ich denke ..
.. was Burkhard schreibt ist gar nicht so falsch. Und diskriminierend finde ich es jedenfalls nicht.
Die digitale Fotografie hat meines Erachtens nach eine unheimliche Woge ausgelöst. Unzählige 'Fotografen' und 'Fotografinnen' sind dabei, alles, was lange genug still hält, auf den Speicher zu bannen. Natürlich auch in der Aktfotografie.
Von Bildaufbau, vom goldenen Schnitt, von Belechtungstechniken und ähnlichem haben die meisten ebensowenig Ahnung als eben davon, einen Körper so zu positionieren, dass dieser dem geltenden Schönheitsideal entspricht. Und .. so ist es eben einfacher, ein Model abzulichten, wo man einfach 'draufhalten' kann, weil es keine 'Problemzonen' gibt.
Ich möchte hiermit nicht die Hobbyknipserfraktion oder die Amateure angreifen, zu denen zähle ich mich selber auch, verdiene ich doch meine Brötchen mit anderen Dingen. vor einem Jahr hatte ich mal ein Shooting mit einer Freu, die ebenfalls nicht mit 'idealmaßen' ausgestattet war. Sie hatte mir zu diesem Shooting eine Abzugsmappe eines Profi-Fotografen mitgebracht, wo sie sich fotografieren hat lassen und auch noch 250 Euros dafür auf den Tisch gelegt hat. Ich will mir nicht anmaßen, fotografieren zu können, aber diese Bilder hätte ich der Frau nicht gezeigt. Solche Bilder bekommt man auch mit ner Digi-Cam zustande. Die Posen waren einfalltslos, der Körper sehr unschmeichelhaft aufgenommen, die Beleuchtung hat das alles noch verstärkt. Der Profi-Fotograf mag vielleicht perfekte Portrait oder Hochzeitsbilder hinbekommen, in diesem Falle hat er jedoch total versagt - das ist zumindest meine Meinung. Nun, er muß davon leben, also macht er halt auch das, was er nicht versteht.
Einen Körper so darzustellen, dass er dem geltenden Schönheitsideal entspricht bedeutet, den Körper wie er ist, mit dem Ideal in Einklang zu bringen, durch geschickten Einsatz von Licht und Requisiten oder auch nur durch die optimale Pose, den optimalen Kamerastandpunkt oder Aufnahmewinkel. Dafür braucht es m.E. viel Übung, bis man einen Blick dafür bekommt. Mutige Models wie Monja beweisen, dass XXL auch hocherotisch sein kann, und Fotografen wie Big Beauty haben die Fähigkeit erworben, diese Models ins rechte Licht zu setzen.
Vergleiche ich meine Bilder mit seinen, dann sehe ich, dass es noch ein weiter Weg ist, obwohl ich nicht erst seit gestern fotografiere.
Burkhard hat also Recht, ein Model mit 'Idealmaßen' lässt sich halt leichter ablichten, und das ist einfach einen Tatsache und kein Vorurteil oder Diskriminierung. Es liegt nicht daran, dass XL-Models schlechter sind, sondern dass es eben ein 'Schönheitsideal' gibt, und man versucht, diesem Ideal nahe zu kommen. Dieses verändert sich von Zeit zu Zeit, wie man an Gemälden von Lucas Cranach und Rubens sehen kann, aber im Moment ist der Trend halt eher 'Schlank'.
@*******der: Tolle Bilder von einer tollen Frau