Es muss einem nicht alles gefallen. Und das sollen diese Bilder wohl auch nicht. Insofern kann ich den Fotografen verstehen. Die Welt ist nun einmal nicht so, wie man sie gerne hätte. Markus Sell zeigt mit seinen Bildern eine andere Seite der Welt, die zwar inszeniert, aber deshalb nicht weniger real ist.
Ich kann sich somit mit den Bildern beschäftigen und für mich etwas daraus ziehen. Für mich weitet sich der Blick ein wenig für Menschen und Situationen, die mich persönlich nicht interessieren bzw. betreffen, die aber deswegen nicht weniger real sind. Sie wirken in Ihrer Art auch nicht erotisch auf mich. Es sind für mich eher voyeuristische Bilder, die einen Einblick in Lebensumstände vermitteln, die ich sonst nicht beachten würde. Die Frauen auf den Bildern müssen sich in Lebensumständen zurecht finden, die, gelinde gesagt, nicht einfach sind. Das macht sie vielleicht stark, aber letztlich bleiben sie verletzlich.
Eine Frage bleibt für mich aber offen: Wenn meine Interpretation in die richtige Richtung weist, wieso zeigt er dann ausnahmslos Frauen, die im Mainstream als attraktiv gelten ? Er scheint sich in meinen Augen dabei zu wiedersprechen.
Grüße
Jürgen