da fällt mir grad auf... als argument zitieren, aber selber nicht beantworten... tsss....
mich würd ja freuen, wenn sich tatsächlich betroffene zu wort melden, so als interessensgruppenstellvertretung taug ich auch nur bedingt, weil zwar interessiert, involviert, aber nicht persönlich betroffen.
Der Interessierte in mir fragt: Welches Geschlecht nimmt ein Großteil der Hermaphroditen in der Öffentlichkeit ein? Was beeinflusst diese Entscheidung.
das hängt von vielen faktoren ab. vielen betroffenen wird die entscheidung bereits als kind "abgenommen" und ihnen eine neue geschlechtsidentiät zugewiesen und anoperiert, die nicht mit der "gefühlten" oder der "chromosomalen" identität übereinstimmen muss.
vermutlich wissen sehr viele intersexuelle nicht, was genau mit ihnen als kind passiert ist oder was überhaupt mit ihnen los ist. ich denke, dass die frage nach der sexuellen identität häufig massiv traumabehaftet ist.
"zwitter sein" ist nach wie vor ein tabuthema, die eltern von betroffenen kindern stehen oft unter massivem entscheidungsdruck - kind umoperieren lassen oder nicht? was werden die anderen sagen? was haben wir falsch gemacht? tun wir das richtige?
letztlich stehen viele intersexuelle aber bereits als kind stark unter druck - das gefühl, nicht normal zu sein, ein freak, ein monster, ein naturwissenschaftliches kuriosum... ich erinner mich ungern an meine studienlehrbücher: fotos von kindergenitalien, kind an die wand gestellt, professor davor. knips knips. und die ganz welt kann dir nun zwischen die beine gucken und sich ansehen, wie unnormal du bist.
welches geschlecht nun tatsächlich eingenommen wird...
nun, der gesetzgeber verlangt ein eindeutiges "männlich" oder "weiblich", "herr" oder "frau" was anderes gibt es nicht, vom fräulein manchmal vielleicht abgesehen.
ob nun ein leben als mann oder frau - kommt sicherlich darauf an, ob eine operative geschlechtsanpassung vorgenommen wurde, welche art von intersexualität vorliegt, wie das äußere erscheinungsbild is, etc.etc. und letztlich - wie sich der betreffende selbst fühlt.
Was beeinflusst diese Entscheidung.
in den frühen jahren sicherlich "die gesellschaft", wenn etwa ärzte und eltern die entscheidung treffen, welches "öffentliche" geschlecht das kind bekommt. pubertät ohne klar zuoordenbares "bäh!... mädchen" oder "bäh!... junge" stell ich mir schlimmer vor als pickel und zahnspange und übergewicht.
auch später wird "die gesellschaft" wohl eine große rolle spielen. es ist z.b. bestimmt schwer, äußerlich sehr maskulin zu wirken und dennoch als frau zu leben oder umgekehrt.