Ich bin auch
ein Mensch,der sehr unter dem Vermissen eines anderen Menschen,den ich liebe,leidet.
Ich hatte eine zweijährige Beziehung zu einem gebundenen Mann,nie wußte ich,wann wir uns das nächste Mal wiedersehen würden,wann er wieder Zeit für mich hat.Daran bin ich fast kaputt gegangen,ich denke mal,ich war abhängig,im Höchsten Maße,wie ein Junkie.Ich habe nur noch von Date zu Date gelebt,Abstände von mehreren Wochen waren keine Seltenheit.Und wir hatten immer nur wenige Stunden miteinander.So schaukelte ich mich immer mehr hoch in meiner Sehnsucht,in meinem Leiden,bis es unsere Beziehung immer mehr trübte.
Ich wünschte mir zusehens einen Mann,der immer für mich da sein würde,der sich ebenso sehr danach sehnt,oft mit mir zusammen zu sein,wie ich. Und traf eines Tages meinen jetzigen Partner.
Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander.Oft ist die Sehnsucht seinerseits nach mir so groß,dass er auch unter der Woche zu mir kommt,obwohl er dadurch einen wesentlich weiteren Anfahrtsweg zur Arbeit in Kauf nehmen und sehr früh raus muss.Es ist wunderschön,dass es einen Menschen gibt,dem es genauso geht wie mir,wenn wir uns temporär trennen müssen,der sich kaum von mir und der Wohnungstür lösen kann,wenn er los muss.An den ich ständig denke,wenn er nicht da ist.Dieser Zustand hat uns veranlaßt,uns baldigst ein gemeinsames Heim zu schaffen,weil wir beide unter diesen Trennungen so leiden.Und soviel Zeit wie nur möglich miteinander verbringen wollen.
Die Frage stellt sich allerdings mir:
Gibt es Menschen,die sich einfach mehr auf einen anderen einlassen,als andere und deswegen sein oder ihr Fehlen als solchen Schmerz empfinden?Ist es wie im o.g. ersten Fall selbstgeschaffene Abhängigkeit?
Sucht? Veranlagung? In den Jahren davor,als ich noch Single war (und in den letzten 2 war ich es quasi ebenso,auch wenn ich mir einredete ich hätte einen Partner,aber das war mein Geliebter eigentlich nie wirklich für mich,da er mir im Alltag nicht zur Seite stand) vermisste ich natürlich einen Mann an meiner Seite.Aber nicht so sehr,als das ich wirklichen Schmerz empfand,der kam erst einhergehend mit dem Gefühl zu lieben.
Ich gebe zu,bei meinem jetzigen Partner habe ich das größte Geborgenheitsgefühl,dass ich je für einen Partner emfunden habe.War vom ersten Augen-Blick so.Ich habe das Gefühl,endlich auf den Menschen getroffen zu sein,den ich all die vielen vielen Jahre in meinem Leben vermisst habe,den ich diffus immer gesucht habe,trotz anderer Partnerschaften.Von daher ist das Gefühl des Vermissens sehr ausgeprägt.Komischerweise geht es ihm genauso,das zeigt er mir auch andauernd.