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Akt-, Erotikfotografie und ETHIK

*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
Akt-, Erotikfotografie und ETHIK
Liebe Fotogemeinde

durch diverse Diskussionen zu einzelnen Werken und vielen Kommentaren unter anderem von magicdesire möchte ich hier einen Thread eröffnen mal ganz ohne Fotos (kann eventuell später zu Illustrationszwecken von Autoren ergänzt werden, Corwin du bist gefragt wenn du magst ...).

In der Darstellung von Frauen in der Aktfotografie werden immer wieder auch Emotionen festgehalten: Lust, Freude, Liebe, Sehnsucht ... aber auch immer wieder Themen wie Gewalt, Sucht, Angst und ähnliche .. Anspielungen auf Unterdrückung und Vergewaltigung etc.

Wie seht ihr das? Wo liegt die künstlerische Freiheit? Ist sie grenzenlos? Gibt es einen Ethos? Gerade wenn die Werke publiziert werden, zum Beispiel hier in diesem Forum ...

Als Beispiel möchte ich Schiele aus der Malerei hernehmen .. diese Gratwanderung zwischen Kunst und Gefängnis .. dieses Verarbeiten grenzwertiger innerer Konflikte in der Öffentlichkeit ...

Was denkt ihr dazu, würde mich freuen mit euch darüber zu diskutieren ..

Grüsse Yan
Die Freiheit des Einen beginnt dort, wo die Freiheit des Anderen endet.

Beeinflusst es einen Menschen, wenn man auf einem Bild einen alten Mann sieht, der einem Kind ein Bonbon gibt?
Sicher nicht, aber in jeden Kopf startet ein anderer Film.
Unser schlagzeilengeprägter Verstand ist darauf ausgelegt in jedem das Negative zu sehen und skeptisch zu sein - zu verallgemeinern.
Schlagzeilen des großen deutschen Blattes mit dem scheinbar intelligenten Titel lesen alle, Tag für Tag. Und warum?
Um zu sehen wie schlimm die Welt der Anderen ist und sich dann in seiner eigenen Welt wohler fühlen zu können!

Ein böser Unfall auf der Autobahn.
4 schwer Verletzte - 5 Tote.
Alle fahren ganz langsam vorbei, um möglichst viel von dem Grauen zu sehen. "Oh Gott - sowas wird mir nie passieren".
Ein Film im Kino über Hitler, die Geschichte eines Mannes, der für zig Tote verantwortlich ist. Alle schauen ihn, weil uns Menschen das Böse einfach anzieht.
Doch die Kirche hat im Laufe der Geschichte weltweit die meisten Leute auf dem Gewissen. Da hält auch kein Stalin mit.
Aber die Kirche tut uns gut, lehrt uns die Werte des Lebens und wehe, du stellst dich gegen sie!
Ein Film über AIDS, ein Kassenschlager. Warum?
Weil er deine Realität sein könnte.
Bücher über Vergewaltigung, Drogendelikte, Prostitution, Serienkiller, Korruptionen, Überfalle, Terroranschläge ... usw.
Alle schauen hin, lesen es und sind fasziniert.
Viele Macher dieser Werke sind mit mehreren Oscars ausgezeichnet für ihre Meisterwerke.

Und die gleichen Menschen, die diese Filme schauen, diese Bücher lesen, diese Unfälle beobachten, zerpflücken dann das Bild eines Künstlers, der genau die gleiche Botschaft hat, genau die gleichen Mittel wählt, genau das gleiche Thema anspricht aber nicht in bewegten, sondern in stillen Bildern.
Der Vorwurf, er sei selber so einer von den Kranken liegt nahe und vielen auf der Zunge.

Ich nehme mir die Freiheit heraus, zu zeigen was ICH will, denn es ist MEINE Freiheit. Die Freiheit meines Gegenübers liegt darin, das Bild zu betrachten oder es zu übersehen. Aber lieber macht man den Künstler dafür verantwortlich, dass er einem mit der Nasenspitze auf die Realität stubbst.

Was? Es schadet euren Kindern?

Dann nehmt ihnen lieber ihre Playstations weg, verkauft den Fernseher, lasst sie nicht mehr in die Schule gehen, haltet sie von Schaufenstern fern und sie dürfen auch keine Bücher lesen.
Am besten beschützen wir unsere Kinder vor allem Bösen auf dieser Welt, damit sie davon ja nichts wissen und sich noch leichter verleiten lassen.

Ich zeige meinem Kind lieber diese bösen Bilder und erkläre den Hintergrund dazu, damit es später für's Leben gewappnet ist und sich nicht mit Augen zu halten und Totschweigen durchkämpfen muss.

Wieviele der Menschen, die sich über markante Bilder aufregen schenken ihren Kindern Spielzeugpistolen, Armeefiguren und andere spielerische Gewalt?
Und diese Leute wollen sich heraus nehmen über die kunstvoll dargestellte Realität eines anderen zu urteilen?

Ich höre an dieser Stelle auf, weil es ein endloser Monolog werden könnte.

Corwin
Normalerweise
bin ich kein Fan davon mir lange Beiträge in Foren durchzulesen. Liegt aber meist nicht daran, dass es mich nicht intressiert sondern, dass ich soviel schon viel zu lesen bekomme und ich dann merke Level erreicht.

Verhält sich nu aber anders um mal zum Thema zu kommen.

Ich hoffe ich darf jetzt einfach mal meine Meinung in vereinfachten und verallgemeinerter Art wiedergeben.

Yan, du fragst ja im groben zusammenhang wie sich Ehtik und Kunst (denn es lässt sich nicht nur auf die Aktfotografie sondern auf alle Bereiche Anwenden) vertragen?

Ich sehe es so, die beiden Vertragen sich nicht. Aber sie gehören zusammen und beeinflussen einander. Ich stelle jetzt die Behauptung auf das Ethik bestimmte gesellschaftliche Regeln beschreibt, sozusagen unsere Moral darstellt.
Geschichtlich kann man sagen das sich Moralvorstellungen in der Menscheit und den unterschiedlichen Kulturkreisen oft verändert hat. Und hier kommt die Kunst ins Spiel. Durch meinetwegen provokante Bilder wie die Corwins (Sorry für die Schleichwerbung, aber sie sind gute Beispiele) werden Themen zu Tage gebracht die man gerne mal verschweigt. Die Tabu sind.
Durch dieses Sozialkritische verhalten eines Künstlers bzw einer Stilrichtung kann sich die Moralvorstellung der Masse ändern und somit wird von der Masse etwas als Ethisch korrekt gesehen was vorher total unmöglich.

ich denke hier stoppe hier erstmal und hoffe ihr könnt meine Gedanken so nachvollziehen wie ich sie gemeint hab.
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
Diese Form des Dialogs ...
... ist genau was ich mir vorgestellt habe.

Erstmal eine Klarstellung:

Corwin, höre ich Verteidigungsworte aus deinem Schreiben? Du brauchst sie nicht, ich gehöre zu deinen grössten Bewunderern hier, weil du es eben schaffst zu polarisieren, Fragen aufzuwerfen, zu fokussieren und den Lichtstrahl auch mal auf das unbequeme zu werfen ...

Mich interessieren einfach Eure Gedankengänge dazu wie Kunst und das reale Leben kooperieren, wieviel ist Show, wieviel Selbstdarstellung, wieviel Verarbeitung wieviel gewollte Erziehung, Verblüffung und manchmal auch Schockierung des Publikums ...

gibt es sie überhaupt? die grenzwertige Darstellung in einem öffentlichen Rahmen ... wenn nein warum nicht, wenn ja warum? ...

Danke an alle die bisher gepostet haben und sich Zeit für wirkliche Gedanke genommen haben ... Y.
Das Bedeutungsspektrum von Ethos ist recht breit: es bezeichnet den Charakter einer Person, den Geist einer Gruppe, die Moral eines künstlerischen Werkes, die Stimmung eines Ortes oder einer Zeit (Zeitgeist). Der moderne Begriff der Ethik leitet sich von der Bedeutung von Ethos im Sinne von Charakter und Moral her.

Die Griechen hatten in der Antike ein sehr enges Verhältnis zu ihren Pferden. Ethos war ursprünglich die Bezeichnung für Weideplatz. Die Natürlichkeit und Schönheit der Pferde, auf der Weide, zogen die Griechen als Gleichnis zum Menschen heran. Sie waren der Überzeugung, ein Mensch, der innere Ruhe und Glück - folglich seine Weide - gefunden habe, handele von selbst moralisch richtig.

Dabei kann die Ethik allerdings nur allgemeine Prinzipien guten Handelns oder ethischen Urteilens überhaupt oder Wertvorzugsurteile für bestimmte Typen von Problemsituationen begründen. Die Anwendung dieser Prinzipien auf den einzelnen Fall ist im allgemeinen nicht durch sie leistbar, sondern Aufgabe der praktischen Urteilskraft.

<Wie seht ihr das? Wo liegt die künstlerische Freiheit? Ist sie grenzenlos? Gibt es einen Ethos? Gerade wenn die Werke publiziert werden, zum Beispiel hier in diesem Forum ...>

natürlich gibt es ethos jedes einzelnen.
nur ob sich dieser ethos mit den moralischen werten anderer menschen deckt
ist fraglich.

Die Art eines Ethos, einer Grundgesinnung, wird bestimmt durch das höchste Gut: den höchsten handlungsleitenden Wert für das Handeln, der auch den Zweck des Handelns darstellt.

meiner meinung nach ist es müssig nach diesen kriterien zu fragen.

moral und ethik werden immer sehr unterschiedliche wertskalen sein.

aber so lange ein jeder hier versucht seinen ethos seine moral anderen gegenüber auch rücksichtsvoll zu vermitteln, werden wir uns gegenseitig nicht all zu sehr verletzen.

lg michael
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@painter
aber so lange ein jeder hier versucht seinen ethos seine moral anderen gegenüber auch rücksichtsvoll zu vermitteln, werden wir uns gegenseitig nicht all zu sehr verletzen

Diese Rücksichtnahme ist doch auch bereits ein ethischer Grundsatz! Du hast den Begriff wundervoll hergeleitet ... In deinem Zitat gibst du zudem ein Rezept für den Umgang mit der Thematik, sowohl für den "Zeigenden" als auch für den "Betrachtenden-Kommentierenden". Ich kann dem zustimmen von meiner Warte aus, frage mich aber: Dient dieses Vorgehen der Förderung des gemeinsamen Kunstverständnisses oder der Einschränkung des persönlichen individuellen künstlerischen Ausdrucks?

Was hatten wir da alles in letzter Zeit? Da kommen mir in den Sinn: Kreuzigung, Drogenkonsum, Selbstmord .......

Ich habe für mich den Anspruch dass solche Themen diskutiert gehören, erörtert, verstanden, eingefühlt ... aber vermieden werden sollte sie nur plakativ darzustellen .. das wirft die Frage auf ob wir als Community gut damit umgehen oder so geartete Themen einfach in der Vielzahl der präsentierten Motive versickern und untergehen ...

Die Bilder die hier gezeigt werden, hätten ein intensiveres sich damit auseinandersetzen allemal verdient, ich denke dabei gerade zum Beispiel auch an deine Collagen mit den Fotos von "magdalena" aber auch an Bilder von Corwin und einigen anderen ... vielleicht müssten wir gemeinsam versuchen Qualität wieder vor Quantität zu setzen ... "nachdenk ....." Yan
ein versuch
habe gerade ein bild in einem anderen thread veröffentlicht,
dass geradezu schreit danach, auch hier gesehen zu werden.

wie weit kann und darf ich gehen?
ich sage: sehr weit, denn nur wenn ich den finger auf eine wunde lege wird dieser auch bemerkt.

lg michael
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
Darf ich dich bitten für uns alle hier ...
... deine Sicht dieser Wunde neben der perfekten Darstellung im Bild auch noch in Worten zu erörtern, Deine Absicht, deine Inspiration zu diesem Bild? Ich will dir nicht zu nahe treten aber es wäre ein Anfang zu einem meines Erachtens sehr sehr wertvollen Dialog zu dem ich alle anderen auch einladen möchte. Y.
splitternde gedanken
wie stelle ich diesen zwiespalt an sehnsucht, bedürfnis, ängsten, verboten,
zwängen dar?
das war meine frage an mich selbst.
den gangbaren weg sah ich im collageartigen arbeiten, mit überlagerungen von unterschiedlichen inhalten. welke blätter, dornenzweige, unheilkündender schatten.
alles metaphern unserer ethisch moralischen welt.
erst das zusammenspiel all dieser bilder gibt dem hauptmotiv, den für mich richtigen ausdruck.

lg michael
*******sire Mann
1.807 Beiträge
einfach
Die Ethik Richtlinie ist so einfach wie das Kantsche Prinzip. Übrigens auch das Grundprinzip der Informatik (mit Ausnahme von Autodidakten):

Erst betrachtet man die Menge der Beschränkungen und dann die Menge der Möglichkeiten.

Damit ist das Thema durch !

Ich erläutere es am Beispiel Photo bestehend aus: u.a.
• Inhalt
• Darstellung
• Aussage
• Machart

Hier betrachtet man das Intervall und legt die Menge der Beschränkungen fest: z.Bsp:
• welche Zielgruppe spreche ich an
• wo kann ich es veröffentlichen
• in welchem Umfeld plaziere ich es

das kann man jetzt noch erweitern...ist hier jetzt zu lang. Daraus ergibt sich zunächst die Menge wie, wo und für wenn ich diese Darstellung plazieren kann...erst dann ermittelt man die Menge der Möglichkeiten die noch in dem Werk stecken und auszuschöpfen sind.

Corwin (als bekanntes Beispiel) schöpft gerne die Menge der Möglichkeiten aus und ermittelt die Menge der Beschränkungen durch die Reaktion der Betrachter. Würde er gezielt beides direkt bedenken bin ich sicher, das seine wirklich hervoragende Leistung früher oder später einem wesentlich größerem Publikum zu teil wird.

In diesen Dingen nehme ich dann doch lieber Farbe und Pinsel...das Fotographieren überlasse ich denen dies wirklich können, da gibts genug hier. Ich beschränke mich daher auf "Nett" "Schrill" was fürs "Kopfkino" und etwas mit "Witz" . Eine definierte Aussage haben, zumindestens in diesem Forum, meine Photos nicht. Der einzige ethische Anspruch den ich stelle ist, das die Photos fern von Pornographie sind und "positive" Gedanken auslösen sollen. Negatives und Trash gibt jeden im TV.

Was ich hier teilweise nicht so positiv finde (u.a. fiese Schwanzfotos etc. in den entsprechenden Foren), das wer hier ein Foto hineinstellt bedenken sollte, das die Jüngsten Mitglieder gerade mal 18 sind und noch teddybären in den Augen haben....man sollte sich daher vor dem hineinstellen überlegen ob es auch hierfür geeignet ist. Als Beispiel das Thema BDSM: Es wirkt auf Fotos meist härter und krasser wie es in Wirklichkeit ist....tja wie soll man das ohne zusätzlichen Text auch mit der richtigen Wertung rüberbekommen ?

Ein US- Filmhersteller ist in der Beziehung jetzt hingegangen und hat das "Making of" in Vor- und Abspann eingespielt, wo man rumalbernde Darsteller sieht, die sich auch nach dem Dreh zusammen gelacht... haben , um das Thema und den eigentlichen Film zu entschärfen.

Ein schwieriges Thema genaus wie Gesellschaftskritsiche Dinge. Ich erinnere an das Photo gegen Kinderpornographie von "Painter"...es war Ok aber ausserhalb der Menge der beschränkungen dieser Plattform und damit für einige und die MOD's ein Ethikverstoss...

So genug unbeliebt gemacht......;-)

Magigdesire
Wo bleibt der Mut, wo bleibt die Selbstverantwortung?
Erst betrachtet man die Menge der Beschränkungen und dann die Menge der Möglichkeiten.

Damit ist das Thema durch !

Mit dieser rationalen logischen Sichtweise kann ich nicht viel anfangen.
Hier fehlt mir die Stimme des Herzens.


Corwin (als bekanntes Beispiel) schöpft gerne die Menge der Möglichkeiten aus und ermittelt die Menge der Beschränkungen durch die Reaktion der Betrachter. Würde er gezielt beides direkt bedenken bin ich sicher, das seine wirklich hervoragende Leistung früher oder später einem wesentlich größerem Publikum zu teil wird.

dass ist eine ziemlich gewagte Unterstellung, so meine ich.
Ich empfinde Corwins Arbeiten durch und durch beseelt von Kreativität
und Mut zum Ungewissen.







Ich möchte hier einige Gedanken von einer indischen spirituellen Persönlichkeit einfließen lassen.


Das englische Wort >courage< für Mut ist sehr aufschlussreich.
Es stammt von der lateinischen Wurzel >cor< ab, die >Herz< bedeutet.
Mutig sein bedeutet also, vom Herzen her zu leben. Nur Schwächlinge leben vom Kopf her. Aus lauter Angst schaffen sie eine Sicherheitszone aus Logik um sich herum.
Mit Hilfe von Theologien, Konzepten, Worten und Theorien schließen sie ängstlich alle Türen und Fenster und verstecken sich dahinter.

Der weg des Herzens ist der Weg des Mutes.
Er bedeutet ein Leben in Ungewissheit, in Liebe, in Vertrauen, er bedeutet, dass man ins Unbekannte hineingeht, dass man die Vergangenheit hinter sich lässt und offen ist für die Zukunft.
Aus dem Herzen leben heißt einen Sinn entdecken. Der Künstler lebt vom Herzen her. Und nach und nach beginnt er in seinem Herzen dem Klang des Unbekannten zu lauschen. Der Kopf kann diesen Klang nicht hören, denn er ist weit vom Unbekannten entfernt. Der Kopf ist voll mit dem Bekannten.

lg michael
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
... Mut zum Mut ...
Der Weg des Herzens ist der Weg des Mutes

Hier finde ich mich absolut wieder !! Denn hier vereint sich Individualität mit dem Kollektiven Bewusstsein.

Wenn ich auf mein Herz höre werde ich mir selbst gerecht, drücke ich mich ganzheitlich aus .. bin ich ... ehrlich.

Wenn ich auf mein Herz höre ... sind mir aber auch andere wichtig, ihre Empfindungen, ihre Grenzen, ihre Ängste ...

Der Weg des Herzens kann ein guter sein auch in der Kunst. Danke painter. Y.
Synthese statt Polarisierung:

Herz ohne Verstand ist genauso unsinnig wie Verstand ohne Herz.

Erwin
@ER_Win_Eva
dann lasst doch mehr worte zur aufklärung folgen.
dieser zweizeiler ist mir zu dürftig.

lg michael
*******sire Mann
1.807 Beiträge
@painter
dass ist eine ziemlich gewagte Unterstellung, so meine ich.
Ich empfinde Corwins Arbeiten durch und durch beseelt von Kreativität
und Mut zum Ungewissen.

*schock* Nichts anderes habe ich doch gesagt.

Scheint, das Du die doch eindeutig definierten Begriffe wie "Menge", "Beschränkungen" und "Möglichkeiten" etwas in der Eile durcheinander geworfen hast.

Die Menge der Beschränkungen definiert ja exakt ein Handlungsintervall . Da gibt es kein "Ungewisses" mehr, die Koordinaten in denen man sich bewegt sind fix. In diesem Intervall ist dann ein Ethikverstoss kaum möglich.

Die Menge der Beschränkungen heranzuziehen ist ein Gesellschaftsprinzip und bildet unseren sozialen Rahmen. Die Gesetzesbücher u.a. sind Ausdruck dieser Menge. Du wirst dort nicht die Menge der Möglichkeiten finden, dies ist dein persönlicher Spielraum. OK !

*hae* Magicdesire


@*******eva

..wo Ihr Recht habt habt Ihr Recht ! Seh das auch so. Kriege entstehen nicht unbedingt aus dem Verstand heraus, Hass und Feindschaften auch nicht. Man sollte schon herz und Verstand haben.
@Magicdesire
Die Menge der Beschränkungen definiert ja exakt ein Handlungsintervall . Da gibt es kein "Ungewisses" mehr, die Koordinaten in denen man sich bewegt sind fix. In diesem Intervall ist dann ein Ethikverstoss kaum möglich.

wenn alle künstler so handeln würden gäbe es keinen schritt in die zukunft mehr. gerade der weg in die ungewissheit macht neues erkennbar.

@**s Herz sieht weiter wie das Auge.
soll ich dir deinen eigenen wahlspruch erklären?

lg michael
*******sire Mann
1.807 Beiträge
ja...Painter
auf den ersten Blick haste Recht. Aber wenn man genau liest was ich geschrieben habe liegt die Wirkung darin in dem gesetzten Intervall die Menge der Möglichkeiten auszuschöpfen und so die Zielgruppe optimal mit dem was man Sagen will zu erreichen.

Dann hat es Wirkung richtet aber keinen Schaden an !

Wenn Die Regimegegner 1937 die Menge der Beschränkungen besser bedacht hätten, wäre die Wirkung auch erzielt worden und die Kathastrophe vermeidbar gewesen. Ich stelle den Mut und das Herz dieser Menschen nicht in Frage.....ich denke Du weist was ich meine.

Und auch u.a der Irak-Krieg folgte nur nur dem Möglichkeitsprinzip....Beschränkungen wurden hier nicht bedacht. Und wenn da das "Herz weiter wie das Auge gesehen hätte" hätte man diese Beschränkungen erkannt.

Frag mal im Buchverlag nach den "Stanley-Milgram" Experiment. Dies ist ein Experiment was mit 3000 Leuten aller Bevölkerungsschichten gemacht wurde. Du setzt dich wirklich hin, wenn Du siehst was rauskommt.

MD
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@magicdesire
.. in der negative Ausprägung hast du recht aber du vergisst die positive Seite dieser Medaille ...

... wie oft treibt das Herz und der Mut Menschen zu sehr sehr positiven bewegenden Dingen verändernden helfenden Situationen ... die vom Verstand so sicherlich nicht erzielt würden ...

Das wovon du sprichst muss nicht immer ins Desaster führen ... lg Yan
@"Stanley-Milgram"
erstens kannte ich dieses äusserst umstrittene projekt schon
und weiters was sagt es schon aus?

dass 62% der versuchspersonen gehoramshörig waren.
dies ist eine allgemeine erkenntnis.

der weg den ich aufzeigen möchte, stellt das genaue gegenteil dar.

den mut zum ungehorsam

und dieser weg des muts zum ungehorsam ist der weg des herzens.
das milgramprojekt zeigt lediglich auf, was passiert wenn man den weg des kopfes geht.

lg michael
*******sire Mann
1.807 Beiträge
@yanbenda
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Aber das von mir erwähnte Prinzip gilt auch dort, man muss es daführ nicht rekursiv betrachten.

Jeder steckt aber auch in seiner eigenen Haut und kann nur eine der beiden Seiten verändern. Meinem Naturell entspricht es gegen die Negativen, zerstörischen Dinge vorzugehen....Blümchen verteilen war nie meine Stärke....finde aber Menschen sehr nett und beachtenswert, die genau dies tun.

Und auf Fremde zuzugehen und Blumen zu verteilen, auch dazu gehört Mut.
Das respektiere ich.

Und wir kommen zur Ausgangsthematik damit zurück. Die Symbiose von beidem erweckt den ethischen Anspruch. Das wollte auch Erwin hier sagen.

Und auf die Photographie bezogen: Beide Seiten bedenken und auch an die denken die man mit dem Photo verletzten könnte....oder man reduziert durch geeignete Plazierung die Zielgruppe.....und da wären wir wieder bei den Beschränkungen.

Auch der Joyclub funktioniert nach dem Prinzip.....es gibt eingeschränkte Bereiche wo mehr erlaubt ist und Regeln. Mit Zensur und fehlendem Mut hat das nichts zu tun....es regelt unser Miteinander so das wir uns hier mit wildfremden Menschen austauschen können, die in diesem Rahmen wie auch du die Möglichkeiten nutzen.

MD
*******sire Mann
1.807 Beiträge
@painter
Gut wechseln wir auf "Planet des Ungehorsams" von K.Russel. Scheint deine Strategie zu sein..........aber dann sind wir auch schon bei Ghandi und der demokratischen Anarchie angelangt.

Und jetzt die Frage an dich und das ist die Frage zur Ethik:

Wo muss sich dieser Mut zum Ungehorsam die Grenze setzen ? Wann ist es Mut und wann einfach nur töricht und unüberlegt ?

Sicherlich ist es Mutig und sehr Ungehorsam, wenn ein Journalist "Mohammed Karikaturen" veröffentlicht....das dann Leute als Folge ( die nicht aus dem Verstand handeln !), Unbeteilgte in ein Sprengstoffattentat verwickeln und töten.............

Nur wer die Angst kennt kann Mut haben, und nur wer die Grenzen kennt kann diesen auch positiv einsetzen........und um diese Grenzen diskutieren wir gerade......

MD
MEINER ANSICHT nach sollte es nur eine Grenze geben.

Die Moral!

Man muss sie nicht erlernen, jeder hat sie in sich und jeder kennt sie ganz genau.
Wenn diese Grenze nie überschritten wird, bedarf es keiner anderen Grenzen und keiner Gesetze. Aber wir sind ja Menschen ...

Corwin
@Magicdesire
jetzt möchte ich dir einmal bücher eines autors nahelegen.

OSHO - Mut im Ullstein Verlag wäre eines seiner bücher.

aber im internet kannst du ja noch einiges über ihn nachlesen.

da wir beide sehr unterschiedliche zugänge zum begriff "ETHOS" haben
wird es hier nicht möglich sein, eine befriedigende beiderseitige annäherung zu finden.
dazu fehlt einerseits die nötige zeit, andererseits würde das den
rahmen dieses forums sprengen.

lg michael
@****ter

Wären wir alle perfekt, würde im Sinne von Augustinus: "Liebe und tue was du willst" völlig als ethische Norm ausreichen.

Sind wir aber nicht und so erschaffen wir (mehr oder weniger gut begründete und zur jeweiligen Kultur "passende") ethische Regeln, wovon dann die jeweilige Moral abgeleitet wird, der wir (vorzugsweise die anderen) unterworfen sehen wollen um "gut" zu sein.

Ich muss jetzt gar nicht in extreme Beispiele (religiöser Fanatismus) abschweifen, auch ein hiesiger Künstler sollte seinen Verstand einsetzen um seine vom Herzen kommende Aussage in noch erträglicher und somit verständlicher Grenzüberschreitung zu transportieren, ausser er neigt zu Autismus und will gar nicht beachtet und verstanden werden. Solche Fotografen sind mir aber noch nicht untergekommen, denn die wären dann wohl kaum in einem Internet-Forum.

@****in
eine allgemeingültige Moral (nicht mal innerhalb eines Kulturkreises) gibt's nicht ! Ich könnte dir sofort ein paar Leute zeigen, die deine BDSM-inspirierten Fotos unmoralisch finden *zwinker*

Erwin
Wären wir alle perfekt, würde im Sinne von Augustinus: "Liebe und tue was du willst" völlig als ethische Norm ausreichen.

Sind wir aber nicht und so erschaffen wir (mehr oder weniger gut begründete und zur jeweiligen Kultur "passende") ethische Regeln, wovon dann die jeweilige Moral abgeleitet wird, der wir (vorzugsweise die anderen) unterworfen sehen wollen um "gut" zu sein.

ja dieser argumentation kann ich sehr gut folgen.
will aber nur noch darauf hinweisen, dass wir in der jetzigen zeit immer mehr darauf kontitioniert werden keine eigene meinung zu haben, keine
selbstverantwortung zu übernehmen.
die masse ruft sehr laut nach noch mehr normen, gesetzen und regeln.
um ja ein vordergründig sorgenfreies, unbekümmertes leben führen zu können, nimmt sie gerne noch mehr unfreiheit in kauf.

lg michael
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