit der gewünschten Flora reduzieren, die ph-Verschiebung bei der Periode tut dann das Übrige und Pilze haben eher eine Chance sich auszubreiten. Wer mit häufigen Pilzinfektionen v.a. nach der Periode zu tun hat, kann auch mal versuchen, ganz auf Tampons zu verzichten. Alternativ: v.a am Ende der Periode, kann es hilfreich sein die Tampongröße der Flüssigkeitsmenge anzupassen und die Spitze des Tampon ggf. auch vor dem Einführen in die Scheide mal in den Jogurtbecher zu tunken.
Nach einer erfolgreichen schulmedizinischen Behandlung gibt es unterstützend auch noch Vitamin C haltige Scheidenzäpfchen, die den ph-Wert absenken und einer erneuten Pilzbesiedelung entgegenwirken.
Außerdem kann "Monila albicans" als homöopathisches Mittel dazu beitragen, dass keine erneute Infektion auftritt, oft reicht eine EINMALIGE Gabe von 3 Kügelchen C30 (am besten abends vor dem Schlafengehen langsam auf der Zunge zergehen lassen), das verhindert oft eine erneute Pilzbesiedelung, aber noch besser mit jemandem absprechen, der etwas von Homöopahtie versteht, denn es gibt da noch mehr Optionen.
Viel Erfolg
LG Susy